In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nun rund 1,4 Millionen rein elektrische Autos auf den Straßen unterwegs. Eine darauf basierende Berechnung zeigt laut E.On: Dieser Bestand an Stromern spart im Vergleich zu der gleichen Anzahl Verbrenner-Pkw pro Jahr circa 1,1 Milliarden Liter fossilen Treibstoff ein. Das entspricht rund 7,4 Millionen Badewannen gefüllt mit Diesel und Benzin.
Durch den Antrieb mit elektrischer Energie statt mit Benzin oder Diesel werden somit auch erhebliche Mengen Treibhausgase vermieden: Etwa 3,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr werden durch die E-Autos auf deutschen Straßen eingespart, wenn diese mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Geladen mit dem deutschen Strommix sind es laut E.On rund 2,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich. Durch die Energiewende und den stetigen Ausbau an erneuerbaren Energieanlagen werde der Anteil von grünem Strom am Strommix immer größer.
„2023 wurden 524.219 batterieelektrische Fahrzeuge in Deutschland neu zugelassen. Jedes einzelne dieser emissionsfrei fahrenden Autos trägt nachhaltig zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs und zur Energiewende bei. E-Autofahrerinnen und -fahrer gehen damit aktiv voran und leisten einen wichtigen Beitrag, ohne auf die Vorteile individueller Mobilität verzichten zu müssen“, sagt Jens Michael Peters, Geschäftsführer für Energielösungen und Elektromobilität bei E.On Deutschland.
So hat E.On gerechnet: Für den Pkw-Bestand in Deutschland zum 1.1.2024 sowie für die Jahresfahrleistung wurden die Daten des Kraftfahrt-Bundesamts zugrunde gelegt. Die Verbräuche eines durchschnittlichen Verbrenner-Pkw und Batterie-Elektrofahrzeugs stammen vom ADAC.
Auf Basis der Daten wurde berechnet, wie viel CO2-Emissionen und wie viel Liter fossilen Treibstoff batterieelektrische Autos einsparen unter der Annahme, dass jedes zugelassene E-Auto einen Verbrenner ersetzt. Die CO2-Emissionen wurden durch die Verwendung der kilometerabhängigen Emissionen für Diesel und Benzin, die CO2-Emissionen des deutschen Strommixes und die Jahresfahrleistungen des KBA berechnet.
MartinAusBerlin meint
Der Vergleich mit Badewannen ist ja mehr als sinnlos.
Der wichtigste Wert fehlt: Wieviel Prozent am jährlichen Benzin-/Diesel-Verbrauchs wird daruch eingespart.
one.second meint
Schöne Zahl, aber das ist ja erst der Anfang und da geht noch vieeeeeel mehr. :)
Yoshi meint
Da muss auch noch viiiiiiel mehr kommen. Wenn ich richtig gerechnet habe hauen alleine die Chinesen ziemlich genau das Zehnfache davon jeden Tag raus. Klar, jeder einzelne zählt usw., aber wie groß der Einfluss dann am Ende ist?
hu.ms meint
Hier werden nur die die emissionen für die fahrenergie verglichen.
Der mehrenergieaufwand für die akku-produktion für BEV ist nicht berücksichtigt.
Wenn man einen 75kwh akku berücksichtigt kommt man bei 100k km laufleistung und dem geannten strommix auf rd. 80g co2/100 km.
one.second meint
Bei solchen Angaben bitte immer das Jahr angeben, für das das galt, und bedenken, dass die Bilanz sowohl bei der Herstellung als auch bei Nutzung von BEVs im Zuge der Dekarbonisierung der Stromerzeugung laufend besser wird.
Utx meint
Was in erster Linie nicht berücksichtigt wird, ist der Energieaufwand und die damit verbundenen Emissionen für die Bereitstellung des Sprits. Die dafür benötigte Energie ist genauso groß, wie die Energie, die beim Elektroauto insgesamt benötigt wird.
