Die Initiative „Qualität ist Mehrwert“ hat Kfz-Werkstätten zur Elektromobilität befragt und die Ergebnisse einer Umfrage von 2019 gegenübergestellt. Im Fokus stand, wie sich das Reparatur- und Wartungsaufkommen von Elektro- und Hybridfahrzeugen in den letzten drei Jahren entwickelt hat und wie freie Werkstätten den Bereich sehen.
59 Prozent der befragten Werkstätten sind qualifiziert für die Reparatur an Elektrofahrzeugen und verfügen über die nötige Ausstattung. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zu 2019 nicht verändert. Die verbleibenden 40 Prozent sehen nur teilweise eine Notwendigkeit, das Know-How in diesem Bereich auszubauen.
Durchschnittlich 84 Prozent der Kundenfahrzeuge der befragten Werkstätten verfügen über einen Verbrennungsmotor, die verbleibenden 16 Prozent teilen sich auf andere Antriebe auf. Etwas mehr als die Hälfte (54 %) derer, die bisher noch keine Elektrofahrzeuge in ihrer Werkstatt reparieren, planen eine Weiterbildung.
20 Prozent möchten auch in Zukunft das Thema Elektromobilität nicht angehen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So gaben einige Teilnehmer der Umfrage an, dass der Marktanteil bisher noch gering sei und die eigene Arbeitszeit begrenzt, sodass sich eine Fortbildung in diesem Bereich nicht lohne. Eine weitere Gruppe schätzt E-Mobilität als ein vorübergehendes Phänomen ein. Damit sind die Umfrageteilnehmer nicht allein: Waren 2019 noch 82 Prozent der Meinung, dass sich elektrische Antriebe durchsetzen, sind es jetzt nur noch 67 Prozent. 33 Prozent der Befragten in diesem Jahr sind davon überzeugt, dass sich der Verbrennungsmotor mit alternativen Kraftstoffen (z. B. Ecofuels) durchsetzt.
66 Prozent der Werkstätten befürchten einen sinkenden Arbeitsaufwand durch die Elektromobilität. 31 Prozent der Befragten erhoffen sich zusätzliche Ertragschancen, 2019 waren es noch 7 Prozent. 48 Prozent rechnen mit weniger Arbeitsaufwand durch den wachsenden Anteil von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in der eigenen Werkstatt.
Während 2019 nur 10 Prozent angaben, dass auf dem eigenen Gelände eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge vorhanden ist, waren es drei Jahre später bereits 28 Prozent. Weitere 51 Prozent der freien Werkstätten denken darüber nach und können sich grundsätzlich die Investition in eine Ladesäule vorstellen. 21 Prozent lehnen eine Stromtankstelle auf dem eigenen Firmengelände ab.
64 Prozent der Werkstätten gaben an, in den nächsten fünf Jahren Investitionen in Hardware wie Werkzeug und Ausstattung und/oder Fortbildungen zu planen. Der Großteil der freien Werkstätten plant diese Investitionen in den nächsten 12 Monaten. 10 Prozent der Befragten in diesem Jahr sind noch unentschlossen, ob sie weiter investieren. 26 Prozent haben keine weiteren Investitionen geplant.
Im Vergleich zur Situation vor drei Jahren ist der Informations- und Unterstützungsbedarf weiter hoch. 39 Prozent der befragten Werkstätten wünschen sich mehr Informationen und Unterstützung von Partnern. So gibt es noch relevanten Informationsbedarf bei Detailthemen, wie zum Beispiel notwendige Versicherungen für Werkstätten, Entsorgungsmöglichkeiten und -kosten einzelner Teile sowie Beschränkungen bei Reparaturmöglichkeiten durch Mietmodelle der Hersteller bei Batteriesystemen.
Allstar meint
Frei Werkstätten haben durch Hybridfahzeuge schon 20 Jahre Erfahrungen mit HV Technik. Die Entwicklung bleibt auch bei der Berufsausbildung nicht stehen, den klassischen Mechaniker gibt es schon lange nicht mehr, das sind Mechatroniker, auch mit Schwerpunkt Hochvolt-Technik.
