Der chinesische Hersteller Sany bringt seine elektrische Sattelzugmaschine e263 Anfang 2026 nach Europa. Mit einer Reichweite von über 500 Kilometern und einem flächendeckenden Servicenetz will das Unternehmen den Markt für elektrische Langstrecken-Lkw neu aufmischen. Das Fahrzeug ist in einer 4×2-Achskonfiguration ausgelegt und markiert den Eintritt von Sany in das europäische Segment der schweren E-Nutzfahrzeuge.
Sany ist bisher vor allem für Baumaschinen und Baufahrzeuge bekannt. Eine wichtige Rolle spielt dabei der deutsche Betonpumpen-Spezialist Putzmeister, den Sany im Jahr 2012 übernommen hat. Putzmeister übernimmt für die neue Sparte Sany eTrucks zentrale Aufgaben im europäischen Kundensupport und der Ersatzteillogistik.
Zur Markteinführung des e263 kooperiert Sany zusätzlich mit dem Werkstattspezialisten Alltrucks. Dieser soll Wartung, Diagnose und Reparaturen der E-Lkw übernehmen und so ein dichtes Servicenetz mit rund 700 Werkstätten in Europa bieten. Putzmeister trägt darüber hinaus ein eigenes Ersatzteillager in Deutschland bei.
730 kW Spitzenleistung, 636-kWh-LFP-Batterie
Der e263 wird von einer Doppel-Elektromotor-Achse mit 420 kW Dauer- und 730 kW Spitzenleistung (571/993 PS) angetrieben. Das maximale Drehmoment beträgt 1.760 Nm. Die Energie liefert eine 636-kWh-LFP-Batterie, die auf einem 800-Volt-System basiert. Der Ladevorgang erfolgt zunächst am schnellsten über einen CCS-Anschluss mit bis zu 400 kW. Künftig soll das Fahrzeug auch das Megawattladen (MCS) unterstützen.
Die Maße des e263 belaufen sich auf 6,64 x 2,54 x 3,87 Meter, bei einem Radstand von vier Metern. Das Leergewicht beträgt 10,9 Tonnen, das zulässige Gesamtzuggewicht liegt bei 42 Tonnen. Der Lkw bietet drei Nebenabtriebe: einen mPTO mit 45 kW für hydraulische Geräte, einen gPTO mit 210 kW für Kipp- oder Siloanhänger sowie einen ePTO für elektrische Verbraucher wie Kühlanhänger.
Die Sicherheitsfeatures des e263 sollen laut dem Hersteller „über die gesetzlichen Anforderungen der GSR2 hinausgehen“ und das Ziel verfolgen, Unfälle möglichst zu vermeiden und einen stabilen Betrieb sicherzustellen. Zum Preis äußert sich Sany nicht konkret. Allerdings heißt es, dass die Investitionskosten „nur geringfügig höher“ seien als bei einem Diesel-Lkw. Sany verspricht „die schnellste Amortisation aller derzeit auf dem europäischen Markt angebotenen Elektro-Lkw“ sowie die „besten Gesamtbetriebskosten“.
Zum Marktstart wird der e263 mit umfangreichen Serviceleistungen angeboten. Dazu zählen eine 24/7-Pannenhilfe, Ferndiagnose über Telematik (OTA), sowie Full-Service-Verträge mit Laufzeiten zwischen sechs und zehn Jahren, um Ausfallzeiten zu minimieren.
Weitere Varianten des e263 sollen bis Ende 2026 folgen. Angaben zum Produktionsstandort macht das Unternehmen derzeit nicht. Vielmehr verweist Sany auf seine internationale Erfahrung und etablierte Produktlinien. Kevin Eichele, Leiter Produkt- und Geschäftsentwicklung bei Sany eTrucks Europe, erklärt: „Mit dem Angebot des neuen 4×2 e263 und des bewährten 8×4 e435 bietet Sany eTrucks mit Unterstützung von Putzmeister europäischen Flottenbetreibern maßgeschneiderte Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen.“
Sany gibt an, weltweit bereits über 40.000 Elektrozugmaschinen im Einsatz zu haben.

