Kia hat die rein elektrische Version des Niro in Deutschland von seiner Website entfernt. Als Hybrid und Plug-in-Hybrid wird das Kompakt-SUV weiter angeboten. Mit dem neuen EV3 haben die Südkoreaner mittlerweile ein moderneres Modell im Angebot.
Zuvor war im August bereits der e-Soul ausgelaufen, für den der EV3 ebenfalls eine Alternative ist. Hier hatte die Deutschland-Tochter des Herstellers dann auch erklärt, dass der EV3 „neueste Technik zu einem attraktiveren Preis“ biete.
Die zweite, im April 2022 gestartete Generation des Niro EV brachte nur Verbesserungen im Detail, E-Antrieb, Batteriegröße und Ladeverhalten blieben fast gleich. Auch der neuere EV3 bietet 150 kW/204 PS Leistung, zieht schneller Strom und bietet eine größere Reichweite. Zwar ist der EV3 mit 4,30 Metern Länge zwölf Zentimeter kürzer als der Niro EV, der Kofferraum ist aber nur 15 Liter kleiner (460 zu 475 Liter).
Den EV 3 gibt es ab 35.990 Euro mit einer 58,3-kWh-Batterie für 436 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm. Das „Long-Range“-Modell mit 81,4 kWh für bis zu 605 Kilometer kostet von 41.390 Euro an. Der Niro EV, nur mit 65 kWh und 463 Kilometern Reichweite angeboten, war zuletzt mindestens 45.690 Euro teuer.
Der EV3 sprintet in 7,5 beziehungsweise 7,7 Sekunden auf Tempo 100 (58,3/81,4 kWh) und erreicht in allen Ausführungen eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. „Sein agiles Handling in engen Kurven verdankt der Kompakt-SUV unter anderem der elektrischen dynamischen Drehmomentverteilung (Electric Dynamic Torque Vectoring Control, eDTVC), seine gute Manövrierbarkeit in der Stadt auch dem kleinen Wendekreisdurchmesser von 10,40 Metern“, wirbt Kia.
Innen finden im EV3 fünf Personen Platz, wobei laut Kia auch die Fondpassagiere viel Beinfreiheit genießen und sämtliche Insassen „vom hohen Maß an Kopf- und Schulterfreiheit“ profitieren. Das bis zur Fensterunterkante 460 Liter fassende Gepäckabteil mit niedriger Ladekante, breiter Öffnung, großer Ladefläche und höhenverstellbarem Boden lässt sich durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne variabel auf bis zu 1.251 Liter erweitern. Hinzu kommt ein 25-Liter-„Frunk“ vorn.
Gernot meint
Ich weiß nicht, inwieweit es bei Kia Händlerrabette gibt, aber ansonsten preist sich Kia gerade aus dem Markt. Der EV3 fällt von der Größe her exakt in die selbe Klasse wie der VW ID.3. Den ID.3 gibt es ab 30.000 und die Kia ab 36.000. Der Kia hat dann serienmäßig kleine 17-Zoll-Räder. Selbst VW bietet beim billigsten ID.3 mehr. Habe mir den Kia gerade mal konfiguriert. Größere Batterie und das, was ich als Minimum an Ausstattung erachte. Dann liege ich bei 47.000 Euro. Und zumindest noch ist es doch so, dass VW auf dem deutschen Markt mehr Status und Reputation hat als Kia.
Jetzt werden einige argumentieren wollen: Aber der Kia ist ja ein SUV. Ja, er wird als SUV vermarktet, aber „SUV“ ist mittlerweile ein völlig willkürlich angeheftetes Label. Der VW ID.3 ist genau so hoch wie ein Kia EV3. Die beiden trennen 8 Millimeter in der Höhe – also nichts – und der VW hat auch noch den größeren Radstand. Ein ID.4 ist ein deutlich größeres Auto als der EV3.
