Führende Vertreter von Volkswagen fordern in der Krise beim größten deutschen Autobauer weitere staatliche Förderungen für die deutsche Autoindustrie. Der Konzern ist vor allem durch den schleppenden Absatz von Elektrofahrzeugen in Schwierigkeiten geraten und schließt Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen mittlerweile nicht mehr aus.
VW-Markenchef Thomas Schäfer unterstrich im Interview mit dem NDR das schwierige Marktumfeld durch die Einführung strengerer Flottengrenzwerte, die in der EU im kommenden Jahr in Kraft treten: „2025 wird ein spannendes Jahr für die gesamte Auto-Industrie, um diese Flotten-Gesetzgebung einzuhalten. Die Grenze ist abrupt, und sie müsste eigentlich auch flankiert werden von Maßnahmen der Politik, damit wir das erreichen.“
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hält die bisher von der Ampelkoalition in Aussicht gestellten Hilfen nicht für ausreichend. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte bei einem Besuch im VW-Werk in Emden Erleichterungen bei der Besteuerung von Dienstwagen mit Elektroantrieb in Aussicht gestellt.
Im Interview mit dem NDR kritisierte Weil das abrupte Ende der staatlichen Förderung für Batteriefahrzeuge: „Durch den Stopp der Verkaufshilfen hat man eine ohnehin schwächelnde Konjunktur bei den Elektroautos noch weiter deutlich verschlechtert. Wenn die die Bundesregierung jetzt einen ersten Antritt macht, es wieder besser zu machen, nämlich bei den Dienstwagen, ist das ja gut. Aber wir können ja nun nicht den Verbraucherinnen und Verbrauchern im privaten Sektor sagen: ‚Sorry für Euch war’s das eben'“. Stephan Weil ist auch Mitglied des Aufsichtsrats bei Volkswagen.
Auch die Vorsitzende des VW-Gesamtbetriebsrats Daniela Cavallo forderte im Interview mit dem NDR weitere Unterstützung des Staats: „Wir brauchen einen schnelleren Ausbau der Lade-Infrastruktur. Und was ich sehr wichtig finde: Wir brauchen für die Zukunft nochmals die Debatte über Fördermöglichkeiten.“
VW-Markenvorstand Schäfer hofft in der Krise auf eine möglichst schnelle Einigung bei den Tarifverhandlungen mit der IG Metall. Die Gewerkschaft fordert für ihre Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Im Interview verwies Schäfer auf die angespannte Lage des Konzerns und der Marke VW: „Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren. Wir brauchen kein langes Kräftemessen, sondern wir brauchen jetzt gemeinsam einen Kraftakt.“
Leser meint
Als Erstes müsste man erstmal für ein gescheites Ladenetz sorgen. Das gibt es meiner Meinung bisher immer noch nicht. Solange ich große Einkaufscenter anfahre und sehe, dass dort keinen Ladepark gibt und man sein Auto dort nicht laden kann, ist die Ladeinfrastruktur meines Erachtens einfach schlecht ausgebaut. Die vielen Bewohner aus den vielen städtischen Mietwohnungen haben sonst nur wenig Lademöglichkeiten.
Dann müssten eben auch die Preise weiter runter. Denn niemand will einsehen, warum man für die halbe Reichweite den doppelten Preis als für einen Verbrenner zahlen soll. Die Autos müssen auch einfach den Kundenwünschen entsprechen und ausgereift genug sein. Es nützt ja nichts, ein „undurchdachtes, halbfertiges Autos“ nur wegen einer eventuellen Förderung zu kaufen. Deswegen sollte man da echt etwas vorsichtig sein.
Aber erst wenn es genug Lademöglichkeiten gibt, macht es auch Sinn zum Beispiel über sowas wie eine Abwrackprämie nachzudenken, für das Abgeben eines alten Verbrenners und den Kauf eines E-Autos.
Earth is Burning meint
Das ist lustig. Erst wird grüne Transformationspolitik systematisch zu Tode gebasht und jetzt jammern die Autobosse nach Subventionen. Was wohl der neue Privatjetkanzler außer „bete und arbeite!“ dazu sagen wird?
Gunnar meint
VW Konzern BEV-Verkäufe Q1-Q3 2024 mit circa 5% im Minus gegenüber Q1-Q3 2023.
@Aztasu, Poserwall, David und alle anderen Tesla-Hater: Wie wollt ihr das jetzt wieder schön reden?
Tesla-Fan meint
Ich finde diesen und den im Blog folgenden Artikel interessant. Auch in der Reihenfolge.
„VW bettelt um Staatshilfe“ und darunter
„Tesla Q3 Zahlen – Umsatz und Rendite trotz schwierigen Marktbedingungen gestiegen“
Wer macht da was falsch?
