Große Elektro-SUV verbrauchen mehr Strom als kleine Elektrofahrzeuge. Sie sind daher oft weniger effizient. Aktuell werde diese Diskrepanz in der Bewertung der Fahrzeuge nicht beachtet, bemängelt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen mit geringem Verbrauch und hoher Reichweite zu fördern, fordern die Verbraucherschützer daher Effizienzvorgaben für E-Autos.
Das würde Hersteller dazu bewegen, neue Technologien zu entwickeln und den Energieverbrauch ihrer Elektrofahrzeuge zu reduzieren. Das senke die Betriebskosten für Verbraucher und verbessere den Nutzungskomfort, so der vzbv.
„Damit Elektroautos umweltfreundlich, wirtschaftlich und alltagstauglich sind, müssen sie den geladenen Strom effizient einsetzen. Bisher fehlt vielen Automobilherstellern der Anreiz, kleine, leichte und damit effizientere Elektrofahrzeuge herzustellen. EU-weite Effizienzvorgaben, für deren Überschreiten die Hersteller bestraft werden, wären ein solcher Anreiz“, sagt Daniel Weber, Referent im Team Mobilität und Reisen des vzbv. „Effizientere E-Fahrzeuge kämen Verbraucher:innen und der Umwelt zu Gute: durch eine höhere Reichweite und geringeren Kosten.“
Kurzfristig fordert der vzbv, dass der europäische Gesetzgeber Effizienzvorgaben für batteriebetriebene Fahrzeuge etabliert, unabhängig vom Fahrzeuggewicht. Hersteller, die den durchschnittlichen Grenzwert von 16 kWh/km überschreiten, sollten ab dem Jahr 2030 bestraft werden.
Mittelfristig fordert der vzbv eine verpflichtende Lebenszyklusanalyse für alle Fahrzeuge, die von der Rohstoffgewinnung für die Batterieherstellung über die Produktion des Fahrzeugs, seine Nutzung, Wartung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung betrachtet. Zusätzlich müssten Automobilhersteller verpflichtet werden, ab 1. Juni 2026 die CO2-Emissionsdaten neuer Fahrzeuge über deren gesamten Lebenszyklus an die Europäische Kommission zu übermitteln.
Im Jahr 2023 wurde auf europäischer Ebene entschieden, dass ab dem 1. Januar 2035 Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge mit fossil betriebenen Verbrennungsmotoren nicht mehr neu zugelassen werden. Diese neue Regelung wurde in der Verordnung (EU) 2023/851 gesetzlich verankert. Dabei wurden jedoch keine geeignete Bewertungsmethode für emissionsfreie Fahrzeuge eingeführt, die Effizienzunterschiede zwischen den Fahrzeugen korrekt abbildet. „Große und schwere Elektro-SUVs und kleine Elektrofahrzeuge werden gleichermaßen behandelt, obwohl ihre Energieeffizienz stark variiert. Der erhebliche Unterschied im Energieverbrauch zwischen diesen Fahrzeugkategorien wird nicht berücksichtigt“, erklärt der vzbv.
Elvenpath meint
Die Hersteller versuchen jedes E-Auto so sparsam, wie möglich zu machen, wegen der Reichweite. Da braucht es nicht noch Strafen und Vorgaben.
Man sollte den Bogen nicht überspannen. Auch ein schwerer E-SUV verbraucht umgerechnet nur 2-3 Liter Sprit pro 100 km. Und der Strom kann komplett ökologisch gewonnen werden. Das ist ja das Ziel. Gerade E-Autos sind ja das Mittel, um weiterhin mobil und flexibel zu bleiben. Also auch wenn es um geräumige, schnelle, oder luxuriöse Fahrzeuge geht.
Die Leute werden auf die Barrikaden gehen, wenn man nicht mal mehr einen Kleinbus kaufen kann.
Eigentlich ist es genau umgekehrt: Auf kleine Fahrzeuge sollte man komplett verzichten. Man kann mit ihnen eh nicht viel transportieren, da nimmt man besser andere Transportmittel.
David meint
Wichtig wäre, wenn Verbraucherverbände mal selber Geld in die Hand nehmen, anstatt was von Anderen zu fordern. Statt der Wischiwaschi-Tests wie WLTP sollten sie standardisierte Fahrten mit 100% Akku bei Tempomat 130 z.B. in Nardo machen. Das ist eine riesige Kreisbahn. Bei Trockenheit, kontrollierten Temperaturen und Windgeschwindigkeiten. Solche Bedingungen könnte man abends/nachts weite Teile des Jahres vorfinden. Fahren bis zum liegenbleiben oder bis die 130 nicht mehr erreicht werden. Dann passieren diese Sachen nicht mehr wie bei Nyland, wo die Tesla immer mit Rückenwind und besonders sanft gefahren werden. Und dann wird man feststellen, dass kein Model Y 300 km erreicht, egal, was da vom Hersteller für Werte erfunden wurden.
