So gut wie alle etablierten Autohersteller haben sich nach anfänglichem Zögern mittlerweile zu Elektromobilität bekannt. In den nächsten Jahren wollen sie zahlreiche Stromer der neuesten Generation auf den Markt bringen. Die deutschen Zulieferer müssen ihre Produktpalette daher nun neu aufstellen – die große Herausforderung: Die Produktion von E-Motoren erfordert viel weniger Teile als Benziner- oder Diesel-Systeme. Viele Verschleißteile halten zudem länger oder fallen komplett weg.
Vor allem kleinere Firmen fürchten, dass in Zukunft deutlich weniger Zulieferer benötigt werden. Um nicht durch den Wandel der Branche und Wettbewerber aus Asien und den USA aus dem Markt gedrängt zu werden, schwenken deutsche Zulieferer zunehmend auf Elektrotechnik um.
„Sie gehen schon heute mit innovativen, auf die E-Mobilität zugeschnittenen Fahrzeugkomponenten und Systemlösungen in die globalen Märkte“, so Andreas Vietinghoff, Netzwerkmanager des Autozulieferer-Verbandes automotive-mv im Gespräch mit der Ostseezeitung. Er ist zuversichtlich, dass bald alle Automobilzulieferer des Landes auch Komponenten für Elektromobilität liefern werden.
Neben Technik für den Elektroantrieb werden in Zukunft auch weiter Know-how und Teile für Komponenten wie Airbags, Bremsanlagen, Lenkungen, Sitze oder Navigationssysteme benötigt. Elektrische Komponenten wie Stecker, Kabel, Schalter, Klimaanlagen und Heizungen werden ebenfalls weiter eine wichtige Rolle in der Automobilindustrie spielen.