Das US-Start-up Fisker Inc. nimmt seit Kurzem Reservierungen für ein weiteres Elektroauto an. Als Erstes kommt in diesem Jahr in den USA und Europa das Mittelklasse-SUV Ocean (Artikelbild) auf den Markt. Firmenchef und -gründer Henrik Fisker erwartet einen erfolgreichen Start, das lasse das bisherige Interesse erwarten.
Bei dem derzeitigen Stand von über 31.000 Reservierungen für den Ocean sehe er kein Problem darin, das Ziel von 50.000 Reservierungen in diesem Jahr zu übertreffen. Wahrscheinlich werde man sogar noch viel höher liegen – 50.0000 finale Bestellungen zu erreichen, dürfte „nicht so schwierig“ sein, davon sei er fest überzeugt. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Lage sein werden, die Bestellungen zu konkretisieren, das heißt, wir werden für das nächste Jahr völlig ausverkauft sein“, so Fisker.
Fisker setzt auf Direktvertrieb und einen engen Austausch mit den Kunden. Laut Umfragen des Unternehmens interessieren sich 80 Prozent der Reservierungsinhaber für eine der beiden Top-Ausstattungen des Ocean. Unter Berücksichtigung der Preise für die Modelle erwartet Fisker, dass der durchschnittliche Ocean-Preis bei etwa 56.000 Dollar liegen wird. Das entspreche für den jungen Autohersteller einen Umsatz von etwa 1,7 Milliarden Dollar.

Fisker verspricht für das Basismodell Ocean Sport mit Frontantrieb eine Reichweite von etwas über 400 Kilometern. Vor Förderung soll das Elektroauto in Deutschland zum Preis von 41.560 Euro vertrieben werden. Deutlich mehr dürfte das Topmodell Ocean Extreme mit zwei Motoren und Allradantrieb kosten, das mit einer Batterieladung rund 563 Kilometer schaffen soll.
Zum Interesse am ebenfalls vorbestellbaren PEAR äußerte sich Fisker nicht. Das Fahrzeug wird bisher nur in Entwürfen angedeutet, auch zur Technik gibt es noch keine Informationen. Fisker sagte dazu kürzlich: „Der PEAR sieht nicht aus wie der Ocean. Tatsächlich sieht er keinem anderen Fahrzeug auf der Welt ähnlich, ich zögere sogar, ihn als Auto zu bezeichnen. Ich nenne ihn ein ‚Mobilitätsgerät‘. Der Grund dafür ist, dass dieses Fahrzeug so anders ist, wie es aussieht, wie es funktionieren wird, einige der Funktionen, einige der Möglichkeiten, Dinge in diesem Fahrzeug zu verstauen, hat es noch nie gegeben.“
Fisker plant neben dem Ocean und dem PEAR weitere Elektroautos. Die Produktion der ersten beiden Modelle übernehmen der Auftragsfertiger Magna und der asiatische Elektronikkonzern Foxconn, die auch bei der Entwicklung helfen. Fisker ist überzeugt, gute Qualität liefern zu können. Die Kunden des Ocean erhalten eine Garantie von sechs Jahren/60.000 Meilen (ca. 97.000 km) für den Antriebsstrang und von 10 Jahren/100.000 Meilen (ca. 161.000 km) für die Batterie. „Das zeigt wirklich unser Vertrauen in die Qualität der Verarbeitung, die Qualität der Technologie und die allgemeine Haltbarkeit, die wir von dem Fahrzeug erwarten“, so Henrik Fisker.
Sein Start-up befindet sich laut Fisker in Gesprächen mit mehreren globalen Autovermietern, die Interesse an größeren Mengen sowohl des Ocean als auch des PEAR haben. Das sei der Grund, warum das Unternehmen die Reservierungen für den erst 2024 kommenden PEAR so früh geöffnet habe – private Interessenten hätten so die Möglichkeit, einen Wagen zu reservieren.
Quickmix meint
Bestellt! Sensationelles Auto.
nilsbär meint
Fisker hat es geschafft, mit großen Sprüchen (wo ist der Graphen-Akku, der in einer Minute geladen ist?) und leeren Händen an die Börse zu kommen. So wie auch z.B. Sono Motors. Aber dann war er so schlau, gar nicht erst zu versuchen, ein E-Auto selbst zu entwickeln – und damit wie so viele Startups zu scheitern. Vielleicht darf er noch ein wenig beim Design mitreden. Jetzt hat der Blender ein Auto und er und seine Frau haben Börsen-Millionen. Zum Kotzen eigentlich.
Franz mueller meint
Wer dieses Jahr liefern will, sollte jetzt schon Prototypen auf der Straße haben. Luftnummer…
Egon Meier meint
na ja .. Fisker eben ..
gibt es irgendwelche Alleinstellungsmerkmale (außer den Sprüchen des Herstellers)? Hat das Auto schon jemand gefahren?
