Der Festkörper-Batterie-Spezialist und Volkswagen-Partner QuantumScape hat erste Prototypen seiner Festkörper-Batteriezellen mit 24 Schichten an Autohersteller zum Testen ausgeliefert. Das US-Unternehmen betont aber, dass für den Marktstart der Akkus noch „erhebliche Arbeit“ nötig sei.
Mit den neuen Prototyp-Zellen sollen die Autobauer „den Testprozess in ihren Einrichtungen starten und Feedback zur Leistung der Zellen geben“ können, so QuantumScape. Zu den geplanten Verbesserungen bis zur Serienproduktion gehören laut dem Unternehmen etwa die Qualität, Konsistenz und der Durchsatz der Produktionsprozesse, aber auch „zusätzliche Verbesserungen auf der Produktseite“. Dazu sollen eine erhöhte Beladung der Kathodenkapazität und eine verbesserte Verpackungseffizienz gehören.
„Ich bin stolz auf unser Team für all die Anstrengungen und die Entschlossenheit, die in das Erreichen dieses Meilensteins geflossen sind, insbesondere angesichts der Herausforderungen, denen wir in diesem Jahr begegnet sind“, so Jagdeep Singh, CEO und Mitbegründer von QuantumScape. „Obwohl uns dieser Meilenstein unserem Endziel näher bringt, gibt es noch viel zu tun, bevor diese Technologie zu einem kommerziellen Produkt wird, und wir richten unsere Aufmerksamkeit jetzt auf diese wichtige Arbeit.“
Die Autohersteller erhoffen sich von Festkörperbatterien mehr Sicherheit, Energiedichte, Schnellladefähigkeit und Recyclingfähigkeit sowie Gewichtsoptimierung. Auch bei den Kosten und dem Lebenszyklus sollen die neuen Akkus besser als aktuelle Technologien mit flüssigem Elektrolyt abschneiden.
Schlumpf7 meint
„Mit 24 Schichten, die jeweils aus einem Festkörper-Separator, einer Kathode und einer in-situ gebildeten Lithium-Metall-Anode bestehen, haben diese Prototypzellen Kapazitäten im Multi-Ampere-Stunden-Bereich, einem Bereich, der nach Ansicht des Unternehmens für eine Vielzahl von Anwendungen relevant ist, einschließlich Automobil- und Unterhaltungselektronik.“
https://www.quantumscape.com/wp-content/uploads/2021/10/Solid-State/
David meint
Die Idee ist jedenfalls richtig, working samples an potentielle Nutzer zu verschicken. Damit ist klar, einen gewissen Entwicklungsstand hat man erreicht und man scheut sich nicht, das im Detail überprüfen zu lassen.
Das wäre bei Tesla undenkbar, da würde man sich in unrealistischen Versprechen verlieren, aber nie etwas aus der Hand geben. Wobei sie auf diesem Gebiet gar nichts vorzuweisen haben. Das sind natürlich Themen, die den Aktionären indessen auch aufgefallen sind.
Für QuantumScape/VW heißt das, sie bauen Vertrauen zu anderen OEM auf. Gute Voraussetzungen in einem Zukunftsmarkt.
Ben meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
libertador meint
Bislang ist QS nicht unbedingt mit gelungener Entwicklung vorangegreten. Die aktuelle Meldung ist auch ziemlich nichtssagend, da über Leistungsdaten nichts enthalten ist.
Der Tesla-Vergleich erschließt sich mir nicht, da Tesla alleine Zellen für sich selbst entwickelt. Daneben hat Tesla Probleme mit den neuen Zellen, aber mit QS ist das nicht vergleichbar, weil die Zellen letztere nur ein paar Proben sind.
