Die Preise für Elektroautos könnten im zweiten Halbjahr deutlich sinken. Hintergrund ist die Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte in der EU, wie Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der Nachrichtenagentur DPA erklärt.
Zum Erreichen der in diesem Jahr deutlich strengeren CO2-Ziele müssen die Automobilhersteller mehr Vollstromer und Plug-in-Hybride absetzen, um deren Anteil an der verkauften Flotte zu erhöhen. „Da ist im zweiten Halbjahr 2025 eine Rabattschlacht bei Stromern und Plug-in-Hybriden zu erwarten“, so Peckruhn.
Die Hersteller gäben den Druck, der auf ihnen laste, teilweise direkt an die Händler weiter und machten ihnen Vorgaben, wie hoch der Anteil an Elektroautos an ihren Verkäufen sein muss. Erreiche der Händler diese Ziele nicht, „fallen ihm extrem wichtige Boni für sein komplettes Neuwagengeschäft weg“, erklärt Peckruhn, der selbst Händler ist. „Dadurch wird es für den Handel lebensnotwendig, Elektroautos zu verkaufen. Und das wird auch mit Angeboten passieren, die an die Schmerzgrenze gehen.“
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat kürzlich seine Prognosen für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Für den deutschen Pkw-Markt rechnen die Lobbyisten 2025 mit einem leichten Anstieg von 1 Prozent auf weiterhin 2,8 Millionen Einheiten. Das ist etwa ein Viertel weniger als im Vorkrisen-Jahr 2019.
Die EU-CO2-Flottenregulierung erfordere auch in Deutschland einen deutlichen Anstieg der Neuzulassungen von Stromern, so VDA-Chefvolkswirt Manuel Kallweit. „Wir gehen davon aus, dass 2025 etwa 873.000 Elektro-Pkw in Deutschland neu zugelassen werden. Das entspricht im Vergleich mit dem Vorjahr 2024 einem Absatz-Plus in Höhe von 53 Prozent. Wir prognostizieren, dass rein-batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) um etwa 75 Prozent auf 666.000 Einheiten zulegen werden und Plug-In-Hybride (PHEV) um 8 Prozent auf 207.000 Einheiten.“
Jörg2 meint
Vor Wochen war hier im Kommentarbereich zu lesen, dass, wer die Preise senkt, wohl kurz vor der Pleite steht. Dies bezog sich auf Tesla.
Nun senkt VW die Preise und die gleichen Kommentatoren finden das nun super.
Nur eins kann stimmen.
Bei dem sehr hohen Einführungspreis des überarbeiteten MY, finden wiederum die gleichen Kommentatoren, dass solch hohe Preise nun auch nicht gingen…
Solche Kommentatoren „nutzen“ die jeweils herangezogen Fakten und deren Auslegung offenbar nicht, um sich mit dem Fakt auseinander zu setzen. Es ist reinster Populismus.
Es verschiebt den Diskurs hin ins dümmliche.
Ich bin mir sicher: am Untergang der Verbrennerproduktion ändert es nichts. Auch nichts an den Schwierigkeiten der alten Verbrennerindustrie marktfähige und kaufmännisch sinnvolle BEV auf den Markt zu bringen.
David meint
Wie immer deutest du Kernbotschaften um, damit du sagen kannst: Das stimmt nicht.
Ich zum Beispiel hatte mich drüber amüsiert, dass die Haldenware aus Neuhardenberg 6000 € Rabatt hatte. Krönung waren übrigens die Telefonverkäufer Ende des Jahres, wo man noch einmal 2-3000 € zusätzlich sparen konnte, je nachdem wie geschickt man war. Warum hatte ich mich amüsiert? Weil Murks jahrelang erklärt hat, dass er ja im Gegensatz zu OEM keinen Rabatt geben muss. Und ein Kritiker unter den Bullen warf Murks vor, alles, was er könne sei Discount, Discount, Discount. Ich hatte mich also auch darüber amüsiert, dass Teslas Strategie gnadenlos gescheitert ist und er jetzt macht, was alle machen.
Jetzt hat man eine neue Idee und versucht die Haldenware zum regulären Preis anzubieten. Das wird ja noch verrückter. Wer wird denn jetzt für 47.000 € kaufen, wenn er weiß, vor zwei Monaten hat jemand dasselbe für 37 gekauft? Vor allem jetzt, wo das neue Modell schon vorgestellt ist. Da kann man doch schon ahnen, dass es demnächst doch wieder Rabatte gibt. Murks taumelt vor Hilflosigkeit, das angebliche Marketing Genie ist ratlos.
Währenddessen in Wolfsburg rattern die Bände nur so…
David meint
Die Maschinerie rollt. In Wolfsburg wird gerade das realisiert, was die anderen nur als Vision oder Anklage an die Politik formulieren. Oder, wie Tesla, versuchen einzuklagen. Die Angebote sind absolut genial und die Kunden bestellen wie verrückt. Bei VW sind ja Bestellungen Bestellungen und die Bestellbücher laufen für einige Modelle schon in die zweite Jahreshälfte. So geht Vertrieb!