Vielleich hätte man den Diess doch nicht abservieren sollen?
Jeff Healey meint
Ja, manchmal passt es wie die Faust aufs Auge…😬
Jeff Healey meint
„(…)Der Konzern ist vor allem durch den schleppenden Absatz von Elektrofahrzeugen in Schwierigkeiten geraten(…)“
Es ist eine absolute Frechheit von diesen Managern, denn es wird damit suggeriert, dass das E-Auto der hauptsächliche Grund für die schlechte Lage von VW ist.
In Wahrheit sind die Probleme zum größten Teil selbst gemacht: Ungenügendes Preis- Leistungsverhältnis der Produkte (hohe Preise bei teilweise unterdurchschnittlicher Qualität), mangelhafte Garantien und zweifelhaftes Kulanzgebaren („Das ist Stand der Technik“), eine überdimensionierte Verwaltung und Organisation (auch Wasserkopf genannt), verfehlte Modell-Politik (zu viel Premium, zu wenig fürs „Volk“swagen), zu lange den Trend verschlafen und dann bekämpft („E“-Patente und Lieferketten in China, die Lobby muss es jetzt richten), Die Kundschaft belogen und betrogen (in VW-Deutsch: „Die Diesel-Thematik“).
Habe ich noch was vergessen?
Keinen Cent vom Bund für diese permanenten Minder-Leister.
Stefan meint
Jahrelang dicke Gewinne gemacht und jetzt gleich nach Subventionen schreien wurde vergessen. 😁
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Jeff und Stefan,
seid doch bitte nicht nicht so hart, die 30.000 Mitarbeiter, die zuviel an Bord sind, müssen doch auch gut leben können. Klar hätten sie auch arbeiten können, aber dann wären ja die Zeitarbeiter arbeitslos gewesen. Zum Glück konnte man wenigstens diese rasch rauswerfen, selber Schuld, wenn man keine Lobby hat. Schade und auch ein wenig unfair ist es schon, dass die Wirtschaftswelt kein Streichelzoo mit Anfassen ist, aber wieso gönnt man man den VW-lern nicht ihr glückliches Leben fernab von jeder Realität. Und im Herzen gilt: „Es lebe der Verbrenner“, wenigstens das kann denen keiner nehmen.
Jeff Healey meint
Danke für die Ergänzungen! ✅
David meint
Soso, da melden sich wieder die Cost Center Betriebsrat und Politik. Dabei ist die Botschaft an die doch klar gewesen: Es gibt keine siebenprozentige Lohnerhöhung. Ende. Das abrupte Ende der Elektroautoförderung war natürlich nicht schön, aber d.h. doch noch lange nicht, dass man jetzt nicht die Schmerzen mal aushalten muss. Denn im Grunde genommen ist Förderung des falsche. Man muss die alte Technik teurer machen.
Werner Mauss meint
Ja, aber das macht doch VW konsequent in der ID Reihe, alte Technik teuer und bei den anderen Konzernmarken das Gleiche. Man will auf Biegen und Brechen die billigen, in der Überzahl eingekauften Komponenten an den Mann bringen. Nur leider merkt der Kunde langsam, dass er sein Tablet vom Premium Hersteller bei Temu um ein Zehntel des Preises bekommt, also für den Aufkleber den Aufpreis bezahlt. Man dachte die Kunden würden nichts merken und sich immer weiter melken lassen. Wie wäre hier einfach mal Marktwirtschaft, VW Insolvenz und dann macht es ein Anderer.
Future meint
In China und USA kaufen die Leute kaum Elektroautos von VW. Daran haben wir uns gewöhnt. Nun kaufen die dort auch immer weniger Verbrenner von VW. Damit hat VW nicht gerechnet. Jetzt muss die Dividende von VW für die investierten arabischen Staatsfonds halt durch staatliche Subventionen gestützt werden. Das wird der Herr Schäfer schon alles gut regeln mit Unterstützung des Betriebsrats.
Eichhörnchen meint
VW sollte sich von Elon beraten lassen. Der kann ihnen erzählen wie man E-Autos unter Verbrenner (z.b. Model 3 vs. A4, 3er BMW, C-Klasse) Preis Niveau mit Marge bauen kann. Gleichzeitig sind seine E-Autos voll langstreckenfähig und unabhängig von externer Ladeinfrastruktur!
Vielleicht will er aber auch gar nicht, er nimmt lieber die CO2 Credits von den Markt Teilnehmern ;-).
Yoshi meint
Selbst wenn er es ihnen erklärt – VW schleppt einen viel zu großen Verwaltungsapparat Run und wird ein deutliches höheres Lohnniveau haben als Niveau.
