Mit der sogenannten THG-Quote können Halter von Elektroautos mit ihrem Fahrzeug Geld verdienen – einfach nur, weil es auf sie läuft. Wie Sie Ihre THG-Quote beantragen, einen Anbieter-Vergleich und die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie hier.
Inhalt
- THG-Quote: Geld verdienen
- THG-Quote: Beantragen
- THG-Quote: Anbieter
- THG-Quote: Anbieter-Vergleich
- THG-Quote: FAQ (Fragen & Antworten)
THG-Quote: Geld verdienen
Die Treibhausgasminderungsquote (auch Treibhausgasquote, kurz THG-Quote) ist ein Instrument der deutschen Gesetzgebung zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Mineralölunternehmen müssen damit die Treibhausgasemissionen ihres Geschäfts ausgleichen, um den Umstieg auf erneuerbare Energien mitzufinanzieren. Private und gewerbliche Halter sparen mit Elektroautos CO2, das sie ab 2022 an quotenverpflichtete Unternehmen verkaufen und damit Geld verdienen können – aktuell etwa zwischen 250 und 350 Euro pro Fahrzeug und Jahr.
Nicht beanspruchte THG-Quoten werden von der Bundesregierung verkauft, die Erlöse fließen dann vollständig in den Staatshaushalt ohne Zweckbindung. Wer das Geld lieber selbst einnehmen und nach eigenen Vorstellungen verwenden möchte, hat künftig die Möglichkeit dazu. Elektroauto-Halter können damit Jahr für Jahr von dreistelligen Beträgen profitieren – und damit nachhaltige Projekte ihrer Wahl unterstützen.
Da der Erwerb von THG-Quoten von einzelnen Elektroautos für quotenverpflichtete Unternehmen aufwändig ist, bündeln spezialisierte THG-Quoten-Vermarkter mehrere Fahrzeuge zu Paketen. Elektroauto-Halter müssen dazu lediglich eine Kopie der Fahrzeugzulassung übermitteln. Der jeweilige Vermarkter registriert die geschnürten THG-Quoten-Pakete beim Umweltbundesamt und verkauft sie an Unternehmen. Anschließend erhält der Kunde die Quotenerlöse abzüglich einer Servicegebühr für sein Elektrofahrzeug.
THG-Quote: Beantragen
Die THG-Quote für ein Elektroauto zu beantragen, ist ganz einfach möglich:
- THQ-Quoten-Vermarkter auswählen
- Kopie des Fahrzeugscheins übermitteln
Da der Markt noch jung ist und sich die Konditionen der THQ-Quoten-Vermarkter laufend ändern, lohnt sich eine jährliche Überprüfung der aktuellen Angebote.
THG-Quote: Anbieter
Die Zahl der THG-Quoten-Vermarkter ist noch überschaubar, dürfte aber weiter wachsen. Unter den Anbietern finden sich Start-ups, Ladelösungsanbieter und Energieunternehmen. Die Elektroauto-Haltern angebotenen jährlichen Beträge unterscheiden sich teils deutlich. Einige Vermarkter ermöglichen zudem, für Prämien Freunde zu werben oder Erlöse nachhaltig zu verwenden – zum Beispiel für Ladesäulen, Infrastruktur für Erneuerbare Energien wie Solaranlagen oder Spenden.
Für ihren Service berechnen die THG-Quoten-Vermarkter in der Regel keine Gebühren. Die Unternehmen finanzieren ihre Dienstleistung durch eine anteilige Provision am Verkaufserlös, die bei den beworbenen Auszahlungsbeträgen bereits abgezogen ist.
THG-Quote: Anbieter-Vergleich
Wir haben unseren THG-Vergleich eingestellt, da es mittlerweile andere, umfangreichere Angebote gibt – etwa bei Check24 oder Verivox.
THG-Quote: FAQ (Fragen & Antworten)
THG ist die Abkürzung für Treibhausgasemissionen. Das sind die Gase, die nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand schädlich für das Klima sind. Obwohl nicht allein CO2 (Kohlenstoffdioxid, kurz Kohlendioxid) dazu zählt, wird meist verallgemeinernd von CO2-Ausstoß gesprochen.
Die Treibhausgasquote (auch Treibhausgasquote, kurz THQ-Quote) ist ein gesetzlich geregeltes Instrument, um Treibhausgase im Verkehrssektor zu mindern. Grundlage für die Quote bildet der jährliche Gesamtabsatz an Otto- und Dieselkraftstoff eines Unternehmens. Halter von Elektroautos sorgen für weniger CO2 und können das ab 2022 zertifizieren lassen, um die Einsparungen an quotenpflichtige Unternehmen zu verkaufen.