Future meint
Die ganze Ramschware gibt es endlich auch zum Ramschpreis. Das ist richtig so.
Finanziert wird der Ramsch allerdings durch den Verbrennerdreck. Das muss man halt akzeptieren. Hoffentlich ist es damit bald vorbei.
brainDotExe meint
Ramsch gibt es aktuell nur aus China, leider nicht zum Ramschpreis. Die meinen noch mit ihrem Ramsch hier ordentlich absahnen zu können.
Kaiser meint
Brain, wie kannst du sowas sagen, der NoFuture kauft doch seine gesamten Elektro Gadjets in China. Da wird er wieder schlaflose Nächte wegen dir haben :-)
Future meint
Na, die Gadgets werden natürlich in China produziert, aber designed in California, Austin, München, Seoul oder Tokyo.
MichaelEV meint
Wir werden dieses Jahr viel Angebot unterhalb der Herstellungskosten sehen. Wenn Dumping kein verramschen ist, was dann?
Gerry meint
Ramsch ist alles was noch einen Auspuff hat. Wirklich höchste Zeit zum Ausmustern. 👍
banquo meint
Absolut richtig 👍Keine Verbrenner Neuwagen mehr.
Ben meint
Ach darum produzieren wir in Mosel also nur 235k statt 360k Fahrzeuge mit 6 Modellen und alle befristeten Kollegen verlassen uns bis Ende 2025, danke für die Info LaDavidia
MiguelS NL meint
“Für den deutschen Pkw-Markt rechnen die Lobbyisten 2025 mit einem leichten Anstieg von 1 Prozent auf weiterhin 2,8 Millionen Einheiten…
Wir prognostizieren, dass rein-batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) um etwa 75 Prozent auf 666.000 Einheiten zulegen werden…”
BEV-Zulassungen
2012 : 2.956
…
2025 : 666.000
Das macht eine exponentielle Kurve (Durchschnitt) von +52% pro Jahr
2012 : . 0,1%
2013 : .
2014 : .
2015 : .
2016 : .
2017 : .
2018 : .
2019 : ..
2020 : …
2021 : ….
2022 : …….
2023 : ……….
2024 : ……………
2025 : …………………… 24%
eHannes meint
Sehr schöne Darstellung. Danke – lässt hoffen !
Futureman meint
Sobald die Quoten erfüllt sind, werden europäische Autos dieses Jahr nicht mehr lieferbar sein. Daher schnell zuschlagen. Es gibt bereits sehr interessante Angebote. Besonders im Leasing, für alle, die sich den kompletten Umstieg noch nicht trauen.
Future meint
So wird es jetzt vermutlich jedes Jahr sein. Sobald die Quote erfüllt ist, werden nur noch Verbrenner verkauft. Mit den Elektroautos werden die Hersteller sicherlich noch lange nicht profitabel sein.
brainDotExe meint
Komisch, warum haben einige Hersteller dann weiterhin Elektroautos mit hohem Rabatt rausgehauen, als sie die Quote schon deutlich übererfüllt haben?
Antwort: Sie sind profitabel. Ja, nicht so profitabel wie Verbrenner, aber kein Verlustgeschäft.
Powerwall Thorsten meint
Das machen sie nur, um nicht komplett unglaubwürdig dazustehen.
Du kannst doch nicht vorher rabattnieren und sobald du die Quote erfüllt hast damit aufhören.
Denken hilft
brainDotExe meint
@Thorsten:
Selten so gelacht 🤣
MichaelEV meint
„einige Hersteller“ ist ja stark begrenzt. Für 2024 gibt es glaub ich noch nicht mal Zahlen, ich vermute BMW ist wahrscheinlich gut dabei. Generell geht es um Premium und nicht Volumen.
Das es „einige Hersteller“ (vielleicht auch nur einen oder zwei) gibt, wo es im Hochpreissegment funktioniert, entkräftet das Argument der fehlenden Profitabilität (exkl. CO2-Flottengrenzwerte) nicht für andere Hersteller (insbesondere im Volumensegment).
Elvenpath meint
Das ist so ein schwarz-weiß Denken. profitabel, oder nicht profitabel. „Weniger profitabel“ kommt in dieser Denkweise nicht vor.
Der Automarkt befindet sich in einer Transformation. Das sind Zeiten, wo man halt mal von üppigen Gewinnen Abstand nehmen muss und eine Zeitlang eine schwarze Null schreibt.
MichaelEV meint
BEVs können im Rahmen der CO2-Flottengrenzwerte (oder ähnlichen Mechanismen) eine Menge (wirklich eine Menge) Strafen kompensieren. Ohne diese Kompensation werden viele BEVs überwiegend NICHT profitabel sein (und nicht nur wenig profitabel).