Die Verantwortlichen müssten sich z.T. also selbst wegrationalisieren. Das wird niemals passieren.
Jeff Healey meint
Also muss in letzter Konsequenz der Staat einspringen?
Für fünfzig Management-Ebenen mit Rolex am Handgelenk und goldenem Handschlag? Trotz deren nachweislicher Fehlleistung über viele Jahre?
Ben meint
„VW fordert weitere staatliche Förderprogramme“
Komisch bestimmte bezahlte VW Schreiberlinge haben immer und immer wieder behauptet VW skaliert den MEB gnadenlos hoch und what not.
In der Realität stehen Massenentlassungen und Werkschließungen an, in Mosel werden Produktionstage ausgesetzt, und weil man, aufgrund fehlender Nachfarge, kein Platz mehr für die MEB hat werden ganze Mitarbeiterpardecks gesperrt um die Fahrzeuge dort zu parken.
Peter meint
@Ben
Man könnte sich allerdings auch fragen, ob es vielleicht auch eine Strategie sein könnte, Fahrzeuge (vorerst) zwischenzuparken und damit gar nicht zu verkaufen (also vorläufiger Totalverlust), statt sie mit Abschlägen zu verkaufen und damit den Verlust zu begrenzen. Gleichzeitig hält man den CO2-Referenzwert für 2025 schön hoch.
Man könnte sich außerdem fragen, inwieweit das öffentliche Getöse um Massenentlassungen nicht recht gut als unverholene Drohkulisse zu den anstehenden Tarifverhandlungen passen könnte. Vom Wunsch nach Subventionen mal ganz abgesehen.
Ben meint
Leider nein, laut Aussage eines Kollegen der Logistik gehen 2 von 10 Fahrzeugen an den Kunden und der Rest geht auf Halde, wegen fehlender Nachfrage.
Desweiteren werden die Fahrzeuge…ich sag mal so VW verdient Geld mit dem Verkauf von Verbrennern und „sichert“ sich mit dem Verkauf von BEV Marktanteile.
„Drohkulisse zu den anstehenden Tarifverhandlungen“
Naja, Dresden ist halt ein reines Pestigeobjekt und kostet nur, WOB ist zu 45% ausgelastet, Osnabrück zu 18%, Werke wie Chemnitz braucht man in Zukunft nicht mehr und konzentriert die Komponente für BEV lieber in Brauntal.
Es sieht eher ernst aus als es Drohungen sind, wobei man sagen muss das halt VW mit nix auser mit Forderungen in die Verhandlungen gegangen ist und stur darauf beharrt wärend die IGM Lösungsansätze mit vorgebracht hat.
Peter meint
@Ben
Wenn von 10 produzierten Autos nur 2 verkauft werden und 8 auf Halde gehen, statt die Produktion auf 2 Stück runterzufahren, muss das einen Grund haben, dass man die Produktion bei 10 Stück belässt.
Kurzarbeit wäre viel billiger.
eHannes meint
Es ist seit Jahren klar, dass die „Verkehrswende“ schon mittelfristig 20-30% aller Arbeitsplätze bei den Autoherstellern und den Zulieferern kosten wird. Und zwar endgültig, unwiderruflich! Da werden Werksschließungen unvermeidlich, schon 2025/26! Die Politik sollte endlich mal LAUT darüber nachdenken, welche alternativen Industrien zu fördern wären, welche in der Zukunft die nicht mehr benötigten Mitarbeiter beschäftigen. Stattdessen kreist die Diskussion in den seit Jahrzehnten ausgetretenen Denkpfaden. So wird jeden Tag Zeit verloren.
Peter meint
Alleine hier in der Region gehen in den nächsten 15 Jahren etwa 15% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verloren, das sind ca. 225.000 Leute.
Leider beschränken sich Opposition und Medien darauf, Deutschland madig zu machen, statt sinnvoll nach vorn zu blicken. Und mit welch drastischer Wortwahl: da stellt einer eine Ideenskizze vor, die Investitionen anreizt, bekommt dafür im Großen und Ganzen Zustimmung von volkswirtschaftlicher Seite (auch wenn es im Detail Anmerkungen gibt) und die Opposition zeigt sich „entsetzt“ über den Vorschlag…. Deutschland jammert sich selbst in die Niedergang. Auch Industrieverbänden ist der Standort egal, wenn es um den eigenen Vorteil geht.
