Die europäische Roaming-Plattform e-clearing.net wächst weiter: Seit November letzten Jahres haben sich sechs neue Partner angeschlossen, unter anderem der europäische Energiekonzern Vattenfall, der Ladeinfrastrukturbetreiber Allego, der Tankstellenbetreiber Petrol. Aber auch kleine Startups, wie z. B. Cirrantic aus München sind nun mit von der Partie.
e-clearing.net ist eine B2B-Plattform für E-Roaming, die die geforderte Interoperabilität beim Laden von Elektroautos ermöglicht. Sie bietet angeschlossenen Partnern die Möglichkeit, alle relevanten Daten zur Nutzung von Ladeinfrastruktur untereinander auszutauschen. „Dass die Plattform so schnell wächst, zeigt, wie wichtig der Datenaustausch und das Roaming für die Elektromobilität ist. Nur so kann Interoperabilität und Nutzerfreundlichkeit ermöglicht werden“, erklärt Dr. Mark Steffen Walcher, Geschäftsführer der smartlab Innovationsgesellschaft mbH. Die smartlab steht gemeinsam mit der niederländischen Stiftung ElaadNL hinter der Plattform und betreibt diese.
Mit Vattenfall ist nun neben Eon ein weiteres der vier größten Energieversorgungsunternehmen Deutschlands an die Plattform angeschlossen. Vattenfall ist im Bereich der Elektromobilität deutschlandweit sowie in den Niederlanden über das Unternehmen Nuon und im Heimatmarkt Schweden aktiv. „Insbesondere der skandinavische Markt ist für uns sehr attraktiv – wir sind mit vielen Playern im Gespräch und sind sicher, dort in 2016 stark wachsen zu können“, sagt Hauke Hinrichs, Technischer Leiter der smartlab.
Auch mit dem Beitritt von Allego kommen weitere Ladesäulen hinzu. Als reiner Ladeinfrastrukturanbieter ist Allego in den Niederlanden, Belgien und Deutschland aktiv und nimmt an dem TEN-T Programm der EU teil, bei dem insbesondere 278 Schnellladestationen an wichtigen Transport-Routen in Europa aufgebaut werden.
Petrol ist bei e-clearing.net der erste Partner aus Slowenien und baut ebenfalls Ladeinfrastruktur auf. Im Rahmen des EU-Projekts CENTRAL EUROPEAN GREEN CORRIDORS (CEGC) wurde in 2015 der Aufbau von insgesamt 115 Schnellladepunkte in Österreich, der Slowakei, in Slowenien, in Kroatien und Bayern geplant, die interoperabel und damit grenzüberschreitend nutzbar sind. In Slowenien übernimmt Petrol, das größte Energieunternehmen Sloweniens, den Aufbau der Ladeinfrastruktur. Mit e-clearing.net wird die Interoperabilität der Schnellladestationen sichergestellt.
Das Start-up Cirrantic verbessert mit algorithmierten und modernen crowd-basierten Methoden die Qualität der Ladesäuleninformationen und erleichtert das Finden und Nutzen der Ladesäulen. Dabei werden die Informationen rund um die Ladesäulen gesammelt, aufbereitet und dann Ladeinfrastrukturanbietern, Anbietern von Navigationssystemen oder anderen Nutzern, zum Beispiel bereits im „Ladeatlas Bayern“, individuell zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Daten werden dabei in Echtzeit über e-clearing.net ausgetauscht. has.to.be liefert IT-Dienstleistungen und betreibt ein Ladesäulennetzwerk in Deutschland und Österreich – ebenso wie Last Mile Solutions, welche in den Niederlanden aktiv sind.