Der Autoleasing- und Fuhrparkmanagement-Anbieter LeasePlan hat das Umfeld und die Infrastruktur für E-Mobilität in 22 europäischen Ländern analysiert. Das Fahren eines Stromers wird demnach zunehmend zu einer realistischen Option. Dem „EV Readiness Index“ zufolge sind Norwegen, die Niederlande und Schweden derzeit am besten auf die Umstellung auf Elektrofahrzeuge vorbereitet. Dicht dahinter folge Deutschland.
Der „EV Readiness Index“ basiert auf vier Faktoren, die eine Gesamtwertung für jedes Land ergeben: Elektrofahrzeug-Markt (inklusive Plug-in-Hybride), Lade-Infrastruktur, staatliche Anreize und Know-how von LeasePlan über Elektromobilität in den einzelnen Ländern. In der Wertung erreicht Deutschland den sechsten Platz mit 25 Punkten, Norwegen kommt mit 34 auf die höchste Gesamtpunktzahl und Schlusslicht im Ranking ist Polen mit 9.
„Zum ersten Mal weisen alle 22 europäischen Länder im Index ein besseres Ranking im Vergleich zum Vorjahr auf und signalisieren so eine erhöhte Bereitschaft für Elektromobilität“, so LeasePlan. Die Erhöhung sei hauptsächlich auf eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur und eine höhere Verfügbarkeit von Elektro-Modellen zurückzuführen.
![LeasePlan-EV-Readiness-Index-2019](https://ecomento.de/wp-content/uploads/2019/02/LeasePlan-EV-Readiness-Index-2019.jpg)
Finnland (+ 7 Plätze), Deutschland (+ 4) und Portugal (+ 4) verbesserten ihr Ranking im LeasePlan-Index infolge einer besseren Ladeinfrastruktur, einer höheren Prozentzahl an Zulassungen von Elektrofahrzeugen und attraktiveren staatlichen Anreizen. Hinter den Niederlanden (83.196) punktet Deutschland (37.405) mit den meisten öffentlichen Ladestationen, gefolgt von Frankreich (34.558).
Deutschland, Irland, die Niederlande und Österreich belegen die höchsten Ränge bei der staatlichen Förderung von Elektrofahrzeugen. Mit 1,9 Prozent ist der Marktanteil in Deutschland gegenüber Portugal (3,1 %), den Niederlanden (5,1 %), Finnland (5,2 %) und Schweden (7,6 %) noch gering. Norwegen ist mit einem Elektrofahrzeug-Anteil von 53 Prozent aller Neuzulassungen unangefochtener Marktführer.
„Politische Entscheidungsträger müssen ihre Bemühungen weiter intensivieren und abgestimmte Maßnahmen zur Fahrzeugbesteuerung und Infrastruktur ergreifen, sodass Elektromobilität für jeden in Europa zur echten Alternative wird“, kommentiert LeasePlan-Chef Tex Gunning die Auswertung . „Obwohl unser EV Readiness Index zeigt, dass elektrisches Fahren in einer steigenden Zahl von Ländern mittlerweile eine realistische Option ist, haben wir immer noch einen langen Weg vor uns, um jeden Einzelnen davon zu überzeugen.“
Michael meint
Die Sache mit den Hybrieden ist immer das gleiche Problem: die Politik sucht eine Hintertür um gut auszusehen. Wer sich nicht mit dem Thema beschäftigt fällt darauf auch rein.
Allerdings finde ich es blamabel, dass Deutschland hinter den Niederlanden und Östereich liegt. Wollten wir nicht immer ein soooo Fortschritliches Land sein?
Okay, die Politik hilft hier nicht wirklich. Die mal angedachten 1.000.000 E-Autos wird es erst 2025 geben fürchte ich.
MiguelS NL meint
„Okay, die Politik hilft hier nicht wirklich.“
Der Industrie bzw. der Branche wird wohl geholfen, nicht den Bürgern.
Ist es wirklich „blamabel“ hinter den Niederlanden zu stehen? ;-)
Kleiner Trost sollte aber für dich sein die Statistik sowieso wertlos ist.
Dieselfahrer meint
Für uns Deutsche ist es schon furchtbar blamabel hinter den Niederländern zu sein ;-). Aber im Ernst: Offensichtlich haben wir uns in D doch stark verbessert , was schon mal ein Erfolg ist. Wir müssen jetzt nur dranbleiben und weiter auf die Tube drücken..
Railfriend meint
Bei AB-Tempolimit 120 km/h hätten wir die gleiche CO2-Ersparnis wie 1 Mio BEV sofort und kostenlos dazu.
Wobei E-Mobilität freundlicherweise als CO2-frei angenommen ist, was beim Strommix in D bekanntlich nicht zutrifft.
