Die deutsche Fox E-Mobility AG hat im Sommer einen Ausblick auf das Design des elektrischen Minibusses MIA 2.0 gegeben. Der Produktionsstart ist für das erste Quartal 2023 geplant, die Markteinführung für das zweite Halbjahr. Vorstandschef Philippe Perret sprach im Interview mit 4investors.de über die weiteren Pläne.
Mit der neuen MIA entwickele man ein innovatives Elektroauto, das nachhaltige Verkehrslösungen ermögliche – „keine Emissionen, extrem platz- und ressourcensparend, dabei aber mit sehr großem Raumangebot für die Insassen und Transporte und zudem noch zu 95 Prozent recycelbar“, so Perret. Die MIA 2.0 werde bereits ab rund 16.000 Euro und damit im unteren Preissegment für Stromer erhältlich sein.
2021 habe Fox E-Mobility wichtige Meilensteine erreicht, um die Serienproduktion der neuen MIA aufzunehmen. Im Vordergrund hätten die Design- und Produktentwicklung gestanden. Das Echo zum neuen Design sei sehr positiv gewesen und stimme das Unternehmen zuversichtlich. Auch bei der Produktentwicklung habe man große Fortschritte erreicht. Obwohl die MIA 2.0 von außen klein wirke, sei sie innen dank der guten Aufteilung ein Raumwunder. So könne auch eine Europalette verladen werden. Das eröffne viele Anwendungsmöglichkeiten, etwa die Lieferung auf der letzten Meile. Auch an der technischen Möglichkeit der optionalen Solarzellen auf dem Dach sei weitergearbeitet und die Integration in das Fahrzeugdach weiter verbessert worden.
Im nächsten Jahr will Fox E-Mobility die Serienproduktion vorantreiben. Bei der Design- und Produktentwicklung sei man auf einem „sehr guten“ Weg. Die Vorarbeit an der MIA 1.0 sei ein großer Vorteil für das Projekt, erklärte Perret. Im Jahr 2022 wollen er und sein Team den ersten Prototypen präsentieren und auch die ersten Showcars. Darüber hinaus sei Fox E-Mobility in Gesprächen mit potenziellen strategischen Partnern, dazu könnte es 2022 Konkretes zu berichten geben.
Mit Blick auf die Konkurrenz hob Perret den niedrigen Preis hervor. Zudem sei das Fahrzeugdesign innovativ. Obwohl die Abmessungen der neuen MIA mit 3,19 Meter Länge äußerst kompakt seien, biete sie aufgrund der Ausnutzung der E-Plattform ausreichend Platz für 1+2 oder 1+3 Personen. Als Liefervariante biete die MIA 2.0 ein Ladevolumen von etwa 1500 Litern und damit in etwa vergleichbar mit einem Mittelklasse-SUV bei umgeklappten Rücksitzen.
Die für die MIA 2.0 neu entwickelte „Skateboard“-Plattform ist als reine Elektro-Architektur auch für andere Anbieter interessant, glaubt Perret. Im Fahrzeugsegment, dem „K-Bus“-Format, gebe es noch keine vergleichbare E-Auto-Plattform. Selbst aus Japan, dem Mutterland des K-Bus-Segments, kämen daher Anfragen. Dabei stießen insbesondere die Möglichkeit, die Plattform bei Bedarf verlängern zu können, und die Möglichkeit des Einbaus einer zweiten Batterie auf großes Interesse.
Neben dem Verkauf von Fahrzeugen sieht Fox E-Mobility den Handel mit Emissionszertifikaten als wichtige Einnahmequelle. Wenn Autohersteller die Emissionsvorgaben der EU nicht schaffen, können sie Emissionszertifikate bei anderen Herstellern kaufen. Mit „CO2-Pooling“ verdienen insbesondere Hersteller von lokal emissionsfreien Elektroautos viel Geld. „Auch für uns ist das eine interessante Option – allerdings können sich hier die Rahmenbedingungen auch schnell ändern“, sagte Perret. Das Potenzial sei enorm, aber auch ohne die Einkünfte aus CO2-Credits sei das Geschäftsmodell „hochprofitabel“.
Leser meint
Sieht aus wie ein geniales und ansehnliches Alltagsauto. Schön dass es auch mit Solarzellendach angeboten werden soll!
LMausB meint
Zu viel Konjunktiv!!!