Jeff Healey meint
Richtig, @Utx,
diese Rechnung habe ich noch nirgendwo gesehen. Da wird akribisch vorgerechnet, wie viel Energie (CO2-Rucksack) für die Produktion von „soundsoviel“ kWh Batterie anfällt, bei der Herstellung/Raffinationsprozess von Sprit, der Förderung des dafür benötigten Rohstoffs, den verschlungenen weltweiten Transportwegen, sehe ich bis heute keine akkurate Aufstellung/Gegenüberstellung des CO2-Abdrucks. Ebenfalls gibt es meines Erachtens bis heute keine akkurate Aufstellung des energetischen Aufwands der „1500“ unterschiedlichen Komponenten eines Verbrennungsmotors: Alleine der Guss eines Rohblocks für den Motor, und die folgende Bearbeitung dürfte einige Energie kosten. Von den „1499“ ganzen weiteren mechanischen Komponenten ganz zu schweigen.
Nochmals: Ich habe in der Beziehung bis heute keine akkurate Vergleichsrechnungen gesehen. Entweder sind diese Daten schwer zu erheben, die Variablen zu mannigfaltig, oder eine ausgewogene Gegenüberstellung ist gar nicht erwünscht. Nur meine persönliche Einschätzung.
alupo meint
Gute Nachricht für alle Verpesterfahrer, denn dadurch sinkt ihr Treibstoffpreis.
Verschiebung der der Nachfragekurve.
Felix meint
Die OPEC+ weiß sich da schon zu helfen und drosselt dann dementsprechend die Fördermengen. Günstige Ölpreise sind nicht in deren Interesse.
Yoshi meint
Der Ölpreis ist das eine, die Steuern und Abgaben beim Sprit (über 50%) das andere.
Wenn die Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu groß wird setzt man hier an, Stichwort Spritpreisbremse. Um explodierende Spritkosten muss man sich m.E. keine Sorgen machen.
Futureman meint
Aktuell lade ich mein E-Auto gratis (abbezahlte PV-Anlage) und gebe das beim Spritkauf gesparte Geld regional aus. Das ist betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich besser als Öl aus irgendeinem Schurkenstaat zu importieren und das Klima aufzuheizen.
Wer das nicht verstehen will, fährt lieber weiter mit seinem Trecker (Diesel) zum Stammtisch um Leute vom Gegenteil zu überzeugen.
Jeff Healey meint
Wann immer für jemanden möglich, sollte das in Deutschland der Standard sein.
Oder zumindest noch werden.
Aus volkswirtschaftlichen Gründen.
Und, Last but not least, einem lebenswerten Klima zuliebe.
1+++
Solariseur meint
10. März, 14.00 Uhr
Bürgerpark Grünheide
Am kommenden Sonntag, den 10. März 2024, um 14 Uhr, wird eine Demonstration im Bürgerpark (Karl-Marx Str. 9) unter dem Motto „Gestalten statt verhindern“ in Grünheide stattfinden. Die Veranstaltung, die von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Grünheides organisiert wird, zielt darauf ab, ein starkes Zeichen für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und Tesla zu setzen.
Jeff Healey meint
Über 2000 sind gekommen, um sich mit ihrem Arbeitgeber zu solidarisieren.
Klasse!
Keine Toleranz für Gewalt.
Yellow+Kater meint
Ne weitere Milliarde Liter an Treibstoffen könnte eingespart werden, wenn die Leute endlich mal vernünftig Auto fahren würden! Vollgas Tempo 100 bis zum Ortsschild, dann Vollbremsung, bei jeder Kurve und sogar bergauf wird gebremst. Vorher einfach mal vom Gas gehen, das geht natürlich nicht, man könnte ja eine oder zwei Sekunden Zeit verlieren! Sprit und Verschleiß zahlt wahrscheinlich die Firma, weil je neuer und teurer die Autos, umso mehr fahren sie wie die Anfänger!
Steffen meint
Die Zahl der vermiedenen CO2-Menge dürfte in Wahrheit noch deutlich besser sein, weil es statistische Erhebungen gibt, dass ca. zu jedem zweiten BEV auch eine PV gehört. Okay, im Winter schwierig, aber es gibt einige Sommermonate wo ich nur mit PV-Strom fahre und einige gemischt in den Jahresübergangszeiten. Heute Anfang März hat meine PV schon über 80 kWh erzeugt.
Jakob Sperling meint
Das würde nur so zählen, wenn Sie den Strom von der PV ziehen würden, der sonst nicht gebraucht wird. Meine PV-Anlage produziert zu 2/3 Strom für andere Verbraucher.
simon meint
Finde ich gut, das sollte jedes Jahr veröffentlicht werden, das ist viel greifbarer als eine Tonne CO2. Irre was wir da einsparen können.
