Mercedes-Benz hat bereits seine Jahresprognose nach unten korrigiert, nun geht der Premium-Autobauer umfangreiche Sparmaßnahmen an. Wie das Manager Magazin berichtet, hatten CEO Ola Källenius und Finanzchef Harald Wilhelm Mitte November den Topmanagern des Konzerns das Programm „Next Level Performance“ vorgestellt. Bei diesem soll es sich um ein Sanierungskonzept handeln.
Konkret sollen bis 2027 rund fünf Milliarden Euro an Kosten eingespart werden. Dem Bericht zufolge steht eine fünfstellige Anzahl an Arbeitsplätzen vor dem Aus. Schon vor zwei Jahren hatten die Stuttgarter den Abbau von 20.000 Stellen angekündigt. Nach der Ankündigung des Programms „Next Level Performance“ gehen Beteiligte von einer Ausweitung des Personalabbaus aus, so der Bericht. Rund zehn Prozent der weltweiten Arbeitsplätze könnten wegfallen.
Da die Mercedes-Benz Group weltweit rund 166.000 Menschen beschäftigt, würde das einen Abbau von etwa 16.600 Arbeitsplätzen bis 2027 bedeuten. Dem Manager Magazin zufolge kursieren noch deutlich höhere Zahlen. Im indirekten Bereich – dem Bereich außerhalb der Produktion – soll es sogar um bis zu 25 Prozent der Stellen gehen. Mercedes selbst hat die Kostenziele bestätigt, sagt aktuell aber, dass keine konkreten Abbauziele geplant seien.
Källenius hat Mercedes-Benz auf mehr Luxus und Elektroautos ausgerichtet. Letzteres bremst er seit diesem Jahr wieder, da die Nachfrage nach Vollstromern branchenweit schwächelt. Insgesamt ist die Lage bei Mercedes aber weniger dramatisch als etwa bei Volkswagen, das Unternehmen kann immer noch eine starke Bilanz vorweisen.
„Die Pensionslasten des Konzerns sind seit 2022 ausfinanziert; der Free Cashflow des Industriegeschäfts lag Ende September bei komfortablen 6,5 Milliarden Euro“, berichtet das Manager Magazin. Doch die Probleme im Luxus- und im Elektrosegment des Autobauers seien unübersehbar, genauso der „dramatische“ Einbruch in China. In diesem Jahr gab es deshalb schon zwei Gewinnwarnungen. „Das Spiel für Källenius ist nicht vorbei, aber es ist ein neues Kapitel“, wird eine Führungskraft zitiert.
Yoyo meint
Källenius ist ncht an allem schuld.
Er bekomtm die Zahlen von seinen Abteilungen auf den Tisch, wenn diese feststehen. Ich kann mir bestens vorstellen, dass da einige es einfach nicht wahrhaben wollten und mit dem Prinzip Hoffnung immer wie bisher weitergemacht (weiter berichtet) haben.
Wer zu spt kommt, den bestraft….
Gerry meint
Zetsche war bereits das Problem. Nachdem er seinen Hut genommen hatte wurde gesagt, dass Mercedes ein Museum für Verbrennungsmotoren ist.
Mäx meint
Zetsche ist zu einem für ihn günstigen Zeitpunkt gegangen.
Er hat viele drohende Probleme vor sich hergeschoben und nicht angepackt.
Das fällt natürlich jetzt alles auf Källenius zurück.
Ähnlich wie in D, wo die Versäumnisse der 16 Jahre Weiter-So-CDU-Politik der aktuellen Regierung angerechnet werden.
Aber Källenius hat trotzdem innerhalb von 2 Jahren mehrere Richtungsänderungen der generellen Strategie gemacht, erst weiter so, dann voll auf BEV, dann der Rückzug doch nicht so viel BEV usw.
David meint
Tja, EQS und EQE sind auch wirklich keine Burner. Aber daran liegt es nicht. Es ist halt eine Krise und die Elektromobilität hat noch nicht so gegriffen, wie man das erwartet hat. Das betrifft letztlich alle Hersteller. Auch Mercedes. Und es ist eine gute Gelegenheit, den Gewerkschaften mal wieder klarzumachen, dass gerade nicht die Zeit ist, um Forderungen zu stellen. Um mehr geht es auch bei Mercedes nicht.
Thrawn meint
Das sehe ich anders. Du kannst dich ja gerne damit trösten, dass es anderen deutschen Herstellern auch nicht besser geht. Nur rettet das keinen einzigen Job.
Weltweit hat die E Mobilität exponentielle Wachstumsraten. Verbrennerabsätze dagegen sind weltweit seit Jahren rückläufig.
Abgehängt sind lediglich die europäischen Hersteller, weil sie die falschen Produkte im Programm haben, die sich ganz offensichtlich nicht im Markt zu gewünschten Stückzahlen platzieren lassen, weder hier in Europa noch in anderen Märkten. Man könnte das daher als spezielles Problem der europäischen und damit auch der deutschen Autobauer sehen.