Ohne entsprechende Qualifizierung darf an E Fahrzeugen sowieso nicht gearbeitet werden, die Zertifikate hängen in den Werkstätten aus, so jedenfalls in den Betrieben die ich kenne. Service nach Herstellervorgabe ist sowieso Standard.
Meister Sauron meint
Servicebedarf BEV -60% ca. Das gilt als gelernter Erfahrungswert unter Betrieben, die schon reine E-Flotten betreuen. Das haut natürlich rein, gerade reine Werkstattbetriebe können da gar nicht ausweichen. Ich würde ja schleunigst auf Elektriker umschulen und PV Anlagen auf die Dächer nageln…
E-Tom meint
Es gibt schon Spezialisten für E-Mobilität unter den freien Werkstätten, sonst stände z.B. der Hof in Bochum nicht mit E-Fahrzeugen der Post und DHL voll, wie seit Jahren zu sehen.
Powerwall Thorsten meint
Wir waren 2004 in Australien im Urlaub.
Dort haben wir uns unsere erste digitale Kamera gekauft (Canon Powershot: Auflösung 3,2 Megapixel Preis 700 Australische Dollar) Der 512MB !!! Speicherchip hat weitere 500$ gekostet und das Unterwassergehäuse noch einmal soviel.
Zuhause angekommen sagte ein befreundeter Fotograf, daß sich die digitale Fotografie nie durchsetzen wird………
Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
PS Peter (der Fotograf) hat 2007 Insolvenz angemeldet und arbeitet heute als Lehrer – die (digitale) Foto-AG leitet er jedoch mit Begeisterung.
DerÄlbler meint
Meine erste Digicam habe ich 2000 gekauft, eine Fuji DX-10, 0,9 MP, damals bei Photo Porst um unwiderstehliche 50% reduziert für 333 DM, incl. 2MB SM Card :-)
Der Grund, warum professionelle Fotografen lange Zeit die Digitale Fotografie ablehnten war die unterirdische Qualität im Vergleich zur Analogen, und nicht etwa mangelnde Weitsicht in technische Entwicklungen. Martin Schoeller zb. benutzt erst seit wenigen Jahren Digicams, und nur die des dänischen Herstellers PhaseOne, weil es die einzigen sind, die Hauttöne realistisch wiedergeben können. Wir sprechen von Preisen ab 60.000 Euro! Gutes Equipment kostet auch heutzutage noch viel Geld, da hat sich nichts geändert
Tobias meint
Die nächste freie Werkstatt hier hat zwar E-Mobilität auf der Werbung, die beiden Kfz Meister kennen sich aber nicht wirklich damit aus. Das es keine Wartung beim EAuto gibt wussten sie nicht, das die Bremsen wesentlich länger halten wussten sie auch nicht.
Ebenso andere Kfz Meister mit denen ich gesprochen habe, auch ein Tankstellen Verpächter einer blauen Marke.
Ich vermiete Gewerbeflächen und komme mit den Leuten ins Gespräch.
Einem Kfz Meister (unter 30 Jahren) der eine neue Verbrenner Werkstatt hier im kleinem Ort aufmacht (bei mir als Mieter der Fläche) sage ich das ich nicht an sowas ohne Zukunftsaussicht vermiete.
Da werden die Augen groß und von den gelernten Menschen kommt immer als Antwort das EAutos zu wenige sind und das würde nicht funktionieren und sei nur temporär.
Wir schreiben das Jahr 2022 !
Selbstverständlich kommt so eine Aussage als Selbstschutz. Ein Ölhändler hat keine Erfahrung und schon gar kein Interesse an etwas das seine Existenz kostet.
Garrett meint
Hallo Tobias, ich bin selbst Kfz Mechatroniker Meister IHK, und halte deinen Kommentar für frei erfunden!
libertador meint
Wie gut sind die freien Werkstätten eigentlich aufgestellt, wenn es an die Reparatur des Kernbestandteils von E-Autos geht. Können freie Werkstätten Fahrakkus reparieren, bzw. austauschen?