Hans meint
Da bin ich mal gespannt wie lange Vater Staat das zulässt, das man günstiger und teilweise fast kosten frei (pv Strom) fahren kann.
Wenn so viel Treibstoff weniger gekauft wird, wie werden die fehlenden einnahmen durch die Mineralölsteuer kompensiert?
Mal schauen wann die PKW Maut kommt, wo man dann pro gefahrenen km bezahlen muss…
Erst lässt man alle in die Neue Realität (E-Auto 100% vernetzt) einsteigen und dann setzt man zum neuen Melkmechanismus um.
Weder Staat noch seine „Lenker“ die Großkonzerne wollen das Max Mustermann etwas günstig oder kostenfrei bekommt.
Spock meint
Wo hattest Du deine Glaskugel nochmal gekauft.
Man kann natürlich alles schwarz sehen und negativ reden, bringt uns hier aber nicht weiter.
DerMond meint
Mir ist in der Mitteilung zu viel wertendes Trendgesülze. Und dann noch die Badewannen…
calimator meint
Es entspricht dem Fassungsvermögen von 40.000 Tanklasten. Aneinandergereiht ergeben diese eine Länge von 720 km, also ungefähr die Entfernung München – Bremen.
Jeff Healey meint
Sie sind vielleicht auf der Seite vom VDI besser aufgehoben…?
South meint
An sich ist der Anteil immer noch klein, aber es zeigt anschaulich, was so an Sprit rausgeblasen wird und das ist wahrlich keine Kleinigkeit in BRD. Natürlich laufen die E Autos auch nicht mit Luft und Liebe, aber wenn man noch grob bedenkt, dass E Autos 60% besser als Verbrenner sein sollen, dann ist das ein wirklich guter Anfang…
Daniel S meint
Vonnder annähernden Milliarde Euro die somit innDE bleiben anstatt ins Ausland für Öl bezahlt zu werden könnte man z. B. 500MW Solaranlagen installieren. Pro Jahr!
Dagobert meint
Blöd nur, dass diese 1,4 Millionen Elektroautos anstatt der 659 Mio. € Energiesteuer für 1,1 Mrd Liter Diesel & Benzin (30/70) nur 55 Mio € Energiesteuer für 2,7 Mrd. kWh Strom in die Staatskasse gespült haben. Die Differenz bei der bezahlten Mehrwertsteuer ist dabei noch gar nicht brücksichtigt – nur die Energiesteuer.
Bis zu welchem Anteil der BEV am gesamten Fahrzeugbestand wird der Staat diesen Steuerausfall (Subvention) weiter still und heimlich unter den Teppich kehren? Man wird gar nicht drum herum kommen irgendwann eine kilometerabhängige Maut einzuführen. Man könnte sich z.B. anschauen wie Texas das mittlerweile regelt – dort gibt es genau wegen diesem Steuerausfall mittkerweile eine Sondersteuer auf BEVs…
Jeff Healey meint
In Daniel S Beitrag wird der Gesamtwirtschaftliche Aufwand für die Beschaffung Fossiler Energien thematisiert.
Steuerliche Erhebungen des Staates sind ein anderes Schlachtfeld.
Thomas meint
Dagobert will ja auch nur ablenken.
South meint
Naja und warum lässt sich der Staat darauf ein, ich meine, wenn er deiner Meinung rational monetär vorgehen würde, müsste er ja Benziner/Diesel fördern. Macht er aber nicht und zwar aus gutem Grund, weil der langfristige volkswirtschaftliche Schaden bei Benziner/Diesel viel höher ist, also enorme externe Effekte. Würden die Benziner/Dieselfahrer ihren Schaden im vorhinein bezahlen müssen, siehts plötzlich ganz anders aus…
FahrradSchieber meint
„Naja und warum lässt sich der Staat darauf ein“
Weil die Steuerausfälle momentan noch überschaubar sind und die Verkehrswende sonst abgewürgt werden würde.
Momentan liegen die Einnahmen bei der Mineralölsteuer bei über 40 Mrd. Euro pro Jahr.
Es ist völlig klar, dass auf Dauer nicht auf diese Einnahmen verzichtet werden wird, wie auch immer das dann aussehen wird.
Spätestens, wenn durch das Verbrennerverbot keine Ausweichbewegungen mehr möglich sind, wird dies passieren.
