Smart lässt seine seit September gewährten Nachlässe für die Elektroautos #1 und #3 weiterlaufen. Schon zuvor gab es Rabatte. Die als „smart Prämie“ bezeichneten aktuellen Preissenkungen in Höhe von 4.000 bis 8.000 Euro sind nun bis zum 9. Januar verfügbar.
Eigentlich war die Aktion bis zum 4. November befristet. Durch die Verlängerung der Sonderaktion ist der #1 nun bis ins neue Jahr hinein ab 30.990 Euro zu haben, den #3 gibt es von 34.490 Euro an. Von den sich weiter nach den Antriebsvarianten und der Ausstattung staffelnden Nachlässen profitieren Privat- wie Gewerbekunden. Gewerbekunden erhalten den vollen Rabatt auf den Nettolistenpreis, Privatkunden auf den Bruttopreis.
Die Rabatthöhe bleibt im Vergleich zur ersten Aktionsphase bis auf eine Ausnahme unverändert: Für den #1 Pulse gibt es nur noch 4.500 statt 7.000 Euro Nachlass. Ansonsten bleiben die Varianten Pure und Pure+ des #1 sowie die Ausstattungen Pro Pro+, Premium, 25th Anniversary Edition und Brabus des #3 4.000 Euro günstiger (bzw. 3.361,34 Euro netto für Privatkunden). Der Rabatt beim #1 Pro und Pro+ beträgt weiter 4.500 Euro, der beim #1 Premium 7.000 Euro.
Mit 8.000 Euro (bzw. 6.722,69 Euro Netto-Nachlass für Privatkunden) gibt es beim #1 Brabus am meisten Rabatt. Das Topmodell ist somit ab 40.990 Euro erhältlich und 16 Prozent günstiger als im regulären Listenpreis ohne die Prämie.
Das Angebot gilt nur für den Kauf eines Neuwagens. Die Aktion sei zudem „nicht mit anderen Aktionen, Sonderprogrammen oder staatlichen Förderungen (z. B. durch das BAFA) kombinierbar“, erklärt Smart. „Im Falle einer staatlichen Förderung für dasselbe Fahrzeug behält sich Smart eine Rückforderung vor.“
Nach der Einstellung des Zweisitzers ForTwo und des Kleinstwagens ForFour werden alle Smart-Modelle in China entwickelt und produziert. Das übernimmt der dortige Geely-Konzern, dem Mercedes-Benz die Hälfte der Anteile an Smart verkauft hat. Die Deutschen sind nur noch für das Design der neuen, exklusiv elektrischen Modelle zuständig.
South meint
„Im Falle einer staatlichen Förderung für dasselbe Fahrzeug behält sich Smart eine Rückforderung vor.“. Sehr plastisch dargestellt, wo die Förderung dann landet…
Und von mir kein Cent für einen chinesischen Hersteller…. man konnte ja letztens sehen wie unverhohlen China die Hersteller für politischen Druck missbraucht….
Unglaublich, dass die Hersteller auf dem Auge blind sich in Abhängigkeiten bewegen…
Mäx meint
Das ist das Problem, was immer wieder zu sehen ist.
Dann war auf wundersamer Weise das Fahrzeug im Land mit Förderung teurer, als in dem Land ohne Förderung…seltsam.
Für so eine Aussage sollte man von der Förderung ausgeschlossen werden…geht aber leider nicht.
Dagobert meint
Pures Comedy-Gold, da steht es schwarz auf weiß in wessen Tasche eine solche Förderung fließt.
Future meint
»Und von mir keinen Cent für einen deutschen Hersteller!«
Das sagen sich ja auch immer mehr chinesischen Autokäufer. So ist es wohl bald vorbei mit dem schönen exportorientierten Welthandel, denn die amerikanischen Käufer könnten ja auch noch so reden. Aus den nicht mehr benötigten Werken machen wir dann halt Abenteuerspielplätze und Gartenvereine.
Aztasu meint
Für Tesla wird es dann richtig ein Problem
South meint
Also da musst du gleich selber lachen. Schau dir mal die Produktionsstätten der heimischen Konzerne an…
Future meint
Mein Kommentar spiegelte nur die Meinung von South aus chinesicher Sicht. Noch gibt es aber nicht genügend chinesische Souths und ich habe weiter Hoffnung für den Welthandel.
Die Verkäuferin bei BMW hat mir neulich erzählt, dass niemand fragt, woher der neue Mini kommt. Und sie erzählt es auch keinem.