Es ist aber auch klar, dass wir zu wenig Zukunftsinvestitionen haben und zu wenig Schlüsselindustrien der Zukunft. Europa ist leider traditionell eher eine IT-Wüste, wenn mal mal von ein paar Leuchttürmen (z.B. SAP) absieht. Keine Chips, keine Betriebssysteme, keine Onlinegiganten, keine dicken Cloudsysteme, etc. . Und das setzt sich in einer immer weiter digitalisierten Welt halt fort und die Nachteile dieses „Nicht-Habens“ werden immer drastischer. Hat aber auch mit der geringen Menge an Risikokapital in unserem Kontinent zu tun. Aber daran ändern die etablierten Industrieverbände ja auch nichts.
Data meint
Das beste Förderprogramm wäre doch, Volkswagen wieder zu verstaatlichen oder?
Spart man sich einen Haufen Papierkram, und keiner merkt sofort, wie viel Steuergelder da reinfließen. So wie bei der Bahn. Mit dem Namen kann man dann alles rechtfertigen, ist ja das Auto des Volkes, alles demokratisch mehrheitlich abgenickt.
ID.alist meint
Ich frage mich, ob die SPD-Niedersachsen mit der Zentrale in Berlin nur über die Presse sprechen kann.
Gilt auch für Frau Hamburg, die war letzte Woche dran über die Presse die Entscheidung von Herrn Habeck (beide bei den Grünen) in Frage zu stellen.
Und Frau Cavallo, die Automotivexpertin, sie will je nach Windrichtung die Produktion von E-Autos in WOB, aber auch nicht immer, scheint alles sehr durchdacht zu sein.
Und letztendlich sprechen wir hier über eine Massnahme die nur Deutschland betrifft, aber die Flottengrenzwerte müssen Europaweit erreicht werden, d.h. die Volkswagen Gruppe muss in ganz Europa (glabe nur die EU) mehr E-Autos oder PHEVs verkaufen, und das wird man nicht schaffen nur mit neue Förderprogramme in Deutschland, sondern eher mit eine „markt- und wettbewerbsadäquate Einpreisenung“ (Zitat M.Sander)
Thrawn meint
Was ist denn im Kern die Ursache der Absatzprobleme bei VW?
Die Modelle sind nicht marktgerecht, nicht das, was der Markt will. Wären sie es, würden sie sich auch verkaufen. Punkt.
Da kann man hier noch so viel über den technischen Stand, die Akkugröße oder ob MEB gut oder nicht so gut ist, oder Förderprogramme diskutieren. Falsche Modellpolitik und Preispolitik hat in die Krise geführt, eine richtige Modellauswahl zum marktgerechten Preis wird auch wieder hinausführen. Hier sollte VW Tempo machen und Geld investieren. Dann gibt es eben mal weniger Dividende für die Shareholder.
Alles andere ist Herumdoktern an den Symptomen und wird mittel- bis langfristig nichts retten. Wenn es VW nicht packt, soll der Laden eben den Bach runtergehen. Die Filetstücke werden sich sicher andere unter den Nagel reißen. Da wird nicht alles einfach so verschwinden. Das gilt damit auch für die Arbeitsplätze, auch wenn es da lokale Härten geben wird.
Trotzdem: Der Staat kann nicht jeden Betrieb mit Steuergeldern am Leben erhalten, der nur Produkte hat, die keiner mehr will.
Thrawn meint
Noch als Ergänzung: das gleiche Problem haben mMn alle deutschen Hersteller, nur bei VW tritt es bisher am deutlichsten zu Tage. Die Einschnitte bei den anderen stehen noch bevor, aber sie werden kommen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Da bin ich mir sicher.
hu.ms meint
„Die Modelle sind nicht marktgerecht, nicht das, was der Markt will“
Ist unterschiedlich zu sehen. In europa verkauft der VW-konzern immer noch die meisten autos – egal welche antriebsart. Wenn der europäische markt um fast 20% zurückgeht sind das bei VW einfach mal 500.000 autos weniger. Wird auch wieder anders.
Das eigentliche VW-probem liegt in china. Dort ist man weiterhin davon ausgegangen, dass autos, für europa konzipiert sich wie seit jahrzehnten auch in china vekaufen.
Man hat die veränderungen in china nicht erkannt und sich nicht an den dort veränderten anforderungen der kaufinteressenten ausgerichtet. Wird jetzt korrigiert – ob erfolgreich wird sich nächstes jahr zeigen.
Ich halte es ohne weiteres für möglich, dass china für alle ausländer als absatzmarkt im wesentlichen verloren ist. VW müsste dann gesundschrumpfen und sich auf europa konzentrieren. Mit neuer produktion – auch zellen wg. china-abhängigkeit – in spanien scheint man in die richtung zu gehen.
Der kommende ID.2 wird sicher gekauft, da wieder konservativere optik. Fraglich ist aber, ob die zell-produktion hochskaliert werden kann. Das wirkt sich auch auf den preis aus.