Mal als grobe Größenordnung beim Benziner (Durchschnittswerte lt. Statista):
15.000 km x 0,65 Euro Steueranteil/Liter x 7,7 l/100km = 750 Euro Mineralölsteuer p.a. pro Fahrzeug
Ein Diesel liegt bei ca. 617 Euro.
Irgendwas in dieser Größenordnung wird dann also vermutlich auch auf BEVs zukommen.
South meint
@FahrradSchieber. Nein, der Staat kennt keinen so einen direkten Zusammenhang zwischen den Steuern. Das wird oft verwendet, um die BEV schlecht zu reden, nach dem Motto, ihr werdet schon sehen Autofahren wird unendlich teuer werden oder der Staat wird Pleite gehen, weil der Staat nicht auf die Einnahmen verzichten kann. Besteuert wird aber nach dem Leistungsfähigkeitsprinzip. Welche Bereiche der Staat wie hoch besteuert ist also immer offen. Und BEV werden sicherlich mal höher Besteuert, dass kann man ja schon daran sehen, dass die KFZ Steuer nur ausgesetzt ist…
Baerto meint
Och, der Staat kann im Gegenzug ja die Subvention für Diesel streichen. Nicht nur Agrardiesel.
Horst meint
Hervorragende Idee, so könnte man dann auch die Steuer auf Diesel Pkw senken
Futureman meint
Gleichzeitig legen „Umweltschützer“ die größte E-Auto Fabrik in Deutschland lahm. Hauptsache die Kohlekraftwerke laufen weiter.
M. meint
Nicht alles, was linker als Rechte sind, ist ein „Umweltschützer“.
Dagobert meint
Wahnsinns Berechnung…
1,4 Mio Autos × 12.000 km × 6.5 l/100 km
South meint
@Dagobert. Die Berechnung an sich ist keine Raketenwissenschaft, aber das Ergebnis ist sehr plakativ und sowas ist für viele Menschen viel greifbarer als Mio. Tonnen in CO2…
Leineweber meint
Das sollte aber doch durch PV-Heim-Lader wieder ausgeglichen werden … das ist dann 100% erneuerbare Energie. Ich habe keine PV-Anlage … lade aber mit Strom aus Wasserenergie … also auch 100%.
Matthias meint
Wird der Strom eines Wasserkraftwerkes in ein neues E-Auto geladen dann fehlt er in der Bilanz für den allgemeinen Strommix. Daher sollte für jedes E-Auto ein EE-Kraftwerk gebaut werden, so wie Daimler 2012 ein Windrad für die Smart ED3 gekauft hat. Wasserkraftwerke wird man in D kaum neu bauen können, die meisten Plätze sind seit 100 Jahren belegt. Der Einkauf von Wasserstrom aus den Alpen oder Skandinavien belastet Netze und ist Zertifikats-Augenwischerei.
M. meint
Ob du es glaubst oder nicht: das ist ja der Plan, auch genannt: „Energiewende“.
Funktioniert natürlich nur, wenn wir in Deutschland nicht zu viele NIMBY-Leute haben, bei denen der eigene Strom aus der Steckdose kommt, und der für BEV immer aus Kohle.
Dagobert meint
Nur, dass wir im Monent keine PV-Anlagen mehr brauchen, sondern erst mal Speicher. Morgen von 11-15 Uhr ist der Börsenstrompreis mal wieder bei 0 ct, zeitweise sogar negativ. Die ganzen PV-Betreiber bekommen trotzdem ihre Einspeisevergütung. Letzen Sommer hat mich Tibber schon stundenweise dafür bezahlt die Sauna an zu machen und die Türe dabei offen stehen zu lassen, so dankbar war man, dass jemand den überschüssigen PV-Strom abnimmt. Die Bundesnetzagentur hat ermittelt, dass für die Energiewende der Netzausbau 320 Mrd. Euro kosten wird. Dabei sind bei uns jetzt schon die Netzentgelte höher als in manch anderen Ländern die Kosten für die gesamte kWh.
Was für ein Irrsinn…
Lorenz Müller meint
@ Dagobert
Bevor du mit so großen Zahlen um dich wirfst, solltest du aber auch den Zeitraum mit erwähnen. Diese Kalkulation geht bis in’s Jahr 2045, also über 20 Jahre! Und das sind reine Schätzwerte, Fortschritte in der Akku Technologie, V2G und andere Technologien können diese Kosten auch wieder erheblich senken.
