Bentley rückt Design zunehmend in den Mittelpunkt, da sich die technischen Unterschiede zwischen Luxusautomarken immer weiter angleichen. Besonders im Segment der batterieelektrischen Fahrzeuge soll die Optik zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal werden. CEO Frank Walliser bei einer Präsentation des vollelektrischen Konzepts EXP 15 laut Automotive News: „Design ist noch wichtiger geworden als früher.“
Walliser betonte, dass sich technische Lösungen zunehmend angleichen. Früher hätten sich beispielsweise die Konzepte für Hinterachsen stark unterschieden. Heute seien Fünflenkerachsen Standard. Auch V8-Turbomotoren mit etwa vier Litern Hubraum seien bei mehreren Luxusmarken verbreitet, darunter Bentley, Porsche, Lamborghini, AMG, Aston Martin und BMW.
Die Umstellung auf Elektroantriebe beschleunigt diese Vereinheitlichung. Leistungsstarke Elektromotoren und 800-Volt-Architekturen seien inzwischen weit verbreitet. „Die technischen Unterschiede zwischen Autos werden weniger, daher wird Design immer wichtiger“, so der Bentley-Chef.
„Der Fokus des Geschäfts hat sich verändert“
Designchef Robin Page unterstrich die strategische Rolle des Designs: „Der Fokus des Geschäfts hat sich verändert – vom kleinen Studio in der Ecke zum Aushängeschild.“ Die Designabteilung beeinflusse inzwischen nahezu alle Bereiche mit Kundenkontakt, von Apps über Websites bis hin zu Architekturprojekten. Der Einfluss auf das Unternehmen sei „viel, viel größer“.
Das etwa 70-köpfige Team bei Bentley gestalte nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Kooperationen wie Möbel, Whiskyflaschen oder Motorräder, etwa mit der Konzernschwester Ducati. In der Fertigung im britischen Crewe bleibt laut der Volkswagen-Tochter handwerkliche Qualität zentral. Holzfurniere und Leder würden weiterhin manuell verarbeitet, statt dies an Zulieferer auszulagern.
Auch im digitalen Bereich sucht Bentley handwerklich inspirierte Lösungen. Beim Elektroauto-Konzept EXP 15 wurde ein zentrales Display gezeigt, das digitale Inhalte ausblendet, um darunter ein mechanisches Element sichtbar zu machen. „Es ist wie eine mechanische und eine digitale Uhr zusammen – das ergibt ein magisches Erlebnis“, so Page.
Auch wenn der EXP 15 laut Bentley keinen konkreten Ausblick auf das für 2026 erwartete erste reine E-Modell der Marke gibt, lässt der Vollstromer digitale und gestalterische Konzepte erkennen, die in zukünftige Serienfahrzeuge einfließen könnten. Als erstes Elektroauto der Marke wird von einigen ein Fahrzeug im SUV-Format unterhalb des Verbrenners Bentayga erwartet.
South meint
Naja, wegen der Technik kauft man sich ja nicht einen Bentley oder nen RR. Bei dem Auto geht es ums Wohnzimmerfeeling, ums Image und wer das Kleingeld für diese Klasse übrig hat, der fliegt längere Strecken und fährt nicht. Die allermeisten Exemplare werden sowieso von Luxushotels und Firmen gekauft, welche dann meistens eh nur Kurzstrecken wie zwischen Flughafen und Hotel zurücklegen. Selbst wenn das Geld zum Klorunterspülen da ist, das Thema Reichweite wird deutlich überschätzt….
Marc meint
Der Unterschied zwischen Bentley und Rolls-Royce liegt darin, dass bei Rolls-Royce der Verbrennungsmotor immer gestört hatte. Da ging es um möglichst leise und schwingungsarme Fortbewegung. Der Elektromotor war in der Hinsicht genau passend und der Entwicklungsvorsprung beim Entkoppeln von Schwingung und Geräusch zahlt sich jetzt doppelt aus.
Bentley galten schon früher als „die schnellsten Lastwagen der Welt“. Schwere Fahrzeuge mit sehr starken Motoren. Da wird es anstrengend, mit diesem Image im Elektrozeitalter zu punkten. Denn schnell kann elektrisch jeder. Man hatte ja mal was von 1,5s von 0-100 km/h veröffentlicht. Da war man noch auf dem Trip. Jetzt muss es das Design richten. Überzeugt mich auch nicht.
Donald meint
Nicht schlimm, du gehörst auch nicht zur Zielgruppe.
THeRacer meint
… woher willst Du das wissen? Wie läuft‘s denn so mit Deinem DD 313? Ist der denn inzwischen elektrifiziert? … ;-))
… ansonsten gute Beschreibung von Marc.
Malthus meint
„Designsprache“, bitteschön.
Hier: „Ziegelstein XXL, solargebrannt“
BEV meint
wenn man das nur auf den Antrieb bezieht, vielleicht, wobei auch hier die unterschiede sehr groß sind, unterschiedliche Konzepte, unterschiedliche Zellen usw., für den Kunden eher relevant ist die Leistung, Reichweite und Ladegeschwindigkeit, das mag vielleicht weniger unterschiedlich aussehen
integration digitaler Dienste und KI, autonomes Fahren usw., hier sind die unterschiede schon sehr viel deutlicher und das wird noch deutlicher
beim Design sieht man insb. wer hier schlechte Aeorodynamik und damit geringere Reichweiten dem Kunden anbietet … wenn der Kunde das kauft ok
M. meint
Ja, der Kunde kauft das.
