McLaren ist was Elektroautos angeht nicht in Eile. Der britische Sportwagenbauer hat bereits Plug-in-Hybrid- und Vollhybrid-Technik eingesetzt, das wird vorerst aber die maximale Art der Elektrifizierung bei der Marke darstellen.
„China bewegt sich rasch in Richtung Elektrofahrzeuge, die USA hingegen nicht. Europa und Großbritannien befinden sich derzeit in unterschiedlichen Phasen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Phasen auch langfristig Bestand haben werden“, so CEO Nick Collins im Gespräch mit dem Portal The Drive. Er fügte hinzu: „Es steht jedoch außer Frage, dass Verbrennungsmotoren noch für lange Zeit die Hauptrolle dieser Marke spielen werden.“
Schon vor einigen Jahren brachte McLaren das Hypercar P1 mit Plug-in-Hybridantrieb als erstes Modell mit elektrifiziertem Antrieb auf den Markt. Zuletzt realisierte das Unternehmen den limitierten Supersportwagen Speedtail mit Hybridantrieb sowie als reguläres Kundenfahrzeug und zweiten Plug-in-Hybrid in der Firmenhistorie den Artura als Coupé und Roadster. „Könnte ich mir irgendwann einmal ein Elektroauto vorstellen? Ja. Haben wir es eilig, eines zu entwickeln? Nein“, sagte nun Collins.
Der vorherige McLaren-Boss hatte im letzten Jahr mitgeteilt, dass die Marke auch an einem vollelektrischen Antrieb arbeitet. Wie hier der aktuelle Stand ist und wie die zukünftige Planung aussieht, ist unbekannt. Auch Wettbewerber wie Ferrari oder Lamborghini gehen bei Elektroautos wegen der in ihrem Segment geringen Nachfrage bisher bedächtig vor.
Bevor Collins CEO von McLaren wurde, leitete er ein Start-up für Luxusautos namens Forseven. Diese Marke wurde mit McLaren fusioniert, bevor ein erstes Fahrzeug gebaut wurde. Der Schwerpunkt lag laut Berichten auf E-Autos und einige erwarteten für McLaren einen neuen Fokus auf Vollstromer – dem ist aber nicht so.
„Unser Hauptziel war es zunächst, eine neue britische Luxusmarke zu schaffen, und es war eine neue britische Luxusmarke – keine neue britische Elektro-Marke“, erklärte Collins. „Und die Tatsache, dass die Leute das gesagt haben, was sie gesagt haben, lag wohl daran, dass ein Start-up wie dieses von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben ist und es viele Lücken gibt, die die Leute selbst füllen.“
In Sachen Elektrifizierung konzentriert man sich aktuell offiziell auf den kommenden neuen Supersportler W1 (Artikelbild) als Nachfolger für den von 2013 bis 2015 gebauten P1 sowie dessen Vorgänger F1. Das vor einem Jahr vorgestellte Modell soll mit 938 kW (1.275 PS) Systemleistung der bisher potenteste McLaren werden, auch dank Plug-in-Hybrid-Technologie. Der Bolide soll die „1“-Fahrzeuglinie „in jeder Hinsicht auf ein neues Leistungsniveau“ heben, heißt es.

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