Solariseur meint
Wen interessiert die Reichweite, wenn man mit 130 im Kreis fährt? Das ist ein Scenario, welches null mit dem realen Einsatz zu tun hat. So in etwa wie ein VW auf dem Prüfstand mit Software drauf, die genau das erkennt und realitätsferne Werte simuliert.
Elvenpath meint
Für viele Leute, die ihr Fahrzeug kaum auf der Autobahn bewegen, geschweige denn mit 130 km/h, ist so ein Test komplett sinnlos.
David meint
Für die ist aber jeder Reichweitenangabe sinnlos.
brainDotExe meint
Man könnte ihn ja zumindest auch als ergänzende Angabe bringen. Gerne auch mit Geschwindigkeiten über 130 km/h.
Weil für viele Menschen die überwiegend Autobahn fahren ist der WLTP Zyklus komplett sinnlos.
Thomas meint
Grundsätzlich bedeute Effizienz Ressourcenschonung, was ich sehr begrüße. In der aktuellen Phase droht so etwas aber beim Kunden die irrige Annahme zu befördern, dass eAutos einen geringen Wirkungsgrad hätten.
Solange Verbrenner verkauft werden, sollte deren extrem schlechter Wirkungsgrad den Leuten deutlich gemacht werden. Dazu sollte sich die ABC-Skala am besten Antrieb orientieren, Beispiel:
– A – bis 10 kWh/100km
– B – bis 12
– C – bis 15
– D – bis 20
– E – über 20
Dann wären alle Verbrenner automatisch „E“.
brainDotExe meint
Ja gut und dann wären die allermeisten BEVs „D“ und damit in den Augen der Leute „nicht viel besser“.
Solariseur meint
Dann schlage ich vor, Verbrenner nicht mit E zu nennen sondern Z (ganz bööööhse) oder wenigstens V. Die Buchstaben dazwischen auf der Liste nicht aussparen, um den Abstand sichtbar zu halten.
brainDotExe meint
Aber auch hier, Spoiler:
Effizienz/Verbrauch ist den allermeisten Leuten beim Auto relativ egal.
Solariseur meint
Ja, über Effizienz und Verbrauch wird auch hier sehr selten gesprochen. In den einschlägigen Autozeitungen wirst Du auch nichts zu dem Thema finden. Und gerade beim Elektroauto hat es noch nie jemand erlebt, dass man als erstes auf die Reichweite angesprochen wird. Glaube ich zumindestens jetzt nach deiner Aussage.
F. K. Fast meint
Korrekt. Deshalb sollte die Skala nicht-linear korrigiert/ergänzt werden
– A – bis 12 kWh/100km
– B – bis 15
– C – bis 18
– D – bis 22
– E – bis 30
– F – bis 50
– G – über 50
Teslajoe meint
Was soll denn noch alles geregelt werden. Es gibt Erstkäufer, Autohersteller, Angaben der Hersteller uvam.
Daran kann sich doch jeder orientieren.
Und die Jagd nach SUV ‚ s macht doch auch keinen Sinn.
Selbst bei 30 KW/h Verbrauch pro 100 km sind das bei 33 Cent 10 Euro.
Sorgt dafür, daß Strom billiger wird…Wir haben bald genug davon.
Das wäre doch eine sinnvolle Regelung.
Deckelung der Strompreise.
Lasst den Markt laufen
LG Joe
Nils P. meint
Die Hersteller haben selbst ein Interesse die Fahrzeuge effizienter zu machen um konkurrieren zu können. Dazu braucht man keine selbsternannten bürokratischen Weltverbesserer.
F. K. Fast meint
Das funktioniert aber nicht, weil die Kunden sagen „Bah! Mein Wagen schluckt zwar 30kWh/100km, aber ich habe ja PV auf dem Dach“. Sparsame Modelle waren schon immer verpönt, weil Sparsamkeit verpönt ist („wer erfolgreich ist, muss nicht sparsam sein“). Sparsamkeit muss sexy werden. Keine Ahnung wie.
Jörg2 meint
Nils
Nur, wenn dieses Kriterium kaufentscheident ist.