South meint
Irrsinn, in unserer Situation eher schon Wahnsinn ist, wenn man bei 30 Grad im Schatten Energie aus fossilen Brennstoffen verwendet. Das grenzt schon fast an Selbstmoord. Was wurde nicht über PV und Windrad hergezogen und heute sind das konkurrenzlos günstige Quellen und wenn wir es anpacken, anstatt auf die Nörgler und Nichtstuer zu hören, dann wird auch das Problem mit dem Speicher lösbar. Mal davon abgesehen hat auch eine deutliche Verringerung der CO2 Emssionen einen enormen Mehrwert…
Gunnar meint
„Nur, dass wir im Moment keine PV-Anlagen mehr brauchen“
Natürlich brauchen wir auch jetzt weiter den gerade sehr starken PV-Ausbau. Wir können nicht erst in Ruhe das Netz ausbauen und danach mit PV und Wind weitermachen. Das muss jetzt parallel stattfinden.
Jede PV-Anlage mehr hilft.
hu.ms meint
Natürlich brauchen wir PV auf privathäusern.
Man kann – wie ich – im jahresdurchscnitt 75% des haushaltsbedarfs incl. BEV-laden selbst erzeugen. Die restlichen 25% entfallen auf 130 tage im winter.
Und selbst an diesen müssten max. an 50 (flauten) tagen gaskraftwerke (später H2) hochgefahren werden, wenn erst mal genügend WKA lt. planung laufen.
MichaelEV meint
„Nur, dass wir im Monent keine PV-Anlagen mehr brauchen, sondern erst mal Speicher.“
Wir brauchen keine Speicher, sondern zielgerichteten variablen Verbrauch. Statt von teurem Strom zu labern sollte Thema werden, dass es an Tagen wie heute Strom aus dem Netz für ca. 15 Cent/kWh gibt (ca. 3€/100km).
Was wir aber in erster Linie brauchen ist eine andere Systematik. Eine in der kein Strom von Norddeutschland nach Österreich (u.a. zur Speicherung) verschenkt wird der nicht auslieferbar ist und stattdessen teuer durch ein süddeutsches Gaskraftwerk ersetzt werden muss (auf Kosten aller deutscher Stromkunden). Stattdessen muss es den Anreiz geben Überkapazitäten lokal zu verbrauchen (eigentlich etwas ganz natürliches in einer Marktwirtschaft).
Auch muss der Wert der Erzeugung differenziert werden (Ost/West-Ausrichtung ist wertvoller als Süd, Windkraft in Süddeutschland wertvoller als in Norddeutschland).
Yoshi meint
Mit den Kosten für den Netzausbau hat Dagobert schon Recht, der Bundesrechnungshof hat ja letzte Woche erst vorm Risiko hoher Strompreisen gewarnt, unter anderem aus diesem Grund.
MichaelEV meint
Es ist Infrastruktur!!! 8 Milliarden pro Jahr (40 Jahre Nutzungsdauer) um 600 TWh Strom transportieren zu können sind meiner Rechnung nach 1,3 Cent/kWh!
Yoshi meint
Du kannst besser rechnen als der Bundesrechnungshof. Oder sind die auch Teil der großen Anti-Bev-Verschwörung?
hu.ms meint
Auf wieviel cent pro kwh kommt den der Bundesrechnungshof ?
Ohne diesen wert und den zugrundeliegenden größen können doch berechnungen garnicht verglichen werden.
Noticed meint
Gleichzeitig wurde jedoch der Bedarf an verstromter Kohle und Gas erhöht. Unterm Strich dürften dadurch (die Kfz Herstellung mal ausser Acht gelassen) trotzdem weniger CO2 emittiert worden sein.
DerMond meint
Blöd halt dass die Anzahl der neuen Verbrenner nicht wirklch zurückgegangen ist.
Fred Feuerstein meint
Nein noticed, das ist nicht korrekt, der Anteil an verstromter Kohle und auch vom Gas ist rückläufig, in 2023 wurden 167,4 TWh aus konventionellen Quellen erzeugt, 2021 waren es 209,2 TWh. Bitte bei den Fakten bleiben.