Steve meint
„Ich halte es ohne weiteres für möglich, dass china für alle ausländer als absatzmarkt im wesentlichen verloren ist.“
Diese Gefahr ist absolut real. Sie ist für Volkswagen umso schmerzlicher, hat man doch die letzten Jahre ca. 40% der Fahrzeuge in China abgesetzt und damit an die 50% des Konzerngewinns erwirtschaftet. Nahezu ausschließlich mit Verbrennern.
Bleibt dann nur noch Europa, ein umkämpfter Markt mit geringen Margen. Wie will man da die Transformation zur E-Mobilität und autonomen Fahren stemmen? Das kann sehr rasch existenzbedrohend werden.
Gerry meint
Wenn VW =Volkswagen bis heut nicht in der Lage ist einen elektrischen Kleinwagen ID2 oder Kleinstwagen ID1 zu produzieren, dann ist das schlicht Unfähigkeit. Und dafür brauchts nicht auch noch Subventionen.
Andere Hersteller schaffens doch auch kleinere eAutos zu bauen.
Aztasu meint
Lol wo sind eigentlich die günstigen Fahrzeuge von Tesla, unter 40.000 gibt es einfach nichts. Ich dachte man möchte die Elektrifizierung vorantreiben oder geht es doch ausschließlich nur um Gewinnmargen bei Tesla?
Alle Europäischen nicht-premium Hersteller bringen elektrische Klein- und Kompaktwagen ab 22-30k auf den Markt. GM zeigt mit dem Chevrolet Equinox das man selbst in der Mittelklasse einen Wagen mit hoher Reichweite ab 35k anbieten kann, an Model Y kostet 10k mehr! Und ein Chevrolet Bolt könnte für 30k kommen. Von den chinesischen Herstellern noch gar nicht angefangen. Was macht eigentlich Tesla?
Jörg2 meint
Aze
Und Deine Rundumsicht verbessert jetzt die Katastrophenlage bei VW?
Ich vermute: nein.
BEV gibt es nun seit 10(?) Jahren. Nur-BEV-Hersteller sind in der Lage, damit schwarze Zahlen zu schreiben. VW scheint in dem Bereich tief in den roten zu sein (?). Meine Einschätzung: Die VW-Probleme sind hausgemacht.
MichaelEV meint
„Ich dachte man möchte die Elektrifizierung vorantreiben“
1,7 Millionen Fahrzeuge in der Mittelklasse, mit Fokus auf Kunden mit hohen Fahrleistungen -> mehr kann man kaum machen um die Elektrifizierung voranzutreiben!
Wie häufig verkauft sich der Chevrolet Equinox, wie häufig dagegen das Model Y. „teuer“ ist auch relativ, im Vergleich zum zweitmeistverkauften Konkurrenten RAV-4 und danach dem CR-V ist das Model Y nicht teuer.
Aber anders als Trolle hier immer unterstellen wollen, sind Model Y und Model 3 nicht günstig. Und das ist gut so, da der Markt dadurch richtig allokiert. Und noch wichtiger, das bietet Spielraum für Preissenkungen. RAV-4 und CR-V (oder Tiguan in Europa) zeigen, dass noch jede Menge Potential in der Klasse vorhanden ist. Und um dieses Potential wird sich Tesla sorgsam kümmern.
hu.ms meint
Gerry,
dann sind alle anderen hersteller genauso „unfähig“.
Kleinwagen-BEV zu einigermassen konkurrenzfähigen preisen wie für stinker sind eine enorme herausforderung, an die sich einige herstellen garnich herantrauen (tesla) und andere zwar anbieten (stellantis) aber mit zu grossem preisaufschlag.
Daniel meint
Der Wechsel kommt abrupt. Ich lach mich schlapp. Die Grenzwerte sind seit Jahren bekannt. Es gab genügend Zeit, sich darauf einzustellen. Auch wenn die Bürokratie in Deutschland eine Katastrophe ist. Ob man dafür aber 200.000 Mitarbeiter mehr benötigt, um weniger Autos als Toyota zu bauen? Entrümpelt den Laden endlich mal (geht natürlich nur, wenn im Aufsichtsrat die Politiker aus Niedersachsen endlich mal ihrer Funktion gerecht werden und den Betriebsrat in die Schranken weisen).
ID.alist meint
Guter Witz,
die SPD soll die IGM in den Schranken weisen.
Danke,
habe selten so gelacht.
