Das in Italien angesiedelte Start-up Aehra will ab 2025 luxuriöse Elektroautos verkaufen, auf das erste gab es kürzlich einen Ausblick. Nun veröffentlichte das Unternehmen die Ergebnisse einer beim Marktforschungsinstitut Savanta in Auftrag gegebenen Umfrage, die das Interesse an besonders hochwertigen Stromern beleuchtet.
Demnach liegt das Durchschnittsalter der Verbraucher, die ein Premium-Elektroauto kaufen möchten, bei unter 40 Jahren. Frühere Daten zeigten laut den Studienautoren, dass die Käufer in den Fünfzigern und überwiegend männlich sind. Die Ergebnisse der neuen Auswertung hätten zudem ergeben, dass Frauen nun genauso an Premium-Elektrofahrzeugen interessiert sind, die einen Schwerpunkt auf „Komfort und Raffinesse“, legen wie Männer. 53 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen gaben an, dass sie den Kauf eines Premium-Elektrofahrzeugs mit hoher Wahrscheinlichkeit in Erwägung ziehen.
44 Prozent der Generation Z (18-25 Jahre), 61 Prozent der Millennials (26-49 Jahre), 47 Prozent der Generation X (50-64 Jahre) und 37 Prozent der Baby-Boomer/Silent Generation (65+ Jahre) erklärten, dass sie den Kauf eines Premium-Elektroautos ernsthaft in Betracht ziehen würden. Das Durchschnittsalter der Verbraucher, die am Kauf von Luxus-Elektroautos interessiert sind, ist damit laut den Studienautoren seit früheren Untersuchungen um mehr als ein Jahrzehnt gesunken. Die Altersgruppe der Millennials werde beim nächsten Fahrzeugkauf am wahrscheinlichsten ein Premium-Elektroauto in Betracht ziehen.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist die Erwartung eines hochgradig personalisierten, durchgängigen Kundenerlebnisses, das für die Umfrageteilnehmer, die den Kauf eines Premium-Elektrofahrzeugs in Erwägung ziehen, ein entscheidender Faktor ist. Die Studie, für die den Angaben nach über fünftausend Umfragen über mehrere Länder und Generationen genutzt wurden, zeigte auch, dass Fahrzeugprestige, Design, Platz, Komfort, Kraft und Leistung entscheidende Entscheidungsfaktoren sind.
„Das jüngere Alter der Käufer, die den Erwerb eines Ultra-Premium-Elektrofahrzeugs in Erwägung ziehen, und die Tatsache, dass das Interesse fast gleichmäßig zwischen Männern und Frauen aufgeteilt ist, sind zwei der vielleicht überraschendsten Ergebnisse, die sich herauskristallisiert haben“, so Nick Baker von Savanta. „Die klare Forderung nach einer deutlichen Verbesserung des Kundenerlebnisses sollte für alle Automobilhersteller und Start-ups mit Ambitionen in diesem Sektor ein deutlicher Weckruf sein.“
Laut der Umfrage zeichnen sich sieben unterschiedliche Kundentypen ab: Rundum-Liebhaber (Durchschnittsalter 42, Auto-Enthusiast, Ausrichtung auf Luxusmarken), Käufer und Entscheider (Durchschnittsalter 37, Auto-Enthusiast, persönliche Note, Ausrichtung auf Luxusmarken), Prestigesuchende (Durchschnittsalter 34, Ausrichtung auf Luxusmarken, persönliche Note), Liebhaber individueller Autos (Durchschnittsalter 51, Auto-Enthusiasten), Begehrende Aspiranten (Durchschnittsalter 42, persönliche Note), Altmodische Standardisten (Durchschnittsalter 56, Attraktivität von EV) und Bewährte Traditionalisten (Durchschnittsalter 53, Auto-Enthusiasten).
Envision meint
Hüstel. Hüstel, lese ich richtig: „Millennials (26-49 Jahre)“
Also wer 1973 geboren ist, zählt noch als (rüstiger) 49 Jahre alter Millenial, wusste noch gar nicht das ich auch einer bin.
Thorsten Stuttgart meint
Das Umfrageergebnis passt nicht zu den finanziellen Möglichkeiten der Unfrageteilnehmer.
