Ford konzentriert sich nach mehreren größeren Elektroautos vorerst auf kompaktere, erschwinglichere Fahrzeuge. Geplant sind mehrere Modelle auf einer neuen Plattform, konkret angekündigt wurde bisher ein vor allem auf die USA abzielender Pick-up-Truck. Laut einem Bericht soll zudem ein speziell für Europa konzipiertes Modell in Arbeit sein, das unter anderem eine E-Auto-Version erhält.
Nach Informationen von Autocar entwickelt der US-Traditionshersteller einen etwa so groß wie der Kompaktwagen Focus (ca. 4,4 m lang) ausfallenden Crossover. Dem Bericht zufolge will Ford sein Geschäft in Europa neu aufstellen. Das Ziel sei, sich wieder als echter Massenmarkthersteller zu positionieren, auch mit erschwinglichen Elektroautos. Dazu soll 2027 ein neuer Crossover in Spanien in die Produktion gehen. Das Modell soll die Lücke füllen, die der Focus mit Verbrennerantrieb hinterlässt, wenn er später in diesem Jahr ausläuft.
Mit einer Jahreskapazität von 300.000 Einheiten im Werk Valencia in Spanien könnte der neue Crossover zu einer der weltweit meistverkauften Modellreihen von Ford werden, schreibt Autocar. Er soll dabei nicht das mittelgroße SUV Kuga ersetzen, sondern neben ihm als separate Modellreihe verkauft werden, die wie beim Kompakt-SUV Puma einen „Multi-Energie”-Antriebsstrang mit Benzin-Hybrid- und Elektroantrieb bietet.
Da der Kuga und der neue E-Crossover parallel im Ford-Werk in Valencia gebaut werden sollen, wird erwartet, dass sie sich in ihrer Größe sehr ähnlich sind. Damit könnten kostspielige Änderungen an der Produktionslinie und den Produktionsprozessen vermieden und wichtige Komponenten geteilt werden.
„Multi-Energie”-Modell statt reines E-Auto
Das neue Modell wird dem Bericht zufolge wohl auf derselben „C2“-Plattform basieren, die Ford für mittelgroße Modelle des C-Segments in Europa verwendet. Diese ist zwar sehr flexibel, was das Format der damit realisierten Modelle angeht, beherbergt bisher jedoch keinen rein elektrischen Antrieb. Da der neue Crossover mit mehreren Antrieben angeboten werden soll, kommt die kürzlich vorgestellte neue Architektur für kostengünstigere Elektroautos „Ford Universal EV Platform“ nicht infrage.
A new Ford 'Focus' SUV crossover will arrive in 2027 as part of a rethink of the firm's European line-up https://t.co/xpLTtxryuR pic.twitter.com/GUKElGMiwP
— Autocar (@autocar) September 14, 2025
Ford hat bereits speziell für europäische Kunden das Mittelklasse-SUV Explorer und den mittelgroßen SUV-Crossover Capri mit reinem E-Antrieb eingeführt. Die Nachfrage nach den auf VWs E-Auto-Baukasten MEB fahrenden Modellen ist aber verhalten. Auch nach dem elektrischen Puma Gen-E reißen sich die Autofahrer nicht. Ford ist deshalb davon auf Abstand gegangen, ab 2026 in Europa nur noch Elektro-Pkw anzubieten.
Das Unternehmen muss aber wegen Emissionsvorgaben bis 2035 seine Fahrzeuge in Großbritannien und der EU vollständig elektrifizieren und in den Jahren davor seinen Anteil an Stromern deutlich steigern. Daher wird das neue „Multi-Energie”-Modell Autocar zufolge wahrscheinlich auch als reiner Stromer angeboten, jedoch nicht von Anfang an. Die E-Version sollte unter 40.000 Euro kosten.
Daneben dürften hierzulande auch Modelle auf der zunächst in den USA startenden „Ford Universal EV Platform“ eingeführt werden. Ford wird sie wohl aus dem Heimatmarkt in die Welt exportieren. Auch das neue Fertigungssystem „Ford Universal EV Production System“ könnte international Anwendung finden, so Autocar.

Andi66 meint
Die könnten dem E-Tourneo Courier einen größeren Akku (gerne auch LFP) spendieren für so um die 400 km Reichweite.
Denn SUV gibt es schon genug, wird einfach nur langweilig.
Mike meint
> Auch nach dem elektrischen Puma Gen-E reißen sich die Autofahrer nicht.
Ich vermute mal, dass es am schlechten Preis-Leistungsverhältnis liegt. Für manche Kunden wäre der kleine Akku durchaus ausreichend, aber dafür ist der Wagen ca. 10k zu teuer eingepreist. Insbesondere, da er nicht im Hochlohnland Deutschland Arbeitsplätze sichert.
Couch Kartoffel meint
Ja und dieses SUV zwischen Puma, Kuga und Capri soll Focus heissen und das nächste 0815 SUV für 35k Euro in Europa sein.
Er fuhr Ford und kam nie wieder. Ford macht die Europa Abteilung zu und verkauft die Reste an VW. Vielleicht verkauft man sich auch komplett an die VW Gruppe.
M. meint
Was genau hätte VW denn davon?
Das einzige, was an Ford halbwegs interessant ist, basiert doch auf dem MEB.
Und Werke hat VW auch genug.
Die fassen das nicht mal mit der Kneifzange an.
Favone meint
VW ist auf dem US Markt im Gegensatz zu Koreaner und Japaner schlecht vertreten. Ford USA ist für VW interessant. So wie damals für Fiat Chrysler interessant war.
Deine Mudder meint
Das US Geschäft von Ford ist doch aber gesund? Ich würde wenn ich Ford wäre, die Namensrechte in Europa (und nur da) an irgendeinen Chinesen abtreten, falls das geht.