Stromspender meint
Thomas Schäfer: „2025 wird ein spannendes Jahr für die gesamte Autoindustrie, um diese Flotten-Gesetzgebung einzuhalten. Die Grenze ist abrupt, und sie müsste eigentlich auch flankiert werden von Maßnahmen der Politik, damit wir das erreichen.“
Werter Herr Schäfer, seit wann waren Ihnen und Ihrer Entourage die ab 2025 geltenden Flottengrenzwerte bekannt? Bei VW scheint der Grundsatz zu gelten: Schuld sind immer nur andere. Politik, Käufer, Tor zu klein oder was auch immer.
Daniel meint
In gewisser Weise hat er recht. Es sind Politiker aus Niedersachsen, die im Aufsichtsrat sitzen und mehr auf ihre Wiederwahl als auf die Erfordernisse des Unternehmens achten, die mit begleitenden Maßnahmen – vernünftigen Entscheidungen – dem Unternehmen helfen könnten, Ballast abzuwerfen und profitabler zu werden. Ob er es allerdings so gemeint hat?
B.Care meint
Hat schon Wiedeking vor über 15 Jahren gesagt, der Ministerpräsident sitzt im Aufsichtsrat und trifft Entscheidungen gegen das Unternehmen, verrückt!
GrußeinesNiedersachsen meint
Ist es der Aufsichtsrat der entscheidet? Entscheidet?
nicht wirklich. Die Geschicke eines Unternehmens werden von der Weitsicht und den planerischen Fähigkeiten auf Basis von Chance/Risiko gefällt. Das ganze kann man dann mit KPIs prüfen und ggf. gegensteuern, wenn man es kann.
Wir haben eine niedersächsische Regierung, deren MP im AR des Konzerns sitzt und der nach Fördermitteln für BEV ruft, sich selbst für sich und seine Frau auf privat auf kein BEV einigen kann, nicht mal bei dem Hersteller, dessen AR er ist – Dienstlich ist es ein Audi A8 L 60 TFSI e quattro. na super.
wie glaubwürdig soll das sein?
Siehe NOZ: Im Interview erklärt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, wie VW als eines der größten Unternehmen der Autoindustrie wieder Fahrt aufnehmen könnte. Außerdem verrät der SPD-Politiker, warum er privat noch immer kein Elektroauto fährt.06.09.2024
B.Care meint
Du sagst es doch schon, das Land Niedersachsen blockiert wichtige Entscheidungen im Aufsichtsrat, weil der MP diese unternehmerische Weitsicht vermissen lässt. Das war zu Wiedekings Zeiten schon so, und offensichtlich gilt das heute auch noch, siehe die Äusserungen von Wiedeking zur aktuellen VW Krise.
Andre meint
Unverschämte Forderung von VW. Erst alles verschlaffen, dann überteuerte E-Autos nicht mehr nach Stand der Technik produzieren, Herrn Diess rauswerfen usw.
Ich möchte nicht mit meinem Steuergeld den VW-Konzern zu noch weiterer Gewinnspitze verhelfen.
Wieso schafft Tesla so gute Umsätze und Gewinne? Das wäre doch ein gutes Beispiel für VW.
Aztasu meint
Keiner hat hier irgendetwas verschlafen. Tesla schafft ausschließlich (!) gute Margen zu erwirtschaften weil man die nötigen Stückzahlen hat die sich im Grunde auf gerade mal 2 Modelle aufteilen. Dazu nimmt Tesla recht hohe Preise für eine karge Ausstattung.
Übrigens besteht ein großer Teil des Gewinns von Tesla aus Steuerverrechnungen aufgrund der Jahrelangem Verluste aus vergangenen Jahren, Subventionen als Kaufanreiz für US-produzierte E-Autos (mehr Umsatz und Stückzahlen führen letztlich zu besseren Margen), dazu CO2-Zertifilatehandel und Batteriespeicher-Geschäft. Ohne das alles sieht die Bilanz ganz schön dürftig aus.
Fred Feuerstein meint
Netter Versuch…Aber in einem Punkt hast du Recht: VW verzettelt sich in Produktvielfalt und schafft es trotzdem nicht den Absatz zu steigern. Nennt sich verfehlte Modellpolitik vom Produkt- und Topmanagement vom VW Konzern.
B.Care meint
Produktvielfalt bei VW? Die haben doch nur 5 BEV Modelle, nicht mehr als Tesla. Daran kann es also nicht liegen.
Fred Feuerstein meint
Wie kommst du auf 5 Modelle?
B.Care meint
Bei der Marke VW sind es aktuell 5 Modelle, wenn du den Konzern rechnest mit seinen 10 Marken, dann sind es pro Marke noch viel weniger, maximal 3, aber rechne doch selber nach. Große Modellvielfalt ist was anderes.
Fred Feuerstein meint
Also nochmal: Wie kommst du auf 5 Modelle von Volkswagen, ich zähle mehr.
