Dem menschengemachten Klimawandel wird weiter zugeheizt: Die Konzentration von CO2 und anderen Luftschadstoffen in der Atmosphäre hat nach einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 2013 einen neuen Höchststand erreicht. Demnach erreichte die durchschnittliche Menge CO2 in der Atmosphäre vergangenes Jahr 396 ppm (parts per million). Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert um drei Punkte – der stärkste Anstieg seit 1984. In vorindustriellen Zeiten vor knapp 300 Jahren lag der CO2-Wert in der Atmosphäre noch bei 278 ppm. Kohlenstoffdioxid gilt als Hauptauslöser des Klimawandels.
Auch die Konzentrationen weiterer Treibhausgase erreichten neue Höchstwerte: Die Methan-Konzentration habe 2013 bei 253 Prozent, die Lachgas-Konzentration bei 121 Prozent des vorindustriellen Wertes gelegen.
„Wir wissen mit Gewissheit, dass sich das Klima wandelt und die meteorologischen Bedingungen wegen des menschlichen Verhaltens immer extremer werden“, sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud bei der Vorstellung des Berichts. Vorläufige Daten gäben Hinweise darauf, dass die Biosphäre der Erde nicht mehr so viel CO2 aufnehmen könne. Das könnte den starken Anstieg der Kohlendioxidmenge möglicherweise erklären, so die WMO.
Meere versauern
Zudem warnt die UN-Organisation vor einer beschleunigten Versauerung der Meere, ausgelöst von dem erhöhten Treibhausgasausstoß. Diese Versauerung verlaufe derzeit so schnell wie seit mindestens 300 Millionen Jahren nicht mehr.
Die Befürchtung ist, dass Organismen wie Korallen, Mollusken oder Plankton sich nicht schnell genug an diese Veränderung anpassen können. Diese Lebewesen benötigen Carbonat-Ionen für ihren Stoffwechsel. Das Carbonat jedoch schwindet in einer sauren Umgebung.
Kohle für China
Obwohl inzwischen allgemein anerkannt ist, dass der Klimawandel auf der Erde zu katastrophalen Veränderungen führt, reagieren die Verursacher nur verhalten. China etwa – mit einem jährlichen Ausstoß von 8,71 Milliarden Tonnen Kohlendioxid eindeutig Spitzenreiter – will in den kommenden zehn Jahren 50 weitere Kohlevergasungskraftwerke bauen. Die USA haben zwar den Bau neuer Kohlekraftwerke verboten – wollen allerdings ihre geförderte Kohle nach Asien exportieren.