Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Neuzulassungen von Pkw im Jahresverlauf 2022 nach Marken und alternativen Antrieben ausgewertet. Nach den ersten sechs Zulassungsmonaten liegen alternative Antriebe insgesamt (Elektro/BEV, Hybrid, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff) mit einem Zuwachs von 14,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
44,3 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen des ersten Halbjahrs 2022 waren mit alternativen Antrieben ausgestattet. Nahezu ein Viertel (24,7 %/+9,8 %) entfiel dabei auf Neuwagen mit einem Elektroantrieb (Elektro/BEV, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle). Die Neuzulassungen der reinen Elektro-Pkw (BEV) erreichten im Berichtszeitraum einen Anteil von 13,5 Prozent und damit ein Plus von 26,2 Prozent.
Bei den alternativ angetriebenen Pkw deutscher Marken lag Audi innerhalb seiner Neuwagenflotte mit einem Anteil von 69,3 Prozent (-0,1 %) weiterhin vorn. BMW folgte mit einem Anteil von 63,7 Prozent (+16,7 %) knapp dahinter. Bei Mercedes waren mit einem Anteil von 50,2 Prozent (+29,7 %) ebenfalls mehr als die Hälfte der Neuwagen mit einem alternativen Antrieb ausgestattet. Steigende Anteile zeigten sich auch bei Ford (45,9 %/+29,3 %), Opel (17,3 %/+30,1 %) und MINI (30,4 %/+7,4 %). Die Flottenanteile bei VW (16,0 %/-31,9 %) und Porsche (24,3 %/-17,3 %) waren hingegen rückläufig.
47,2 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit alternativem Antrieb entfielen im ersten Halbjahr auf die Importmarken. Unter den Importmarken mit fünfstelligen Neuzulassungszahlen erreichte Volvo innerhalb seiner Flotte einen Anteil von 90,8 Prozent (+2,1 %), gefolgt von Toyota (72,5 %/+13,5 %) und Hyundai (65,5 %/-2,2 %). Mehr als die Hälfte der Neuwagenflotten von Renault (52,5 %/+25,9 %), Fiat (51,9 %/+63,7 %) und Kia (51,1 %/+16,7 %) verfügten über einen alternativen Antrieb. Dacia verdoppelte seinen Anteil nach einem Plus von 102,7 Prozent auf 44,4 Prozent, Seat erreichte einen Anteil von 29,7 Prozent (+4,2 %), Skoda lag gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13,9 Prozent zurück, der Anteil betrug 16,1 Prozent.
Elektro/BEV, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle
Die deutschen Marken erreichten bei den Pkw-Neuzulassungen mit Elektroantrieb (Elektro/BEV, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle) im Berichtszeitraum insgesamt einen Anteil von 50,6 Prozent. Mehr als ein Viertel der Neuzulassungen von MINI (30,4 %/+7,4 %), BMW (29,7 %/+22,7 %) und Mercedes (26,9 %/-7,6 %) waren mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Porsche (24,2 %/-17,7 %) und Audi (23,4 %/+1,3 %) verfehlten diese Marke knapp. Ford (18,5 %/+31,2 %) und Opel (17,3 %/+30,1 %) steigerten ihre Anteile um mehr als 30 Prozent, VW verzeichnete hingegen einen Rückgang von 38,3 Prozent bei einem Anteil von 13,2 Prozent. BMW brachte mit 30.781 Einheiten unter den deutschen Marken die meisten Neuwagen mit Elektroantrieb zur Zulassung, dicht gefolgt von Mercedes (29.952) und VW (29.651).
Unter den zulassungsstärksten Importmarken mit mehr als 10.000 Neuzulassungen mit Elektroantrieben lag Hyundai im ersten Halbjahr mit 18.805 Einheiten und einem Anteil von 39,2 Prozent (+32,2 %) vorn, gefolgt von Renault (35,2 %/+16,6 %) und Kia (33,8 %/+10,8 %). Fiat erreichte nach einem Plus von 188,5 Prozent ebenfalls die 30-Prozent-Marke. Seat kam auf einen Anteil von 23,6 Prozent (+3,5 %).