Und wenn ich mir dann noch die einzelnen Marken anschaue mit deren Derivaten, dann zeigt sich, dass Produktvielfalt eben Geld kostet…Kein Wunder warum die Marge im Sinkflug ist.
Tt07 meint
Lies dir deinen Kommentar nochmal durch und überleg, ob du ihn nicht lieber löschen lassen solltest.
Davon ab passt an dieser Stelle Koma meines Erachtens viel besser als Verschlafen.
Aztasu meint
Vielleicht solltest du den Kommentar nochmal lesen
Futureman meint
Unabhängig der Richtigkeit, sind das alles Möglichkeiten, die VW auch offen stehen. Also liegt das Problem eher beim Management.
Gunnar meint
Das kannst du dir echt nicht ausdenken. Tesla zeigt, wie profitabel E-Autos sein können und VW heult rum und schreit nach Subventionen. Das ist schon echt peinlich und leider traurig.
MichaelEV meint
Es ist peinlich und traurig, aber auch dreist. Denn bisher schreibt man ja noch Gewinne, soll man dieses Polster nutzen (aber vielleicht zeigen die nächsten Quartalszahlen ja auch andere Zahlen).
Im Endeffekt braucht es weitere Förderungen nicht. Will man weltweit bestehen können, muss man ohne Förderung positiv wirtschaften können. Braucht man die Förderung, um auf einen grünen Zweig zu kommen, wird man weltweit sowieso nicht bestehen können (=rausgeschmissenes Geld).
Aztasu meint
Auch hier leider Unwissenheit.
Tesla schafft ausschließlich (!) gute Margen zu erwirtschaften weil man die nötigen Stückzahlen hat die sich im Grunde auf gerade mal 2 Modelle aufteilen. Dazu nimmt Tesla recht hohe Preise für eine karge Ausstattung.
Übrigens besteht ein großer Teil des Gewinns von Tesla aus Steuerverrechnungen aufgrund der Jahrelangem Verluste aus vergangenen Jahren, Subventionen als Kaufanreiz für US-produzierte E-Autos (mehr Umsatz und Stückzahlen führen letztlich zu besseren Margen), dazu CO2-Zertifilatehandel und Batteriespeicher-Geschäft. Ohne das alles sieht die Bilanz ganz schön dürftig aus.
MichaelEV meint
Hör auf herumzuheulen mit „gute Margen nur wegen hohen Stückzahlen“. VW hindert niemand daran auch knapp 2 Millionen BEVs im Jahr zu verkaufen, sollte mit der Fülle an Modellen kein Problem sein. Warum schaffen sie das nicht?
Stattdessen schafft man als Konzern mit mehreren Marken und vielen Modellen gerade mal knapp mehr als die Hälfte vom Model Y (während sich hier Trolle das Maul darüber zerreißen, dass sich das Model Y schlecht verkaufen würde).
Peinlich, peinlich, peinlich…
Aztasu meint
Klar, so viel Bedarf an E-Autos gibt es einfach noch nicht. Tesla steigert den Absatz ja auch nicht mehr sondern stagniert nur noch.
Alle kämpfen um Marktanteile. Es gibt zu viele kleine Hersteller und einige wenige Große. In China nimmt z.B. BYD allen die Anteile weg.
Fred Feuerstein meint
Die Antwort ist doch ganz einfach. Volkswagen hat das auch anders geplant, der id.4 sollte das Weltauto mit Stückzahlen > 1 Million Fahrzeuge sein. Und das noch ohne Derviate von Skoda oder Audi. Die sollten noch on top kommen. Aber die Modelle verkaufen sich weltweit eben nicht so wie man geplant hat. Ganz im Gegenteil, die BEV Modellvielfalt wurde ausgeweitet, der Absatz ist aber rückläufig. Hier hat das Produkt- und Topmanagement versagt, denn der Markt nimmt die Produkte nicht in der gewünschten Stückzahl ab.
MichaelEV meint
„Klar, so viel Bedarf an E-Autos gibt es einfach noch nicht.“
Das ist doch keine Ausrede. Der Bedarf ist groß genug, damit Tesla mit zwei Modellen Stückzahlen von 1,7 Millionen verkauft bekommt. Nur etwas mehr als ein Drittel davon mit mehreren Marken und vielen Modellen bei VW sind nicht mit der Marktlage zu entschuldigen, das ist die Schwäche von VW (und natürlich auch von anderen Altherstellern, dort zum Teil noch schlimmer).
“ In China nimmt z.B. BYD allen die Anteile weg“
2024 sind es bei Tesla bisher 11,2%, 2023 waren es 11,1% und 2022 9,6%. Das ist kein sinkender Marktanteil.
hu.ms meint
Natürlich verkauft sich das model Y in europa schlecht.
