Der türkische Hersteller Togg bringt sein erstes Modell doch nicht erst 2026 nach Deutschland, wie es zuletzt hieß. Das Elektroauto soll nach dem Start im Heimatmarkt im zurückliegenden Jahr schon ab 2024 hierzulande verfügbar sein.
Togg wolle seinen elektrischen Geländewagen T10X ab Herbst auch in Deutschland verkaufen, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Das habe der CEO Gürcan Karakas des 2018 gegründeten Unternehmens angekündigt. In der Türkei wird das Erstlingswerk seit letztem Sommer an Kunden ausgeliefert.
Zum Preis des T10X in Deutschland machte Karakas noch keine Angaben. In der Türkei startet das E-SUV bei 1,4 Millionen Lira oder umgerechnet aktuell etwa 40.400 Euro. Das 4,60 Meter lange Modell gibt es mit Batteriekapazitäten von 52,4 oder 88,5 kWh für Reichweiten von bis zu 523 Kilometern gemäß WLTP-Norm. Laden ist mit bis 22 kW an Wechsel- und bis 180 kW an Gleichstromquellen möglich. Mit einem oder zwei Motoren bestückt, kommt der T10X auf bis zu 320 kW/435 PS, beschleunigt in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und schafft 185 km/h.
Der Hersteller betont beim T10X das Infotainment: Nicht nur der durchgehende Bildschirm sei in dieser Klasse konkurrenzlos, sondern vor allem die Dienste dahinter, erklärte Karakas. So gebe es nicht nur digitale Kunst und ein Radio, das die Musik mit künstlicher Intelligenz ständig neu komponiert. Der T10X sei Teil eines Ökosystems mit einer eigenen virtuellen Währung, aus dem heraus man Flüge buchen, Einkäufe tätigen, das Laden am eigenen Togg-Netzwerk organisieren oder sogar seine Steuern zahlen könne. Wenn der T10X nach Deutschland kommt, soll es eine für unsere Verhältnisse adaptierte Version dieser virtuellen Welt geben.
An Togg sind große türkische Unternehmen beteiligt: der Mischkonzern Anadolu, der Telekomanbieter Turkcell, der Nutzfahrzeughersteller BMC, der TV-Geräteproduzent Zorlu und die Istanbuler Kök Group halten je 19 Prozent. Auch die türkische Industrie- und Handelskammer ist an Bord. Mit dem Partner Farasis Energy will Togg zukünftig auch Batterien in der Türkei herstellen.
Neben dem SUV T10X plant die Marke eine Limousine und eine Kombilimousine, ebenfalls jeweils im Mittelklasse-Segment. Später sollen noch ein kleines SUV und ein mittelgroßer Minivan hinzukommen. Bis 2030 hat Togg vor, die Produktion auf eine Million Elektroautos pro Jahr hochzufahren. Die geplanten Fahrzeuge werden auf einer gemeinsamen Plattform vom Band rollen.
Osi meint
Wenn jemand bereit ist, ein iPhone 15 oder ein Auto über eine Finanzierung zu erwerben, wird er dies unabhängig von seinem Vermögen tun, sei er wohlhabend oder mittelständig.
Niemand kann für einen anderen Menschen sprechen, da jeder Mensch unterschiedlich denkt. Du denkst für dich selbst und glaubst zu wissen, was andere denken, und schreibst sogar im Namen anderer.
FahrradSchieber meint
Vielleicht noch als Zusatzinfo:
Laut Hürriyet vom 16.12.2023 hat Togg mehr als 15.000 Fahrzeuge ausgeliefert.
Und auch bei Ladesäulen scheinen die aktiv zu sein:
„…444 DC- und 105 AC-Trugo-Ladestationen, die flächendeckend in allen 81 Provinzen der Türkei zur Verfügung stehen…“
Auch in der Türkei scheint sich also einiges in Richtung Mobilitätswende zu tun :-)
David meint
Machen wir uns nichts vor: in Deutschland gibt es sehr viele Menschen mit türkischen Wurzeln und viele davon lieben Autos und geben dafür viel Geld aus. Das kann also eine interessante Zielgruppe sein. Nur: kann sich irgendjemand in diesem Blog vorstellen, dass einer aus dieser Zielgruppe aus seinem BMW, Audi oder Mercedes aussteigt, um fortan Togg zu fahren? Nein! Das ist nicht realistisch.
StugiLife meint
In Stuttgart, meinem Lebensmittelpunkt, undenkbar, und da gibt es bekanntlich eine sehr große Türkische Gemeinschaft.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis winkt bei Togg jeder ab.