Per PR kann sowas verhindert / kleingehalten oder herausgestellt werden.
Chris meint
Die Verbraucherzentrale glänzt mal wieder mit Nichtwissen. 16kwh schafft heute schon ein Q6 etron. Von Tesla Y und den ganzen ID4, 5 und 7 mit ihren 2.2 To und großer Batterie ganz zu schweigen (als Vertreter der bösen SUVs und schwere große Autos) Auch Taycan und Macan EV sind nur knapp drüber und 2030 sicherlich drunter.
Und die ganzen Kleinenwagen z.b Corsa und Renault5 krebsen da bei 14 …15 kwh rum.
Nochmal für die Verbraucherzentrale …Verbrauch ist bei Elektrofahrzeugen kein gute Indikator um Fahrzeuggrößen zu unterscheiden.
dst11 meint
Dämliche Degrowth – Faschisten. Soll ich meine 3 Kinder + Hund und Wohnwagen etwa mit nem Kleinwagen transportieren / ziehen??
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Nein du sollst deinen Wohnwagen und Hund abschaffen, da das unnützer Luxus und CO2 Emissionen sind. Dein Hund ist je nach Größe so schlecht wie ein SUV fürs Klima, also kauf dir lieber einen Kleinwagen als Zweitwagen oder lass es zu Silvester mal ordentlich krachen, das ist besser für das Klima.
Elvenpath meint
Bevor ich meinen Hund „abschaffen“ würde, würde ich dich abschaffen. Spart noch mehr CO2.
Hans Meier meint
Wichtiger ist, generell die Autos von der Strasse weg zu bekommen. Die Autoindustrie will keine kleinen Autos bauen weil sie wegen Gewinntreiben zu „dumm“ ist. Es bringt auch nichts, supereffiziente grosse Autos zu bauen, weil die Autos dann immer noch gross sind und Platz brauchen, in Städten, Parkplätzen, Strassen etc. ÖPNV fördern und PKW Besitz abschaffen um auf Carsharing umwandeln sollte genügen. So löst man alle Verkehrsprobleme auf einmal, ohne das man jemanden ausschliesst. Der Verein oben habe ich mehr das Gefühl ist ein Strohmann der dt. Autoindustrie um mit Effizienzvorgaben die Chin. Autoindustrie in Europa auszubremsen.
F. K. Fast meint
Es könnte grundsätzlich sinnvoll sein, die zulässige Höchstgeschwindigkeit an die Masse zu koppeln, also die maximale kinetische Energie zu limitieren. Den bestünde ein Anreiz, leichtere Fahrzeuge zu bauen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Also Verbrenner.
Gernot meint
Die Forderung ist in jeder Hinsicht Unfug. Wir brauchen nicht noch mehr Bürokratie: „verpflichtende Lebenszyklusanalyse für alle Fahrzeuge, die von der Rohstoffgewinnung für die Batterieherstellung über die Produktion des Fahrzeugs, seine Nutzung, Wartung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung betrachtet. Zusätzlich müssten Automobilhersteller verpflichtet werden, ab 1. Juni 2026 die CO2-Emissionsdaten neuer Fahrzeuge über deren gesamten Lebenszyklus an die Europäische Kommission zu übermitteln.“
Und wir sehen unter anderem bei Mercedes wohin Effizienzoptimierung bei Premium-Elektroautos führt: Es werden dann Verbrenner gekauft. Die EQ-Serie von Mercedes ist beeindruckende Technologie, beeindruckend effizient. Aber erreicht wird das mit einem rundgelutschtem Design und einer tief nach unten gezogenen Motorhaube, um den cW-Wert zu minimieren. Dadurch geht den Modellen komplett das Prestige und der Status ab, die Mercedes-Modelle normalerweise mitbringen. In der Folge sind das Ladenhüter und die Kundschaft kauft lieber den nächsten Mercedes-Verbrenner.
Hinzu kommt: Viele E-Auto-Fahrer haben eine PV-Anlage auf dem Dach. Fast jeder Haushalt hat heute einen Ökostromtarif, weil für Privatkunden kaum noch etwas anderes angeboten wird und auch öffentliche Ladesäulen werden mit Ökostrom betrieben.
