Lamborghini bleibt bei seiner Strategie, zuerst auf Plug-in-Hybride umzustellen, bevor das erste Elektroauto des Sportwagenherstellers starten wird. Der Zeitplan für den Vollstromer ändert sich auch angesichts der in diesem Jahr schwächelnden Nachfrage nach Batterieantrieben in vielen Märkten nicht.
In einem Interview mit Autocar sagte Firmenchef Stephan Winkelmann, er sei zuversichtlich, dass die zuvor skizzierte Elektrifizierungsstrategie von Lamborghini die richtige ist – denn wenn es um die Einführung von Elektroautos gehe, gehe es „nicht um Innovation, sondern darum, zum richtigen Zeitpunkt zu kommen“.
„Als wir uns entschlossen, den ersten Schritt unserer Strategie zu tun, nämlich die gesamte Produktpalette neu und hybrid zu gestalten, war das ein großes Bestreben für das Unternehmen“, so Winkelmanm. „In den letzten vier Jahren haben wir sehr hart daran gearbeitet, und jetzt sehen wir, dass dies – man weiß ja nie – die richtige Entscheidung war. Deshalb glauben wir, dass es richtig war, sich auf einen schrittweisen Ansatz zu konzentrieren.“
Winkelmann äußerte sich vor dem Hintergrund, dass andere Automobilhersteller mit kleinen Stückzahlen – darunter Aston Martin und Bentley – ihre ersten Elektroautos angesichts der geringen Nachfrage nach der Antriebsart verschoben haben. Der Lamborghini-Konkurrent Lotus hat sich entschieden, auch Hybride statt nur noch E-Autos anzubieten, und Porsche will seine Modelle mit Verbrennertechnik länger als geplant anbieten.
Elektroauto wird neue Baureihe
Da es sich bei Lamborghinis erstem Elektroauto – das Konzept Lanzador gibt einen Ausblick darauf – um ein komplett neues Modell und nicht um einen Ersatz für ein aktuelles Fahrzeug handelt, besteht laut Winkelmann weniger Gefahr, dass es sich auf die Verkaufszahlen des Unternehmens auswirkt – es könnte sie sogar steigern.
„Wir haben genug Zeit, um zu entscheiden, ob wir die Einführung von Elektroautos beschleunigen oder verzögern müssen“, so der CEO. „Bislang denken wir nicht daran, irgendetwas zu verzögern: Wir haben gesagt, dass wir unser erstes Elektroauto bis zum Ende dieses Jahrzehnts haben wollen, und das ist etwas, das wir weiter vorantreiben werden, weil wir gesagt haben, dass es ein zusätzliches Auto sein muss – ein viertes Modell.“
Das erste Elektroauto der italienischen, als Teil von Audi zum Volkswagen-Konzern gehörenden Marke sei „ein zusätzliches Modell – ein neuer Karosseriestil, eine neue Art von Auto im Allgemeinen – also wird es auch neue Kunden für Lamborghini anziehen“, sagte Winkelmann weiter. Mit Blick auf die langsamer als gedacht voranschreitende Etablierung von E-Autos gelte es insbesondere für das Segment der Supersportwagen, dass die Strategie, so lange wie möglich auf Hybridfahrzeuge zu setzen, „wirklich richtig“ sei.
Lamborghini bietet inzwischen alle Baureihen als Plug-in-Hybride an: die Supersportwagen Revuelto und Temerario sowie das SUV Urus. Bis auf Basis des Lanzador der erste Vollstromer der Marke und die dann vierte Baureihe starten wird, werden noch einige Jahre vergehen.
Tadeky meint
Schönes Design. Kann ruhig eher kommen.
David meint
Der Luxuskunde ist es gewohnt auf alles zu scheißen, könnte man jetzt glauben. Ich denke das ist es aber nicht, sondern die Elektromobilität muss sich halt erst Fame erarbeiten. Der Taycan hatte sich ganz selbstverständlich einen Kundenstamm erarbeitet, obwohl er keinen Vorgänger hatte. Der Spectre zeigt eine Klasse höher, wenn es ins Image passt, nimmt der Kunde sehr gerne Elektro. Da hat es Rolls-Royce natürlich leichter, weil seine Wagen immer leise sein sollten und der Motor als Verbrenner eigentlich immer störte. Das ist bei Lamborghini exakt andersherum und insofern eine größere Herausforderung. Aber am Ende wird man alle bekommen.
Earth is Burning meint
Ein computergeneriertes Motordröhnen?
Ihr habt mein vollstes Mitleid. Das wird schon wieder.
Yoshi meint
Ja, zum Glück können die Kunden von Sportwagenherstellern auch in 10 Jahren noch originales Motordröhnen hören.
M. meint
Ist doch besser, das Motordröhnen ist computergeneriert, und die Leute wechseln,
als
es gibt so etwas nicht, und die Leute wechseln nicht.
Das ist dann doch nicht dein Problem, oder?
Ich brauche das auch nicht, aber wenn es Spaß macht, bitte…