Wer in seinem eigenen Häuschen wohnt, hat es einfach: Das Elektroauto in die Garage fahren, anstecken, laden lassen, fertig. Viel komplizierter ist es für jene, die in einem Mehrparteienhaus mit Tiefgarage wohnen. So einfach wie für Eigenheimbesitzer haben sie es bei weitem nicht. Autofahrer, die ihr Elektroauto in einer Tiefgarage laden wollen, sollten deshalb im Vorfeld einige Dinge abklären.
1. Ist das Laden in der Tiefgarage erlaubt?
Es spricht nichts dagegen, ein Elektroauto in einer Tiefgarage aufzuladen – sofern der Strom dafür eindeutig einem Verbraucher zuzuordnen ist. Anders sieht es aus, wenn eine Gemeinschaftssteckdose verwendet wird – im schlimmsten Fall wird einem Stromdiebstahl vorgeworfen. Man sollte daher am besten alles Notwendige vorab mit dem Eigentümer abklären, um unangenehme Folgen zu vermeiden. In puncto Sicherheit gibt es keine Bedenken, wie die Dekra bekräftigt: „Das Laden in einer Tiefgarage stellt kein Problem dar, da die verwendeten Batterien moderner Elektrofahrzeuge nicht ausgasen. Auch die Ladetechnik von Serienfahrzeugen ist sehr sicher, so dass ein Überladen der Batterien ausgeschlossen wird.“
2. Hält der Stromanschluss die zusätzliche Last aus?
Das Stromnetz muss die zusätzliche Last verkraften. Zur Sicherheit sollte ein Elektriker die Leitungen überprüfen, bevor man ein oder gar mehrere Autos ans Netz hängt – das gilt vor allem für Altbauten mit in die Jahre gekommenen Stromleitungen. Ein Elektriker kann auch prüfen, ob der Stromkreis für eine Wallbox geeignet ist, an der man sein Elektroauto deutlich schneller aufladen kann.
3. Hängen weitere Geräte an diesem Stromkreis?
Am besten ist es, wenn nur das Elektroauto am betroffenen Stromkreis hängt, denn schon eine Waschmaschine am selben Netz kann die Sicherung herausspringen lassen.
4. Was müssen Immobilienbesitzer beachten?
Besitzer von Immobilien, wo an mehreren Stellplätzen Elektroautos geladen werden können, sollten über ein Ladelastmanagement nachdenken. Dieses ermöglicht eine Limitierung des Ladestromes, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht. „Speziell beim Betrieb einer größeren Zahl von Ladepunkten ist eine zentralisierte Überwachung zur effizienten Planung von Servicemaßnahmen sinnvoll“, so die Dekra. „Dazu gehört neben der technischen Wartung die regelmäßige Prüfung der Sicherheit. Eine Auswertung der Ladedaten kann zur Optimierung des Einsatzes bestehender und zukünftiger Ladepunkte beitragen.“