Luvly arbeitet an einem Mini-Elektroauto. Künftig kooperiert der Stellantis-Konzern mit dem schwedischen Start-up beim Thema elektrische Leichtfahrzeuge. Die Partnerschaft könnte elektrische Kleinstwagen von Stellantis wie den Citroën Ami oder Opel Rocks Electric günstiger machen.
Die von Luvly selbst geplanten Stromer will das Unternehmen zunächst in Einzelteilen herstellen und transportieren. Montiert werden sie dann aber nicht von den Kunden selbst, sondern in kleinen Fabriken in den verschiedenen Zielmärkten. Während normalerweise ein bis vier normalgroße Elektroautos in einen Container passen, sollen es Einzelteile für 20 der Mini-Mobile von Luvly sein. Zudem sollen die kleinen Fabriken umweltfreundlicher arbeiten sowie günstiger und schneller produzieren können.
Die Produktionstechnik des Start-ups möchte nun Stellantis für seine E-Kleinstfahrzeuge evaluieren. Das könnte laut Berichten dazu führen, dass das Modellangebot in diesem Bereich ausgeweitet wird.
„Wir glauben, dass unsere Technologie das Potenzial hat, die Art und Weise, wie Fahrzeuge entworfen und gebaut werden, zu revolutionieren“, sagte kürzlich Luvly-Chef Håkan Lutz in einem Interview mit Zag Daily. „Das Ziel dieser Partnerschaft ist es, zu zeigen, dass wir unsere Versprechen einhalten können. Dies ist die erste große kommerzielle Partnerschaft mit einem so wichtigen Akteur wie Stellantis. Wenn es uns gelingt, das Sicherheitsniveau und die Wirtschaftlichkeit unserer Plattform zu beweisen, und Stellantis sich dafür entscheidet, sie zu übernehmen, ist das nicht nur für uns, sondern auch für die Branche von großer Bedeutung.“
Ginggong meint
Ob es so schwierig ist, dem Trio von Stellantis eine L7e Variante hinzuzufügen? Mit 80 oder 90 kmh ist man wenigstens über Land kein permanentes Hindernis.
Future meint
Mikromobilität ist die Zukunft. Da gibt es noch so viele Möglichkeiten und es geht jetzt erst langsam los. Und das Beste ist: Die alten und neuen Autohersteller erkennen offenbar dieses Potenzial. Sogar Rivian hat dazu jetzt ein Startup ausgegründet. Zwei bis drei Räder, eine Batterie, ein Display und ein paar Computer sind die Zukunft der Stadt.
Jörg2 meint
Ich vermute, da hat man sich überlegt, wohin sich der weltweite BEV-Markt für einen Massenhersteller hinbewegen könnte. Und man kam zu dem Schluss, dass sich die s.g. „Dritte Welt“ auf den Weg macht, Individualmobilität haben zu wollen. In Größenordnungen. Allerdings zu Preisen, für die es (noch) kein Angebot von Stellantis gibt.
Und nun sucht man Lösungen, Entwicklungswege….
Die chinesischen Anbieter haben da auf ihrem nationalen Markt genug Druck um etwas zu entwickeln, was dann „nur noch“ weltweit ausgerollt werden muss.
Ich bin z.B. gespannt, in welchem Preissekment sich BYD die Stückzahlerweiterung in Südamerika vorstellt und mit welchen Modellen das versucht wird.
Future meint
2024 wurden 76.713 BYDs in Brasilien zugelassen, 327,7 Prozent mehr als in 2023. Brasilien ist zum größten Auslandsmarkt von BYD geworden. Derzeit ist die BYD Dolphin Latin America Edition das meistverkaufte Elektroauto in Brasilien.
Jög2 meint
Danke!
Jeff Healey meint
Ich verstehe das Konzept nicht, ich verstehe nicht wo da ein Kostenvorteil liegen soll, Karosserieteile in die halbe Weltgeschichte zu schicken.
Ist es nicht deutlich kostengünstiger zentral zu produzieren, und viele verschiedene Karosserievarianten möglichst vom selben Band laufen zu lassen, statt in regionalen Klein-Manufakturen?
Die internen Berechnungen dazu von Stellantis und Luvly würden mich interessieren.
Stefan meint
Für den Zielmarkt Europa (größtenteils hohe Löhne) ergibt das Konzept „kleine Fabriken in den Zielmärkten“ keinen Sinn. Hier sind große Automontagebänder sinnvoller.
In Asien, Afrika oder Südamerika können „kleine Fabriken in den Zielmärkten“ durchaus funktionieren, vor allem wenn dort noch Importzölle erhoben werden.
Wie viel Transportkosten gibt es denn auf dem Schiff von China/Nähe China nach Südamerika oder Afrika? Zusammengebaut oder in Einzelteilen?
Der Zusammenbau müsste dann billiger sein als der Transport des fertigen Fahrzeugs + Zoll, damit es sich lohnt.
Jeff Healey meint
Ja, das könnte der Hintergrund sein, das könnte Sinn ergeben.
Jörg2 hat weiter oben ähnliche Gedanken geäußert.
Dieseldieter meint
Ist doch nichts neues, machen die Autohersteller mit ihren CKD-Werken seit Jahren so. Meines Erachtens ist das der 100. Anlauf Geld für ein kleines, günstiges Auto einzusammeln, und mit der Idee „Montage vor Ort“ will man sich von anderen abheben. Weil wenn man das nächste überteuerte Mini-Auto bringt, das nur 100 km schafft und nicht schnellladen kann, ist man irgendwann für Kapitalgeber uninteressant.
Dieseldieter meint
Wir wissen alle, wie das ausgeht.
Beim nächsten Wasserstoff-Artikel wird dann wieder wegen Fördermitteln und Ressourcenverschwendung rumgeheult.
Future meint
Ein Bausatz zum Selbermontieren hätte zu vielen coolen Storys auf Instagram geführt. Schade, dass Stellantis sich das nicht traut beim Luvly – möglich wäre das wohl.
Dan meint
Produktionstechnisch ist der Ami doch durchoptimiert. Dann kann es eigentlich nur sein, dass die Schweden besonders sparsam fahren.
F. K. Fast meint
Irgendwie hab ich ein Déjà vu bei den Stichworten „Schweden“ und „Mini-Elektroauto“. Was ist eigentlich aus Uniti geworden?
Future meint
Der Uniti war schon sehr schön. Den hätte ich gerne in meiner Stadt gesehen. Aber wir wissen ja, was damit passiert ist.
Kaiser meint
Siemens wollte in großem Stil produzieren, Uniti ist ausgestiegen und hat es mit der indischen Bird Group versucht. Als das nicht klappte, hat Geely die Mehrheit übernommen und das Projekt dann beerdigt. Tja, wären sie nur bei Siemens geblieben, dann gäbe es dieses Fahrzeug seit 2020
Jeff Healey meint
Das könnte heute ein moderner Nachfolger des millionenfach verkauften Smart 42 sein, der Unity.
Was für eine verpasste Chance.
Future meint
Was hätte Geely mit Uniti anfangen sollen. Im JV von Smart hat Geely auch einen Zweisitzer in der Planung. Die Visuals sehen gut aus. Es ist halt noch nicht klar, ob er kommt. Ich hoffe es sehr. Europa braucht ein so ein Segment.