Gegenprobe: Man mache eine Umfrage unter Männern von 18 bis 65 ob sie Interesse am Kauf eines Premiumverbrennerfahrzeuges haben.
Ich persönlich habe Interesse an einem EQS 580 und oder einem Taycan Turbo S. Ein Blick auf Leasingmarkt zeigt mir einen Porsche Taycan GTS mit 10000 km pa bei einer Laufzeit von 36 Monaten, dessen mtl. Leasingrate fast meinem Netto entspricht. Bestellung ist raus! 😁
Swissli meint
Gilt die Umfrage nur in Italien? Wenn ja, sollte man diese Millenials und Gen.Z noch fragen, wieviele zuhause bei den Eltern wohnen weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können…. Aber klar Premium BEV gerne haben wollen.
Hans Meier meint
Solche Umfragen kannn man getrost ignorieren, weil „Wollen“ und die „Realität des Könnens“ unterschiedlich sind. Mit der Inflation aktuell kann man das schön beobachten, aktuell stürzen so einige „Märkte“ ab. Früher war mal 200km Reichweite der heilige Gral, dann 300, dann 500… Leute haben in der Regel wenig Ahnung aber viele Wünsche (weil im Kern dann doch zu wenig Interessiert um sich wirklich mit einem Thema auseinaderzusetzen), darum kann man solche Umfragen dorthin schicken wo sie hingehören, ins Nirvana des Vergessens.
David meint
Befragungen. Es ist aber ohne Frage so, das eine große Neigung zum Premium Artikeln besteht. Mode funktioniert fast gar nicht ohne teure Marken als Impulsgeber. ein neues iPhone ist ein Statussymbol. Es hat aber zumindest noch Nutzen. Dagegen hat eine mechanische Armbanduhr einen extrem geringen Nutzen, ist aber dennoch extrem beliebt. Daher versuchen viele Konzerne, eine Brand zu kreieren, mit der man viel Geld machen kann.
Bezogen aufs Elektroauto gibt das die Chance, trotz hoher Kosten für den Akku nicht an Kapazität sparen zu müssen. Aber ein Elektroauto ist ein Auto. Hier gelten in Deutschland besondere Regeln. Die Marke muss ikonisch sein, also mit Historie, mit Service, mit Lifestyle. Daher funktionierte Tesla nur als erster am Markt, jetzt ist es die Marke der Rentner und das Image verblasst zusehens, weil die traditionellen Marken übernehmen. Diese Entwicklung ist nicht neu: Egal, wie gut die Produkte waren: Sämtliche Nobelmarken japanischer oder koreanischer Konzerne sind hierzulande sang- und klanglos untergegangen.
Swissli meint
Das Problem des Premium Produktes Auto (oder BEV) ist, dass es nach rund 15 Jahren verschrottet werden muss. Das Prestige und der Wert ist zeitlich also sehr beschränkt und nimmt sehr schnell ab, im Gegensatz zu einer traditionellen Markenuhr die teilweise über Generationen weitergegeben wird.
edwhar meint
@Swissli
… stimmt, Äpfel schmecken viel besser als Birnen …
David meint
Die Uhr hat aber heute keinen Sinn mehr. Das war früher anders. Ich habe z.B. eine GMT-Master. Die wurde damals auf Wunsch der PanAm entwickelt, weil sie zwei Zeitzonen für Transatlantikflüge hat. 1954 genial, heute sinnlos. Eine Uhr wird, wenn überhaupt, als Smartwatch getragen, weil Uhrzeiten alleine nicht reichen. Das könnte mechanische Uhren auf Dauer entwerten. Könnte.
Jedenfalls ist die Nutzungsdauer kein Kriterium für die Wahl von Premiummarken. Moët & Chandon wird in Sekunden getrunken. Läuft trotzdem. Auch erwähnte Mode hat geringe bis mittlere Langlebigkeit. Ein iPhone auch. Da ist das Premiumauto fast schon langlebig.
Aber Premium-Marken sind so angesagt wie noch nie. Asien und Russland sind zusätzliche Märkte. Indien und Afrika kommen noch. Genau deshalb will jeder eine Premium-Marke schaffen. So einfach ist es aber nicht. Das auch an die Adresse von Aehra.
Ben meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.