Meines Wissens nach sieht es da im Moment recht mau aus, weil eigentlich nur die Hersteller über Fahrakkus verfügen. Weiß jemand mehr?
stdwanze meint
Wie oft müssen Traktionsbatterien getauscht werden? Hast Du den Motorwechsel deines 4 Jahren alten ICE auch in einer „Freien“ machen lassen?
libertador meint
Da ich nie ein ICE gefahren bin, habe ich auch nie machen lasse xD.
Traktionsbattietausch wird nicht häufig vorkommen, aber wenn man das nur beim Hersteller machen kann, dann würden die Preise dafür sehr hoch sein, da es ja keine Alternative gäbe. 4 Jahre sind sowieso Quatsch, da die Akkus länger Garantie haben. Ich hoffe aber, dass die Autos auch im Falle eines Akkudefektes nach 10 Jahren noch wirtschaftlich weiter fahren können.
Christian Schwarz meint
Tatsächlich sind die Akkus überhaupt nicht das Problem aber als Zoe-fahrer habe ich schon oft davon gehört dass die Ladeeinheit kaputt geht, oder der Elektromotor getauscht werden muss. Besonders bei der Ladeeinheit ist das sehr ärgerlich, da kostspielig. Und bei älteren Fahrzeugen hat man da schnell einen wirtschaftlichen Totalschaden – wenn man irgendwann in der Lage wäre dort einzelne Komponenten zu tauschen, wäre das schon eine sehr gute Sache und ein Betätigungsfeld für Werkstätten!
FahrradSchieber meint
„Können freie Werkstätten Fahrakkus reparieren, bzw. austauschen?“
Warum nicht?
In Amerika gibt es mittlerweile „freie“ Spezialisten, die z. B. fehlerhafte Einzelzellen/Module austauschen.
Für ein Angebot in der Breite wird sicherlich noch die Nachfrage fehlen.
Die Elektromobilität legt ja gerade erst los, und auf fast alle Akkus gibt es 8 Jahre Garantie.
Aber dann wird der Markt auch für freie Anbieter interessant werden.
Müssen ja nicht nur Reparaturen sein, je nach Akkupreisentwicklung könnten auch „Upgrades“ interessant werden.
Ökoman meint
Genau, die Nachfrage wird erst noch richtig kommen.
Die meisten Batterien halten länger, als der Fahrzeughersteller es hat vermuten lassen. Es gibt auch Spezialisten in Europa, z.B. in Norwegen (arbeiten mit Bosch zusammen) oder in Tschechien. Tauschakkus kommen – wenn es nicht gerade neue Akkus sind – oft aus Unfallfahrzeugen, die einen Totalschaden hatten und die Batterie heil geblieben ist.
Skodafahrer meint
In Zukunft wird es wohl keine Module mehr geben.
Denn Module reduzieren die Energiedichte der Batterie.
Weiterhin wird die Batterie tragend sein. Wenn dann noch die Zellen wie bei Teslas neuem Batteriepack mit der 4680 Zelle eingeklebt sind, kann man nichts mehr reparieren. Auch ist der Austausch der Batterie zeitintensiver, wenn auch die Sitze, die Mittelkonsole und der Teppichboden mit der Batterieeinheit verbunden sind.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wird wie bei den Handies sein: Akkutausch nicht erwünscht.
Thomas meint
Ich sehe das so wenn die Elektromobilität voll durchschlägt wird es keine freien Werkstätten mehr geben wovon sollen die leben ? Keine Inspektionen mehr kaum Bremsverschleiß usw. Nur alle paar Jahre die Batterie wechseln oder die TÜV Mängel beseitigen wird nicht reichen um am Leben zu bleiben.
perr meint
Ich kan zum Teil diese Haltung verstehen, aber nicht tolerieren.
