Es ist das aktuell schnellste Elektromotorrad der Welt und hat beim Pikes-Peak-Bergrennen auch alle Benziner hinter sich gelassen: Von der Lightning LS-218 werden zu einem Preis von knapp 39.000 Dollar plus Steuern in den USA ab sofort 150 Exemplare pro Jahr hergestellt. Die Kollegen von motomobil durften die Rakete schon einmal Probe fahren.
Die Lightning LS-218 liege dank 150 kW / 201 PS im „200-PS-Hypersport-Club, in dem sich die neuesten Ausgaben der Aprilia RSV4, BMW S1000RR, Yamaha YZF-R1 und Ducati 1299 Panigale ein Stelldichein geben“, wie motomobil berichtet. Dank Elektropower habe die Lightning allerdings ein deutlich höheres Drehmoment als die nur für die Rennstrecke zugelassene Kawasaki H2R mit ihren 310 PS. Mit 228 Nm fräst das Elektromotorrad seinen Hinterreifen in den Asphalt. Die um mehr als 100 PS stärkere Kawasaki schafft nur 156 Nm.
„Die Beschleunigung ist absolut monströs“
„Hat man auch nur ein bisschen Erfahrung mit Elektromotorrädern, kann man sich unschwer ausmalen, welche Dynamik beim Beschleunigen mit der LS-218 freigesetzt wird“, umschreibt das Motorrad-Magazin die Leistung der Lightning. Beim Losfahren sollte man „sich festhalten. SEHR festhalten! Die Beschleunigung ist absolut monströs. Man fokussiert einen Punkt in weiter Entfernung und ist im selben Moment auch schon dort“. Man fühle sich so, wie man sich „einen Transmittersprung in eine andere Galaxis vorstellt“. In der Zeit, in der das schnellste Serien-Elektroauto, das Tesla Model S, auf 100 km/h spurtet, ist die Lightning schon mehr als doppelt so schnell: Ziemlich genau drei Sekunden braucht die LS-218, um die Hundert-Meilen-Marke (knapp 161 km/h) zu knacken.
Trotz ihrer abartigen Beschleunigung sei die Lightning „extrem gut zu kontrollieren“. Was vor allem daran liege, dass das System so programmiert sei, „dass man auf den ersten 50 Prozent des Drehgriffs nur 30 Prozent des Drehmoments aktivieren kann. Dann – und bei höheren Tempi – kommt progressiv immer mehr Drehmoment ins Spiel“. Umgekehrt funktioniere das ganze auch sehr gut: Die Brembo-Bremsanlage mit konventioneller Hand- und Fußhebelanordnung verhalte sich „ganz ausgezeichnet“.
„Batterietechnisch“ sei die Lightning durch flache Zellen aus koreanischer Fertigung mit LMNC-Technologie (Lithium-Mangan-Nickel-Kobaltoxid) „am letzten Stand der Dinge“. Die Akkus mit wahlweise 12, 15 oder 20 kWh Energieinhalt reichen in größter Ausführung für mehr als 250 Kilometer.