Wir wiederholen dann einen Fehler, den wir schon bei der Bahn gemacht haben. Bei der Bahn hat man vor längerer Zeit entschieden, dass wir in Deutschland keine wirklich schnelle Bahn wollen, u.a. weil der Energieverbrauch im Quadrat zur Geschwindigkeit steigt, sich bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit also der Energieverbrauch vervierfacht. Nur ein Vielfaches von Null ist Null. Ein Vielfaches von null Emissionen – weil Ökostrom – bedeutet immer noch null Emissionen. Heute haben wir eine sinnfrei energieeffiziente Bahn, die deswegen ihren Zweck nicht erfüllt. Der ICE 3 war noch für 330 km/h ausgelegt. Der ICE 4 nur noch für 230 km/h (später 250 km/h). Entsprechend wurden ICE-Neubaustrecken auch nur noch für 230 km/h ausgelegt. Das Resultat: Hamburg – München braucht mit der Bahn beispielsweise rund 6 Stunden. Selbst wenn mal alles ausgebaut ist, werden es bestenfalls 4,5 Stunden sein. Mit einer wirklich schnellen Bahn wäre es in 2,5 Stunden zu machen und nur dann kann die Bahn das Flugzeug ersetzen. Morgens nach München, da arbeiten und abends zurück geht nur mit dem Flugzeug. Mit der Bahn braucht es 2 Tage und das ist dann für Unternehmen extrem teuer. Also wollen die fliegen, weil die lahme Bahn keine Alternative ist. Das ist Effizienzmaximierung, die letztlich das Gegenteil erreicht. Ein fettes Elektro-SUV, dass 20 kWh verbraucht, ist immer noch 5 mal besser als ein fettes Verbrenner-SUV.
F. K. Fast meint
Wenn sich BEVs durchsetzen sollen, dann musst du davon ausgehen, dass nicht jeder ein eigenes Dach für PV hat.
Broesel meint
@Gernot
„Morgens nach München, da arbeiten und abends zurück geht nur mit dem Flugzeug.“
Man kann nur hoffen, dass dieser Unfug zu teuer ist für das Unternehmen. Völlig unabhängig von jedem Verkehrsmittel sollte dies so sein. Welchen Superspezialisten mag es in Hamburg geben, den es im Großraum München nicht gibt? Man kann nur hoffen, dass solch unsinnigen Geschäftsmodelle der Unternehmen aussterben.
„Nur ein Vielfaches von Null ist Null“ Also ich würde ja bei meiner eigenen Solaranlage niemals 0 Gramm CO2 pro kWh ansetzen. Immerhin kommen die Module aus einem Land mit grob 1.100 GW Kohlekraftwerken. Aber bestimmt gibt´s ja ein Zertifikätchen mit dem die Herstellung mit Ökostrom garantiert wird, auch wenn´s glatt gelogen ist. So wie z.B.auch in D. Laden an einer „Ökostromsäule“ nachts im August 2024. Windenergie im August dieses Jahr Fehlanzeige. Speicher gibt´s kaum. Wasserkraft ist in D eh fast Essig. Ja wo kommt er denn nun her der Ökostrom für die ganzen Privathaushalte (lt. Ihnen gibt´s ja kaum nicht Ökostromtarife) und für die Bahn und für die Ladesäulen? Ist er etwa nur bilanziell? Electricitymaps rechnet übrigens bei Strom aus Biomasse mit immerhin 230 gCO2/kWh. Irgendwie ziemlich weit weg von 0 gCo2. Wird gar nicht so falsch sein, wenn man an die ganzen Traktoren mit ihren Dieseltanks denkt.
Gernot meint
«Welchen Superspezialisten mag es in Hamburg geben, den es im Großraum München nicht gibt? »
Meine Güte ist das realitätsfremd. Wenn eine Maschinenbaufirma aus Hamburg eine ihrer Maschinen in München reparieren muss, dann muss eben ein Techniker der Firma dahin. Daran wird sich auch nichts ändern.
Die ganze Energiewende, die ganze Bekämpfung des Klimawandels basiert darauf, bilanziell eine Null zu erreichen. Es ist völlig sinnfrei und Zeichen von Ahnungslosigkeit, wenn man den Ansatz als falsch hinstellt. Anders geht es nicht, weil es unmöglich ist, jegliche Emissionen zu eliminieren. Kompensation ist aktuell wegen windigen Geschäftemachern mit fragwürdigen Aufforstungsprojekten auch schlecht beleumundet und wird von vielen abgelehnt. Auch da ist wissenschaftlich völlig unstrittig, dass A Kompensation grundsätzlich funktioniert und es B ohne das Mittel Kompensation nicht geht. Diese ideologischen Diskussionen ermüden und führen zu nichts.