Die Analogie, eines an der Klippe hängenden, die sich mir aufdrängt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Es gibt eben viel weniger, was man dem Kunden vormachen kan, der Antrieb ist komplett verkapselt und geht i.d.R. nicht kaputt, keine Filter, weniger bis gar keine Schmierstoffe. Die Liste der Gelddruckparameter ist endlos, da kann man schon nervös werden und sich an althergebrachtem festklammern.
Das Problem wird sich von selbst lösen, die die nicht mit der Zeit gehen, werden mit der Zeit gehen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Es gibt eben viel weniger, was man dem Kunden vormachen kann…“
Das mag vielleicht auf die Mechanik zutreffen. Im Bereich Software und Diagnose ergeben sich in Zukunft jedoch ungeahnte Möglichkeiten. Da muss dann halt mal der ganze Rechner im Fahrzeug oder ein paar Platinen getauscht werden. Klima, Luftfilter und einiges bleiben ja auch. Das kostet in Zukunft dann halt das Doppelte.
Ich denke da wird sich nur einiges in andere Bereiche verschieben. Günstiger wird doch nichts, das ist nur eine Wunschvorstellung.
JustMy2Cent meint
Das stimmt so nicht. In Wirklichkeit ist so ziemlich alles billiger geworden (außer Kaviar vielleicht ;-), wenn man die im Laufe der Jahre ebenso gestiegene Kaufkraft mit einbezieht. Die Preise in „absoluten“ Zahlen haben massiv zugenommen. Das ist so, aber wenn man Inflation und Gehälter mit betrachtet, ist so ziemlich alles billiger geworden. Bestes Beispiel sind in der Tat Autos. Schau einfach mal, wer sich in den 50er Jahren ein Auto leisten konnte, und wer dies heute kann.
elbflorenz meint
Bis 2019 gesehen stimmt Ihre Aussage zu den Preisen – im Verhältnis zu den Einkommen.
Zumindest im Groben. (Außer bei Wohnkosten/Immobilien)
Seit Corona ist das mächtig im Wanken – und seit dem Krieg in UA und den darauffolgenden Wirtschaftskrieg ist Ihre Aussage – mit Verlaub – eine Falschaussage.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ob man das so sehen kann weiß ich nicht. Vielleicht ist das zu einfach gedacht. Denn in deine inflationsbereinigte Steigerung der Reallöhne ist halt ein Mittelwert. Die Lohnungleichheit steigt und niedrige und mittlere Einkommen haben eben keine inflationsbereinigte Lohsteigerung. Genau diese Gruppe geht auch verstärkt in freie Werkstätten und fährt gebrauchte. Den Gutverdiener mit Dienstwagen oder Leasingfahrzeug „interessiert“ das alles nicht. Bevor an dem Wagen was defekt ist wird er getauscht bzw. es liegt alles noch in der Herstellergarantie. Mit den Problemen kann sich dann der Zweit- oder Dritthalter herumschlagen.
Die Frage ist halt auch, was die Leute die sich in den 50er Jahren kein Auto leisten konnten sonst so für Lebensqualität hatten. Konnten die in den Urlaub fahren, ins Kino und ins Restaurant gehen? Wenn du heute ein Auto hast (vielleicht haben musst), die letzten Euros da rein steckst und nicht mehr in den Urlaub fahren kannst, Kino und Restaurant zu teuer sind, dann weiß ich nicht was besser ist.
David meint
Da muss total umgedacht werden. Die Chancen sind gar nicht begriffen worden.
ID.alist meint
Gebe ich Dir recht. Aber heutzutage gibt es noch Hufschmiede, und keiner sagt, die haben was nicht mitgekriegt.
Würde ich jetzt, sagen wir mal, Mitte 40 sein und meine eigene freie Werkstatt haben, dann würde ich es mir 2 Mal überlegen ob ich ganz auf EVs setzen sollte.
