Die Messlatte für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge im Bereich Sicherheit stellt mit 5 von 5 Sternen im Euro NCAP Crashtest der Nissan LEAF dar. Auch bei amerikanischen Crashtests führt der Nissan LEAF, zusammen mit dem Chevrolet Volt (nahezu baugleich mit dem Opel Ampera), die Rangliste der sichersten Elektroautos an.
Batterie stellt besonderes Risiko bei Elektroautos dar
Aufgrund der hohen Energiedichte stellen die in Elektroautos verbauten Lithium-Ionen-Batterien ein besonderes Risikopotential dar. Zuletzt hat ein bei einem Crashtest eingesetzter Chevrolet Volt für Aufsehen gesorgt, als sich seine Batterie nach mehreren Wochen Standzeit entzündete. Die Verantwortlichen des Crashtests hatten allerdings versäumt, die Batterie des beschädigten Volts vor dem Abstellen – wie von Fachleuten im Fall eines Unfalls empfohlen – vollständig zu entladen. Autohersteller haben das Problem jedoch mittlerweile erkannt und Sicherheitsmechanismen eingeführt, die die Batterien von Elektroautos bei Unfällen vom Stromkreislauf trennen und entladen.
Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme verfügen Elektroautos neuerer Bauart über spezielle Temperaturregelungssysteme, die die Batterien stets auf Idealtemperatur halten. Auch werden Batterien von Elektroautos in der Regel nah am Zentrum des Fahrzeugs verbaut, damit ein möglichst großer Abstand zur unfallrelevanten Knautschzone der Karossiere besteht.
Sicherheitsstandards mit regulär angetriebenen Fahrzeugen vergleichbar
Unabhängig von Ihrer Antriebsart verfügen auch Elektroautos wie der Nissan LEAF und der Chevrolet Volt über alle in dieser Klasse üblichen Sicherheitsausstattungen. Dazu gehören ein ABS-System, eine elektronische Stabilitätskontrolle, sich automatisch straffende Anschnallgurte, Front-, Seiten- und Kopf-Airbags sowie externe Warntöne, um Fußgänger bei langsamen Fahrten vor den geräuscharmen Elektroautos zu warnen.
Neue Elektroautos von Herstellern wie Renault, BMW, Audi oder Ford werden sich also an den hohen Sicherheitsstandards regulär betriebener Personenkraftwagen sowie dem sehr guten Abschneiden von Nissan LEAF und Chevrolet Volt bei Crashtests messen lassen müssen.
Ausnahme: Nischen- und Kleinstfahrzeuge
Eine Ausnahme hinsichtlich der Unfallsicherheit stellen elektrisch angetriebene Nischen- und Kleinstfahrzeuge, die nicht denselben strengen Sicherheitsvorschriften wie reguläre Personenkraftwagen unterliegen, dar. Aufgrund der kompakten Bauweise sind Knautsch- und Pufferzonen bei diesen Fahrzeugen nicht in ausreichendem Maß vorhandenen. Auch das Fehlen diverser aktiver und passiver Sicherheitssysteme lässt diese speziellen Fahrzeuge im Vergleich mit den Sicherheitsstandards aktueller Großserienmodelle wie dem Nissan LEAF oder dem Opel Ampera schlecht abschneiden.
Fazit
Schon alleine aus Wettbewerbsgründen ist zu erwarten, dass auch das Sicherheitsniveau kommender Elektroautos mindestens dem von LEAF, Volt und vergleichbaren Fahrzeugen mit regulärem Antrieb entsprechen wird. Alles in allem sind aktuelle Elektroautos namhafter Hersteller also nicht weniger sicher, als benzin- oder dieselbetriebene Fahrzeuge vergleichbarer Bauart.