Broesel meint
@Gernot
Starker Tobak den sie hier auffahren. Ahnungslos sind wohl alle außer ihnen? Die Frage ist: Wie real ist ihre Ahnungsvolligkeit? Also ein kleines Beispiel aus meiner Berufswelt: Maschinenbauer (Pumpenhersteller,ist auch Maschine oder?) Sitzt wegen mir in Hamburg. Verkauft der eine Pumpe wird der vermutlich tatsächlich sehr weit fahren. Verkauft der viele Pumpen, wird der sich tatsächlich überlegen, ob er Servicezentren einrichtet. Und so was gibt es tatsächlich! Die Pumpe kommt dann aus Hamburg, die Reparatur aber nicht. Ist das jetzt dann wohl die veraltete, weltfremde Art für sie?
Und ihre Ansatz: Null Gramm CO2 für Ökostrom anzusetzen ist dennoch Unfug, weil er suggeriert, dass Verschwendung nun auch Wurst ist. Erstes Prinzip bei ihrer schönen Energiewende sollte aber grundsätzlich Verbrauchsminimierung sein, da dies keinen Platz für windige Geschäftemacher lässt, die die „wissenschaftlich völlig unstrittig…“ Kompensation ad absurdum führen. Wir werden sehr, sehr langfristig nicht so viele Anlagen auf Basis erneuerbaren Energien bauen können, um zusätzlich noch Verschwendung mit „Ist eh wurscht“ gut zu heißen.
In welcher Welt wird denn eigentlich für die einfach sehr real anfallenden CO2 Emission bei der Biogaserzeugung von irgendjemandem etwas kompensiert? Vom Landwirt? Oder war das nur auf den nicht vorhandenen Ökostrom bezogen? Und nur so nebenbei: „wissenschaftlich völlig unstrittig“ ist absolut wertlos, wenn in der Realität eben nicht durchsetzbar oder erfolgreich und dauerhaft zu etablieren (z.B. Aufforstung), dies sollte erst recht unstrittig sein.
Teslajoe meint
Viel zu kompliziert 🙈🙈🙈🙈🙈
anonym meint
Also diese Forderung ist im Zeitalter der Verbrennerdominanz im Bestand schon sehr lustig und kann so eigentlich nur in Deutschland so formuliert werden.
Die Forderung müsste eher lauten, dass die Verbrenner endlich das Verbrauchsniveau des schlechtesten BEVs erreichen.
Am besten dann aber unter Einbeziehung der Treibstoffherstellung, des gesamten Transports und der Umweltschäden an Bohrloch und während des Transportes.
Dabei würde dann vermutlich herauskommen, dass ein Verbrenner Treibstoff erzeugen müsste anstatt ihn zu verbrennen.
F. K. Fast meint
„Die Forderung müsste eher lauten, dass die Verbrenner endlich das Verbrauchsniveau des schlechtesten BEVs erreichen.“
Dann baut einfach ein Hersteller ein schlechtestes BEV, um dann bei den Verbrennern nichts machen zu müssen. Sehr sinnvoll. Nicht.
caber meint
zur Ergänzung:
Der Verbrennungsmotor hat eine Wirkungsgrad zwischen 15% bis30%. 70% bis 85% werden als Abwärme in die Umgebung entsorgt.
Für ein Liter Treibstoff brauchen wir vom Bohrloch bis zum Tank ca. 5-6 kWh Energie, wahrscheinlich sogar mehr.
Das „pv magazin“ (Januar 2018) zur Kraftstoffherstellung : „Die Total-Raffinerie in Leuna hat jede Aussage zum Energieaufwand der Kraftstoffproduktion verweigert!“
CJuser meint
Sollen die halt analog etwas zu den CO2-Klassen für E-Autos einführen. Gibt es ja eh für Elektrogeräte. Was die sich davon erhoffen, sei mal in den Raum gestellt.
„Zusätzlich müssten Automobilhersteller verpflichtet werden, ab 1. Juni 2026 die CO2-Emissionsdaten neuer Fahrzeuge über deren gesamten Lebenszyklus an die Europäische Kommission zu übermitteln.“
Meine Güte, was soll das denn für eine Datenkrake werden!?
McGybrush meint
Wenn ich von meinem Geld 50kWp auf‘s Dach baue und danit ein Ford 150 Lightning lade dann kann die Effizienz völlig egal sein im Vergleich zu einem Dacia Spring ohne eine eigens dafür errichtete PV Anlage.
Also was von beiden verbraucht mehr vom Strommix mit NICHT Atomstrom und Kohlemix?
