Der ehemalige Autobauer Saab, mittlerweile in der chinesischen Gesellschaft National Electric Vehicle Sweden (Nevs) aufgegangen, hat nach ewigem Stillstand endlich einen Auftrag erhalten. Und dann gleich einen so großen: Nevs soll für die chinesische Leasingfirma Panda New Energy 150.000 Elektroautos bauen, teilte das Unternehmen mit. Außerdem umfasse die Bestellung 100.000 weitere Elektroprodukte und Serviceleistungen von Firmen der Nevs-Gruppe. Die Vereinbarung habe ein Gesamtvolumen von 78 Milliarden chinesischen Yuan – umgerechnet knapp 11 Milliarden Euro.
Im ehemaligen Saab-Werk im schwedischen Trollhättan sollen damit nach dem vorläufigen Produktionsstillstand im Mai 2014 endlich wieder Autos vom Band rollen. Mit der Serienproduktion soll 2017 begonnen werden. Firmensprecher Mikael Östlund sagte an, dass der Auftrag, der 2020 erfüllt sein soll, mehrere hundert Stellen schaffe. In Trollhättan werde man basierend auf der Saab-Modellreihe 9-3 Sedan die Chassis für die Elektroautos bauen; in den Nevs-Werken in China sollen die Autos endmontiert und vorerst aber auch nur am chinesischen Markt verkauft werden.
Wie die NZZ berichtet, soll Nevs Branchen-Insidern zufolge vier weitere Modelle auf einer gemeinsamen Plattform im Bereich der Kompakt- und Mittelklasse planen, die ebenfalls in Trollhättan produziert werden sollen. Diese sollen einerseits „eine urbane Klientel“ und andererseits Familien ansprechen. Für den Antrieb könne Nevs auf eine bereits bestehende Lösung zurückgreifen. Unter welcher Marke diese Autos verkauft werden, sei noch offen.