Kia hat Details zu seinem neuen Flaggschiff EV9 veröffentlicht. Das erste dreireihige Elektro-SUV der Marke basiert auf der Elektro-Plattform E-GMP (Electric Global Modular Platform) und bietet eine Reichweite von bis zu 541 Kilometern nach WLTP. Mit 800-Volt-Ladefähigkeit kann in rund 15 Minuten Strom für eine Strecke von 239 Kilometern gezogen werden.
Zu den technologischen Neuerungen der Reihe gehört der Autobahn-Staupilot, der in ausgewählten Märkten ein Fahren auf Autonomie-Level 3 ermöglichen soll. Neu ist auch der Kia Connect Store, der es Kunden erlauben wird, digitale Funktionen und Services auf Abruf zu ergänzen. Dadurch sind sie flexibel bei der Auswahl der Funktionen und können die Fähigkeiten des EV9 per „Over-the-Air“-Update an ihren Bedarf anpassen.
Der EV9 hat einen Radstand von 3100 Millimetern und wird mit 19, 20 oder 21 Zoll großen Rädern angeboten. Er ist 5010 Millimeter lang, 1980 Millimeter breit und 1755 Millimeter hoch. Neben dem EV9 hat Kia jetzt auch das Design des EV9 GT-line präsentiert. Durch eine eigenständige Ästhetik hebt er sich vom Grundmodell ab: Die vorderen und hinteren Stoßfänger, die Felgen und die Dachreling sind in Schwarztönen gestaltet. Er verfügt zudem über eine betont dynamische Variante des „Digital Pattern Lighting Grill“.
„Der EV9 sticht nicht nur durch sein Design hervor, er bietet auch eine beeindruckende Aerodynamik“, so Kia. Der cW-Wert wird mit 0,28 angegeben. Dazu tragen unter anderem eine 3D-Unterbodenverkleidung, die im vorderen Teil eine konvexe Form hat und im hinteren Teil eine konkave, sowie aerodynamisch optimierte Felgen und Lufteinlässe im Frontstoßfänger bei. „Das nahtlose Zusammenwirken dieser Elemente ermöglicht eine perfekte Steuerung des Luftstroms, optimiert die Leistung und Effizienz des Fahrzeugs und gewährleistet damit ein anregendes Fahrerlebnis“, heißt es.
„Entspannungssitze“
Innen bietet der EV9 ein Spektrum an Sitzkonfigurationen für unterschiedliche Bedürfnisse. Zur Wahl stehen sieben- und sechssitzige Konstellationen. Die zweite Sitzreihe wird in vier Varianten angeboten, die auf verschiedene Nutzungssituationen inklusive Ladestopps und längere Pausen zugeschnitten sind. In der ersten Reihe ermöglichen „Entspannungssitze“ eine bequeme Ruheposition. Zu den vier Optionen der zweiten Reihe gehören neben einer durchgehenden dreisitzigen Bank zwei Einzelsitze in verschiedenen Ausführungen: in der Standardversion, mit Entspannungsfunktion oder schwenkbar.
Ist die zweite Reihe mit Entspannungssitzen ausgestattet, können bei einer Ladepause alle Insassen in den ersten beiden Reihen ihre Sitze in eine Liegeposition bringen. Die schwenkbaren Varianten lassen sich um 180 Grad drehen, sodass die Insassen in der zweiten Reihe mit denen in der dritten interagieren können. Auch befinden sich Ladeanschlüsse für mobile Geräte und Getränkehalter in der dritten Reihe.
Kia betont beim EV9 einen hohen Anteil an umweltfreundlichen Materialien. Das Elektro-SUV ist das erste Modell, bei dem die Marke ihre dreistufige Strategie für nachhaltiges Design angewendet hat. Sie sieht vor, die Verwendung von Leder auslaufen zu lassen, jedes neue Kia-Modell mit zehn nachhaltigen „Must-have-Elementen“ auszustatten und den Einsatz von biobasierten Materialien wie Mais, Zuckerrohr und natürlichen Ölen kontinuierlich zu erhöhen. Darüber hinaus hat Kia sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von recyceltem Kunststoff bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern.