Man sollte das etwas differenzierter sehen als nur den reinen Verbrauch am Rad.
Yoshi meint
Schon, aber wenn alle mit Solaranlage einen kleinen effizienten Wagen fahren statt einem F150 und den überschüssigen Strom einspeisen, geht der Bedarf an Kohlestrom generell zurück.
Ben meint
Nein gleub ich nicht, alle Solaranlagenbesitzer, versuchen so viel wie möglich in Eigenverbrauch umzusetzen, es lohnt sich einfach nicht den PV Strom für 0,07€/kWh zu verschenken, selbst nutzen ist viele wertvoller.
F. K. Fast meint
Aber warum sollte man ihn dann für Sinnfreies verpulvern?
Andreas Kühweg meint
Tut mir leid, Sie zu enttäuschen. Aber ich werde mir bestimmt keinen F150 zulegen, nur um meinen Eigenverbrauch künstlich hochzutreiben. 0,07€ pro eingespeiste kWh sind immer noch besser, als wenn ich im Winter nicht mehr genug Strom für dieses Dickschiff produziere und es für 0,40€ pro kWh aus dem Netz laden muss. Wenn ich mal eine Baufirma eröffnen sollte, werde ich vielleicht nochmal drüber nachdenken.
Meiner Ansicht nach gibt es viel zu viele Leute, die sich das größte Auto kaufen, das sie sich leisten können, statt dem kleinstmöglichen, das ihre Bedürfnisse erfüllt. Man kann sich ja hinterher immer noch über steigende Strom- oder Benzinpreise beschweren.
brainDotExe meint
@F. K. Fast:
Weil es Spaß macht? Weil man es kann?
Elvenpath meint
@Yoshi: Komm jetzt bitte nicht wieder mit dem Marginalstromansatz! Das ist Unfug.
Wir sind auf dem Weg zu 100% Ökostrom, dann fällt der Verbrauch von E-Autos nicht ins Gewicht.
brainDotExe meint
Vollkommen richtig. Was ich mit MEINEM Strom mache ist meine Sache.
Wenn ich den „sinnlos“ verpulvern will, ist das mein gutes Recht.
Solariseur meint
Das ist nicht „Dein“ Strom. Du hast die Sonnenenergie ja der unter der PV-Anlage liegenden Biomasse entzogen. Diese kann nun weniger CO2 binden im Schatten. :-)
brainDotExe meint
Dachziegel und Trapezblech sind Biomasse? Das wäre mir neu ;)
Noticed meint
Klingt wie nen Petrolhead…
brainDotExe meint
Wo ist das Problem?
Auch mit einem BEV kann man Petrolhead sein.
Lese dir mal die Definition durch, da wirst du feststellen dass der Petrolhead unabhängig von der Antriebsart ist.
Noticed meint
Was ich mit meine Auto und meinem Benzin mache ist meine Sache…
brainDotExe meint
Ist es ja auch. Warum sollte das beim Strom anders sein?
Andi EE meint
Effizienzvorgabe für Elektroautos? Bevor man das nur andenkt, muss der CO2-Preis so erhöht werden, dass sich der Spritpreis substanziell erhöht. Das Problem liegt bei den Verbrennern, dort ist mit grossem Abstand, die grösste Ineffizienz und der höchste CO2-Verbrauch zu verorten.
Diese Verbraucherschützer bestrafen sich nur selber, mit diesem unlogischen Krieg gegen das Gewicht. Das CO2 und die Schadstoffe sind das Hauptproblem, ich kann nicht verstehen, wieso man die grössten Sünder wieder unberührt lässt. So eine Dumpfbackenlogik kann es wirklich nur in einem Verbrennerland geben, sorry. Ich kann doch nicht gegen Ladendiebe vorgehen, wenn ich die Mörder frei rumlaufen lasse, so hirnrissig.
Was wollen die Verbraucherschützer mit kurzen BEVs auf der Autobahn den Verbrauch reduzieren? Das ist irre!
Andi EE meint
CO2-Ausstoss … nicht CO2-Verbrauch.
Noticed meint
Der Vergleich E-Auto zu Verbrenner ist eher der zweier Serienmörder, wobei der eine 14 und der Andere 10 umgebracht hat. Der Ladendieb ist dann der E-Bike Fahrer.
Andi EE meint
Nö, das BEV kann man auf 10% der Verbrenner-CO2-Emissionen senken. Und kompliziert ist das nicht, wir müssen die erneuerbaren Energien umsetzen, davon probieren wir alle. Bessere Luft und viel weniger Treibhausgase.