Rein elektrisch (BEV)
Smart brachte unter den deutschen Marken als einzige ausschließlich Elektrofahrzeuge (BEV/Battery Electric Vehicle = Batterie-Elektrofahrzeug) zur Neuzulassung, gefolgt von MINI, dessen Anteil innerhalb seiner Flotte 25,6 Prozent (+26,7 %) betrug. Opel und Porsche erreichten jeweils Anteile von 14,3 Prozent wobei dieses Ergebnis bei Opel mit einem Plus von 55,4 Prozent einherging, bei Porsche hingegen mit einem Minus von 2,7 Prozent. Audi konnte den Anteil innerhalb seiner Flotte im Berichtszeitraum mit +96,4 Prozent auf 11,0 Prozent nahezu verdoppeln. Bei BMW (9,8 %/+75,0 %), Mercedes (8,5 %/+142,9 %) lagen die Anteile bei zum Teil deutlichen Zuwächsen im einstelligen Bereich. Volkswagen lag nach einem Rückgang von 35,4 Prozent im Anteil mit Mercedes gleichauf und war hier mit 18.887 BEV-Einheiten im ersten Halbjahr insgesamt die volumenstärkste deutsche Marke.
Tesla führte die Importmarken mit einem Anteil von 100 Prozent und 18.259 BEV weiterhin als anteils- und volumenstärkste Marke an. Fünfstellige Neuzulassungszahlen summierten sich im ersten Halbjahr auch bei Hyundai mit 13.503 Einheiten (28,1 %/+17,1 %) und Renault mit 11.477 BEV (30,2 %/+30,7 %). Fiat erreichte im Berichtszeitraum mit 11.301 Einheiten einen deutlichen Zuwachs von 188,5 Prozent und einen Anteil innerhalb seiner Flotte von 30,0 Prozent. Polestar erreichte einen BEV-Flottenanteil von 99,2 Prozent (+0,1 %).
LastBoyScout meint
Leider wird hier nicht sauber differenziert.
Mein reiner Diesel mit 48V Bordnetz tankt HVO100 und ist damit zu 90% CO2 neutral.
Dies wird leider bei der EU-Flotteregulierung nicht honoriert. So schaffen wir keine schnelle Defossilisierung.
Es ist einfach falsch den Diesel so pauschal zu diskreditieren. Der Verbrenner ist nicht das Problem, sondern nur der fossile Kraftstoff.
Let’s cut emissions, not choices!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Von HVO100 höre ich zum ersten Mal. Brauch man dafür erst mal wieder ein extra Tankstellennetz? Ich hab spontan drei Stück im Raum Ingolstadt gefunden, mehr nicht. Und was kostet der Liter?
elbflorenz meint
Da ein Vollhybrid ohne Verbrennerantrieb nicht funktioniert (anders wie ein Plugin), hat ein Vollhybrid auch keinen „alternativen“ Antrieb.
Und ein (Voll)Verbrenner, der mit Gas betrieben wird, hat natürlich auch keinen „alternativen“ Antrieb – sondern maximal einen alternativen Kraftstoff.
Green-washing vom Allerfeinsten. Einfach zum speien …
Petzi meint
Alternativ bedeutet nicht unbedingt „grün“ sondern einfach nur anders als reiner Otto oder Dieselantrieb.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Definition was ein „alternativer Antrieb“ ist haben schon andere vor die gemacht, da kommst du mit deiner Definition leider zu spät. Da kannst du noch so laut schreien und dich auf den Boden wälzen wie du willst.
Genauso könnte man auch über den Begriff „Klimaschutz“ streiten. Das Klima kann und brauch man nicht Schützen, dem ist es herzlich egal wie es ist. Unterm Strich geht es ja um den Klimawandel und dem Verhindern von Änderungen. Es gibt so viele Begrifflichkeiten über die man sich streiten könnte. Macht aber keiner, weil Sie sich im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert haben und jeder, außer jene die sich absichtlich dumm stellen, auch weiß was gemeint ist.