In den nächsten 13 Jahren wird man weiterhin Verbrenner verkaufen, und diese wird man mindestens 10 auf der Straße sehen. 45 + 23 = 68 d.h. Ich würde „mit den letzten Verbrenner“ ins Ruhestand gehen. Ist das so schlimm?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Sehe ich auch so. Zumal die freien Werkstätten ja oft vor allem ältere Gebrauchte reparieren. Da kommt noch nicht viel an E-Autos rein. Unser Schrauber des Vertrauens hat bisher noch kein E-Fahrzeug auf dem Hof gehabt und hat genug zu tun.
Mit dem Leasingfahrzeug, Neuwagen oder jungen Gebrauchten geht man erst mal paar Jahre zur Vertragswerkstatt, weil man eh Garantie/Gewährleistung hat. Die freien kommen dann ins Spiel, wenn der Zeitwert, Stundesätze und Preise der Originalteile nicht mehr im Einklang stehen oder halt wirklich einfache Sachen zu erledigen sind.
Kasch meint
Genau so ist es ! Das sind freie Unternehmer, die durch wertschöpferische Tätigkeit ihr Geld selbst verdienen müssen. Nicht zu verwechseln mit den vielen Organisationen, die per Staatsknete Propaganda für Träumer verbreiten. Wann sich Investitionen lohnen, weiß die freie Werkstatt schon selbst am besten.
Frank von Thun meint
Ja, das ist schlimm, mit Verbrenner retten Sie nicht die Welt. Hören Sie mal die täglichen Umwelt-Nachrichten.
David meint
Die Hufschmiede haben erst zu Hunderttausenden umsatteln müssen bis es dann jetzt einige wenige gibt, die gut davon leben können. Bei Elektro ist die Chance, dass es jetzt gar niemanden gibt, der Elektroautos tunt, aufrüstet, umrüstet, freischaltet. Die Tools und das Wissen gibt es aber im Kern.
Gibt bei Tesla einige, die das Speedlimit aufheben können. Porsche hat ein Reparaturkonzept für seine Akkus. Kostet bei Porsche aber 5k Arbeitslohn, während ein Modul nur 600€ kostet. Beim VW e-up1 könnte man jetzt schon starten. Denn VW selbst baut alte Bullis mit e-up Technik und ID.3 Akku. eVito könnte man auf 130 kWh bringen, neue gekühlte Ladebuchsen für mehr Ladeleistung, weil meist der Temperatursensor genau dort den Ladestrom begrenzt…usw…usw.
Wer jetzt anfängt, kriegt Kunden aus ganz Deutschland. Das war gemeint.
Ökoman meint
Dass es noch ein paar Hufschmiede gibt, liegt wohl daran, dass es immer noch Pferde gibt! ;-)
Glaubt man dieser Studie, und die 20% der Betriebe, die sich neuer Technologie verweigern, werden diese 20% eben auf der Strecke bleiben. Es gibt heute schon neue Einkunftsmöglichkeiten, z.B. „Batteriezertifikate“, aber damit muss man sich auch beschäftigen WOLLEN.
stromschüssel meint
„Eine weitere Gruppe schätzt E-Mobilität als ein vorübergehendes Phänomen ein. Damit sind die Umfrageteilnehmer nicht allein: Waren 2019 noch 82 Prozent der Meinung, dass sich elektrische Antriebe durchsetzen, sind es jetzt nur noch 67 Prozent. 33 Prozent der Befragten in diesem Jahr sind davon überzeugt, dass sich der Verbrennungsmotor mit alternativen Kraftstoffen (z. B. Ecofuels) durchsetzt.“
Die von FDP/CDU/CSU und VDA ausgebrachte Volksverdummungssaat ist aufgegangen…
David meint
Tatsächlich gibt es als Grundlage sämtliche Elektromobilität in Europa den „Nationalen Aktionsplan Elektromobilität“. Der ist von der CDU und von Frau Merkel persönlich und sah für 2020 1 Million Elektroautos in Deutschland vor. Das Ziel ist nicht erreicht worden, aber zwei andere wichtigere Ziele, nämlich das Deutschland Leitmarkt für Elektroautos in Europa wird und die deutsche Industrie führend. Das hat geklappt, das maue Kaufverhalten ist durch Förderung angekurbelt worden. Alles richtig gemacht und schon vor 13 Jahren den Fokus auf Elektroautos gelenkt. Das ist die Wahrheit und nichts mit Tesla usw…
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
stromschüssel meint
Auch wenn ich den unsachlichen Teil deines Kommentares nicht mehr lesen konnte: Was hat denn jetzt schon wieder Tesla mit meinem Kommentar zu tun?