Jörg2 meint
Wenn man in einer Großstadt mit hohem Anteil von Mitbürgern mit türkischen Wurzeln lebt, dann macht Dein Beitrag wenig Sinn.
WENN denn aus dieser Gruppe einige auf den Togg umsteigen, dann steigen sie aus den jetzt gefahrenen BMW, Audi oder Mercedes aus.
StugiLife meint
Das wird nicht passieren, dazu kenne ich meine Stadt und ihre Bewohner zu gut. Die Schaffer bei Mercedes, Porsche, Bosch schauen sich einen Togg nicht mal mit dem A.. an.
Tekin meint
Wieso nicht ich werde es tun! Durch Patente war es Ländern wie der Türkei unmöglich ein eigenes Fahrzeug zu konzipieren. Nun haben sie die Möglichkeit durch die neue Technologie dies zu tun und sich richtig auszutoben! Wie sagte einst Thilo Sarrazin „Deutschland schaft sich ab“. Die Zukunft wird zeigen wohin dies hinführt!
Jürgen Kußmann meint
„In der Türkei startet das E-SUV bei 1,4 Millionen Lira oder umgerechnet aktuell etwa 40.400 Euro.“
Welcher Türke verfügt über soviel Geld, dass er für ein SUV, das im praktischen Einsatz vermutlich nur knapp 300 Kiometer schaffen wird, über 40.000 EUR zahlen kann und will…zumal die türklische Inflation vermutlich schneller die Käuferschicht (aka Mittelschicht) ausradiert, als wir es uns vorstellen können. Nee, nee, so wird dat nix ;-)
Anti-Brumm meint
Wenn ich mir so ansehe, mit welchen (neuen!) BMW, Mercedes und Audi Karossen in einschlägigen Bezirken in hiesigen Großstädten teilweise herumgefahren wird, denke ich mir, da geht was.
In der Türkei selbst, sieht das vielleicht anders aus. Aber ich bin mir sicher, Togg wird zukünftig an kleineren Modellen arbeiten.
Yoshi meint
Ein SUV mit 3xx km Reichweite ab 40k – hier hat Togg wirklich eine Nische entdeckt
Dagobert meint
Dafür hat er denn wenigstens ein ausgefallenes Design…
Yoshi meint
Das stimmt, schlecht sieht er nicht aus.
Würde aber auch da den Explorer vorziehen,z.b.
Eugen P. meint
Wenigstens kein Startup im klassischen Sinne, erinnert sehr an ID4 oder das Skoda Pendant, ob es dafür einen weiteren Hersteller braucht? Wobei mir der Innenraum gut gefällt (sehr viel besser als bei VAG oder Tesla).
Calimator meint
Gerade den Innenraum finde ich sehr überfrachtet. Wieso brauche ich z.B. bei der großen Anzahl an Touchscreens noch ein Touchpad in der Mittelkonsole? Was soll das kleine Display unter den Lüftungsschlitzen wenn sich darüber die drei großen befinden? Der Fahrwahlhebel wäre in als Lenkstockschalter viel praktischer als in der Mittelkonsole.
Insgesamt wirkt alles sehr effekthascherisch aber wenig praktisch.
Eugen P. meint
Ich meinte auch eher die Materialanmutung und den „offenenen Durchgang“ vorne, ich stoße mich in vielen Autos mit dem Knie oder dem Bein an der Mittelkonsole, da ist für mich das Raumgefühl inzwischen Kaufentscheidend (alte Autos waren da anders), raumfüllende Displays hat heute ja jedes 2. Auto unabhängig vom Antrieb (Negativbeispiel Golf 8), wird man mit leben müssen.
B.Care meint
Wie ein Döner mit allem.
Solariseur meint
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Solariseur meint
Okay.
pillenpepi meint
Solariseur meint
09.04.2024 um 10:56
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Der konstruktivste Beitrag unter diesem Namen bisher.
Solariseur meint
Also: was ist der niedrigste Verkaufspreis,wenn man hart verhandelt?
Envision meint
„Der T10X sei Teil eines Ökosystems mit einer eigenen virtuellen Währung, aus dem heraus man Flüge buchen, Einkäufe tätigen, das Laden am eigenen Togg-Netzwerk organisieren oder sogar seine Steuern zahlen könne.“
Ein interessanter Ansatz, das ist wohl ein durchaus spannendes Extra in der Türkei mit aktuell 65% Inflation, stark schwankend ;-)
Aber 40k für den 52kwh Einstieg, hier eventuell wegen Zoll mehr ist nichts besonders, gerade für unbekannten Newcomer, immerhin in Deutschland mit Türkeibonus gegenüber den Chinesen, dürften sich also mehr, gerade türkischstämmige Käufer finden wenn die Qualität soweit passt, die Macher hinter dem Auto haben wohl genug Erfahrung aus Arbeit bei etablieren Autoherstellern und Zulieferer.
