SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat in den Koalitionsverhandlungen mit der Union gefordert, einen Rabatt für Elektroautos zu beschließen. „Ich bin auf alle Fälle für einen Kaufanreiz – gerade für Menschen, die nicht ein neues Auto einfach mal so kaufen können“, sagte Miersch der Bild am Sonntag.
Neben einer Kaufprämie sei auch die Unterstützung der Möglichkeit von Leasing denkbar. „Darüber werden wir in den Koalitionsgesprächen befinden müssen“, so der SPD-Politiker. Beim Klimaschutz könne sich Deutschland „keinen Aufschub leisten“. Insofern sei es wichtig, „wie wir die Mobilität der Zukunft organisieren“. Dies sei eine der Prioritäten für die Verwendung der Gelder aus dem kürzlich beschlossenen 500 Milliarden Euro großen Sondervermögen.
Das für Investitionen in die Infrastruktur bereitstehende Geld will Miersch vorrangig in Schulen stecken. „Da müssen wir jetzt priorisieren“, erklärte er. „Aber die Bildungsinfrastruktur ist ein elementarer Punkt – wie viele Leute erleben, dass es in die Schulen durchregnet, dass die Kinder keine guten Bedingungen haben.“
Auch DGB-Chefin Yasmin Fahimi sprach sich für staatliche E-Auto-Prämien aus. „Verbraucher als auch gewerbliche Nutzer erhalten durch steuerliche Kaufanreize die Planungssicherheit, die sie dringend brauchen“, sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) dem Tagesspiegel. Mit der Unterstützung des E-Auto-Verkaufs werde nicht nur „die Zukunft der deutschen Automobilindustrie“ gesichert, sondern auch nachhaltige Mobilität gefördert. Fahimi verwies darauf, dass sich der Markt für E-Mobilität in einer Umstrukturierung befinde. „Wir müssen sicherstellen, dass dieser Wettbewerb zugunsten der deutschen Automobilbranche ausgeht.“
Die SPD-geführte Ampel-Koalition hat im Dezember 2023 die staatliche Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ abrupt beendet. Darauf sind die Verkaufszahlen für E-Autos in Deutschland eingebrochen: 2024 wurden nur noch etwa 380.600 E-Autos neu zugelassen – ein Rückgang von über 27 Prozent.
ChriBri meint
Der, der aus der früheren Prämie nicht gelernt hat und gleiches wieder einführen will, dem kann man nicht mehr helfen. Mit Eintritt der Prämie werden die Listenpreise wieder hochgezogen und schon verpufft der Effekt für den Käufer, die Prämie landet beim Hersteller. Ein wenig intelligentere Unterstützung wäre wünschenswert, um diesen Effekt zu vermeiden.
Daniel meint
Die SPD lernt seit Jahrzehnten nichts. Es wird immer schlimmer.
Dagobert meint
„Ich bin auf alle Fälle für einen Kaufanreiz – gerade für Menschen, die nicht ein neues Auto einfach mal so kaufen können“
Finde den Fehler – Als würde es für Menschen, die sich nicht „ein neues Auto einfach mal so kaufen können“, einen Unterschied machen ob der Neuwagen 45.000 € oder 42.000 € kostet. Nicht, dass ich mich ernsthaft über den kompletten Realitätsverlust eines Politikers wundern würde…
F. K. Fast meint
Nun, es gibt auch neue, gut BEV knapp unter 20k. Aber die meisten werden wohl eher Gebrauchte kaufen. Nur wird sich aktuell keiner, der in einer „Platte“ wohnt, sich ein gebrauchtes BEV kaufen, wenn er es nicht einfach laden kann oder dies nicht deutlich günstiger ist als zu tanken.
IMHO liegt der Schlüssel im Erreichen des BEV-Massenmarktes beim Ansprechen der vielen Mieter, die ihr Fahrzeug irgendwo am Straßenrand parken.
Jeff Healey meint
Bingo.
Das ist noch nicht ausreichend bei den Entscheidern angekommen.
David meint
Braucht niemand, diese Prämie. Einfach Kfz-Steuer saftig erhöhen. Man braucht Einnahmen, nicht Ausgaben.
A-P meint
Für mich ist es wichtiger, die Strompreise in allen Ladesäulen nach oben zu begrenzen. Es kann nicht sein, dass die Strompreise teurer sind als die Spritpreise (kosten pro 100km Fahrt). Sehr viele Menschen haben halt keine eigenen Wallboxen.
Wenn die Kaufprämie trotzdem kommen, darf es nicht für die Autoklassen über 40.000 Euro kosten, gelten. Darüber hinaus können solche Personen, die überdurchschnittlich gut verdienen, auch ohne Kaufprämie leisten. Die oberen Klassen weit über 40.000 Euros sind zwischen Verbrenner und E-Auto kaum noch den Anschaffungspreis-Unterschiede.
eCar meint
Deutschland als selbstgenannte Premiumblubblase(Plastik im i5 und i7 brrrrr) baut nur Karossen über 40000€, daher wird dein Vorschlag garantiert nicht umgesetzt.
eBikerin meint
„Deutschland als selbstgenannte Premiumblubblase(Plastik im i5 und i7 brrrrr) “
Also ich bin jetzt schon öfters im neuen 7ner mitgefahren.