Tesla könnte bald ein Druckmittel der neuen amerikanischen Administration werden: Da Deutschland vollkommen abhängig ist von Amerika (Export, Verteidigung), macht sich Deutschland da natürlich erpressbar. Und der Chef von Tesla ist ja jetzt auch in der Regierung.
South meint
@Future. Nö, du machst dir da Welt zu einfach und legst mir was in den Mund, was nicht stimmt. Nochmal, ich bin nicht gegen Freihandel und habe überhaupt kein Problem mir ein ausländisches Fabrikat aus USA, Korea etc. zuzulegen, und das steht ja wohl sehr detailliert unten im Kommentar. Ich bin gegen die Abhängigkeit von einem totalitärem Staat, den ich dann mit meinem Geld noch befeuern würde. Das ist was ganz anderes…
South meint
Und ich werde auch ganz nie eine Verkäuferin fragen, wo das Auto produziert wird. Aus zwei Gründen. Erstens, dass kann ich in ein paar Minuten selber herausfinden, da würde ich gar nicht zu einer Verkäuferin der Marke gehen und zweitens, ich brauche keine Verkäuferin im Internetzeitalter….
Future meint
South, es geht mir darum, dass von den Chinesen erwartet wird, dass die schön weiter deutsche Autos kaufen sollen, damit die deutsche Industrie überlebt. Gleichzeitig will man in Deutschland keine chinesische Konkurrenz. Das passt erstmal nicht zusammen.
Das politische System und die Situation der Menschenrechte ist erst ein Thema, seitdem die chinesische Autoindustrie als Bedrohung für die heimische Wirtschaft wahrgenommen wird.
Anderes Beispiel: Beim Massentourismus stört es auch keinen, dass in der Türkei oder in Ägypten die Gefängnisse voller politischer Gefangener sind.
Steffen meint
@Future Das stimmt nicht. Wer aufmerksam die Medien verfolgt hat, der weiß, dass auch schon vor vielen Jahren immer die Frage war, ob Merkel etc. in China bei nem Besuch die Situation der Menschenrechte ansprach. Da gab’s noch gar keine chinesischen Autos.
M. meint
Future,
ich glaube nicht, dass man das hier noch ernsthaft „erwartet“.
Man schaut halt, was man auf Basis der Vergangenheit noch retten kann. Man versucht „dranzubleiben“ für den Fall, dass alles gut wird.
Aber in den Konzernzentralen (nicht nur der Autobauer) hat man längst alle Szenarien vor Augen, und – nachdem man 30 Jahre die Augen verschlossen hatte vor dem, was sich da unweigerlich zusammenbraut – hat man die Ausstiegsszenarien in der Schublade.
Das sieht man ja auch sehr schön bei Volkswagen. Die haben (Stand heute) ja noch gar kein Problem, die Gewinne sind immer noch da. Waren schon größer, ja. Aber es sind noch immer x Milliarden pro Jahr. Aber das Chinageschäft wird nicht zu retten sein, das Ende kann man höchstens verzögern. Und in China wurde das Geld verdient. Damit hat man Wolfsburg usw. quersubventioniert, und die ganze ineffektive Organisation. Das wird nicht mehr lange gehen, und da muss man ein paar Zöpfe abschneiden. Fraglich, dass das gelingt – aber ohne wird es nicht gelingen.
Aber zurück zu China: wie schon dutzendfach gesagt: man hat die westlichen Autobauer nicht ohne Grund zu Kooperationen gezwungen. Man hat nicht ohne Grund die Offenlegung aller Daten verlangt: China wollte lernen, wie man Autos baut. Und das natürlich nur aus dem einen Grund, der denkbar ist: um selbst Autos zu bauen. Das kann man jetzt. So wie man gelernt hat, Solarzellen zu bauen. Windkraftanlagen. Smartphones. Das Produkt ändert sich, die Strategie ist nicht nur immer die gleiche, sondern auch bestens bekannt. Die Produkte haben ja eines gemeinsam: es sind Zukunftsmärkte.
Und: die Chinesen haben den Kapitalismus viel besser verstanden als wir deren System. Zum einen ist der ja nicht schwer zu verstehen, sie haben aber auch hingeschaut, während der Westen weggeschaut hat. Und deswegen werden all diese Zukunftsmärkte mit massiven Subventionen gefördert, weil man weiß: am Ende zählt nur der Preis. Wenn der stimmt, kann man jeden Markt übernehmen – man muss nur die lokalen Wettbewerber in den Ruin treiben.
Erinnert sich noch jemand an die deutsche PV-Industrie? Die hatte mal 140.000 Mitarbeiter. Das zaghafte Aufflammen (MayerBurger) ist schon wieder vorbei. Braucht es weitere Beispiele? Mobiletelefone? Windräder?
