Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat eine Auswertung der Pkw-Neuzulassungen im Jahresverlauf 2021 nach alternativen Antrieben veröffentlicht. Dazu zählt die Behörde reine Elektrofahrzeuge (BEV/Battery Electric Vehicle), Hybride, Plug-in-Hybride und Wasserstoff/Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge sowie Gas-Modelle.
2021 waren laut dem KBA 42,9 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit alternativen Antrieben ausgestattet – 70,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 26,0 Prozent waren über ein Viertel aller Neuwagen mit einem Elektroantrieb (BEV, Plug-in-Hybride, Wasserstoff/Brennstoffzelle) ausgerüstet – 92,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum. Der Anteil der BEV-Pkw stieg um 103,0 Prozent und betrug 13,6 Prozent.
Bei den alternativ angetriebenen Pkw deutscher Marken erreichte Audi im Jahresverlauf 2021 innerhalb seiner Neuwagenflotte einen Anteil von 70,5 Prozent (+31,0 %). Bei BMW war es ein Anteil von 56,5 Prozent (+89,6 %) und bei Mercedes von 45,4 Prozent (+61,0 %) aller Pkw-Neuzulassungen. Ford (40,2 %/+132,4 %), Porsche (35,7 %/+48,1 %), MINI (31,1 %/+76,7 %), VW (24,3 %/+60,9 %) und Opel (14,6 %/+97,3 %) verzeichneten ebenfalls Zuwächse.
46,9 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit alternativem Antrieb entfielen im Jahr 2021 auf die Importmarken. Dabei erreichten Volvo (90,2 %/+59,1 %), Lexus (89,6 %/-1,5 %), Land Rover (87,2 %/+60,0 %) und Honda (81,8 %/+60,1 %) jeweils Anteilswerte von über 80 Prozent in ihren Flotten. Unter den volumenstärkeren Importmarken kamen Toyota (67,6 %/+14,4 %) und Hyundai (66,5 %/+115,2 %) auf Anteile von jeweils mehr als 60 Prozent.
Elektroantrieb
Die deutschen Marken erreichten bei den Pkw-Neuzulassungen mit Elektroantrieb im Berichtsjahr insgesamt einen Anteil von 56,4 Prozent. Porsche (35,5 %/+47,3 %), Mercedes (33,8 %/+74,2 %) und MINI kamen innerhalb ihrer Neuzulassungsflotte auf einen Anteil von mehr als 30 Prozent. Bei Audi (28,0 %/+67,7 %) und BMW (25,6 %/+80,3 %) verfügte gut ein Viertel aller Neuwagen über einen Elektroantrieb. VW brachte 2021 mit 108.280 (22,1 %/+68,7 %) Einheiten unter den deutschen Marken die meisten Neuwagen mit Elektroantrieb zur Zulassung.
Die Importmarken Volvo (48,9 %/+51,9 %) und DS (44,9 %/+57,5 %) wiesen im zurückliegenden Jahr bei den Elektroantrieben Anteile von mehr als 40 Prozent auf. Anteile von mehr als 30 Prozent innerhalb ihrer Neuzulassungsflotte erreichten Renault (37,2 %/+36,8 %), Jeep (36,1 %/+447,0 %), Hyundai (33,4 %/+96,5 %), Peugeot (33,8 %/+210,1 %) und Kia (32,4 %/+62,8 %). Renault brachte mit 39.464 Einheiten unter den Importmarken die meisten Neuwagen mit einem Elektroantrieb auf die Straße, gefolgt von Hyundai mit 35.587.
BEV
Bei den deutschen Marken erreichte Smart bei den Neuzulassungsanteilen von BEV innerhalb seiner Flotte erneut einen Anteil von 100 Prozent (+0,1 %), gefolgt von MINI (23,6 %/+138,4 %), Porsche (18,1 %/+48,4 %) und VW (14,7 %/+67,0 %), wobei VW mit 72.110 neuen BEV die volumenstärkste Marke im Jahr 2021 insgesamt war.