Und den tollen Plan von der CDU konnte man ja nun wirlich in die Tonne kloppen. Alle Ziele verfehlt, nix erreicht. Und wer behauptet, dass die Bundesregierung schon 2009 („schon vor 13 Jahren“) den Fokus auf Elektroautos gelenkt hat, der kommt dann auch auf den Gedanken, dass Tesla mit der Etablierung der Elektromobilität nichts zu tun hat.
David meint
Nein, das heißt zurecht „Nationaler Aktionsplan“. Dazu gehörte die Normung von Typ2 und CCS-Stecker, die Anforderung an Ladesäulen und eine Zusammenarbeit mit den rein deutschen Automobilkonzernen, um sie davon zu überzeugen, jeweils einen rein elektrischen Wagen bis 2014 auf den Markt zu bringen. Das hat alles geklappt. Ein voller Erfolg! Da hat also die CDU/CSU damals die Elektromobilität in Europa eingeleitet. Tesla gabs da noch keinen. Das erwähne ich, weil Tesla-Fans gerne die Fakten so umdeuten, dass Tesla die Elektromobilität über die Welt gebracht haben. Haben sie nicht.
stromschüssel meint
@David:
Ich habe jetzt mal ein wenig im NPE Fortschrittsbericht von Mai 2012 gestöbert. Abgesehen von der Selbstbeweihräucherung stellt sich mir folgende Frage: Warum hatten 2012 (fast) alle Länder, die sich damals schon mit der E-Mobilität befassten, Kaufprämien für BEV zwischen 5.000 Euro (Frankreich) und 10.000 Euro (Japan) ausgelobt? Wie hoch war 2012 noch mal die Kaufprämie für ein Elektroauto?
Aus einem Artikel der Deutschen Welle (Mai 2012): „Staatliche Kaufprämien, wie sie in anderen Ländern ganz selbstverständlich gezahlt werden, lehnt die Bundesregierung allerdings nach wie vor ab. Er habe durchaus Verständnis für solche Forderungen, so Ramsauer. Es sei ja geradezu Teil der deutschen Diskussionskultur, immer sofort nach staatlichen Zuschüssen zu fragen. Wenn aber 5000 Euro pro Auto gezahlt würden, dann wären das bei der anvisierten Zielmarke von einer Million Elektroautos bis 2020 immerhin fünf Milliarden Euro.“
Was die Bundesregierung damals gemacht hat: Sie hat dafür gesorgt, dass Deutschland in Sachen E-Mobilität nicht ganz nackt dasteht, sondern (immerhin!) den linken Socken schon mal zum überstreifen vorbereitet hat.
Sorry, da kann ich deine Lobeshymnen nicht ansatzweise nachvollziehen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ David:
Das stimmt schlichtweg nicht, was du schreibst: der Aktionsplan, der wirklich lesenswert ist, wurde deswegen entwickelt, weil um Deutschland herum viele Aktivitäten in Richtung E-Mobilität 2009 bereits stattfanden (steht sogar so im Plan selbst). Der Aktionsplan war eine Reaktion auf Marktgeschehenisse und keine Innovation.
Und obwohl der Plan wissenschaftlich richtig gut und umfassend war, hat es die Merkel-Regierung, hörig den zahlreichen Lobbyisten, und aufgrund mangelnder Qualifikation ihrer Politiker zustande gebracht, das ganze Projekt gegen die Wand zu fahren. Hätte Merkel und Co. richtig agiert, wäre Tesla nie so groß geworden und hätte nie unsere gesamte Automobilindustrie aufgemischt und vor sich her getrieben.