Für dich nicht vorstellbar, ist aber trotzdem so.
Als günstiges A->B Gerät ist noch kein einziger Bentley, RollsRoyce, Ferrari, Cadillac oder Aston Martin verkauft worden.
eBikerin meint
RR waren sogar eine zeit lang richtig schlechte Autos – wurden trotzdem gekauft. Warum? Weil es ein RR war. Gab den Witz: warum kaufen Reiche immer 2 RR? Weil einer immer in der Werkstatt ist.
brainDotExe meint
„integration digitaler Dienste und KI, autonomes Fahren usw., hier sind die unterschiede schon sehr viel deutlicher und das wird noch deutlicher“
Das hat aber nichts mit der Umstellung auf Elektroantrieb zu tun, passiert beim Verbrenner genau so.
„beim Design sieht man insb. wer hier schlechte Aeorodynamik und damit geringere Reichweiten dem Kunden anbietet“
Was durch größere Akkus kompensiert werden kann. Dann kann sich auch wieder mehr auf Design anstatt Aerodynamik fokussiert werden, ist zu begrüßen.
Ansonsten den Kunden ist Reichweite und Effizienz nicht so wichtig, wie immer behauptet wird. Sonst wäre das meistverkaufte BEV nicht wie oft ein SUV gewesen.
Besonders bezüglich Bentley ist das relativ irrelevant, da die Kunden für größer Strecken (über einer Akkuladung) den Privatjet nehmen.
BEV meint
„Was durch größere Akkus kompensiert werden kann.“
genau das scheint ja bei Bentley erst mal nicht der Plan zu sein, wenn man sich mit 540 km Reichweite zufrieden gibt
M. meint
Die Zahl „540“ steht nirgendwo.
Und was die gewünschte Reichweite angeht, hat man ja Bentley-Fahrer gefragt, nicht dich.
Dass dir mal in Italien ein Raser begegnet ist, ändert daran ja nichts.
eBikerin meint
„Die Zahl „540“ steht nirgendwo.“
Richtig – auch wenn es 560km waren, die im Bericht genannt wurden – dies wurde so nicht gesagt, sondern in die Überschrift rein interpretiert.
Im original Beitrag steht das so nämlich gar nicht drin.
BEV meint
Schon lustig, dass ihr immer versucht alles zu rechtfertigen ..
ich sehe das ganze recht entspannt und mach mich nur darüber lustig
… Popcorn
PP meint
Ich denke die Reichweitenangabe von Bentley ist ehr der Not geschuldet.
Sonst hätten sie ihre Kunden fragen müssen: „Sind sie bereit für ihren neuen Bentley einen LKW-Führerschein zu machen ?“.
Der Rolls Royce Spectre ist mit seinem „nur“ gut 100 kWh Akku und 3,4 t ja schon hart an der Grenze.
eBikerin meint
„Der Rolls Royce Spectre ist mit seinem „nur“ gut 100 kWh Akku und 3,4 t ja schon hart an der Grenze.“ Das ist zulässiges Gesamtgewicht – Wiegen tut der Spectre nur 3Tonnen.
Und BEV es ist lustig wie du alles schlecht zu reden versuchst, und erklärst was angeblich die Käufer wirklich wollen.
eBikerin meint
Ach ja vergessen zu erwähnen: der Spectre hat ja die Technik aus dem i7 – und natürlich auch die selben Batterien – die Batterien von der neuen Klasse sollen eine deutlich höhere Energiedichte und höheres Energievolumen haben. Ja RR ist BMW und Bentley ist VW – aber man kann annehmen, dass ein Auto welches erst nächstes oder übernächstes Jahr kommt, wohl bessere Batterien haben wird. Und damit bei selben Gewicht und Volumen eben auch mehr Kapazität.
PP meint
eBikerin
Aber für die Führerscheinklasse zählt ja nunmal das zulässige Gesamtgewicht.
BEV meint
… wenn so ein elektro Bentley nur 540 km WLTP Reichweite hat, dann wird das Auto vielleicht gekauft, steht dann aber in der Garage neben den 10 anderen Verbrennern und wird diese so auch nicht ersetzen können
eBikerin meint
Merkwürdig – es gibt ja so einig eAuts die auch nicht mehr WLTP haben.
Wie ist es dann bei denen? Ersetzen die dann auch keinen Verbrenner?
BEV meint
.. .der unterschied ist die Erwartungshaltung der Kunden
eBikerin meint
Und du kennst die Erwartungshaltung von einem Bentley Kunden?
Interessant! Übrigens: der RR Spectre hat nur 530km WLTP – und geht wie warme Semmeln. Wieso glaubst du, dass jemand der einen Bentley kauft, denn damit besonders weit fahren will? Und eben nicht das Flugzeug nimmt?
M. meint
„Und du kennst die Erwartungshaltung von einem Bentley Kunden?“
Nein, tut er nicht. Bentley kennt die, die haben ihre Kunden ja gefragt und eine Antwort bekommen, die man oben lesen kann.
„BEV“ will nur irgendwie dazu kommen, dass gewisse Autos einfach nichts taugen und bestimmte Firmen keine Ahnung haben, was wichtig ist. Er hingegen hat den Durchblick.
Der nächste Schritt wäre wohl, dass Bentleys zu teuer sind.
(sind sie ja auch: für ihn, für mich, für dich vermutlich auch)
BEV meint
… ok mein Fehler, es sind 560 km Reichweite, … ja dann ist das ganz was anderes ;-)