Laut einer Umfrage des Neuwagen-Vergleichsportals Carwow mit mehr als 1.000 Teilnehmern Ende Oktober 2024 verlangsamen die neuen Strafzölle der EU auf in China produzierte Elektroautos die Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland.
56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Strafzölle den Absatz von E-Autos bremsen werden. Hauptgrund: Der bereits spürbare Preisdruck, der sich weiter verschärfen wird. Denn gerade der Preis ist für die Befragten das zentrale Kaufkriterium: 70 Prozent gaben an, dass günstigere E-Pkw den Absatz fördern würden. Ebenfalls als wichtige Maßnahmen wurden bessere Batterien mit größerer Reichweite und mehr Ladeinfrastruktur angegeben. Staatliche Förderungen wie Kaufprämien oder ein Mehrwertsteuererlass werden weniger stark gewichtet und rangieren erst auf den Plätzen vier und fünf.
Bei der Frage nach den Prioritäten zeigt die Umfrage kein einheitliches Bild: 57 Prozent setzen auf den Schutz der deutschen Automobilindustrie, während 43 Prozent eine rasche Elektrifizierung des Verkehrs bevorzugen.
Eine Analyse der Konfigurationsdaten zur Antriebswahl auf der Carwow-Plattform zeigt einen rückläufigen Trend beim Interesse potenzieller Käufer an Elektroautos. Während sich im September 2023 noch rund 55 Prozent der Interessenten für einen Elektroantrieb entschieden haben, waren es im September 2024 nur noch rund 26 Prozent. Dieser Rückgang ist auch auf den Wegfall der staatlichen Förderungen zurückzuführen, die bisher den Kauf von E-Fahrzeugen begünstigt haben.
Autos „Made in China“ gewinnen in Deutschland an Beliebtheit. Eine Carwow-Umfrage aus Juni 2024 hat untersucht, was Verbraucher mit chinesischen Marken assoziieren. Die Ergebnisse zeigen, dass 22 Prozent der Befragten vor allem die wettbewerbsfähigen Rabatte und attraktiven Preise als Vorteil sehen. Auch eine größere Modellvielfalt, die ebenfalls 22 Prozent der Befragten als Pluspunkt sehen, und die größere Reichweite der China-Stromer, die für 18 Prozent eine Rolle spielt, steigert die Attraktivität.
„Hinzu kommt, dass einige Hersteller wie BYD ihre Fahrzeuge vollständig inhouse fertigen, was zu einer erheblichen Senkung der Stückkosten im Vergleich zu anderen Herstellern führt. Diese Vorteile und die wachsende Akzeptanz chinesischer Modelle rücken die in der EU eingeführten Strafzölle auf chinesische E-Autos in den Fokus und werfen Fragen zur Zukunft der Elektromobilität in Deutschland auf“, so Carwow.
Franz Mueller meint
Immer diese Märchen. Als es noch keine Zölle gibt, waren die China BEVs weder günstig noch gut. Jetzt gibt es Zölle, die China BEVs sind genauso teuer wie vorher. Und natürlich kauft diese auch jetzt keiner, da sie nicht gut sind.
In China selbst verkauft BYD und der Rest ihr Zeug ja auch nur, weil die Preise halt stark subventioniert sind und viele Kunden auch einfach keinen Verbrenner mehr zulassen dürfen.
Die Zölle sind übrigens nicht fest. Kann eine Firma nachweisen, dass sie nicht subventioniert ist, dürfen die Produkte auch mit wesentlich geringeren Zöllen nach Europa.
Jörg2 meint
Franz
Könntest Du kurz anführen welche „starke Subventionierung“ Käufer in China bekommen? Danke!
Mäx meint
Steuererleichterung von RMB 30.000.
Also bis RMB 300k netto Kaufpreis sind keine Steuern zu zahlen; darüber hinaus ist nur der Differenzbetrag zu zahlen.
In Dollar ca. 4.200$ Ersparnis.
Jörg2 meint
Mäx
Ja, das kenne ich auch so.
Käufer von BEV in China müssen keine Mehrwertsteuer bezahlen. Dies ist gedeckelt. Der Deckel sind die max. 300.000 RMB Kaufpreis (rund 40.000 EUR, wenn man es denn umrechnen möchte) oder halt max. 4.000 EUR pro Auto bei Vollausschöpfung.
Dabei wäre zu beachten, dass ein „40.000 EUR“-Auto in China deutlich Oberklasse ist und nicht den Durchschnitt darstellt. Sollte der Durchschnitt der BEV-Neuwagenkäufe eher bei „15.000 EUR“-Fahrzeugen liegen, wäre die behauptete „massive Subventionierung der Käufer“ bei 1.500 EUR pro Neukauf.