Michael meint
Wenn ich das richtig sehe sind die technischen Daten etwa wie beim EActros 600 und besser als bei manchen anderen. Wenn dann noch der Preis und der Support stimmen werden einige europäische Hersteller Probleme bekommen. Auch ohne Laden vom Hallendach während sie unterwegs sind.
M. meint
Ja, einiges davon könnte fast vom Actros kommen.
Der hat 3x 207 kWh = 621 kWh.
Der Antrieb dort leistet 400 kW und „mehr als 600 kW“ Peak.
Das Angebot ist auch deutlich besser durchdacht als alles, was auf dem PKW-Markt angeboten wird. Wenn der Truck dann auch noch gut fährt, müssten Wettbewerber reagieren.
Martin meint
Wie läd man einen LKW der tagsüber ja fahren soll, mit PV von der Lagerhalle?
…………
Logistikzentren haben die Eigenschaft, das dort die Trucks ihre Ware umschlagen. In der Zeit kann man gut laden.
Martin meint
eBikerin meint
29.09.2025 um 11:40
Wie läd man einen LKW der tagsüber ja fahren soll, mit PV von der Lagerhalle?
…………
Der User schrieb „Logistikhalle“…. Ich hab so was in unmittelbarer Nachbarschaft.. und da stehen tagsüber min. 100 Trucks parkend ringsum an der Halle und tauschen die Ware. Da könnte man locker daneben einen HPC stellen und das praktische mit dem nützlichen verbinden. Zudem kommt in meinem Beispiel der Umstand dazu, das die Firma nicht nur die Logistik in der Halle anbietet, sondern auch die Trucks dazu.
Jörg2 meint
Mal neben aller randständigen Diskussion, wie man denn per PV ein E-Auto läd….
Da hat der nächste chinesische Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Möglicher Weise scheitert er, möglicher Weise nicht. Möglicher Weise gibt es noch mehr chinesische E-Lkw-Hersteller die international tätig werden möchten/müssen…
Ich bin gespannt, wie das weitergeht. Ich vermute, wie im Bereich Pkw: die jahrelangen guten Geschäftsbeziehungen im europäischen Flottenmarkt plus die Anpassungsproblematiken der chinesischen EU-Anbieter werden den Status Quo noch eine Weile aufrecht erhalten. Dagegen spricht, dass in dem Bereich mit dem spitzen Bleistift kalkuliert wird.
Martin meint
Ich hab von Sany einen Bagger. Wenn da mal was kaputt ist (hahaha…) ruf ich den mobilen Service an und innerhalb von 2 Std. max. ist dann jemand da – bisher waren das immer eigen verursachte Schäden. Und das sind keine Chinesen, sondern ein schwäbischer Ureinwohner vom örtlichen Dienstleister.
wie die das bei BEV Trucks handhaben werden, ich hoffe ähnlich. Denn dort zählt jede Stunde Ausfall Geld.
Jörg2 meint
Eine seit langer Zeit gut funktionierende Lösung ist: der örtliche mittel bis große Frachtführer hat Fahrzeuge der/des Herstellers XY in seiner Flotte und für den Eigenbedarf eigene Werkstattkapazität. Er übernimmt in seinem Nahbereich den üblichen und Notfall-Service für die Hersteller XY und ist eng an deren Ersatzteilversorgungssystem eingebunden.
Ossisailor meint
Zitat @eBikerin: „Wie läd man einen LKW der tagsüber ja fahren soll, mit PV von der Lagerhalle?“
Über stationäre Pufferspeicher, die von der PV-Anlage tagsüber aufgeladen werden. Die nächtliche Ladeleistung kann dann ja auf 100 kW je Fahrzeug reduziert werden.
Die Spedition Nanno Janssen, für die der „Elektrotrucker“ fährt, hat zwei Windräder, 1 PV-Anlage und einen MWh-Speicher sowie 10 Ladepunkte auf dem Betriebshof. So geht das.