David meint
Das ist ja genau der Weg, eben nicht eine weitere Rekordmeldung zu lancieren, sondern potenziellen Käufern Testexemplare zur Verfügung zu stellen. Nur: Würde man das machen, wenn man nichts zu bieten hätte? Man hat allerdings auch gesagt, es ist noch nicht serienreif. Da stapelt man also nicht hoch. BMW hat ähnliche Fortschritte für nächstes Jahr angekündigt und wird einen Test-Prototypen mit so einer Batterie zeigen. Mercedes hat gleich zwei Eisen im Feuer, ProLogium und Factorial Energy. Tesla hat nichts, der letzte Battery Day ist lange her. Feststoffbatterien sind wie 800 V und v2h kein Thema. Letztlich entwickeln sie auch nichts, die jetzt sehr langsam anlaufende Zellfertigung, ist von Panasonic abhängig.
Randy meint
Tesla ist im Moment in Schockstarre, seit sie aus den Top 10 der S&P 500 geflogen sind.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Würde man das machen, wenn man nichts zu bieten hätte?“
Mich erinnert das an Sono Motors.
David meint
Sono Motors hat noch nie Hardware geliefert, nur Blabla.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Doch, Prototypen, bin selbst damit gefahren. Und im Januar 2023 (ich schreibe mal das Jahr dazu) gibt es anscheinend Probefahrten im Stuttgarter Raum. Es gibt immer genau soviel Hardware, dass das für manche reicht, weiter zu träumen und weiter zu bezahlen (investieren wäre für mich der falsche Begriff).
Naja, und es gibt viele Autohersteller, die kein oder nur wenig praktisches Großserien-Wissen über Zellen haben; die sind natürlich Super-Kandidaten für QuantumScape, denen jetzt eine rosa Zellenwelt zu verkaufen.
Hansi meint
QuantumScape mit Sono Motors zu vergleichen, oder gar als Blender zu bezeichnen ist mehr als abwegig.
alupo meint
Das wird der FUDavid nie kappieren, dass Tesla keine seiner 4680-er Zellen in absehbarer Zeit verkaufen wird. Der Eigenbedarf für diese kostengünstigen und umweltfreundlichen (kein NMP, deutlich geringerer Energiebedarf etc.) ist bei Tesla in den nächsten Jahren viel zu hoch.
Welcher nichtchinesische Hersteller produziert heute schon eigene Zellen für mehr als 1000 BEVs pro Woche? Richtig, keiner der europäischen „alles schon in der Schublade vorhanden“-Schubladenexperten.
Roger Zamofing meint
Ja, aber leider haben sich die Versprechungen bisher als Luftnummern erwiesen. Dass QuantumScape nun Muster an OEM verschickt ist eine feine Sache. Man sollte aber nicht vergessen, dass Tesla von Anfang an mit den damals und heute besten Batterie-Entwicklern engen Kontakt pflegt und sich diejenigen herausgesucht hat, die schon sehr weit hin zur Industrialisierung dachten und keine Schaumschläger, die bisher noch nichts geliefert haben. Obige Kritik ist also völlig daneben und nicht angebracht, auch nicht als verkappter VW-Fanboy. Übrigens stehen alle Tesla-Patente allen OEM offen zur Verfügung, nur fanden sich viele bisher zu schade, von diesem Know-How zu profitieren. Kommt noch hinzu, dass die im Gegensatz von Legacy Autoherstellern nicht wie diese an einem einzigen Partner hängen und flexibel genug sind, ihre Produkte jederzeit mit anderer Technologie auszuliefern. Die Partnerschaften in China beweisen es ja hinlänglich, ohne blöde Anmache und Unterstellungen. Gute Analysten und interessierte Aktionäre sehen keinen Grund nicht mehr auf TESLA zu setzen, wenn Volkswagen einen neuen Wunder-Akku ankündigt und Laborproben sogar zur Verfügung stellt. Es ist bis zu einer Serienreife nämlich noch extrem viel zu tun und das Tun hat Tesla nun einmal ziemlich gut im Griff. Alle Versprechen wurden bisher eingehalten, doch Mr. Musk hat als Visionär den Zeitaufwand nicht immer ganz im Griff. Beamte sind da natürlich im Vorteil und müssen auch keine Zukunftsvisionen haben, nur Steuerzahler, die letztlich die Pleiten ausbaden müssen, um es mal politisch korrekt zu sagen.