Das E-Bike ist natürlich top, aber viele Aufgaben ungeeignet, das kann man nicht vergleichen. Wir müssen die Dinge die wir oft brauchen, möglich sauber hinkriegen / elektrifizieren, dann haben wir schon unglaublich viel erreicht.
Noticed meint
Ah ja, das CO2 ist natürlich das einzige, was umweltschädlich an den Blechdosen ist…
Yoshi meint
Ich weiß auch nicht, warum man im Jahr vor der Bundestagswahl nicht einfach massiv dem CO2-Preis erhöht. Zum Ausgleich bekommen die Verbraucher doch das Klimageld?!?
hu.ms meint
„fordert der vzbv eine verpflichtende Lebenszyklusanalyse für alle Fahrzeuge, die von der Rohstoffgewinnung für die Batterieherstellung über die Produktion des Fahrzeugs, seine Nutzung, Wartung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung betrachtet“.
Genau das hatte ich hier ja schon mehrfach geschrieben.
Danach kann dann wunderbar die kfz-steuer – die dann praktisch eine co2-steuer für autos ist -berechnet werden.
Solariseur meint
Und warum soll nur die CO2-Emission bepreist werden? Dann bitte auch Lösungsmittel vom Lack, Reifenabrieb, Bremsenstaub und d. ganzen Emissionen aus der Produktion, bis hin zum Sprit der Mitarbeiter und des Bahnstroms. Auslieferung per Dieselschiff nicht vergessen!
EselAusWesel meint
Macht es sind Effizienzvorgaben nur für eine Antriebsart zu schaffen? Das hieße als reiner Anbieter von Verbrenner-Autos bliebe ich davon verschont, auch wenn jeder Verbrenner deutlich über 16kWh/100km liegt? (nehme mal an pro 1 km ist ein Schreibfehler).
>“Große und schwere Elektro-SUVs und kleine Elektrofahrzeuge werden gleichermaßen behandelt, obwohl ihre Energieeffizienz stark variiert.“
Dem würde ich widersprechen. Die Effizienz-Unterschiede sind geringer als bei Verbrennern. Ich glaube die Spanne 14kWh/100km bis 24kWh/100km umspannt alle Autos. Vom Kleinwagen zum Transporter. Fiat 500 bis Mercedes EQV. Die Pendants als Verbrenner verbrauchen 43kWh/100km zu 72kWh/100km laut kurzer Recherche. Prozentual etwa gleiche Abweichungen, aber in absoluten Werten große Unterschiede.
Daher ist es immer für die Umwelt sinnvoller ein Elektrofahrzeug zu fahren ggü. einem Verbrenner, egal wie groß der Elektro und wie klein der Verbrenner ist.
Und Problem 2 bei dem Gedanken der Verbraucherzentrale ist es: welchen Verbrauch setzt man an. Den WLTP-Mix? Ist ja nur ein Mix, der nicht mein persönliches Fahrmuster abbildet. Dadurch ergäbe sich nach WLTP ein anderes Effizienz-Ranking als würde ich die Autos persönlich fahren. Ist eine Schnapsidee.
brainDotExe meint
Ich gehe/hoffe mal stark WLTP Mix, weil 16 kWh/100 km im Realbetrieb im Durchschnitt sind vollkommen unrealistisch.
Bei sportlicher Fahrweise kommt man schnell über 25 kWh, mit SUV entsprechend über 30.
hu.ms meint
Mein durchschnitt mit ID.3 pro lag die letzten 12 monate bei 16,8 kwh/100km.
Allerdings nur ca. 20% AB mit 160 kmh.
brainDotExe meint
Sagst du ja selbst, wenig Autobahn (und wahrscheinlich keine sportliche Fahrweise).
Ich bin mit 80% Autobahn und sportlicher Fahrweise bei ca. 25 kWh mit dem i4.
Futureman meint
Wenn statt vieler Studien und Forderungen einfach mehr PV- und Windanlagen gebaut würden hätten wir das ganze Thema gar nicht. E-Autos sind grundsätzlich wesentlich effizienter als andere Antriebsarten und der Strom bereits jetzt zu vielen Zeiten fast gratis.
Es scheint wieder nur eine Neiddebatte zu sein, bzw. ein Grund kein E-Auto zu fahren. Natürlich hilft ein effizienteres E-Autos kosten zu sparen und Reichweiten zu erhöhen. Aber man sollte immer den Aufwand dagegen rechnen.