Elektroantrieb mit bis zu 283 kW/385 PS
Das neue elektrische Kia-SUV wird mit unterschiedlichen Antriebskonfigurationen angeboten. Die 99,8-kWh-Batterie des EV9 lässt sich sowohl mit einem Heckantrieb als auch mit einem Allradantrieb kombinieren. Darüber hinaus ist in einzelnen Märkten eine Modellversion mit kleinerer Batterie (76,1 kWh) und Heckantrieb erhältlich.
Der leistungsstärkste EV9 ist der Allradler, dessen beide Elektromotoren insgesamt 283 kW/385 PS und ein kombiniertes Drehmoment von 600 Nm mobilisieren. Damit sprintet der EV9 AWD in 6,0 Sekunden auf 100 km/h. Steigern lässt sich die Beschleunigungsleistung noch durch die optionale „Boost“-Funktion, die im Kia Connect Store erhältlich sein wird. Sie erhöht das Drehmoment auf 700 Nm, sodass der EV9 AWD schon nach 5,3 Sekunden die Tempo-100-Marke knackt.
Der Hecktriebler mit 99,8-kWh-Akkupaket besitzt einen 150 kW/204 starken Elektromotor mit 350 Nm Drehmoment, der das SUV in 9,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Die RWD-Version mit der kleineren Batterie leistet 160 kW/218 PS (350 Nm Drehmoment) und erreicht nach 8,2 Sekunden Tempo 100.
Mit seiner integrierten Ladekontrolleinheit verfügt der EV9 über eine „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L). Sie ermöglicht es, Strom mit einer Leistung von bis zu 3,68 kW aus der Fahrzeugbatterie zu entnehmen, um Laptops, Haushaltsgeräte oder Camping-Equipment anzuschließen oder auch ein E-Bike aufzuladen.
In Korea starten die Vorbestellungen des EV9 im zweiten Quartal dieses Jahres. In den ersten internationalen Märkten beginnt der Verkauf in der zweiten Jahreshälfte. Preise wurden noch nicht verraten.
Gizmo29 meint
Preis??? Schaut nicht gerade nach einem für den Normalverdiener erschwinglichen Fahrzeug aus…
David meint
Gut, nach Mercedes und VW versucht sich Kia an einem Fahrzeug mit Platz. Ich finde, diesem Entwurf fehlt komplett das Symphatische und Begehrenswerte, was z.B. einen ID.Buzz kennzeichnet. Ich würde den Wagen eher mit Angeboten aus den USA vergleichen. Ich wollte damit nicht sagen, dass Kia eine Schurkenfirma mit Rassismusprozessen ist. Nein, im Hyundai-Konzern ist alles ok. Aber das Auto sieht unattraktiv gestylt aus. Es wirkt abweisend. Es wird auch weder preisgünstig noch effizient sein.
MichaelEV meint
Schurkenfirmen finden sie woanders, vor allem auch in Deutschland, alle ihre Lieblinge sind dabei.
alupo meint
David liebt seine deutschen Diesel-Schurkenfirmen über alles in der Welt. Sogar wenn sie gerichtlich den Schurkentitel verliehen bekamen.
Eugen P. meint
Schön ist zwar anders, aber endlich mal ein praktisches Design wie die alten Volvo Kombis.
ID.alist meint
Schade, dass die Marketing-Abteilung nur an Absolute Zahlen denkt.
15 Min Ladezeit für 239 (WLTP?)km.
Wie wäre es mit 10%-80%?, selbst wenn es 25 min sind? Es ist schließlich eine größere Batterie.
Mäx meint
Ich würde mich da am Wert der „kleinen“ Batterie orientieren.
Mit 100kWh Batterie bist du hochgerechnet knapp über 300kW Peakladeleistung.
Somit müsste die Zeit in etwa gleich bleiben, wenn du an 350kW Ladesäulen lädst.
Also 10-80% in ca. 20 Min
Mäx meint
Hab gerade gesehen, dass die kleinere Batterie gar nicht die 77,4kWh von Ioniq 5/EV6 haben und somit anders aufgebaut sein könnte.
Damit ist meine Aussage nur begrenzt gültig.
Philipp meint
Der hat ein besseres Sitzkonzept als der ID Buzz! Peinlich für VW…