David meint
Doch, das stimmt alles. Natürlich hat die Bundesregierung die Elektromobilität nicht erfunden, aber in einen großen Rahmen gepackt. Die Normungen haben sich in Europa durchgesetzt. Die deutsche Automobilindustrie ist weltweit Technologieführer im Elektrozeitalter: 800V kommt aus Deutschland, HPC kommt aus Deutschland, die effizientesten Antriebssysteme werden zwischen Mercedes und BMW ausgemacht, die gnadenloseste Skalierung auf einer Basis ist nicht Tesla oder China, sondern VWs MEB.
Alle deutschen Hersteller sind auf Kurs, haben sich bereits vor dem Hype mit Milliarden bei den führenden Zellherstellern eingekauft. Das kann für Tesla und Stellantis noch richtig doof werden. LG ist quasi in deutscher Hand, Technologiepartner von CATL ist Mercedes. Da hatte Tesla lange drauf gehofft, das zu werden.
Richtig ist auch, Deutschland wollte lange nicht die Anschaffung privater, elektrischer PKW fördern. Was ich verständlich finde, Subventionen sind immer so eine Sache. Aber dann hat man Nägel mit Köpfen gemacht und fast schon zu viel gefördert. Hätte man wirklich mit diesem Jahr komplett beenden sollen.
BeatthePete meint
@David
Ach David langsam tut’s weh.
Glaubst du ernsthaft, dass du heute einen Taycan fahren würdest, wenn 2012 Tesla kein Model S herausgebracht hätte?
Würdest du heute 800V Technik haben wenn 2012 die absolute Krönung der E Autos ein Renault Twizy / Zoe gewesen wäre?
Ahnst du, wem du heute deinen Taycan verdankst ?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Die von FDP/CDU/CSU und VDA ausgebrachte Volksverdummungssaat ist aufgegangen…“
Komisch gar keine AfD dabei? Wie machen das die Parteien eigentlich? Ich hab noch keinen auf der Straße mit einem „Werbestand“ gesehen, wo gegen E-Mobilität geredet wird. Kann natürlich auch sein, die werben dafür: „weniger Wartung, weniger Reparaturen, kauft euch ein E-Auto…“ Ich würde unseren Politiker gar nicht so viel Einfluss und Manipulationsmacht zutrauen.
Meinst du nicht, dass diese Leute auch ihre eigenen Gedanken haben und ihre Meinung dazu entwickeln? Gerade im Automobilsektor, egal ob am Band oder in der Werkstatt, sind die Leute mit der bestehenden Technik aufgewachsen, die Leben davon. Da brauch man keine Politiker, damit sich eine Abneigung entwickelt, wenn man den Job bedroht sieht. Das kommt von ganz allein dazu, wenn man ständig ließt: „weniger Teile…. kann weniger kaputt gehen …. kaum Verschleiß ….“ Viele freie Werkstätten leben vom Ersatzteilgeschäft. Da klatscht doch kein Werkstattmeister in die Hand, wenn er sowas hört.
stromschüssel meint
Afd? Nie gehört!
Verfassungsfeindliche Parteien erwähne ich nicht, denn sie verdienen keine Bühne.
Aber wenn ich so höre, was im Kollegen-, Freundes- und Bekanntenkreis so an Politikermist nachgeplappert wird (bei Fragen zur Mobilität gerne das „technologieoffen-Geschwafel“ von Herrn Lindner Co., gerne in Kombination mit der „Reichweitenangst“ bei BEVs und den armen Kinderhänden, die Kobalt selbstverständlich nur für Traktionsbatterien ausbuddeln), dann befürchte ich schon, dass sich ein nicht unbeträchtlicher Teil meiner Mitbürger (gerne) manipulieren lässt. Der Lobbyismus gibt allem dann den Rest.
Aleman meint
Also die einzigen Parteien, die der Verfassung gefährlich werden können sind die Regierungsparteien. Alle anderen würden vielleicht gerne, haben aber keine Gelegenheit dazu.