Dieses „nächstes Quartal“-Denken ist ja keine Eigenschaft der „alten OEMs“. Das steht für den kompletten Kapitalismus. Und da sind die Chinesen anders. Die planen das, was da kommt, seit 30, 40 Jahren, und haben niemals ein Geheimnis daraus gemacht.
Und jetzt wollen die natürlich ernten.
Denen ist auch egal, wenn wir dann in 20 Jahren nur noch Kartoffeln anbauen. Die können wir sicher nach China exportieren, so wie Neuseeland heute Milch nach China exportiert.
Die Frage, die sich da stellen sollte: will man das?
Wenn ja – Augen zu und durch.
Wenn nein – dann muss man sich etwas einfallen lassen.
Aber „Autos dem chinesischen Geschmack anpassen“, das wird nicht funktionieren.
Es werden ja trotzdem keine chinesischen Autos sein.
Future meint
@Steffen: Ja, ich erinnere mich gut an Merkel und ihre vielen Besuche in China. Natürlich wurden immer schön artig die Menschenrechte angesprochen, damit die heimische Presse darüber berichten kann. Aber es ging doch nur um den Handel – die Vorstände aus Deutschland waren auch immer alle im Schlepptau. Deutschland hat davon gut gelebt.
Future meint
@M: Volle Zustimmung. Ich frage mich allerdings, ob die deutsche Demokratie die anstehenden wirtschaftlichen Umwälzungen überstehen wird. Sehr viel Wohlstand im Land wird nun von China und auch von Amerika abhängen.
South meint
Man spricht von Freihandel und der kann nur funktionieren, naja wenn er frei ist, und nicht politisch missbraucht wird. Bedeutet. Wenn China diesen als Druck gegen uns einsetzt, und das hat schon begonnen, dann wird der Abenteuerspielplatz eh bald eröffnet oder wir tanzen nach Chinas Pfeife als neue Provinz. Schön Männchen machen. :-)
Und Freihandel ist ja nicht nur BRD und China. Es geht darum keine unnötigen Abhängigkeiten von totalitären Staaten blind einzugehen. Diversifizierung. Denn man kann auch ein Auto aus Amerika, Südkorea, Japan, Mexiko etc. beziehen, wo man diese Bedenken nicht haben…
Future meint
Deutschland hat sich seit 40 Jahren abhängig gemacht und unterhält zu allen Schurkenstaaten der Welt beste wirtschaftliche Beziehungen. Das Motto war Wandel durch Handel. Aber es ging doch weniger um Moral, sondern um das gute Geschäft und um Wohlstand in Deutschland. Das kann man alles jetzt nicht so schnell beenden. Aber ich hoffe ja auch, dass die Exit-Pläne in den Schubladen der Unternehmen schon bereit liegen.
South meint
@Future. Ich habe nicht von Moral geschrieben, dass ist eine eigene Liga. Ob man andere Länder beliefert, da kann man diskutieren. Die Frage ist doch, kann man damit Leben, ein Geschäftsmodell zu haben, dass einen zu einer Marionette eines totalitären Staates macht. Das ist was gaaaannnz anderes….
Future meint
Deutschland ist durch die Abhängigkeit von den eigenen Exporten in der Tat zur Marionette geworden. Das wird international auch viel mehr diskutiert als in Deutschland selbst. Die nächste Gefahr kommt schon ganz bald: Deutschland könnte durch den Handelskrieg zwischen Amerika und China zerrieben werden, weil so Erpressbarkeit durch die beiden wichtigsten Exportmärkte entstehen kann.
South meint
@Future: Ich weiß nicht, wie man es noch ausdrücken soll. Natürlich ist jede Handelsbeziehung egal ob Import oder Export eine Abhängigkeit und jeden Handel kann man mit Moral belegen.
Aber es ein himmelweiter Unterschied, ob ihm Land eine Ware verkaufe oder ob ein Land verhindern kann, dass ich eine Ware verkaufe. Ersteres versaut mir EINEN Absatzmarkt, Letzteres lässt meinen ganzen Handel einbrechen, also ALLE Absatzmärkte…
M. meint
Deine Platte hängt!
Das ist längst bekannt, nicht abhängig vom deutschen Konsumverhalten und kommt ohnehin. „Globalisierung“ war vielleicht nett gemeint, aber funktioniert nicht (mehr).
Also werden wir uns auf unsere Märkte beschränken, die Chinesen auf China, die Amis auf die USA, und auf dem Rest des Globus darf um Kunden gekämpft werden.
Und um die Durchsetzung des besten Systems, selbstverständlich.