Wo soll denn da das Plastik-brrrrrr sein?
David meint
Das sind die selbsternannten Innenraum-Materialprüfer. Weil, dafür braucht man keine Expertise. Nur interessiert ihr wertvolles Feedback nicht die Kunden, die sich ein Premiumauto leisten.
eCar meint
Lass Dir das von Carmaniac erklären, ist mir selbst zu mühselig….
Future meint
Premium ist eine Erfindung des Marketings, um teurer zu verkaufen.
Der Spruch ist natürlich nicht von mir, sondern von einem Experten. Ihr werdet ihn alle kennen.
Peet meint
Aber wenn, dann bitte wirklich nur für E-Autos. Und nicht auch noch Hybride fördern
hu.ms meint
Blos keine erneute kaufprämie !
Die versicker doch sofort bei den herstellern und wird zu mehr gewinn dort.
Wenn dann eine mtl. förderung auf mind. 36 monate durch steuergutschrift oder positiver kfz-steuer. Z.b. 36 x 100 €.
F. K. Fast meint
Absolute Zustimmung. Eine Kaufprämie wäre das Dümmste, was sie tun könnten – das sollte die Vergangenheit lehren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Dummheit stirbt zu letzt.
Die Billiarde muss ja schließlich ausgegeben werden. Nicht dass sie so vergammelt wie die 5 Milliarden Euro von Bundesmittel im Digitalpakt Schule von vor 4 oder 5 Jahren: „Der Mittelabfluss beim sogenannten Digitalpakt Schule beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2023 rund 1,88 Milliarden Euro.“
Geld für den einzigen Rohstoff „Bildung“ den wir haben, wird nicht so richtig benötigt.
Envision meint
Positive KFZ Steuer, das ist doch mal eine coole Idee, die Leue kaufen sofort, Staat hat daraus die Steuern und stundet Prämie dann quasi zurück, am besten voll übertragbar auf Gebrauchtkäufer, aber wirkt natürlich nicht wenn ins Ausland verscherbelt, finde ich echt ganz gut, dadurch braucht man eigentlich keine lange Haltefrist.
Wird aber vermutlich nicht kommen, weil man (Politiker/Gewerkschaften…) immer den großen Batzen sofort haben will, weil sonst wirkt es ja nicht …
Deity meint
Alleine die Diskussion darüber jetzt ist doch schon der größte Fehler. Wie viele werden mit einem Kauf jetzt erstmal abwarten, in der Hoffnung später eine Förderung zu bekommen.
Und die Historie zeigt doch, die Prämien bringen keinen Mehrwert. Die Hersteller geben einfach weniger Rabatte und mehr Privatkunden dazu gewinnen tut man auch nicht.
Dieseldieter meint
Die Kaufprämie wurde doch damals auch als Leasingsonderzahlung angerechnet und hat für einige enorm günstige Leasingraten gesorgt.
Für diesen Fall schon nicht schlecht.
hu.ms meint
Wo ist der unterschied, wenn man den hunderter im monat an steuervorteil / positiver kfz-steuer für die leasingrate verwendet ?
Weiter halte ich es für wichtig, dass die förderung nur erfolgt, solange das auto auch in D zugelassen ist. Es sind ja deutsche steuergelder, die eingesetzt werden.
Dieseldieter meint
Der Unterschied ist, dass die Leasingrate günstiger wird und ich mir damit einen größeren Firmenwagen bestellen kann.
Steffen meint
Für mich war es der Unterschied, dass von den 100 € für meinen PHEV monatlich nur etwas über 50 € übrig blieben, weil ich das als Gehaltsumwandler voll versteuern musste.
Stefan S meint
Oder die Pendlerpauschale für BEV leicht erhöhen und für Verbrenner leicht absenken und bei der max. Fahrstrecke begrenzen. Kosten dann Nix und es werden neue und gebrauchte BEV angereizt.
Einfacher geht es nicht.
Future meint
Der DGB sitzt immer mit am Tisch in Deutschland. Mal sehen, ob der es noch schafft, dass nur Autos aus Fabriken mit eigenen Gewerkschaftern im Betriebsrat gefördert werden dürfen.
Yoyo meint
Das würden die gerne versuchen, aber das könnte an den EU-Richtlinien für freien Wettbewerb scheitern, wenn z.B. französische Auto nicht prämiert würden.
Future meint
In Frankreich hatte man es ja geschafft, die chinesischen Importe von der Förderung auszuschließen. Also, man muss es nur gut begründen, dann klappt es schon.