Renault gewährt einen neuen Ausblick auf seinen kommenden vollelektrischen Twingo E-Tech. Der bereits zuvor angeteaserte Prototyp, der sich jetzt erstmals der breiten Öffentlichkeit zeigt, soll Tradition und Moderne vereinen.
„Mit leuchtenden Farben, fröhlicher Ausstrahlung und einer bemerkenswerten Agilität verkörperte der erste Twingo 1992 genau das, was Renault unter ‚les voitures à vivre‘ versteht: ein Auto für jeden Tag“, so die Franzosen. „Der Prototyp des Twingo E-Tech Electric lässt diesen Gedanken auf moderne Art wieder aufleben: als kompromissloses Elektroauto für den Stadtverkehr. Das Showcar gibt sich genauso originell, smart, zeitgemäß und unerwartet wie das Original.“
Trotz kompakter Abmessungen fahre der Twingo E-Tech Electric Prototyp mit fünf Türen und einem großzügig gestalteten Interieur vor. Das feste Glasdach schaffe einen hellen Innenraum. Verschiedene, vom ersten Twingo inspirierte Details unterstrichen die modernen Proportionen und die fließenden Oberflächen. Die jetzt in scheinbar schwebenden LED-Ringen steckenden Scheinwerfer trügen zum modernen, gefälligen Aussehen bei.
Während das Design der Heckpartie an den ursprünglichen Twingo erinnert, sorgt die schwarze Umrandung der Heckscheibe für einen modernen Touch. „Auch die bogenförmig gestalteten Rückleuchten, deren Design den Frontscheinwerfern ähnelt, tragen zur Hightech-Anmutung bei“, heißt es von den Designern. In der Mitte der Hecklappe findet sich der Twingo-Schriftzug.
Das Gesicht des Twingo E-Tech Electric Prototyp wird von den Scheinwerfern und schmalen, horizontalen Linien geprägt, zentral thront das Markenlogo. Die leicht aus der Karosserie herausragenden Scheinwerfer sind von der ersten Twingo-Generation inspiriert. Die Türgriffe der Vordertüren sind eine Reminiszenz an das ursprüngliche Modell von 1992. Nur die beleuchtete Einfassung weist auf den modernen Charakter hin.
„Durch den Verzicht auf einen Verbrennungsmotor sind die drei kleinen Öffnungen auf der Motorhaube eigentlich unnötig, aber eine liebevolle Hommage an das Original“, so Renault. Das Showcar gebe einen Ausblick auf die vierte Modellgeneration, die 2026 – zuvor war von 2025 die Rede – auf den Markt komme. Mit einem Einstiegspreis von unter 20.000 Euro erfülle das von der Konzernsparte Ampere entwickelte Fahrzeug das Versprechen, Elektromobilität immer mehr Menschen zugänglich zu machen, so Renault.
Konkretes zur Technik des neuen Twingo Electric verrät der Hersteller noch nicht. Die seit Sommer nicht mehr angebotene Batterie-Version des als Verbrenner gestarteten Twingo mit 3615 Millimetern Länge kostete in Deutschland zuletzt ab 28.000 Euro. Dafür gibt es einen 60 kW (81 PS) starken Elektroantrieb mit 22-kWh-Batterie für 190 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm. Der Verbrauch beträgt 16 kWh/100 km.
Die neue Generation dürfte neben einem geringeren Preis und niedrigeren Verbrauch auch mehr Kilometer pro Ladung schaffen. Die Motorleistung sollte mit Blick auf die Effizienz nicht bedeutend größer ausfallen.
banquo meint
Ich halte den Entwurf für einen Rückschritt (ok.. der ist auch beabsichtigt). Die letzte Ausführung etwas modernisiert und die Innenausstattung etwas hochwertiger und mehr Raum für 4 Personen wäre aus meiner Sicht ein Fortschritt für das Modell.
Stefan meint
Das wäre dann aber das Niveau eines Clio oder Zoe.
Wenn Kleinstwagen wie der Twingo zu klein sind, kauft man besser eine Klasse höher.
EVrules meint
Dank dran, die letzte Ausführung war eine Smart-Plaffform und selbst Mercedes hat die Produktion eingestellt – d.h. für Renault gibt es keine Teile-Gleichheit zwischen den Plattformen.
Der neue Twingo wird die CMF-B/EV Plaffform nutzen, die mittlerweile AmpR-Small heißt, worauf auch R5 und R4 aufbauen, wie auch die Verbrenner Clio, Captur und Arkana, als auch in abgespreckter Form der Sandero und Duster.
Und selbst zur größeren Plattform CMF-C/EV oder AmpR-Medium (MéganE, Scenic) besteht eine „Teile-Verwandtschaft“.
Daher musste die Zoe auslaufen und auch der Twingo, sonst bekommt man in der Fertigung keine guten Kosten, sondern hat einen strategisch unsinnigen Flickenteppich an vers. zusammengewürfelten Modellen – gemäß dem Bild, es wäre so, als ob ein Pizzabäcker auch Torten herstellen müsse.
Nils P. meint
Das Design ist ganz schön. Die Batterie finde ich ein bisschen zu klein. Vor allem im Winter. Aber es gibt ja genug Leute die damit vielleicht nur zum nächsten Supermarkt müssen. Dann reicht das aus.
