Autos mit Elektroantrieb verlieren laut Volvos Designchef gegenüber Verbrennern an „Poesie“. Das lasse sich jedoch durch größeren Fokus auf andere Aspekte des Erlebnisses ausgleichen.
Jeremy Offer sagte im Gespräch mit dem Portal Dezeen, dass die Entfernung des Verbrennungsmotors aus dem Auto das Risiko mit sich bringe, dass das Fahrerlebnis steriler wird. Die Designer könnten aber „Momente der Poesie“ schaffen, um das Fahrerlebnis für die Besitzer von Elektroautos zu verbessern.
„Wenn man den Verbrennungsmotor entfernt, wenn man die viszerale Verbindung zum automobilen Erlebnis entfernt, womit ersetzt man das?“, so Offer. „Es wird eine eher sterile Erfahrung. Wenn wir also mit dem Design von vollelektrischen Autos arbeiten, fragen wir: ‚Wo bleibt die Poesie?‘.“ Die Frage sei, wie man dem Nutzer das Gefühl geben kann, dass er nichts verpasst, dass er tatsächlich eine bessere Erfahrung macht.
Laut Offer kann durch den Wegfall des Verbrennungsmotors mehr Platz im Innenraum und ein leiseres Laufwerk geschaffen werden, was das Nutzererlebnis (User Experience/UX) verbessere. Dies könne durch Technologie und hochwertige Materialien weiter optimiert werden. „Die meisten Menschen, die ein Elektroauto erleben, erkennen, dass es nicht nur besser für den Planeten ist, sondern dass man, wenn man es richtig macht, eine großartige UX und ein großartiges Fahrerlebnis hat – dann man hat diese Ebene der Freude zurückgewonnen.“
Es gehe auch darum, was „Premium“ in einem Elektroauto ist. Für ihn stehe hier mehr Raum und Licht im Fokus und das Gefühl von Sicherheit. „Und natürlich eine möglichst reibungslose, leise und elegante Fahrt von A nach B.“ Die neue Volvo-Limousine ES90 verkörpere genau das. Die Kombination aus Technologie, Sicherheit und Komfort führe dazu, dass Elektroautos Spaß machen können. Es sei ein anderes Fahrerlebnis, aber es bringe eine neue Perspektive auf das Autofahren.
Elvenpath meint
Motorenlärm und Rütteln als „Poesie“… ja ne, ist klar. Besonders poetisch klingen so Kleinwagenmotoren mit 3 Zylindern LOL.
Ich werde jeden Morgen von dieser „Poesie“ aus dem Schlaf gerissen.
Und irgendwie macht diese „Poesie“ insbesondere Männer aggressiv. Bei diesen Leuten habe ich eh das Gefühl, dass sie den Lärm als Kompensation für anderweitige, kleine Probleme benötigen.
South meint
Hahaha, Poesie, also Leute suchen sich Beschäftigungen man glaubt es kaum. Na, so einer der ersten Neuheiten, als es verfügbar war, wurde das Radio ins Auto integriert, um eben genau nicht den Motorenlärm aushalten zu müssen.
Aber ja, es gibt ein paar Kunden, die wollen beschallt werden (was ja überhaupt keine technische Herausforderung ist, wer halt mag), einige wollen Gangschalten, fehlt nur noch, dass einer das anmachen des Motor nachahmen muss oder das vibrieren des Autos, erinnert an Pha ntomschme rzen ;-). Alles kein Thema, solange es kein lauter Lärm nach aussen ist, darf ja jeder auch damit glücklicher werden.
Die meisten anderen werden aber erfahren, dass ein E Auto ein superschönes nahezu geräuschloses Gleiten ermöglicht, dass man das ein schöne Musikerlebnis hat, sich schön unterhalten kann. Also wenn ich mal nach ewiger Zeit mal wieder in nem Verbrenner bin, dann kann ich nur sagen, man merkt sofort, dass Geräusche doch nur stören.
Poesie ist doch in Wahrheit das nahezu lautlose Gleiten und das fehlende Ruckeln der Schaltung und im Winter muss auch kein Motor nuckeln, wenn man mal im Auto warten muss….
Besser-BEV-Wisser meint
Schlecht übersetzter Artikel, schwer zu lesen.
Und inhaltlich verzerrt.
EdgarW meint
Lost in Translation: „Engine“ vs „Motor“
im Englischen gibt es die „Engine“, das ist der Verbrennungsmotor. Dieser ist hier sicherlich gemeint, wenn es um das entfernte Aggregat geht. Denn ein (oder auch zwei, drei bis sogar vier) ist im E-Auto ja vorhanden, der heißt im Englischen ebenfalls „Motor“.
Also bitte überall wo er laut Text bei „E-Auto entfernt wurde“, ist das im Deutschen der Verbrennungsmotor, nicht der Motor. Gerne korrigieren :-)
EdgarW meint
@ecomento „Engine“ vs „Motor“
im Englischen gibt es die „Engine“, das ist der Verbrennungsmotor. Dieser ist hier sicherlich gemeint, wenn es um das entfernte Aggregat geht. Denn ein (oder auch zwei, drei bis sogar vier) ist im E-Auto ja vorhanden, der heißt im Englischen ebenfalls „Motor“.
Also bitte überall wo er laut Text bei „E-Auto entfernt wurde“, ist das der Verbrennungsmotor, nicht der Motor. Gerne korrigieren :-)
ecomento.de meint
Korrekt, das war anfänglich nicht richtig übersetzt – aktualisiert!
VG | ecomento.de
EdgarW meint
super :-)
Mike meint
Gebrumm==Poesie? Merkwürdige Idee. Für mich war Gebrumm in erster Linie nervige, vor allem auf Langstrecke.
Dagobert meint
Kann man so sehen, viele haben da aber eine andere Meinung. Unser Smart #1 hat 428PS und ich habe noch nie ein Auto besessen, das so schnell von 0-100 beschleunigt hat. Objektiv ein sehr schnelle Auto, gleichzeitig ist das ein unfassbar steriles und langweiliges Erlebnis. Es macht zwei mal Spaß damit die Schwiegermutter zu erschrecken, dann hat sich das auch erledigt.
Ich würde auf den kurvigen Landstraßen bei uns im Schwarzwald ganz unironisch mein erstes Auto, einen Honda Civic Sport EP1 mit 90 PS, jederzeit vorziehen.
Zumal das „Gebrumm“ auf der Autobahn ohnehin nicht die vorherrschende Geräuschkulisse ist, sondern die Windgeräusche – Die können im Elektroauto subjektiv sogar nerviger sein, eben weil das Motorgeräusch fehlt.
EdgarW meint
Krieg ich nicht, auf der AB läuft immer Musik oder Podcast.
Und die tolle „Emotionalität“ ist halt vor allem immer zu Lasten aller drumrumstehenden – oder -lebenden, -arbeitenden. Bis auf die paar 14jährigen (inneres Alter), die das gaaanz toll finden. Alle anderen werden jedes Mal erschreckt, und nicht im Positiven.
Und keine Sorge, ich hab auch ein paar Jahrzehnte gebraucht, um diesbezüglich aus der Pubertät rauszukommen, also nicht, dass ich da überhaupt kein Verständnis hätte.