Thorsten 0711 meint
Die Mehrheit der Deutschen mit türkischen Wurzeln können sich keine Autos dieser Preisklasse leisten. Und wer es sich leisten kann fährt sehr gerne Marken mit Prestige.
Grüne befinden sich bei diesen auch in der Minderheit.
https://www.welt.de/wirtschaft/article155700942/Warum-so-viele-Tuerken-in-Deutschland-scheitern.html
Alex meint
Ein Artikel der „Welt“ belegt jetzt diese vermeintliche Feststellung? Vor allem der „Welt“. Sie lassen auch keine Plattform aus um Ihrer Destruktivität Ausdruck zu verleihen. Fakt ist, dass es sehr viele sich leisten können ein Auto dieser Preisklasse zu fahren. Sogar sogenannte Menschen aus der Arbeiterschicht fahren gehobenere Fahrzeugmarken. Es geht mir hier nicht um die vermeintliche Verteidigung einer bestimmten Volksgruppe. Es geht mir hier um die Klarstellung dessen, dass Sie wissen sollen, egal auf welcher Plattform sie wann wie unterschwellige Diskreditierung üben: Wir werden Ihnen den Raum eng machen. Im Sinne von „wo auch immer Sie auftauchen, sind wir auch da“. Ihr Kommentar ist absurd, hat keinen Nutzen und ist somit unnötig und spaltend wenn man genauer hinsieht. Selbstverständlich steht es Ihnen zu zu schreiben was Sie wollen. Genauso wie mir. #nichtmituns
FahrradSchieber meint
„Ein Artikel der „Welt“ belegt jetzt diese vermeintliche Feststellung?“
Der Artikel der „Welt“ basiert auf den Ergebnissen des „Datenreports 2016“ vom Statistischen Bundesamt.
Man kann die Ergebnisse persönlich gut oder schlecht oder egal finden, aber das ändert nichts daran.
Und jemand, der erhobene Zahlen nutzt und sogar noch die Quelle anführt diskreditiert nicht.
btw: Als Quelle zählt nicht, wenn man vor seine Aussagen einfach ein „Fakt ist…“ setzt. Da muss man sich schon ein wenig mehr Arbeit machen.
Und auch Drohungen ersetzen keine Argumente.
Solariseur meint
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, worauf Du hinaus willst und wo das Problem z.B. mit der Feststellung ist, „wer es sich leisten kann fährt sehr gerne Marken mit Prestige“.
An der Statistik (bezüglich Wählverhalten) ist nichts auszusetzen, ist ein Fakt.
Thorsten 0711 meint
Solariseur
Das sind statistische Fakten und außerdem jahrzentelange persönliche Erfahrungen aus meinem Leben.
Im Gegensatz zu Alex in seiner Meinungsblase bin ich nämlich schon seit meiner Jugend im engen Kontakt, sowohl beruflich als auch privat, mit Menschen türkischer Wurzeln. Gestern habe ich im Gym aus einem Zufall heraus mit einem jungen Araber heraus zusammen Kreuzheben trainiert. Er fragte wie viele Sätze ich noch mache und ich lud ihn ein das Power Rack gemeinsam zu benutzen.
Meine beiden damaligen Jugendfreunde (namentlich Senol und Rüstü) fuhren damals zB gebrauchte Golf2 GTI 16V bzw. BMW E30 325i. Meine Nachbarin, die Frau Öztürk, meinte sinngemäß zur ZOE meiner Frau: Schönes Auto aber zu teuer, kann sie sich nicht leisten (arbeitet in der METRO).
Bernhard meint
Gebe Dir vollkommen recht. Es ist schon erschütternd, wie manche hier ihre Klischees bzgl. unserer Mitbürger mit Migrationshintergrund ausleben. Dabei sind die völlig ahnungslos, wie viele von denen hart arbeiten und auch erfolgreich sind. Ich habe einige Kunden aus diesem Bereich und das sind keine Gebrauchtwagenhändler, Dönerbudenbetreiber oder Barbershopbesitzer, sondern Akademiker, Firmenbesitzer und einfach Leute die ihren Weg in unserer Gesellschaft gemacht haben.
Egerling meint
Wer als Türke was auf sich hält fährt Mercedes, am besten noch AMG. Zumindest in Stgt ist das so und bleibt auch so!
Horst meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.