Ducktales meint
Beim Strom-Mix nicht. Aber individuell wählbar ist CO2 frei schon :-P
Dei Einsparung beim Tempolimit ist graue Theorie, kaum messbar/beweisbar.
Das E-Mobilität nicht CO2 frei ist, weiß (fast) jeder, aber sie ist lokal emissionsfrei
bei der Herstellung der Produkte fällt natürlich CO2 an, wie bei fast allen Produkten, die von Menschen hersgestellt werden.
Bei der Herstellung EE aus CO2 freien Quellen gerade nicht
(außer für die Produktion der Anlagen natürlich)
Das ist bei Bio-Gasanlagen natürlich gaaaaaaaaaanz anders
die sollen CO2 neutral sein, oder? Neutralität bedeutet aber auch,
dass CO2 erzeugt wird, angeblich nicht mehr als von der Bio-Masse vorher gespeichert wurde… sososo….. wer es glauben will
Wie wäre es, wenn Sie einfach mal mehr Gedankenfreiheit zulassen.
Jede Medaille hat zwei Seiten.
Es geht darum, den geringsten Schaden anzurichten,
weil völlig schadenfrei ist kaum möglich.
Railfriend meint
„Einsparung durch AB-Tempolimit graue Theorie“.
Ich lächele.
Bekanntlich brauchen wir allein für die E-Mobilität noch einmal so viele WEA wie derzeit in D in Betrieb.
Vergessen wird dabei, dass die stagnierende Stromwende damit noch keinen Schritt weiter ist, sondern ebenfalls einen massiven EE-Anlagenausbau erfordert.
Zugleich kommen noch weitere neue Stromgroßverbraucher wie die WP hinzu.
Daher muss man schon etwas mehr darüber wissen, ob es sinnvoll ist, alle in D benötigte Energie nur in D und allein elektrisch zu produzieren.
Nebenbei vermeidet Biomethan die natürlichen Methan- und Lachgasemissionen der Kompostierung. Und niemand behauptet, Biomethan würde 1 : 1 Erdöl ersetzen. Doch es ist ebenso ein sinnvoller Beitrag zu klimafreundlicher Mobilität wie EE-Kraftstoffe und Grünstrom-E-Mobilität.
MiguelS NL meint
Die Grafik hätte die Bereitschaft der Bürger sein können um elektrisch zu fahren, in Prozente und aktuell d.h. 2019.
Komisch dass Deutschland und Norwegen sich nur 9 Indexpunkte unterscheiden obwohl der BEV Anteil in Norwegen über 40% ist und in Dld 1%, und Norwegen dieses Jahr noch deutlich zulegen wird.
MiguelS NL meint
Das gleiche gilt natürlich auch für den Unterschied zwischen Norwegen und Niederlade, nur ein Punkt. Gut wäre es wenn man in den Balken (mit Farbe) den Einfluss der Faktoren erkennen könnte.
Alex meint
Wie sagt man so schön: glaube keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
Statistiken sind immer so aussagekräftig wie der erstellen/Auftraggeber haben möchte!
Michael S. meint
Der Trickcist, dass Hybride eingerechnet werden.
brkkler meint
Ja, das mit den Hybriden in den Statistiken ist ein Alibi für die Politiker und deutschen Automobilhersteller, und stellt natürlich ein „Heilmittel“ gegen die Reichweitenangst dar.
In Norwegen kann man mittlerweile beobachten, dass diese Angstbeschwerden allmählich abklingen…. kaum jemand spricht noch davon, und der Anteil der rein elektrischen Fahrzeuge bei Neuwagen nähert sich stabil 40 %. Wenn genügend e-Autos verfügbar sein werden, geht es über 50 %….möglicherweise noch in diesem Jahr. Hauptgrund für die Ausbreitung in Norwegen ist der niedrige Preis der e-Autos im Vergleich zu den Verbrennern.
MiguelS NL meint
“Politische Entscheidungsträger müssen ihre Bemühungen weiter intensivieren und abgestimmte Maßnahmen zur Fahrzeugbesteuerung und Infrastruktur ergreifen, sodass Elektromobilität für jeden in Europa zur echten Alternative wird”
Tex Gunning: Herbert, Dieter, habe ich es so richtig gesagt? Gut von mir dass ich die “Plug-In Hybriden” mit rein genommen habe.
Greenwash…
brkkler meint
Hmmn…. „sodass Elektromobilität für jeden in Europa zur echten Alternative wird”….. echte Alternative ?……. das ist eigentlich ein schwaches Ziel ! E-auto als „mainstream“ sollte das Ziel sein, so wie es in Norwegen bereits geschieht : Januar 2019 : 37,8 % BEV;
25,7% Hybrid (-17,4% gegenüber Jan 2018 … abnehmend!); 19,0% Benziner; 17,4 % Diesel (vor ca. 3 Jahren noch 60 -70%, und das ohne Dieselverbote !)