Lanzu meint
Die technischen Daten des neuen Twingo sind noch nicht bekannt.
Thomas meint
Ich liebe den alten Twingo und wäre ein potentieller Käufer dieses Autos. Zugegebenermaßen dann eher als Dritt- oder Viertwagen für meine Söhne/Familie. Bitte baut ihn genau so!
Future meint
Der Twingo ist ein gutes Beispiel für die Qualität des Entwurfs der ersten Serie. Beim Golf war das ähnlich. Insofern ist es konsequent, dass Renault auch bei diesem Elektroauto wieder ein Retrodesign macht. VW hat das beim Golf merkwürdigerweise nie probiert und es eher anderen überlassen: Honda und Rivian sind nah dran.
M. meint
VW hat „Retro“ mit dem Käfer/Beetle versucht, das kam nicht so gut an, weil der Beetle in der Fertigung (und damit im Verkauf) teuer war das der Golf, aber praktisch nicht an den rankam.
Falls der Honda e – ich denke, du spielst auf den an – ein Versuch eines Golf-Retros war, hat er nicht funktioniert, weil kein Golf jemals von hinten so aussah wie von vorne.
Und Rivian R3 – sorry: für ein Golf-Retro reicht es nicht, eine kantige Schrägheckkarosse als Crossover bzw. SUV (R3x) aufzubauen. Und außer der kantigen Form hat er eh nichts vom Golf. Sinn macht das ohnehin nicht, da diese Form eine Fertigungsangelegenheit war – das ist einfach zu produzieren (so kam auch der Audi A2 zu seiner Form), aber hat sonst keine Vorteile, die es rechtfertigen.
Dann müsste man sich schon eher Gedanken machen, welchen der 8 Golfs man als Vorlage nehmen sollte – ok: ab 5 sicher nicht.
Aber warum? Der Golf war immer 08/15, Brot- und Butter, nix weiter. Der Käfer war eine Ikone, aber… siehe oben.
Der Ur-Twingo war unverwechselbar, der Ur-Smart, der Ur-R5 meinetwegen, der R4 auch. Aber ein Golf…?
B.Care meint
Der New Beetle wurde immerhin fast 13 Jahre gebaut, bis der Nachfolger “ Beetle “ kam. 2018 war dann endgültig Schluss. Das Problem, die Basis war der Golf 4, also Frontmotor und Antrieb, das kam bei den Käfer Fans nicht gut an. Dazu noch die Produktion in Mexiko, billige Materialien und miese Qualität. Es gab sogar 1995 einen Prototyp als BEV mit 37 kW :-)
M. meint
Egal wie man ihn gebaut hat, und wie lange – ein Erfolg war der nicht, wenn man ihn mit dem Golf vergleicht. Und das war nun mal die Basis, auch für die Qualität. Ob der Golf 4 ein großer Wurf war – besser als der „3“, aber das heißt ja nicht viel. ;-)
Kann auch nicht überraschen, dass die Basis Frontantrieb hatte – das hat ein jeder nach 1980 eingeführte Verbrenner-VW 1980, Phaeton mal ausgenommen.
Ich fand den Beetle eigentlich ganz lustig, aber mehr Geld für einen Golf hätte ich dafür nicht bezahlt. Ein Freund hatte mal die Topversion mit 170 PS, von ihm „Kugelblitz“ getauft. Aber irgendwann hat der ihn auch aussortiert, für einen Audi…
Future meint
@M.: Die Autojournalisten in Deutschland und auch weltweit haben alle den Rivian und den Honda mit dem Urgolfdesign von Giugiaro verglichen. Die waren sich da alle einig, dass die Zitate eindeutig sind und sie so etwas eher von VW selbst erwartet hätten.
Mike meint
VW hat beim Golf doch das Ursprungsdesign kontinuierlich weiter entwickelt. Nie so ein radikaler Schnitt wie bei fast allen anderen Herstellern. Wird nur noch von Audi getoppt, wo alle Modelle irgendwie gleich aussehen wie vor 20 Jahren.
Future meint
Das Ursprungdesign wurde immer weiter verschlimmbessert, was die Qualität des Designs angeht. Aber die Käufer schätzen natürlich auch diesen langweiligen Look – das macht den Erfolg des Golfs ja auch aus.
B.Care meint
Ein ikonisches Design wie das des Golf über 50 Jahre kontinuierlich zu modernisieren, ohne die DNA zu verwässern nennt sich Evolution und war sicher keine leichte Aufgabe. Ein Golf ist sofort als solcher zu erkennen. Dass es auch schiefgehen kann zeigte Toyota mit dem Corolla Nachfolger Auris. Die Verkaufszahlen gingen nach unten, bis Design und Name wieder geändert wurden, um an die Historie anzuknüpfen.
Neue Hersteller haben es da einfacher, die klauen sich ihr Design hemmungslos überall zusammen.
Resultat ist dann aber nicht immer überzeugend.
B.Care meint
Der Honda e ist eine Hommage an den ersten Honda Civic, das hat Honda von Anfang an so kommuniziert und wer den Ur Civic kennt, der sieht das sofort. Komisch dass manche glauben im Honda e den Golf1 zu erkennen, das ist völlig abwegig.