Matthias meint
„Noticed“ hat von erhöhtem Bedarf(!) an verstromter Kohle und Gas durch E-Autos geschrieben, was auch logisch ist. Denn wenn die geladen werden wenn es an PV und Windstrom mangelt dann muss Kohle und Gas verstromt werden. Nicht alle E-Fahrer werden konsequent nur ihre eigene PV oder EE-reiche Zeiten nutzen und Fossilzeiten vermeiden.
Dass im Großen und Ganzen die Fossilverstromung verringert wurde ist kein Gegenargument. Ohne E-Autos, über eine Million inzwischen, würde noch weniger Fossilstrom erzeugt. Das konkrete Ladeverhalten von E-Autos sollte durchaus näher beleuchtet und dokumentiert werden um den tatsächlichen Strommix zu ermitteln.
Leineweber meint
Dafür benötigen dann aber auch die Raffenerien weniger Strom. Keiner kann sagen wieviel Strom man für 1 Liter Benzin oder Diesel benötigt.
GrußeinesNiedersachsen meint
Alle äfgentlichen Ladesäulen in D dürfen nur 100% EE-Strom abgebem, auch die geförderten WB @home.
EE-Greenwashing Betrüger mal außen vor, ist die Gas-/Kohleverstromung für E-Autos ein Märchen. Genauso wie die e-fool Story Sprit aus Überschussproduktion und angeblich klimaneutralen nachwachsenden Rohstoffen.
erFahrer meint
Schöne Denke – Ebenso könnte man „behaupten“ dass
– wegen der BEV sich Leute auch PV anschaffen (auch ohne KFW 442) oder an Windkraft beteiligen. Damit sinken der Bedarf an „Kohlestrom“ nochmals weil einiges davon im Haus genutzt und einiges auch ins Netz geht ( z.B. BEV laden, die keine „Haus-PV“ haben)
– Kosten für Abregelung vermieden werden, weil netzdienlich (Wochenende / Sonne / Wind) geladen wird.
– und es gäbe noch so viele Argumente die positiv genannt werden könnten, wenn man das denn sehen möchte.
hu.ms meint
Das „ladeverhalten“ ist nur über den strompreis beeinflussbar.
Es müssen endlich variable stromtarife (stündlich ändernd) und passende intelligente zähler dazu überall eingeführt werden.
Dann schaltet auch mutti die waschmaschine und den geschirrspüler ein, wenn viel erneuerbare zur verfügung stehen. Denn leider regiert geld die welt.
Noticed meint
@GrußeinesNiedersachsen
Milchmädchenrechnung. Wenn es weniger Autos gäbe, würde dieser Strom für Industrie und Haushalte genutzt werden können und somit weniger Gas und Kohle verstromt werden müssen.
Tommi meint
Ist das wirklich wahr?
Ich habe eine PV-Anlage installiert, weil ich Elektroauto fahre. Und ich achte sehr darauf, dann zu laden, wenn die Sonne scheint. Mein Bedarf an Strom aus dem Netzt hat sich nicht wesentlich erhöht. Die Menge, die ich für die Elektroautos aus dem Netz beziehe, speise ich zu einer anderen Zeit allemal wieder ein.
hu.ms meint
Meine PV + speicher läuft seit 03/20. Haushalt und BEV werden im jahresdurchschnitt zu 75% aus selbst produzierten strom versorgt. Und die gleiche menge speise ich auch nochmal ein.
Ich spare 800 € bei der stromrechnung, bekomme 555 € einspeisevergütung. Dazu noch rd. 1.100 € nicht mehr an der tanke abgegeben und die THG-prämie.
Die investition von 30K (PV + speicher + mehrpreis BEV) ist da in 11 jahren aufgeholt.
Im mai kommt jetzt noch die WP + speicher. Deren mehrkosten von 17K nach förderung ist allerdings nicht so schnell durch die differenz von gas- zu stromkosten amortisiert. Aber sowas macht man ja aus überzeugung und für die nächsten generationen menschen auf diesem planeten.
Envision meint
Winter ist Mist, ansonsten lässt sich mit PV schon – ordentlich – was machen, auch wenn man keine eigene hat, kommt von März bis Oktober im Land ja einiges runter an sonnigen Tagen, da kann man z.B. auch – netzdiehnlich – nachmittags guten Gewissens laden, z.B 14-17 Uhr.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Schön, dass das endlich mal kommuniziert wird.
Fred meint
Es ist dennoch traurig, wenn man bedenkt was sein könnte und die geldgeile Öl-Autolobby verhindert das.