Im urbanen Raum scheint da eher die Regelung zur Neuzulassung BEV vs. Verbrenner den Umschwenk auf BEV zu unterstützen.
Wie Unternehmen „subventioniert“ werden, bleibt wohl oft im Nebel und ist über Länder- und Wirtschaftssystemgrenzen wohl nur schwer vergleichbar: Kreditunterstüfzung, Coronahilfen, Kurzarbeitergeld….
Yoshi meint
Spannender Artikel aus dem Handelsblatt von Juni diesen Jahres:
„Deutlich wird auch: Die Subventionen werden wohl noch deutlich steigen. Die jährliche Summe hat sich von rund 6,7 Milliarden US-Dollar in den ersten Jahren auf 45,2 Milliarden allein im Jahr 2023 erhöht.“
Bei 6,3 Mio chinesischen BEVs in 2023 wären das also ca. 7000 Dollar Subvention pro Fahrzeug, wobei ich nicht weiß wie sich diese Summe auf Kunden und Hersteller verteilt.
Sobald China aufhört in dieser Hinsicht mit Geld um sich zu schmeißen hat sich das mit bezahlbaren BEVs auch im Heimatmarkt erledigt.
M. meint
…und, in Ergänzung zu dem, was Mäx und Yoshi schon gesagt haben:
Der Staat subventioniert die Hersteller ja direkt – aus welchem Grund tut der das wohl?
Der will chinesische Autos haben, aber dann müssen die natürlich auch eher gekauft werden als andere Autos. Macht doch Sinn, oder?
Ohne das jetzt im Detail recheriert zu haben: wie viel Phantasie braucht man, sich vorzustellen, dass man das an Bedingungen knöpft, wie z.B. Preissenkungen für die subventionierten Modelle, damit sie sich auch tatsächlich durchsetzen?
Wir können uns aber gerne mal die Arbeit machen.
banquo meint
Der Yoshi schreibt das nur weil er den Erfolg der EV’s unterdrücken möchte.
M. meint
Es darf ja jeder eine Meinung haben, sogar du.
Das ist der Unterschied zu einem Argument, das du nicht bringst.
Yoshi meint
Tja Banquo, ich habe Fakten, du hast ein Problem mit Fakten. Das unterscheidet uns.
Wenn du denkst die Kommentare auf dieser Seite wären so relevant, dass sie die E-Mobilität ins Stöcken bringen, ist dir wirklich nicht mehr zu helfen.
Außer „nein xxx! BEVs sind günstig und alltagstauglich ist doch von dir noch nie etwas mit Fakten oder Quellen untermauertes gekommen.
Elvenpath meint
Unserer kürzlich verschiedenen Regierung kann man immerhin zugute halten, dass sie dagegen gestimmt hat.
M. meint
Aber nur aus der strategischen Überlegung heraus, dass es sowieso kommen würde.
So könnte man sich Vorteile bei der Industrieansiedung verschaffen.
Die Zölle an sichnhaltebichbfür richtig, das „warum“ müsstest du in dem aktuellen Smart-Artikel hier nachlesen – falls es dich interessiert.
Natürlich sind der KP sowohl die Zölle als auch die Ausweichpläne der eigenen OEMs ein Dorn im Auge.
Die Idee war ja, die Autos zu exportieren, um mit dieser neuen Technologie die westlichen OEMs zu „erledigen“.
Verschwörungstheorie? Hätte ich vor „Solarzellen“ auch gesagt. Nur als ein Beispiel.
Wenn man Zölle zahlen muss, verpuffen die Subventionen.
Wenn man in Europa baut, schafft man in China damit keine Arbeitsplätze. Außerdem werden in Europa Steuern fällig – so lohnt sich das nicht.
Außerdem bedeutet „in Europa bauen“ auch Knowhowtransfer – das wissen die Chinesen ja selbst am besten.
Aber mit einem schnellen Blick sieht man natürlich nur, dass die billigsten Angebote nicht kommen. Ein Problem für „Black Friday“-Jäger, wenn du mich fragst.
„Viel Geld verdienen, wenig bezahlen“, die Geiz-ist-geil-Ideologie hat uns genau dahin geführt, wo wir heute sind.
Petr Seliger meint
Der war Gut.
Jetzt kann man statt im Polen einen Chinesen aus COD vielleicht bei Opel in Deutschland zusammenschrauben. Das wird sich nie Lohnen.
Ja im Rennen ist noch Slowakei, da der Premierminister noch China freundlicher ist. Leider nicht nur China gegenüber, versucht Orban beim jeden Diktator zu übertreffen.