Honda hat im Rahmen eines Pilotprojekts mit Next Kraftwerke die Zertifizierung einer Flotte serienmäßiger E-Fahrzeuge für die Präqualifikation von Primärregelleistungen (PRL) durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion in Deutschland erhalten. Im Projekt kamen Kleinwagen vom Typ Honda e zum Einsatz, die PRL-Dienste für den Übertragungsnetzbetreiber bereitstellten und sich damit für die Unterstützung der Netzstabilität qualifizierten.
Bei kurzfristigen Frequenzabweichungen im Stromnetz nutzen die Betreiber Ausgleichsdienste, mit denen Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage automatisch ausgeglichen werden. Die PRL ist von diesen Ausgleichsdiensten die höchste Leistungsklasse für die Netzstabilisierung. Sie wird auch als Primärregelreserve bezeichnet, da sie die erste Reaktion auf Frequenzstörungen ist.
Seitens des Autobauers hat die Honda R&D Europe GmbH das V2G-Projekt betreut. Der Projektpartner Next Kraftwerke ist einer der größten Betreiber virtueller Kraftwerke in Europa. Neben den sechs Honda e wurden sechs Honda Power Manager eingesetzt, bidirektionale CCS-Ladegeräte des japanischen Unternehmens. Honda konnte dabei die Anforderungen an das Laden und Entladen erfüllen, die für das Sicherstellen einer stabilen 50-Hz-Netzfrequenz notwendig sind.

Das Honda-Strommanagementsystem nutzt die Echtzeit-Informationen zur aktuellen Stromkapazität von Next Kraftwerke und ist laut dem Unternehmen in der Lage, innerhalb der erforderlichen Standardzeit auf die Lade- und Entlade-Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers für jedes einzelne Fahrzeug zu reagieren und dabei die individuellen Präferenzen der jeweiligen E-Auto-Fahrer zum Ladestand zu berücksichtigen.
Honda sieht in der Entwicklung der Technologie und dem Projekt einen wichtigen Schritt, um die Rolle von E-Fahrzeugen und der bidirektionalen Ladetechnologie in einem zukünftigen nachhaltigen Energiesystem zu stärken. Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien werde die Aufrechterhaltung einer konsistenten Netzstabilität zu einer der größten Herausforderungen für die Übertragungsnetzbetreiber.
„Das Projekt mit Next Kraftwerke ermöglicht es Honda, die neuen Anforderungen des europäischen Marktes zu erfüllen und Technologien zu entwickeln, die der Gesellschaft einen Mehrwert bieten“, so Tom Gardner von Honda Motor Europe. „Elektrofahrzeuge sind die meiste Zeit des Tages mit Ladestationen verbunden, am Arbeitsplatz oder zuhause. Honda ist davon überzeugt, dass diese Standzeiten dafür genutzt werden können, zusätzliche Dienstleistungen und Einnahmequellen anzubieten, und zwar durch intelligentes Laden und Entladen auf Grundlage der aktuellen Stromnetzfrequenz. Davon profitieren nicht nur die Besitzer von Elektrofahrzeugen, sondern auch die Infrastruktur auf dem Weg zu einer von der Elektromobilität geprägten Gesellschaft.“
MichaelEV meint
Aktuell wandern immer mehr Akkuspeicher in die Haushalte, die alle kaum etwas sinnvolles für das Netz veranstalten. Hier muss erstmal die Priorität liegen!
South meint
… ich würde schon länger ein E Auto suchen, was VTH, also als Accuspeicher für PV fungieren könnte. Das wäre perfekt für das Zweitauto, was größtenteils rumsteht. Hat jemand Info’s, ob es dazu schon was Neues gibt ?
NoikK meint
Die V2X ISO Norm wurde erst vor etwa einem Monat verabschiedet. Das geht nun richtig los.
Alle ID Modelle von VW mit großem Akku können dies bereits ab Werk, bzw. ab Softwarestand X.
Ladesäulen gibt es bislang noch nicht zu kaufen, das geht im nächsten Jahr aber sicher los.
MichaelEV meint
DC oder AC bei VW?
elektromat meint
Zitat aus einem Artikel vom Juli:
Aus wirtschaftlicher Sicht bekommt der ID.3, -4- oder -5-Fahrer die Puffer-Funktion seines Auto-Akkus nämlich nicht nebenbei geschenkt. Um sie nutzen zu können, muss das Auto an einer geeigneten bidirektionalen Wallbox hängen, die per CCS-Schnellladeanschluss mit dem Auto verbunden ist. Einfache CCS-Wallboxen mit 22 kW Ladeleistung für private oder gewerbliche Garagen kosten fünfstellige Beträge. Bidirektionale Chademo-Wallboxen (Gleichstrom-Lader für Nissan und Mitsubishi) mit 7,4 kW Ladeleistung kosten mindesten 6.000 Euro
MichaelEV meint
Vielen Dank, das deckt sich soweit mit dem was ich bisher kannte. Dacht, da gäbe es evtl. Neuigkeiten…
Viele Kommentare diesbezüglich hören sich nach breiter Relevanz an, dabei wird diese durch die Wallbox sehr eng gesteckt sein. Wobei es bei der Wallbox sicher sehr viel Optimierungspotential (vor allem kostenseitig) gibt.
Andreas meint
zumindest in Deutschland wird V2H schwierig werden.
Man könnte Gratis beim AG oder bei Aldi oder wo auch immer laden und den Strom zu Hause nutzen.
Das wird steuerrechtlich nicht funktionieren.