Mehr Gewicht durch mehr Technik sowie der Trend hin zu schweren SUVs lassen den Spritverbrauch der US-Fahrzeugflotte seit den frühen 1990ern auf hohem Niveau stagnieren. Einer Studie des Instituts für Verkehrsforschung der Universität Michigan zufolge ist der Verbrauch aller Autos auf US-amerikanischen Straßen von 1991 bis 2013 im Durchschnitt pro 100 Kilometer nur um etwa einen Liter gesunken.
Die Untersuchung legt nach eigenen Angaben den tatsächlichen Spritverbrauch zugrunde, und nicht die schöngerechneten Phantasieverbräuche aus den Werbebroschüren der Hersteller.
Demnach hat sich der tatsächliche Verbrauch der Pkw-Flotte im Zeitraum von 1973 bis 1991 um 37 Prozent verbessert, von 17,5 Liter je 100 km auf elf Liter. In den 22 Jahren von 1991 bis 2013 allerdings ist der Verbrauch nur noch um einen Liter gesunken, auf durchschnittlich zehn Liter pro 100 Kilometer.
Nach dem Öl-Embargo von 1973 hätten die Autohersteller wichtige Fortschritte in Sachen Spritverbrauch gemacht, erklären die Wissenschaftler. Seit 1991 aber habe sich der Fortschritt deutlich verlangsamt. Schwere Pick-Ups und SUVs brauchen heute nur minimal weniger Sprit als damals: Lag deren Verbrauch 1991 bei 13,8 Litern, konnte er bis 2013 nur auf 13,7 Liter verringert werden.
Die Wissenschaftler haben die Zahlen für alle Fahrzeuge auf US-Straßen – also Pkw sowie Lkw, Busse und Motorräder – noch weiter bis 1923 zurückgerechnet. Damals verbrauchte die Flotte demnach im Schnitt 16,8 Liter. Bis 1973 stieg der Verbrauch auf 19,8 Liter. Danach sank er auf 13,9 Liter im Jahr 1991, der deutliche Rückgang setzte sich aber nicht fort: 2013 verbrauchte die Gesamtflotte aller Fahrzeuge im Schnitt 13,4 Liter auf 100 km – nur 20 Prozent weniger als 1923.
Ähnliches gilt für Deutschland: Das Statistische Bundesamt hat vor einigen Wochen errechnet, dass der Trend hin zu großen, schweren und durstigen SUVs dem Klima nachweislich schadet.