Die fabrik in GH gibts schon 3 jahre und die mindeskapazität von 250K oder
62K pro Q. wurde immer noch nicht erreicht – eben weil sich die Y nicht in europa verkaufen. Wie wollen sie bei tesla jemals 500K MY in europa verkaufen – von denen bei eröffnung geschrieben wurde ?
Auch bei tesla läuft es nicht nach plan.
Die konjunkturelle zurückhatung trifft alle hersteller. Tesla in europa übrigens am meisten aller BEV-hersteller wie der zahlenvergleich 2023 zu 2024 bei eu-evs zeigt.
MichaelEV meint
Wenn ich „schlecht“ lese muss man echt an eurer Wahrnehmungsfähigkeit zweifeln. Das meinte ich mit Trollen…
Letztes Jahr war „exzellent“, meistverkauftes Auto Europa und das obwohl an den vorderen Positionen in Europa eher günstige Autos stehen.
Dieses Jahr ist etwas „schlechter“, aus „exzellent“ wird „es verkauft sich sehr gut“! Antriebsunabhängig Platz 4 oder 5 und bei den BEVs Platz 1 mit riesigem Abstand.
„die mindeskapazität von 250K oder 62K pro Q. wurde immer noch nicht erreicht“
Willst du das belegen? Wenn du konkrete Produktionszahlen hast her damit. Hast du aber nicht, also Stand jetzt nur gelogen.
Ist das Model Y bei den jetzigen Zahlen limitiert? Überhaupt nicht! Mehr verkauft bekommen sie durch Model Y Juniper, Preissenkungen, Ausbau der Ladeinfrastruktur und vielem anderen (zuletzt weiter ausgeführt).
Und will Tesla 500k Model Y in Europa verkaufen? Nein, das wurde nie gesagt. Stattdessen war auch gestern wieder die Rede von weiteren Modellen, die 2025 auf den Markt kommen sollen.
Du denkst dir irgendwelche Sachen aus und nutzt die dann für die kruden Argumentationsketten, mit der Realität hat das aber nichts zu tun.
Mäx meint
In Grünheide werden alle Varianten des Model Y gebaut.
Laut TroyTeslike wurden inkl. Q3 ca. 160k Model Y in Europa verkauft.
ROW waren 58k, China 337k, USA+CA 302k.
Aus China wurden bis September fast genau diese Anzahl an Model Y aus China exportiert (Cnevpost Daten).
China produziert also für China und ROW.
Freemont + Texas produzieren für USA+CA.
Also am Ende läuft es darauf hinaus, dass ungefähr die Anzahl an Model Y in Europa die Model Y aus Grünheide sind.
Rechnen wir noch 50% ROW drauf, was ich nicht glaube und ne Unsicherheiten rein wären wir max. max. bei ca. 200k für Grünheide.
Irgendwo zwischen 160k und 200k wird die Wahrheit liegen.
Man hat zwar keine konkreten Produktionsdaten, aber man kann es anhand der Menge an Daten schon ganz gut abschätzen.
MichaelEV meint
Das wären 213k bis 267k aufs Jahr hochgerechnet. Die Mitte ungefähr 240k, bekanntlich inkl. Produktionsausfällen, ist unweit von 250k entfernt.
Mäx meint
Jop hatte ich vergessen auf 12 Monate hochzurechnen.
Wie gesagt, ich hab einfach nur die Daten runtergeschrieben, die man so finden kann.
Einzig die Auslastung kann man nicht herauslesen, da es ja nicht ganz klar ist, welche maximale Kapazität im Werk wirklich verfügbar ist.
Ausgehend von den 250k liegt man da ganz gut.
Ich verstehe zwar immer noch nicht genau warum man im Shareholder Deck dann >375k angibt aber gut.
Vielleicht enthält das schon zukünftige Optimierungen, kp.
hu.ms meint
@ Michael:
keine antwort von dir zu meinem letzten satz.
Lt. eu-evs ist der marktanteil von tesla in europa von 17,5 % in 2023 auf 16,0 % JTD2024 zurückgegangen. Das sind 8,6% rückgang bezogen auf tesla (platz 2) – höher als der von stellantis (platz 3) oder der VW-group (platz 1).
Und genau der marktanteil ist wesentlich, da der gesamtmarkt in europa bei jeder antriebsart ja rückläufig ist und dadurch absolute zahlen noch viel schlechter aussehen würden: tesla von 345K in 2023 auf 200k JTD2024 = 267K p.a.das wären prozentual nur noch 77 %.
Und wie interessant – rd. 20 % absatzrückgang = 500K über die auch VW klagt…
Sie sitzen also in europa im selben boot.