Anders ausgedrückt: Ohne solche Mechanismen wie die CO2-Flottengrenzwerte wären hohe BEV-Stückzahlen am Markt überhaupt gar nicht erst angeboten worden.
eHannes meint
Guter Vorschlag! Wir haben sicherheitshalber auch erst für drei Jahre – über den ADAC – sehr preiswert einen KIA geleast. Dabei haben wir gelernt, dass manches neu eingeübt werden muß. Nach drei Jahren waren die neuen Gewohnheiten voll entwickelt und ein zurück zum Verbrenner war unvorstellbar geworden. Da haben wir dann einen Jahreswagen (mit 115 km auf dem Zähler!) sehr günstig gekauft.
MichaelEV meint
Dieses Jahr wird die Quote aber nicht im Vorbeigehen erfüllt (war noch nicht mal 2024 der Fall), das wird bis zur Zielgeraden ein harter Kampf.
Und solange Hersteller daran glauben die Strafen noch verhindern zu können, werden diese eher noch nicht All-in sein. Ich wette im Verlauf des Jahres geht noch viel mehr als jetzt (solange die Regel nicht aufgeweicht wird).
brainDotExe meint
Komisch, warum war dass dann in den letzten Jahren nicht so?
Die Hersteller die die Quote übererfüllt haben, haben weiterhin BEVs mit hohem Rabatt rausgehauen.
MichaelEV meint
Von Übererfüllung kann in den meisten Fällen nicht die Rede sein (höchsten im Premiumsegment).
Und dieser Zusammenhang zwischen „Ziel erfüllt“ und „trotzdem hohe Rabatte“ ist doch auch nur eine nicht belegbare Behauptung. Wenn z.B. BMW die 2023er Ziele übererfüllt und Ende 2023 (bzw. bei halbem Jahr Lieferzeit fast das ganze 2te Halbjahr) Bestellfahrzeuge mit hohem Rabatt verkauft hat, zählen diese Verkäufe nicht für die 2023er-Ziele, sondern für 2024.
David meint
Typisches Narrativ der Tesla-Blase. Stimmte nie und wird in Zukunft nicht stimmen. Denn wie man an den Zielzahlen sieht, muss man ein ganz schönes Feuerwerk abbrennen, um diese Steigerung hinzubekommen. Wenn man das dieses Jahr schafft, darf es kein Raubbau zu ungunsten des nächsten Jahres sein, also muss man da auch neue Pfeile im Köcher haben.
Ziel von VW ist es ja, mit der Elektromobilität das zu verdienen, was man vorher mit den Verbrennern verdient hat. Wenn VW eins kann, ist das Großserie. Da die damit automatisch ins Laufen kommt, kommen automatisch die Skaleneffekte. Die MEB Small steht vor dem Serienanlauf, der noch dieses Jahr beginnt. Gnade Gott der Konkurrenz, die von Plattformen faselt, aber weder die Werke noch die Modelle hat, um da in absehbarer Zeit siebenstellig herauszuwerfen.
Tesla zähle ich in diesem Zusammenhang gar nicht, die arbeiten seit zwei Jahren konsequent daran, sich in Europa abzuschaffen. Wäre der CEO bei Tesla ein Doppelagent der klassischen OEM mit dem Auftrag, die Firma zu ruinieren, hätte er kaum andere Entscheidungen getroffen.
Future meint
Beim MEB Small ist die Sereienherstellung für Frühjahr 2026 geplant. Das ist also noch über ein Jahr hin. In diesem Jahr gibt es vielleicht ein paar Vorserienmodelle zum Testen. Mehr ist da nicht. Und wenn es mit den Akkus in Sagunt nicht klappt, na ja was dann.
Fred Feuerstein meint
Beim Volkswagenkonzern kann man eines sehr gut beobachten: Wie man mit mehr Modellen weniger Absatz macht. Um siebenstellig zu werden braucht man nun noch mehr Modelle, weil der Vertrieb unfähig ist. Die Kooperationen…Gescheitert. Mahindra nimmt nur noch ein paar Komponenten vom MEB, die Plattform wollten sie nicht. Die Einheitszelle kann Volkswagen nicht liefern, also bezieht Mahindra die Zellen bei einem zuverlässigen Zellenhersteller…Bei Ford hat man die Plattform gekauft, aber die erreichten Stückzahlen sind homeophathisch…Die Skaleneffekte: verpufft…Aber bald, ja bald kommt der MEB Small: DANN wird man endlich siebenstellig…Vielleicht.
Future meint
MEB kann nur wachsen, wenn das Produkt billig verkauft wird. VW hat das verstanden und macht jetzt auf billig. Dann stimmt auch endlich Preis/Leistung bei den VW-Modellen. Die Verbrennermarge wird VW nie erreichen mit dem MEB. Das wird jetzt allen klar.