Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit Blick auf die Europawahl zum Festhalten am klimapolitischen Kurs der Europäischen Union im Verkehrssektor aufgerufen. „Wir stehen zu dem Ausbau der Elektromobilität“, sagte der SPD-Politker laut der Nachrichtenagentur Reuters bei einer Feier zum 125-jährigen Firmenjubiläum des deutschen Autobauers Opel.
„Wer das jetzt zurückdrehen will, der gefährdet nicht nur alles bereits Erreichte – der gefährdet auch (…) unseren zukünftigen Wohlstand als Industrienation“, so Scholz. Die EU-Klimapolitik mit dem Ziel im Verkehrssektor, zum Abbau von Treibhausgas ab 2035 keine neuen Autos mit Auspuffemissionen mehr zuzulassen, stößt bei einigen weiter auf Ablehnung.
Der menschengemachte Klimawandel sei die entscheidende Realität dieser Zeit, sagte der Kanzler. Der Umbau zu Klimaneutralität müsse angepackt werden, dabei sei der Verkehrssektor mit klimaneutral betriebenen Elektrofahrzeugen entscheidend. Dynamische deutsche Unternehmen wie Opel könnten in einem fairen Wettbewerb gegen neue Konkurrenten – etwa aus China – bestehen.
„Wir verschließen unsere Märkte nicht gegenüber ausländischen Unternehmen, denn das wollen wir umgekehrt für unsere Unternehmen auch nicht“, so Scholz. Die EU-Kommission bereitet höhere Importzölle gegen chinesische Autobauer vor. Sie fürchtet, die Volksrepublik könnte mit E-Autos zu Dumpingpreisen den europäischen Markt überschwemmen – zum Nachteil der europäischen Hersteller. Es gibt in der EU bereits einen Zoll von zehn Prozent auf E-Autos aus China. Die Berichten zufolge in Kürze möglichen Strafzölle in unbekannter Höhe kämen noch hinzu. Die Volksrepublik hat für den Fall mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht.
Opel will ab 2028 nur noch E-Autos auf den Markt bringen. Daran hält die Tochter des französisch-italienischen Stellantis-Konzerns fest. „Opel wir den Weg zu Elektrifizierung weiter anführen“, sagte Konzernchef Carlos Tavares. Er lobte den Wandel des früher lange Zeit defizitären Unternehmens zu profitablem Wachstum. „Opel ist immer Teil der Lösung und nicht des Problems.“
Envision meint
Was der Kanzler anpackt, läuft !
Der ist jetzt schon weiter sie Vorgängerin Angela am Ende ihrer Amtszeit…
David meint
Den BMW i7 gibt es in einer Protection Version, also gepanzert in Schutzklasse VR9. Wenn er das meinen würde, was er sagt, würde er dieses Auto fahren. Denn das hätte eine Symbolwirkung. So hält er eine Rede für die Elektromobilität und fährt dann mit einem Verbrenner weg…
Fred Feuerstein meint
Diese tolle Variante von BMW hat einen Stromverbrauch von über 30 kWh / 100 km und hat damit eine lächerliche Realreichweite von < 300 km, auf der Autobahn deutlich weniger.
Damit wäre der Kanzler an der nächsten Ladesäule angreifbar…
Future meint
Der Hamburger Bürgermeister hat seinen vollelektrischen Dienstwagen, einen Mercedes EQE 500 (408 PS, Neupreis rund 120.000 Euro), abgeschafft. Begründung: Die Reichweite ist bei Kälte so gering, dass es nicht mal für eine Hin- und Rückfahrt nach Berlin reicht. Das sind 580 Kilometer.
Matthias meint
Einfachste Lösung damit sich nicht so viele Provinzfürsten zu Bundesratssitzungen in die Provinz Berlin begeben müssen, egal ob mit Diesel, Kerosin oder Strom: die „Länder“ Hamburg, Bremen und Saarland, allesamt „soziale Konstrukte“ der Zeit kurz vor (Groß-HH-Gesetz 1937) und nach WK2, in die benachbarten echten Ländern eingliedern, mit Hebel Länderfinanzausgleich. Mal sehen wie weit die vorgeschützte Souveränität reicht ohne Infusion von Süd-Euros – offenbar nicht einmal 580km. Eigene Luxuskarossen für dünkelgemäße Einzelreisen bauen können sie auch nicht. Und bei Wahlen fallen sie auch unangenehm auf, Resultat der unverdienten Sonderstellungen.
McGybrush meint
Das wenigste worum Scholz sich Gedanken machen muss ist die Zukunft der Elektromobilität 😂
12,6% Marktanteil Elektroautos
13,8% SPD
Yoshi meint
Zusammen mit den Grünen ca. 25%. Jeder Dritte hat seine Stimme leider gar nicht erst abgegeben.
Offenbar ist die Angst vor dem Weltuntergang in der Bevölkerung weniger stark vertreten als hier.
Gerry meint
Es gibt ja Leute die glauben nicht an den Klimawandel und damit ist das Problem auch schon gelöst, wir können einfach so weitermachen. Sehr schlau.
Finde den Fehler…
Future meint
Die Welt geht nicht unter.
Es sind die Menschen, die untergehen.
Yoshi meint
Ach du, die Erde bleibt bewohnbar.
Unbestreitbar wird es in einigen Teilen der Erde deutlich ungemütlicher.
Wir und die anderen Industrieländer müssen den Klimawandel als Grund für Asyl anerkennen und diese Menschen aufnehmen.
Stromspender meint
Tja, beinahe schon klassische Form der kognitiven Dissonanz. Irgerndwie merkt jeder, dass mit dem Klima was nicht stimmt – viele leugnen dann doch lieber wissenschaftliche Fakten und beschweren sich statt dessen über das „schlechte“ Wetter. Woran natürlich die Grünen schuld sind.
Frank von Thun meint
Yoshi meint
„wir müssen den Klimawandel als Grund für Asyl anerkennen und diese Menschen aufnehmen“
Ist doch Super, damit wird der Urlaub billiger, wir müssen kein Urlaub irgendwo in der Welt machen, die Welt kommt zu uns.
MiguelS NL meint
“Wir stehen zu dem Ausbau der Elektromobilität”
Desto weniger es vom handeln deutlich ist desto mehr es betont werden muss.
Gerry meint
…sagt einer, der noch nicht mal ein ausreichendes Klimaschutzgesetz auf die Reihe kriegt und die Klimaziele im Verkehrssektor aufweicht.
Kann man nur hoffen, dass nach der Europawahl Klimaschutz nicht noch mehr aufgeweicht wird.
Jan meint
Selbstverändlich wird das passieren. Wenn die Rechten Parteien mehr und mehr Macht bekommen, dann wird der Klimaschutz immer weiter zurückgestellt werden.
Steffen meint
Ich bin bald so weit, dass ich mich über jede Dürre oder Überschwemmung in unserem Lande freue. Irgendwann werden es dann hoffentlich auch konservative und rechte Politiker (und Bevölkerungsteile) begreifen. Nur schade, dass es dann leider zu spät ist.
Frank von Thun meint
Während der Klimawandel immer schneller zu neuen Höhepunkten schreitet, besteht die Hoffnung dass die Klima-Leugner weggeblasen werden