Der chinesische Fahrzeughersteller Chery will die steigende Beliebtheit von SUV dazu nutzen, sich am deutschen Markt zu etablieren. Das Unternehmen plant dazu laut Medienberichten neben dem Verkauf auch die Entwicklung von Batterie-Elektroautos in Deutschland. Der geplante Standort soll in der Nähe von Frankfurt entstehen.
Ab 2020 könnte in Europa das SUV-Modell „Exeed“ angeboten werden, sagte Chery-Chef Chen Anning, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Deutschland gehöre zu den ersten Ländern, in denen ein Markteintritt vorgesehen ist. Der chinesische Autobauer wolle mit seinem Know-how bei der Konzeption von Elektroautos den heimischen Platzhirschen VW, Daimler und BMW Konkurrenz machen.
Chery kündigte an, noch in diesem Jahr den Bau eines Entwicklungszentrums bei Frankfurt bekanntzugeben. Dort sollen mittelfristig mehrere Hundert Angestellte arbeiten, sagte Anning der FAZ. Die Einstellung von Fachleuten aus der deutschen Autobranche laufe bereits. Das erste hierzulande startende Elektroauto wird dem Konzernchef zufolge einen Grundpreis von etwa 30.000 Euro haben. Verkauft werden soll das SUV über Vertragshändler, Showrooms und das Internet.
Daniel S meint
Audi und Mercedes: 80’000 Euro. Sherry: 30’000 Euro. Das gibt zu denken.
Chris meint
Nein gibt es nicht.
1. ist das lediglich eine Behauptung
2. haben die Chinesen sowas in der Vergangenheit immer behauptet und am Ende schokiert, bspw mit Crashtestergebnissen die erschütternd schlecht waren
3. Das Auto existiert noch nicht einmal
4. Es ist nichts über die Qualität bekannt, aber die Vergangenheit lehrte uns, es sind Plastikwüsten
5. Natürlich, wenn man AUSSCHLIEßLICH billig produziert und Mitarbeiter ausnutzt, wird ein Auto auch billiger.
nilsbär meint
Die chinesischen Hersteller haben einige Vorteile gegenüber den deutschen: Glaube an die E-Mobilität, niedrige Produktionskosten, Batterien von Herstellern aus dem eigenen Land, massive direkte und indirekte Förderungen durch ihre Regierung. Bin gespannt, wieviele E-Autos VW und Co. in 10 Jahren verkaufen werden, wenn die chinesischen Konkurrenzprodukte nur die Hälfte kosten. Und anders als bei den Solarzellen und -modulen kann D keine Strafzölle einheben, weil dann den deutschen Herstellern der Gegenschlag in China droht. Die Preise der E-Autos werden womöglich auf indische Verhältnisse fallen.
150kW meint
„Glaube an die E-Mobilität“
Wie kommt man denn auf so was? Das ist komplett gesteuert von der Regierung.
„kann D keine Strafzölle einheben, weil dann den deutschen Herstellern der Gegenschlag in China droht“
In dem Fall ist Deutschland deutlich im Vorteil, da deutsche Hersteller (quasi zwangsweise) in China produzieren. Chinesische Hersteller aber nicht in Deutschland. Denen werden sogar Steine in den Weg gelegt wenn sie es vorhaben (siehe Bogward).
nilsbär meint
Auch wenn die chinesische Regierung die E-Mobilität praktisch erzwingen will, bedeutet das doch nicht, dass Chinas E-Auto-Hersteller lustlos arbeiten. Im Gegenteil, der Rückhalt – auch materiell – der eigenen Regierung beflügelt wohl eher. Die Begeisterung z.B. von Nio bezüglich ihrer E-Autos scheint mir doch echter zu sein als die von VW und Co. Ich möchte an die anonyme Umfrage durch KPMG vom Jänner erinnern, nach der 67% aller Topmanager in der globalen Autoindustrie an das Scheitern der E-Autos glauben (Ausnahme: China).
Leotronik meint
Wie schon jemand hier geschrieben hat. Kein Dampflokomotiven Hersteller hat die Umstellung überlebt. Die Autokonzerne sollten das immer im Hinterkopf haben.
Realist meint
Skoda? Krauss-Maffei? Krupp Lokomotivenfabrik (hat bis in die ICE Zeit überlebt)?
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Grundsätzlich ist jedes E-Auto auf dem Markt eine Bereicherung desselben; in jeglicher Hinsicht.
Die Form – wen wundert´s, erinnert mich an eine Mischung aus PEUGEOT – und LEXUS – SUVs. u.a. ;)
Thomas R. meint
Xiaomi kennt schon jeder. Huawei und one plus ebenfalls.
