Mit dem CARL (Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems) wurde in Aachen ein Forschungszentrum für Batterien und Leistungselektronik eröffnet. Das Ziel der Einrichtung sind neue Materialien, effizientere Produktionsprozesse und kürzere Markteinführungszeiten.
Die RWTH Aachen und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) haben das von Bund und Land finanzierte Gebäude nach zweieinhalb Jahren Bauzeit Anfang Februar offiziell in Betrieb genommen. Mit einer „umfassenden Laborausstattung“ können im neuen Forschungsbau CARL Materialien, Zellen, Module und ganze Systeme ganzheitlich auf Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer untersucht werden, heißt es.
In einer Mitteilung werden die 5000 Quadratmeter großen Werkstätten und Speziallabore genannt, die auch Prüfräume für Stresstests mit luftgefederten Fundamenten, spezielle Mikroskopie-Räume, Klimakammern sowie einen Rein- und einen Trockenraum umfassen. Die Arbeiten in den Laborcontainern sollen so umweltverträglich wie möglich ablaufen: Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage installiert, die jährlich bis zu 100.000 Kilowattstunden Strom erzeugen soll.
Durch das CARL sollen Entwicklungszyklen von neuen Materialien über effiziente Produktionsprozesse hin zur Markteinführung erheblich beschleunigt werden. Das übergeordnete Ziel der neuen Einrichtung: Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas in den Schlüsseltechnologien Batterien und Leistungselektronik solle „ganz wesentlich gestärkt“ werden, so der BLB NRW. Dazu arbeitet am CARL ein interdisziplinäres Team, das seine Mitarbeitenden aus den Kernprofessuren und rund 20 weiteren Lehrstühlen und Instituten der RWTH und des Forschungszentrums Jülich rekrutiert.
„Im CARL haben wir die einmalige Möglichkeit für Batterien und Leistungselektronik das Betriebsverhalten ganzheitlich vom Fahrzeug bis auf die Kristallebene der Materialien zu untersuchen und zu charakterisieren“, erklärt der Sprecher des CARL, Batterieforscher Dirk Uwe Sauer. „Damit können neue Materialien und Produkte schneller entwickelt und eingesetzt werden, was wir zur Umsetzung von Energie- und Verkehrswende zum Schutz des Klimas mehr als je zuvor brauchen.“
„Fortschritte in der Batterietechnologie sind deshalb von großer ökonomischer und ökologischer Bedeutung“, sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. „CARL ist ein großartiger Forschungsbau, an dem zentrale Fragen der Alterung, Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Batterien und Leistungselektronik untersucht werden können. Von den Erkenntnissen der exzellenten Forscherinnen und Forscher hier in Aachen werden sehr viele Menschen profitieren.“
Friedrich Gerhard Spenz meint
Ich wohne in Aachen:
Die Stadt selbst (nicht die RWTH!) ist technikfeindlich, Fahrrad-freundlich und Industrie-Ansiedlungs-feindlich, grün-geführt im Rathaus ……. eine betrübliche Mischung……
Ossisailor meint
Und weil sie fahrradfreundlich ist, ist sie technikfeindlich? Merkwürdige Assoziation.
Yogi meint
Kamen nicht gleich zwei Elektroauto Startups aus Aachen? Mit wirklich fahrbaren und kaufbaren Modellen? Also ganz anders als manche Münchner Klitsche….
A. Schaffrath meint
zu „grün-geführt im Rathaus“ die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen ist parteilos.
Eichhörnchen meint
Super !
Warum nicht schon vor 10 Jahren ?;)
Kasch meint
Falsch, seit über 20 Jahren ehalten deutsche Fz-Hersteller riesige Fördersummen für alternative Antriebe. Für ernsthafte Zellentwicklung statt Immobilienkauf hätte man die Gelder durchaus zielgerichteter verwenden können. (Musste man aber nicht 😁)
Robert Staller meint
Warum nicht schon vor 100 Jahren?
Fra p. meint
Weil es die battery2030 förderung gibt?
Vorher gab es die Horizion2020 aber da gab es keine spezifische batterie förderung wenn es mich nicht täuscht.
banquo meint
Finde ich sehr gut und die Referenz des CARL wird auch mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zur Akkumulator-Technik in der Mobilität bringen.