Ford will im August die ersten Elektroautos aus Kölner Produktion ausliefern. Nach Angaben von Unternehmenschef Martin Sander soll der vollelektrische Explorer ab März bestellbar sein.
„Im Juni startet die Serienproduktion und wir werden erste Explorer voraussichtlich im August an die Kunden ausliefern“, sagte Sander in Interviews mit dem Kölner Stadt-Anzeiger und der Kölnischen Rundschau.
Damit startet die Produktion mehr als ein halbes Jahr später als zunächst geplant. Im August vergangenen Jahres hatte der US-Hersteller bekannt gegeben, den angepeilten Produktionsstart nicht halten zu können. Grund für die Verzögerungen sei ein Wechsel des technischen Batteriestandards, hieß es.
Der neue Explorer mit reinem Elektroantrieb wurde speziell für Europa konzipiert. Er wird wahlweise mit Heck- oder Allradantrieb sowie in zwei Ausstattungsversionen angeboten. Medienvertretern hat Ford schon das zu Erwartende skizziert. Demnach ist das E-Auto etwa 4,45 Meter lang und wird in drei Versionen mit 125 kW/170 PS oder 210 kW/286 PS mit Heckantrieb oder mit 250 kW/340 PS und Allradantrieb verkauft. Das Topmodell soll von 0 auf 100 in weniger als sechs Sekunden beschleunigen und 180 km/h erreichen. Den Strom dafür liefert ein Akkupaket mit 77 kWh, was für um die 500 Kilometer Reichweite gut sein soll. Für das Einstiegsmodell wird es eine kleinere Batterie geben.
Unklar bleibt zunächst, wie teuer das neue Modell werden wird. „Es wird ein attraktiver Preis um Wettbewerbsumfeld. Die Reichweite wird sehr gut sein. In einigen Varianten wird die erste Ziffer eine sechs sein“, so Sander. Im letzten Jahr war von einem Einstiegspreis in Deutschland von voraussichtlich weniger als 45.000 Euro die Rede.
Ein zweites E-Auto aus Kölner Produktion soll auch noch in diesem Jahr an den Start gehen. Dabei handelt es sich Berichten zufolge um einen „Sport Crossover“, der von den Abmessungen her über dem elektrischen Explorer liegt. Als Basis für die beiden neuen Ford-Modelle dient der E-Antriebs-Baukasten MEB von Volkswagen. Ein drittes für den europäischen Markt entwickeltes Elektroauto ist eine entsprechende Version des Crossovers Puma, die Ford-eigene Technik nutzt.
Sander sieht Ford in einem harten internationalen Wettbewerb: „Die Entwicklungszyklen haben sich extrem beschleunigt ebenso wie Zahl der neuen Player von Tesla bis zu den neuen chinesischen Anbietern, die man bis vor Kurzem gar nicht kannte.“ Der Konzern reagiere darauf, indem er nur noch auf Segmente setze, die „zur Marke passen und die wirtschaftlich erfolgreich sind“. Ford sehe sich nicht mehr als Volumenhersteller, der in jedem Segment vertreten sein muss.
Gerd Poras meint
Alles Gute den Ford-Mitarbeitern in Köln
und toi toi!
Ein ohnehin mutiger Schritt des Managements
und hinzu kommen noch die turbulenten Umstände des laufenden Jahres. Hoffentlich führt es nicht zu einem „Saarlouis II“.
Envision meint
„In einigen Varianten wird die erste Ziffer eine sechs sein“
Also WLTP mit 6xx km wäre interessant mit MEB und scheinbar VW APP550 Motor.
Wie sie das wohl gegenüber VW rausholen ? – zumal die Aerodynamik auf den ersten Blick eher schlimmer aussieht, aber das kann täuschen – nur schafft ein Enyak Coupe auch keine 6xx km WLTP und den werden sie beim cw (0,236) sicher nicht knacken.
EselAusWesel meint
kann man sich ja selber beantworten. Bei einem Akku von 77kWh ist es nicht möglich eine Reichweite > 600km zu erreichen. Also entweder gelogen oder größere Batterie.
libertador meint
Es ist möglich 600 km WLTP mit einem 77 kWh-Akku zu erreichen. Dafür muss man nur ein anderes Auto bauen. (Ioniq 6: 77,4 kWh-Akku, 614 km WLTP).
Mäx meint
ID.7 > 621km mit 77kWh und sogar ein MEB Fahrzeug
Stefan meint
Reichweite erhöhen: entweder größere Batterie oder besserer cw-Wert oder Gewicht reduzieren oder Energieverluste reduzieren oder Motorleistung beim Beschleunigen reduzieren. Letzteres will natürlich kaum ein Autofahrer hören.
FahrradSchieber meint
„…oder Motorleistung beim Beschleunigen reduzieren. Letzteres will natürlich kaum ein Autofahrer hören.“
Und das aus gutem Grund: Weil es nahezu wirkungslos ist.
Um die Masse des Fahrzeugs z. B. von 0 auf 50 km/h zu beschleunigen, ist eine gewisse Menge an Energie notwendig.
Und die kinetische Energie des Autos bei 50 km/h ist unabhängig davon, wie schnell diese Geschwindigkeit erreicht wurde.
FabianMarco meint
Gibt es den ID.7 nicht mit 91 kWh Akku?
Damit wären 600+ km drin.
Freddy meint
Es wird einen Catl Superakku aus Thüringen geben, eine völlig neue Akku-Generation. Die Produktion startet demnächst, deshalb auch die Verzögerung bei der Vorstellung des Explorer
Fitz Carraldo meint
Spannend, MEB Plattform aber ohne schrottige VW-ME-Software ohne Zukunft. Ford hat es deutliche besser im Griff, was Feature-Erweiterung angeht, zB. das „Blue Cruise“, was ja im Mustang funktioniert und nachgeliefert wurde, während die ME3 Besitzer noch auf irgendwie alles warten, weil die Updates nicht geliefert werden können.