Bei den Importmarken war 2021 Tesla mit einem Anteil von 100 Prozent und 39.714 BEV die anteils- und volumenstärkste Marke. Die Volvo-Schwestermarke Polestar erreichte einen Anteil von 99,4 Prozent (+1,7 %). Renault (30,9 %/+23,1 %), Hyundai (25,0 %/+64,5 %) und Peugeot (24,5 %/+240,3 %) kamen jeweils auf Anteile von über 20 Prozent, wobei Renault mit 32.709 BEV unter den drei letztgenannten Marken die volumenstärkste war.
three e's meint
Man muss die Betrachtungsweise ändern!
Der Elektromotor ist der richtige und zukünftige Antrieb! Der Verbrennungsmotor die Alternative.
Es ist lediglich ein Frage der Zeit, bis das alle so sehen…
Johannes meint
Man muss dazu sagen, dass zu den Alternativen Antieben auch hybride zählen. Unter diese fallen auch mildhybride, sodass bspw bei BMW und Mercedes alle Diesel Modelle in diese Kategorie fallen
JustMy2Cent meint
Genau deshalb ist die gesamte Statistik eigentlich nur „bla blubb“. Anhänger der „Technologieoffenheit“ werden sich freuen, aber dem Klima hilft diese Statistik leider nicht. Der wervollste und damit wichtigste Aspekt ist an den Neuzulassungen der reine BEV-Anteil, und der beträgt 13,6 Prozent und stieg gegenüber dem Vorjahr um 103%.
Wenn die Steigerungsrate weiter auf so hohem Niveau bleibt, wovon ich persönlich sogar ausgehe, hat sich das Thema HEV, PHEV, FCEV und eFuels in den nächsten paar Jahren im PKW Bereich erledigt. Die Disruption heißt BEV. Alles andere sind kurz lodernde Strohfeuer, mehr nicht. Die Hersteller, die es nicht schaffen, innerhalb dieser Dekade auf BEV umzustellen (zu nahezu 100%), sind entweder weg vom Fenster oder überleben mit Glück als Nischenhersteller. Hier gibt es kein „Too big to fail“.
alupo meint
Es müssen gar nicht alle das freiwillig so sehen, denn sie werden bald durch ihren Geldbeutel in Richtung BEV „gelenkt“.
In naher Zukunft hilft der Preis, denn bei den sinkenden Verbrennerzahlen werden diese von ganz alleine teurer und die BEV bei den weiter so stark steigenden Mengen entsprechend immer billiger. Der Hintergrund ist einfach die auf der Mengenentwicklung basierenden Preisentwicklung, sowie der politische Wille gegen Klimawandel, Vergiftung durch den Auspuff und selbstverständlich den Lärm. Und wer will schon eine altertümliche Rüttelplatte fahren wenn er sich ein Auto mit tollen Fahrleistungen kaufen kann.
Die Schere kommt unaufhaltsam…
Ein eMotor ist nicht so teuer und die Akkuzellenproduktion ist eine echte Massenproduktion mit weiterhin großem Kostenreduktionspotential. Die dazugehörige Leistungselektronik ebenfalls. In Summe wird das BEV billiger als einen komplexen Verbtenner mit einer teuren Abgasreinigung zu bauen die sowieso eher schlecht als recht funktioniert (Bosch sei Dank ;-) ) und z.B. knappes Platin pulverisiert und somit verschwendet.
Der Umschwung ist unaufhaltsam. Oder wer will/kauft heute etwa noch einen VHS Recorder und versucht, ihn an einen Fernseher (wer kauft noch einen Fernseher?) mittels SCART Kabel (analog) anzuschließen? Nur diejenigen, die einen Röhrenfernseher kaufen und das sind sehr wenige, denn diese gibt es nur noch (kostengünstig) beim Sperrmüll.
Noch vor 2025 wird der Verbrenner das Schicksal des Röhrenfernsehers bei uns und auch in Nordamerika teilen. In den bevölkerungsreichen und technologieoffenen Staaten Asiens sowieso.
Mäx meint
Ja leider ist das so und gerade das erklärt den starken Rückgang des Dieselanteils in den letzten Jahren. Es gibt so gut wie keine Diesel mehr ohne Mildhybrid.
Beim A6 hat Audi z.B. einen Dieselanteil von knapp 4%, weil die Diesel alles Mildhybride sind. Laut Audi ist der Dieselanteil dann 80%.