Von 0 auf 100 km/h in unter fünf Sekunden, Höchstgeschwindigkeit über 130 km/h, Reifenquietschen, volles Drehmoment ab dem ersten Antippen des Fahrpedals. Was fehlt, sind dröhnende Motorengeräusche und Benzingeruch in der Luft. Dieses Motorsporterlebnis stellten die FIA Electric and New Energy Commission und der Deutsche Motor Sport Bund e.V. (DMSB) vor kurzem in Berlin vor. Im Rahmen des Formel-E-Rennens präsentieren sie das „E-Kart“, eine Studie eines ausschließlich mit elektrischer Energie angetriebenen Sportrennkarts.
Beim innovativen Antrieb setzen FIA und DMSB auf Bosch. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen hat ihn mit den Verbänden und Deutschlands größtem Karthersteller Mach1 Kart entwickelt und nun in Berlin einen ersten Prototyp vorgestellt.
Von der Straße in den Rennsport
Der Kartsport gilt als Einstiegsserie in den professionellen Motorsport. Antriebsquelle heutiger Sportrennkarts ist überwiegend ein Verbrennungsmotor. Die komplette Neuentwicklung eines elektrischen Antriebs für den Profi-Kartsport begann bei FIA, DMSB, Mach1 Kart und Bosch sinngemäß auf einem weißen Blatt Papier. Die Idee: rein elektrisch betriebener Motorsport, der keinen Kompromiss bei Leistung und Performance eingeht. Die Lösung fanden die Motorsportentwickler im neuen Boost Recuperation System (BRS), dessen erste Generation ab 2017 in Serie gehen soll. Das BRS unterstützt den Verbrennungsmotor von Fahrzeugen in der Kompaktklasse mit bis zu zehn Kilowatt zusätzlicher Leistung.

Basis des neuen Antriebs sind zwei Starter-Generatoren mit zusammen 20 kW Leistung, die für sportliche 300 Nm Drehmoment an der Hinterachse sorgen. Als Energiespeicher dient eine 48-Volt-Lithium-Batterie. Zudem können die Starter-Generatoren Energie durch Rekuperation zurückgewinnen und diese zum Beschleunigen nutzen. Schaltzentrale des Antriebs ist ein eigens entwickeltes Steuergerät, das die Energieströme im Gokart steuert. Komplettiert wird das Gesamtsystem mit Sensoren und einem Kabelbaum. „In den nächsten Wochen und Monaten werden wir weiter testen, um zu sehen, was mit dem neuen E-Kart noch alles möglich ist“, kündigte der Leiter von Bosch Motorsport Dr. Klaus Boettcher an.
stefan meint
Elektrokarts hat z.B. ASMO schon vor vielen Jahren gebaut, ist eine tolle Sache. Schön, dass die „Großen“ hier nun auch aufwachen. Dem Indoor-Betreiber spart das vor allem Heizung- und Lüftungskosten. Und die Leute merken, dass Elektroantriebe nicht nur professionell funktionieren, sondern auch so richtig Spass machen.
lenzano meint
IRRE 300Nm in nem Kart.
Bin schon einige Male auf den hier für Ottonormalos mietbare eKarts auf Indoorstrecken gefahren.
Das macht richtig Laune, ist leise, trotzdem bis zu 60km/h schnell.
Das einzige was stinkt sind die Reifen, wenn man zu viel Abrieb erzeugt.
Für die Betreiber unbestritten deutlich günstiger als wartungsintensive Verbrennerkarts. Erst recht, wenn der Fahrstrom noch aus eigener Produktion kommt. :)