Tom meint
Der Kia EV3 ist eher der Konkurrent zum VW ID4 als zum ID3. Er hat deutlich mehr Platz als der ID3 und überdies eine ordentliche Anhängelast, während man auf die AHK vom ID3 nur Fahrräder montieren darf. Für die typische Käufergruppe von Mittelklasse-E-Autos (Eigenheim, eigene PV, Garten) ist das ein nicht unerhebliches Feature, wenn man auch mal mit dem Anhänger zum Häckselplatz fahren will. Was die Qualität betrifft, braucht sich Kia hinter VW nicht zu verstecken. Unser Hybrid-Niro ist 6 Jahre alt und wir hatten außerhalb der üblichen Inspektionen weder Reparaturen noch Rückrufe.
M. meint
„Ordentliche Anhängelast“
Beim kleinen Akku sind es 300 kg, das ist ein besserer Fahrradträger. Wer will einen leeren Anhänger ziehen?
Nur wegen dem Anhänger den großen Akku nehmen zu müssen, ist schon ein grobes Foul von Kia.
Aber wahrscheinlich kann man (die Damen und Herren von der Polizei) von außen nicht unterscheiden, ob das der große oder der kleine Akku ist, daher wird das Anhängelastproblem auf breiter Front ignoriert werden.
Stromspender meint
Die Preisliste mit den technischen Daten spricht von 500 kg Anhängelast (sowohl gebremst als auch ungebremst) für den EV3 mit dem kleinen Akku. Und die Stützlast beträgt 100 kg, da kann ich auch 2 E-Bikes plus 2 kleinen Bikes für Kinder darufpacken…
M. meint
Ok, dann steht das dort so, ich hatte die Angabe direkt von der Homepage. Oder aus dem Konfigurator. Ist ja auch egal. Es nutzt bei einem 750 kg Anhänger letztlich nichts…
Gunnar meint
Die 605km-Variante des EV3 gibt es schon für unter 38k€ (Endkundenpreis). VW bietet für diesen Preis nicht so viel. Der Skoda Elroq ist aber sehr ähnlich unterwegs: 580km für 37k€.
Deine Mudder meint
Große Räder mit teuren und unkomfortablen Reifen sind natürlich ein Kaufargument. Wer sowas will kann, es im Zubehör kaufen.
F. K. Fast meint
Genau das dachte ich mir auch.
Stromspender meint
Mhm. Also der ID.3 in der Schmalspurversion hat 18-Zoll-Stahlräder mit „hübscher“ Radabdeckung, der KIA EV3 serienmäßig 17-Zoll-Alus, mit tendenziell besserer Effizienz.
Der KIA hat bereits in der Grundausstattung eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, einen Autobahnassistenten, ACC und aktiven Spurhalte- und Spurfolgeassistenten (autonomes Fahren nach Level 2). Ach ja, ein Navi hat er auch.
Die Batterie ist gut 6 kWh größer und die WLTP-Reichweite beträgt 436 km anstatt 388 km wie beim ID.3. Und wenn es um die Fahrleistungen geht: Spitze 170 km/h (zu 160 bei VW), Beschleunigung 0-100 km/h 7,5 s (ID.3: 8,2 s).
Anhängelast mit der 58,3 kW-Batterie beträgt 500 kg (ID.3: 0 kg).
Und Rabatte gibt’s bei KIA auch. Für den EV3 liegen sie zwischen 4.000 und 6.000 €, teilweise bei Kurzzeitzulassungen (apl) sogar bis zu 8.000 €.
David meint
Hier muss man sich schon sehr über diesen koreanischen Hersteller wundern. Dabei geht es nicht um das Design, sondern mir scheint die Sparsamkeit der alten Modelle abhanden gekommen zu sein. Und als Kompensation gewinnt man keinesfalls 800 V Technik, die ist offenbar für diese Modelle zu teuer. Selbst wenn man unterstellt, dass das neue Design attraktiver ist, opfert man dafür offenbar die damals bemerkenswerte Effizienz. Jetzt ist man exakt auf Höhe des ID.3. Der ist sparsamer geworden, der Kia „durstiger“.