Matthias meint
Das Konzept mit dem zentralen Fahrersitz und entsprechend viel Platz drumherum ist vorbildlich und für Millionen geeignet die alleine im Auto sitzen, auf dem Weg zur Arbeit, oder weil sie sowieso Single sind. Leider wollen diese Millionen alle überdimensionierte Fünftürer-SUV mit leeren Sitzen spazierenfahrern.
Das schwedische Uniti-One-Konzept setzt ebenfalls auf einen zentralen Fahrersitz, kommt aber leider seit 2019 nicht voran. Die sollten sich zusammentun, und e.Go sowie Sono werden alleine auch nicht alt.
Derzeit werden die Verbrenner-PKW durch ebenso dimensionierte E-Autos 1:1 ersetzt, mit staatlicher Förderung. Es wird darauf hinauslaufen dass in 5 Jahren angefangen wird die ganzen Model 3 und ID4 usw. durch kompakte E-Autos zu ersetzen, ebenfalls mit staatlicher Förderung bzw. Benachteiligung der Dickschiffe.
Und natürlich müssen E-Autos bidirektional (ent)laden können und als Stromspeicher dienen können wenn sie ihre 23 Stunden am Tag herumstehen.
Gerry meint
Die hatten auch schon für 2020 angekündigt Fahrzeuge auszuliefern.
Habe damals schon zu Lieferkonditionen etc. nachgefragt aber nie eine Antwort bekommen.
Für mich ein ziemlich dubioser Laden…
Eugen P. meint
PKW oder Leichkraftfahrzeug?
Wolfbrecht Gösebert meint
Schon die Mia 1.0 hat eine M1-Zulassung.
Yoshi84 meint
Sono 2.0? Ich sehe deutliche Parallelen.
LG
Stefan meint
Ich sehe auch Parallelen. Der Sono ist aber über 1 m länger, hat zwei Sitzreihen plus Kofferraum und kostet etwa 9- 10.000 EUR mehr.
Thomas Claus meint
16k scheinen mir jetzt kein Schnäppchen zu sein. Wenn man dann paar technische Daten erfahren wird, dann wird der Preis sicher noch üppiger erscheinen.
MiguelS NL meint
Das ist der Preis zu Beginn. Die Preisleistung wird wie bei allen BEV, von Jahr zu Jahr weiter entwickeln.
Beispiel
VW e-UP 2019 :
Preis : ca.26.900 Euro
Reichweite : ca. 122 km WLTP ( 222 €/km)
VW e-Up 2021 :
Preis : ca. 21.500 Euro
Reichweite : 260 km WLTP ( 82 €/km )
(Nachfolger) VW e-Up 2023-2025 : 40-50 €/km
Karsten meint
Mit dem Up (oder e-Golf) hast du leider ein eher untypisches Beispiel gewählt. Bei der P/L sehe ich bisher leider keine Weiterentwicklung und erwarte da auch nichts. Mit jeder Reichweitensteigerung werden auch die Preise leicht steigen, Autopreise gehen immer nur nach oben.
Chris meint
Für mich passen Bild und Text nicht zusammen. Das ist doch ein absoluter Kleinwagen auf Up Niveau. Wie soll denn da eine Palette rein passen?
Stefan meint
Eine Europalette ist 1,20m x 0,80m. Die 1,20 m gehen von der Länge 3,19 ab, bleiben 1,99m für Motor vorn und Fahrersitz. Es ist nicht beschrieben, wie hoch die Ware auf der Palette sein darf.
Wolfbrecht Gösebert meint
„Wie soll denn da eine Palette reinpassen?“
Oach, das ist ja einfach:
1. Heckklappe auf,
2. Palette rein!
3. Heckklappe zu …
Ladehöhe muß natürlich auch noch passen :P
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Das Echo zum neuen Design sei sehr positiv gewesen und stimme das Unternehmen zuversichtlich.“ Anscheinend ist das Wort „Design“ kein geschützter Begriff.
Mike meint
Ob das Geschäftsmodell hochprofitabel ist, merkt man doch erst, wenn es vom Markt angenommen, also die Mia gebaut und verkauft wird – oder irre ich mich?
David meint
Wenn sie törichte Besteller oder Investoren abzocken wollen anstatt Autos zu bauen kann das Geschäftsmodell auch vorher hochprofitabel sein. Worte gegen Geld.
Holger meint
Geld verschwindet nicht und wird im Normalfall auch nicht vermehrt (EZB). Es wechselt nur den Besitzer