David meint
Die interessante Frage ist doch nur, ob der Truck so deutlich günstiger in der Anschaffung ist, dass man das Abenteuer riskiert. Vor allem, wissend, dass man mit einem chinesischen Truck das Saubermann-Image zum Teil wieder zerstört. Denn China ist der Wirtschaftsfeind und so manches – von chinesischer Spionage oder Konkurrenz – gebeutelte europäische Unternehmen wird sich nicht freuen, wenn vor ihren Rampen chinesische LKW stehen.
Jörg2 meint
Das China der „Wirtschaftsfeind“ ist, ist bei einigen eine sehr junge Argumentationslinie.
Jahrzehntelang hat die deutsche Autoindustrie sehr sehr gern ihr Wissen dort hingetragen, hat dortige chinesische Führungskräfte in den JV „geschult“.
Nun ist der liebe Lehrling zum bösen Meister geworden.
Welch profitgetriebene Kurzsichtigkeit und welch Verdrängung der Verantwortung der deutschen Automobilindustrie!
Futureman meint
Der Wandel bei den LKW wird wesentlich schneller gehen als im PKW-Bereich. Denn hier kommt es mehr auf die laufenden Kosten an, im Gegensatz zum Stehfahrzeug. Und immer mehr Spediteure erkennen die Chancen auf ihren Logistikhallen PV-Anlagen zu installieren und mit eigenen Lademöglichkeiten unschlagbar günstig zu „tanken“
Zusätzlicher Vorteil: In dem Bereich gibt es wesentlich mehr CO2-Einsparungen.
eBikerin meint
Wie läd man einen LKW der tagsüber ja fahren soll, mit PV von der Lagerhalle?
Futureman meint
Hauptsächlich Samstags und Sonntags, bzw. während der Beladung. Die Zeit, die der Fahrer sonst zur Tankstelle fährt, kann er auch noch nutzen.
Zusätzlich werden immer mehr stationäre Speicher bei Gewerbebetrieben installiert. In den Zeiten, in denen sie nicht zum Laden gebraucht werden, können sie noch zusätzliche Einnahmen mit Stromhandel verdienen.
Es eröffnen sich plötzlich vielen neue Möglichkeiten.
Alternativ kann man natürlich weiter an alten Strukturen festhalten.
eBikerin meint
LKW fahren auch Samstag – kannst du also nur Sonntags laden.
“ Die Zeit, die der Fahrer sonst zur Tankstelle fährt, kann er auch noch nutzen.“
Nein kann er nicht, da große Speditionen (die mit den großen Lagerhallen fürs PV) eine eigene Tankstelle haben.
„Alternativ kann man natürlich weiter an alten Strukturen festhalten.“
Man kann auch einfach Unsinn schreiben und dann so was in den Raum werfen. Nein LKW laden idR NICHT mit der PV vom eigenen Dach, da ein LKW so viel wie möglich auf der Strasse sein muss um sich zu lohnen.
Und da ist der Antrieb total egal.
Futureman meint
90% der Fahrten innerhalb Deutschlands sind unter 200km. Und viele fahren mehrmals zum Nachladen an das Speditionsgebäude und können dann in der Ladezeit nachladen. (zu oft das Wort Laden?)
In der halben Stunde, in der der Staplerfahrer das Fahrzeug palettenweise wieder voll macht, kann ein vernünftiger Ladepunkt locker die nächsten 200km Reichweite in den LKW pumpen. Damit der Strom dann aus der eigenen PV-Anlage stammt, steht halt ein entsprechender Speicher vor Ort. Und das Beste, das ganze lässt sich innerhalb einiger Wochen installieren und amortisiert sich innerhalb 5 Jahren. Dumm für alle, die weiter Diesel verbrennen müssen. Aber alle können halt nicht profitieren und Schurkenländer wollen auch in Zukunft noch etwas in Deutschland verkaufen.
Andreas meint
Das weiß nur der liebe Gott, und selbst mit 30kvp währen die PV Anlagen viel zu schwach, um eine kleine Flotte LKWs aufzuladen.
Andreas meint
*wären
Jörg2 meint
Die Frachtführer, die auf ihren Höfen PV-Anlagen haben (bishin zu Türmen mit nachgeführten großen PV-Flächen) sind zwar nicht Gott, scheinen aber zu wissen, was sie tun.