Erfüllen müssen die THG-Quote Unternehmen, die Kraftstoffe herstellen und vertreiben. In der Regel sind das Mineralölkonzerne. Da insbesondere diese Unternehmen Kraftstoffe in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden sie durch die THQ-Quote verpflichtet, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Um ihren Minderungspflichten nachzukommen, können Mineralölunternehmen emissionsärmere Kraftstoffe wie beispielswiese Biodiesel einkaufen. Aber auch CO2-Einsparungen, etwa durch lokal emissionsfrei fahrende, grünstrombasierte Elektroautos können in die Quote einberechnet werden.
Alle Halter von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen (Pkw, Transporter, Lkw, Busse) mit einer deutschen Zulassung können ihre THG-Quote verkaufen. Dies gilt sowohl für private als auch geschäftliche E-Fahrzeuge und -Flotten.
Neben Elektroautos profitieren auch vollelektrische Transporter, Lkw und Busse von der THG-Quoten-Prämie. Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder reine Verbrenner- sowie Wasserstofffahrzeuge werden vom Gesetzgeber nicht berücksichtigt.
Die Höhe der ausgezahlten Barprämie hängt vom Marktpreis, aber auch vom Geschäftsmodell des gewählten Vermarkters ab. Aktuell liegt die Prämie für das Jahr 2022 durchschnittlich bei etwa zwischen 250 und 350 Euro pro Fahrzeug.
Die Marke oder das Modell des Fahrzeugs spielen für die Berechnung der THG-Quoten-Prämie keine Rolle.
Der im Fahrzeugschein eingetragene Halter kann auch für Leasingfahrzeuge die THG-Quote beantragen.
Der im Fahrzeugschein eingetragene Halter, der die THG-Quote beantragt, kann auch eine Firma sein.
Die Zuteilung der THG-Quote und die Auszahlung der Prämie erfolgen Fahrzeug-gebunden. Ein Halter kann daher auch mehrere Fahrzeuge registrieren, für jedes erhält er anschließend eine Auszahlung.
Es ist unerheblich, mit welcher Art von Strom das Elektrofahrzeug geladen wird.
Für die Beantragung der THG-Quoten-Prämie ist eine Kopie des Fahrzeugscheins erforderlich.
Die Anrechnung der CO2-Einsparung im Rahmen der THG-Quote für private Halter von Elektrofahrzeugen beginnt zum 01.01.2022. Die meisten THG-Quoten-Vermarkter geben an, die Prämie ab Januar 2022 auszahlen zu wollen.
Die THG-Quoten-Prämie für ein Elektrofahrzeug kann einmal pro Jahr beantragt werden. Es ist also eine sich jährlich wiederholende Auszahlung möglich.
Ausschlaggebend für die Steuerpflicht der THG-Prämie ist die Frage, ob es sich um ein Fahrzeug im Privatvermögen oder im Betriebsvermögen handelt. Folgendes gilt:
Betriebsvermögen: Erhaltene Zahlungen sind Betriebseinnahmen und damit als Teil des Gewinns steuerpflichtig.
Privatvermögen: Der Erlös aus dem Verkauf der THG-Quote ist keiner Einkunftsart zuzuordnen. Erhaltene Zahlungen sind daher „privat“ und unterliegen nicht der Einkommensteuer.
Dienstwagen: Bei der Überlassung eines betrieblichen Fahrzeugs an Arbeitnehmer ist regelmäßig der Arbeitgeber der Fahrzeughalter. Die Prämie steht daher im Regelfall dem Arbeitgeber zu. Lohnsteuerliche Konsequenzen für den Arbeitnehmer ergeben sich dann nicht.
Auch Einzelpersonen können die THG-Quote für ihr Elektrofahrzeug vermarkten. Allerdings ist der Weg von der Beantragung bis zur Auszahlung der Prämie so weitaus komplizierter. Auch erreichen spezialisierte Dienstleister eine höhere Vergütung pro Tonne CO2, da sie durch gebündelte THG-Quoten den abnehmenden Unternehmen viel Aufwand ersparen.
Wenn man als Halter eines Elektrofahrzeugs nicht selbst von der THG-Quotenregelung profitiert, geht das Geld an den Staat ohne Zweckbindung. Verkauft man den Anspruch seines Fahrzeugs über einen Vermarkter, kann man die Prämie nach eigenen Vorstellungen verwenden – etwa für eine klimafreundliche Solaranlage, ein Umweltprojekt oder andere nachhaltige Zwecke.