München will Elektroautos fördern: Die bayerische Landeshauptstadt plant in den kommenden drei Jahren ein insgesamt 23 Millionen Euro schweres Programm zur Förderung der Elektromobilität. Umweltreferent Joachim Lorenz (Grüne) zufolge sollen Käufer von Personenwagen jeweils 2500 Euro einmalige Förderung erhalten. Handwerker oder Gewerbetreibende, die sich einen Kleinlaster bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht mit E-Antrieb anschaffen, will die Stadt mit 4000 Euro unterstützen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Für Lorenz sei klar: „Ohne solche Kaufanreize wird das Thema Elektroauto nie an Fahrt aufnehmen.“
Eine halbe Million Euro sei reserviert, um den städtischen Fuhrpark mit Stromern auszustatten. Die Zahl der städtischen Ladestationen – bisher sind sie in München kaum zu finden – soll bis Ende 2017 von knapp 20 auf 2000 erhöht werden. Konkrete Pläne will Lorenz im Februar dem Stadtrat vorlegen.
Mobilitätsstation als Pilotprojekt
Einen ersten Schritt hin zu mehr Elektromobilität und Nachhaltigkeit hat München bereits gemacht und ein neues, „zukunftsweisendes Mobilitätsangebot“ präsentiert: die erste Mobilitätsstation an der Münchner Freiheit. Dort stehen erstmals in dieser Form verschiedene Mobilitätsangebote an einem Ort gebündelt zur Verfügung: Neben U-Bahn, Bus, Tram und Taxi gibt nun auch eigene Stellplätze für das vielfältige Carsharing-Angebot. Eine Ladestation für Carsharing-Elektroautos gehört ebenfalls dazu.
Die Mobilitätsstation soll die spontane und unkomplizierte Nutzung des Öffentlichen Verkehrs, von Carsharing und künftig auch Mieträdern aus einer Hand an einem zentralen und gut erreichbaren Verkehrsknotenpunkt mitten in Schwabing ermöglichen.
Von den insgesamt sechs Stellplätzen der Station sind die zwei an der Ladesäule für den derzeit einzigen Anbieter von E-Carsharing in München, DriveNow, reserviert. Für den größten Anbieter stationären Carsharings in München, Stattauto, ist ein Stellplatz vorgesehen. Die restlichen drei Stellplätze können neben DriveNow auch Fahrzeuge der Carsharing-Anbieter car2go und Citeecar nutzen.
Die Mobilitätsstation an der Münchner Freiheit ist ein Pilotprojekt. Daher werden die verkehrliche Wirkung, die Erfahrungen mit dem Betrieb und die Wirtschaftlichkeit der Station im Auftrag von MVG und LHM wissenschaftlich evaluiert. Die Ergebnisse werden dem Stadtrat 2016 vorgelegt.