Powerwall Thorsten meint
Wenn sinnvoll man das machen würde, dann wären aber die Gesichter einiger Befürworter deutscher OEMs aber plötzlich ziemlich lang, oder Herr Clauss?
So: Go for it
Powerwall Thorsten meint
Ich brauche erst noch etwas Kaffee – sorry
Wenn man das sinnvoll machen würde, dann wären die Gesichter einiger Befürworter deutscher OEMs aber plötzlich ziemlich lang, oder Herr Clauss?
So: Go for it
Stromspender meint
__Hersteller, die den durchschnittlichen Grenzwert von 16 kWh/km überschreiten, sollten ab dem Jahr 2030 bestraft werden.__
Wahrscheinlich hat sich da der Fehlerteufel eingeschlichen. Denn meines Wissens würden alle Elektroautos den angestrebten durchschnittlichen Grenzwert von 1.600 kWh/100 km einhalten…
Thomas Claus meint
An besten gleich alle Firmen verstaatlichen. Dann kann der Staat bzw die Partei es selber machen. Das wird bestimmt viel besser. Ich kann das alles nicht mehr hören. 🤦🏻
Solariseur meint
Funfact: Die Partei-und Regierungschefs der Staaten, in denen die Fabriken verstaatlicht sind / waren, fahren in der Regel importierte Autos aus nicht verstaatlichten Fabriken.
Solariseur meint
Genau meine Zustimmung dazu. Prinzipiell die zulässige Verbrauchsobergrenze PKW auf WLTP 16 kWh/100 km legen. Egal ob Elektro, Diesel, Gas, Schnaps oder Gummiband. Alles darüber bekommt keine Zulassung mehr. Strafe ist Unsinn – können sich ja viele problemlos leisten.
brainDotExe meint
Super und damit quasi alle aktuellen Fahrzeuge abschaffen.
Geht’s noch?
Martin meint
Sinnvoller wäre ein neuer messzyklus der die E-Auto-Käufer Interessen bedient.
Also zum Beispiel Verbrauch und Reichweite auf der Autobahn 130 Sommer /Winter.
WLTP wurde für verbrenner definiert.
Mäx meint
Nein! WLTP bildet einen weltweiten Fahrdurchschnitt ab, unabhängig vom Antrieb.
Dass Deutschland mit der unbegrenzten Autobahn eine Ausnahme darstellt sollte verständlich sein.
Was bringt mir die Reichweite bei 130 auf der Autobahn wenn ich die meiste Zeit nur in der Stadt und auf der Landstraße unterwegs bin?
Dann weiß ich nur, dass ich wohl weniger brauche…aber wie viel weniger keine Ahnung.
Also wäre es genau so wie jetzt, wo ich weiß, dass ich auf der Autobahn mehr verbrauchen werde, aber nicht weiß wie viel.
Als zusätzliche Angabe wäre das praktisch aber als einzige Angabe unsinnig.
Übrigens gibt es im WLTP verschiedene Abschnitte, so auch einen Autobahnanteil (WLTP extra high speed).
So könnte man verpflichtend die Angabe aus diesem Abschnitt angeben lassen, ohne wirklichen Zusatzaufwand.
Andi EE meint
@Mäx
Nonsens, als ob es nur in Deutschland Autobahnen gäbe. Wenn der WLTP wenigstens 30% über 100km/h abbilden würde, kämen die irren Penaltys dieser Schrankwände zum Vorschein. Leider ist das nicht der Fall, weil gerade mal 5% über 100km/h misst. Sorry, dieser Messzyklus ist für BEVs ein absoluter Schrott und leider eine riesengrosse Verbrauchertäuschung.
BEV haben nicht so viel Energie wie ein Verbrenner an Bord, obwohl der Akku viel schwerer ist. Das BEV ist im Gegensatz zum Verbrenner, auf eine gute Aerodynamik angewiesen, wenn man längere Fahrten ohne Laden zurücklegen möchte. Es wird nicht in dem Geschwindigkeitsbereich gemessen, wo sich die guten von den schlechten Fahrzeugen unterscheiden.
Martin meint
Als einzige Angabe ist es zu wenig, das stimmt.
Trotzdem: Autobahnverbrauch/-reichweite sollte die führende Angabe bei E-Autos sein.
Die WLTP Reichweite ist einfach extrem irreführend und weckt Erwartungshaltungen die dann nicht erfüllt werden.
Schlimmernoch: E-Auto Gegner missbrauchen dass dann und sprechen von Täuschung/ E-Auto-Lüge/ etc. und das nervt!