Meiner_Einer meint
Was ist denn eine 30kvp Anlage?
eBikerin meint
Joerg .- die wissen was sie tun, aber die laden damit nicht ihre LKW weil die unterwegs sein. Natürlich haben die großen Hallen fast alle PV – weil es sich lohnt. Besonders wenn es sich zB um eine Kühlhalle handelt.
Aber Andreas hat schon recht – nur Gott weiss wie ein LKW der unterwegs ist mit PV vom Hallendach geladen wird.
Jörg2 meint
eBiker
Die laden auch ihre Lkw damit.
Deine Vorstellung, dass alle Lkw 24/7 auf der Strasse sind, ist schlicht falsch. Bitte fahr einfach mal zu Höfen von Frachtführern und lass Dir zeigen, wann welche Routen gefahren werden, wann und wie lange die Fahrzeuge auf dem Hof stehen. Wenn die nicht mit Dir sprechen wollen, fahre nachts, nach 22:00 Uhr auf einer deutschen Autobahn und frag Dich, was die Zugmaschinen mit deutschen Kennzeichen tagsüber machen.
Natürlich bekommen die vom Dach nicht ihre Flotte vollgeladen. Bei Überschussladen vs. Einspeisung lautet die kaufmännische Entscheidung -> Überschussladen.
eBikerin meint
Lieber Joerg. Guter Freund von mir ist Schichtleiter bei DHL – er ist für die LKW Koordination an einem sehr großen „Betriebshof“ zuständig. Die LKW dort fahren Pendelverkehr mir Wechselbrücken. Die fahren also auf den Hof – die Brücke wird abgestellt – die neuen Brücken aufgeladen und es geht weiter. Ihre Vorgeschriebene Pause machen die wenn es an der Zeit ist – und nicht wenn sie zufällig auf dem Gelände sind.
„fahre nachts, nach 22:00 Uhr auf einer deutschen Autobahn und frag“
Du meinst wenn Nachtfahrverbot ist und alle Parkplätze mit LKWs voll stehen?
Ja natürlich gibt es ein paar LKW die mit überschussladen ein wenig Strom mit nehmen. Es ist aber Fakt das LKWs tagsüber so viel fahren müssen wie es geht, damit sich so ein LKW lohnt.
Jörg2 meint
Biker
Natürlich werden die Lkw weitestmöglich ausgelastet. Dein striktes „können nicht an PV laden“ trifft aber halt nicht zu 100% zu. Auch nicht eine 24/7-aufTour. Umgekehrt kann aber auch nicht jeder Lkw tagsüber ans Kabel.
Viele von den Nachtpendlern (BAB nach 22:00 Uhr) stehen tagsüber.
Jörg2 meint
In der Regel am Tage und per Kabel.
David meint
Und wo soll der ganze Strom herkommen – blackouts sind vorprogrammiert.
Jensq meint
Nein, Blackouts sind nicht vorprogrammiert.
Der Bedarf durch eMobilität ist bereits in den Planungen berücksichtigt.
Zum nachlesen: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/Versorgungsunterbrechungen/Auswertung_Strom/start.html
https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/versorgungssicherheit-strom-bericht-2025.html (z.B. Seite 23)
Torsten meint
ja aber haben denn LKW-Fahrer keine Emotionen?
Wo bleibt denn da das BrummBrumm?
Spaß.
Martin meint
Allerdings heißt es, dass die Investitionskosten „nur geringfügig höher“ seien als bei einem Diesel-Lkw.
……..
warum diese Geheimniskrämerei? Bisher war es doch so, das Faktor 2 bis 3 zum Diesel verlangt wurde. Wenn es jetzt „etwas“ mehr ist, also sagen wir 20 bis 30% ist das doch schon mal eine Sondersendung im TV wert, zumindest einen extra Artikel.
Vergessen darf man den Staat nicht… die KFZ Steuer soll für E-Autos schon früher wegfallen. Kein Beinbruch bei unter 100 Euro… aber Strom wird sicher nicht günstiger werden, eher teurer.
und beim Truck kommt dazu, das die Maut demächst auch komplett wegfallen wird. Bei dem einen oder anderen Truck macht das schon paar Hundert Euro aus. AM TAG!!!