Wer gewährleistet Support?
Fisker befindet sich im Gespräch mit mehreren Autovermietern? Sprechen ist nett, das haben wir ja schon bei Putin gesehen.
Was soll diese Vermieter dazu bewegen, sich einen Exoten ins Programm zu nehmen, der KEIN Servicenetz hatß
Bauchlandung – nee .. das Ding kommt nicht mal ans Rollen geschweige denn Fliegen.
Gast meint
Bei allem Verständnis für das zwischenzeitlich merkwürdige Gebaren von Herrn Fisker gibt es ein, zwei Dinge, die mich dieses Mal an eine tatsächliche Produktion glauben lassen: Der Service läuft über PitStop und die Fertigung erfolgt bei einem renommierten europäischen Hersteller (Magna in Graz). Tatsächlich hat der Ocean einige interessante Features (in Summe sicherlich „Alleinstellungsmerkmale“…): Optionales Solardach, drehbarer Monitor, bidirektionales Laden. Schade, dass Fisker bisher keine Auskünfte zur Größe der verbauten Akkus schreibt.
Swissli meint
Was für Alleinstellungsmerkmale hat denn ein M3, ID.3, Megane electric usw.? Fällt mir jetzt spontan nichts ein.
Was für ein Servicenetz (im ursprünglichen Sinn) hat denn Tesla? Je nach Wohnort muss man für die Fahrt hin und zurück einen Tag einplanen. Fisker soll in D diesbezüglich ja mit Pitstop und A/B/S zusammenarbeiten. Das wär dann schon mal ein viel besseres Servicenetz als Tesla.
Dass Magna und Foxconn Qualität liefert, dürfte nicht das Problem sein. Ein Fragezeichen würde ich noch bei der Software stellen – ist die auch von hoher Qualität und wer hat die geliefert?
Was momentan noch fehlt, sind unabhängige Testfahrten von Medienvertretern (und später Probefahrten für Kunden). Das muss in den nächsten Monaten noch kommen, wenn im Nov. 2022 die ersten Kundenfahrzeuge rausgehen sollen.
elbflorenz meint
Also der Renault eMegane hat definitiv ein Alleinstellungsmerkmal.
Und zwar den schlimmsten Kofferaum der Welt. Bei Gebrauch ist ein Bandscheibenvorfall sicher … :-))
Zu Fisker. Das Auto ist fast so groß wie ein MG Marvel und hat auch ca. die gleiche Reichweite. Und trotz kleinerer Stückzahl bei Produktion in einem Hochlohnland soll der Preis ungefähr gleich sein !?!?
Damit sind rote Zahlen auf absehbare Zeit garantiert.
Swissli meint
Bei 56000 $ im Schnitt + Mwst 19% (in Europa, die Preise für USA sind immer ohne Steuern) ist man bei 66640$ = 59’500 €. Dazu gesellen sich dann noch in den Preis reingerechneter Umweltbonus. Also da bewegt man sich im Bereich von Model 3 und Y.
Mit dem MG Marvel hab ich mich zuwenig auseinandergesetzt. Wenns nur nach Aussenmassen und Reichweite gehen würde, dann gäb es nur Dacia und Skoda, und keine BMW, Mercedes, Audi, Porsche usw.
Vielleicht ist der MG Marvel overpriced? Der Marvel ist aber schon 1-2 Klassen tiefer als Fisker Ocean.
Vorteil Magna ist, dass Fisker keine eigene neue Fabrik für 1 Mrd. $ aufwerfen muss wie Tesla. Und Magna ist ja eher bekannt für „Kleinserien“ (allerdings nicht im unteren Preissegment). PS: Apple plant ja auch schon länger mit Foxconn für Autoproduktion.
Die Frage ob Fisker mit dem Ocean (finanziell) den Grundstein für den PEAR legen kann, wird sich dann 2023/24 zeigen. Gemäss Abschluss 2021 haben sie 1.59 Mia. $ Aktiven und 792 Mio. Passiven, Eigenkapital 800 Mio., 2021 470 Mio. verbrannt.
Swissli meint
Apropos Alleinstellungsmerkmal: Bei Tesla M3 und Y ist es die immer mit schrägem Blick abzulesende Fahrgeschwindigkeit 😉🙂 Und beim Model X die Flügeltüren die immer Probleme machen (sowohl mechanisch als auch in Tiefgaragen). Bei ID.3 das unterirdische Zuladungsgewicht…
elbflorenz meint
@swissli
Der Preis ist 41.000 Euro in Deutschland! Selbst wenn da der Herstelleranteil schon weg ist, kostet der Fisker dann 35.000 Euro inklusive deutscher Mehrwertsteuer.
Und der Marvel R ist eher noch etwas größer. Und bestimmt besser ausgestattet. Und wenn der MG auch technisch nicht allererste Sahne ist – so ist er Top verarbeitet.