Mal gucken welches chinesische Auto sich zuerst etabliert…
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Gute Feststellung! Zumal bei E-Autos auch noch erheblich weniger Werkstatt-/ Service-Bedarf gegeben ist.
Satcadir meint
Kein Werkstattbedarf! Die Wartungsanleitung etwa des Nissan Leaf ist ein Witz. Mein Leaf1 hat noch nie die Werkstatt gesehen bei 80000km. Einziger Austausch war die 12V Batterie….lächerlich.
Im Vergleich zum Citroen Berlingo electrique ein Epochenwechsel.
Thomas R. meint
Hisense kennt man mittlerweile auch :-)
Priusfahrer meint
Jetzt kommt die Rote Flut. Zum ersten Mal bin ich froh wenn sich auch
fernöstliche Mitbewerber in D aufstellen und die etablierten Hersteller etwas
unter Druck setzen.
Ob sie den hohen Qualitätsstandards standhalten können wird sich am Absatz
zeigen. Aber in Deutschland werden ja auch Dacias und Ladas gekauft.
nilsbär meint
‚Etwas unter Druck setzen‘ ist wirklich sehr vorsichtig formuliert. Ich glaube, die Chinesen (und andere Entwicklungen wie billige Robotertaxis und damit einhergehend massenweiser Verzicht auf ein ein eigenes Auto) werden die komplette europäische Autoindustrie ordentlich ‚gesundschrumpfen.‘ Womöglich auf das Niveau von Nischenanbietern.
Chris meint
Naja, bislang hat sich kein Chinese auf dem deutschen Markt etablieren können. Das liegt auch daran, dass die Deutschen großteils chinesischen Herstellern nicht vertrauen. Zurecht wie sich in der Vergangenheit herausstellte. Denn die Crashtests waren im Gegensatz zu allen anderen westlichen Herstellern, egal welchen, in der Vergangenheit katastrophal. Und obendrein sind sie eben nicht so wesentlich billiger als andere westliche non-Premium Marken, als das man dazu gehörigen Wertverlust, die mangelhafte Infrastruktur an Händlern und Werkstätten etc. in Kauf nehmen müsste.
Die Chinesen haben auf dem deutschen Markt verdammt viel arbeit, wenn sie sich wirklich etablieren wollen und nicht wie die vielen Ssanyang oder Brilliance und wie sie nicht alle heißen, bei den Importeuren ein Nischendasein pflegen. So wirklich Angst muss da jetzt noch lange kein westlicher Hersteller haben.
alupo meint
Das wird ähnlich laufen wie früher mit den Japanern und später mit den Koreanern. Die wollten auch in den Markt und wurden ausgelacht.
Und wo sind sie jetzt?
Richtig, sie sind im Markt geblieben. Ich denke, so ähnlich wird es auch bei den Chinesen ablaufen. Oder welche Gründe gibt es, dass es dieses Mal anders ablaufen sollte.
Chris meint
Nein wird es nicht, denn die Chinesen versuchen es schon länger als die Koreaner und mindestens so lange wie die Japaner. Der Ruf der Chinesen ist nunmal extrem lädiert, kein Vergleich zu Japanern oder Koreanern.
Im Übrigen stellen die Japaner und Koreaner nach wie vor keine Gefahr für die anderen Hersteller dar. Es handelt sich dabei um ganz normale Konkurrenz. Hier wird ja gleich das Ende der Automobilindustrie herbeifabuliert sobald die high quality cars aus China um die Ecke kommen was quasi täglich passieren könnte.
Die Geschichten höre ich übrigens seit 25 Jahren.
Redlin, Stefan meint
Gut so, Konkurrenz belebt das Geschäft. Mal sehen wie lange deutsche Hersteller noch ruhig schlafen.
Gingong meint
Chery ist in meinen Augen der kompetenteste Kandidat unter den chin. Autobauern. Die Motoren werden z.B. auch von internationalen Herstellern verbaut.
Das könnte was werden…
Fritz! meint
„Das erste hierzulande startende Elektroauto wird dem Konzernchef zufolge einen Grundpreis von etwa 30.000 Euro haben.“
Das ist die Aussage, die ich von den Chinesen erwartet habe, Angriff auf den EU-Markt mit preiswerten E-Autos. Nun wollen wir mal hoffen, daß die nicht den BMW-Fehler machen und auch Hybride zu den E-Autos zählen, sondern nur solche OHNE Verbrennungsmotor.