Die letzten Jahre konnte man das noch gut mit Verbrennerverkäufen kaschieren, jedoch tritt nun das wahre Ausmaß der verfehlten Modellpolitik und dem Unwillen zur E Mobilität zu Tage.
Das ganze Problem ist über Jahre entstanden und wird auch nur über Jahre zu lösen sein. Wir werden sehen, wer genug Luft hat, das zu überleben.
Ich sag es nochmals deutlich: Wenn sich ein Produkt nicht verkauft, liegt das nicht am Markt oder an den doofen Kunden oder der Politik, sondern am Produkt, das nicht marktgerecht ist. Wer das ignoriert, wird nicht mehr lange existieren.
Tt07 meint
Bullshit, wie üblich von Dir. So wie VW und Mercedes jammert kein anderer Hersteller weltweit und sucht dabei die Schuld bei der Politik, den Gewerkschaften, den eingebildeten Kranken etc.
Du als Möchtegerne solltest das doch eigentlich verstehen.
Gurke meint
D., Selten so einen Unfug gelesen. Die Gewerkschaften werden jetzt mal zeigen, wer im Unternehmen das Sagen hat. Da bleibt der Laden dann wochenlang leer.
Das nützt zwar nichts, aber die Gewerkschaftsbosse können mal zeigen dass sie was zu melden haben. Dafür wird aber nicht ein Auto mehr verkauft, das begreift niemand in der Belegschaft. Umsatz/Absatz kann man nicht erstreiken.
Thrawn meint
Das sehe ich anders. Man kann sich ja gerne damit trösten, dass es anderen deutschen Herstellern auch nicht besser geht. Nur rettet das keinen einzigen Job.
Weltweit hat die E Mobilität exponentielle Wachstumsraten. Verbrennerabsätze dagegen sind weltweit seit Jahren rückläufig.
Abgehängt sind lediglich die deutschen Hersteller, weil sie die falschen Produkte im Programm haben, die sich ganz offensichtlich nicht im Markt zu gewünschten Stückzahlen platzieren lassen, weder hier in Europa noch in anderen Märkten. Wir haben ein spezielles lokales Problem.
Die letzten Jahre konnte man die langfristig falsche Strategie und die Fehlentscheidungen noch gut mit Verbrennerverkäufen kaschieren, jedoch funktioniert das jetzt nicht mehr, s.o.
Das ganze Problem ist über Jahre entstanden und wird auch nur über Jahre zu lösen sein. Wir werden sehen, wer genug Luft hat, das zu überleben.
Ich sag es nochmals deutlich: Wenn sich ein Produkt nicht verkauft, liegt das nicht am Markt oder an den doofen Kunden oder der Politik, sondern am Produkt, das nicht marktgerecht ist. Wer das ignoriert, wird nicht mehr lange existieren.
Envision meint
EQE als Limo oder SUV sind wahre Schnäppchen am Gebrauchtmarkt, oft mit 40k+ Wertverlust im ersten Jahr, Autblöd hat mal bei einem durchgerechnet, die verlieren über 4 Euro Wert PRO gefahrenen Kilometer! (Hhm, da macht der Benziner ja wieder Sinn ;-)
… und in China kauft trotzdem keiner, die Geschäftszahlen müssen brutal aussehen.
Beide aber auch nix für mich, z.B. EQE Limo Riesen 5m Schiff mit Mini Kofferraum/Öffnung was für ein fail… auch wenn man so einen 350+ Jahreswagen schon unter 50k nachgeworfen bekommt. (im Vergleich zum überzogen Neupreis)
Gernot meint
Källenius ist der unfähigste Mercedes-Chef aller Zeiten. Und natürlich müssen das wie immer die Arbeitnehmer ausbaden. EQE und EQS verkaufen sich nicht, weil diese Modelle unter Källenius komplett an den Wünschen der Kunden vorbei designed wurden. Das ganze Smart-Projekt hat Källenius krachend an die Wand gefahren. Seit Jahren ist das wahrscheinlichste Szenario, dass Handelskonflikte mit China zunehmen. Und das gilt auch für die nächsten Jahre. Källenius hat trotzdem null Risikodiversifikation betrieben und für Smart zu 100,0% nur auf China gesetzt. Jetzt zahlt Mercedes aufgrund der Strafzölle bei jedem Smart drauf. Durch die anstehende Elektrifizierung und Autonomes Fahren nehmen Synergieeffekte mit der Mercedes-LKW-Sparte eher zu. Källenius hat die LKW-Sparte abgestoßen.
Und wenn dann zu offensichtlich wird, was für ein Versager Källenius ist, dann zündet er eine Ablenkungsdebatte „Krankmeldungen gehen zu einfach“. Lies: Die Arbeitnehmer sind schuld. Nein, wenn Mercedes im wichtigsten Markt China als völlig rückständig gilt und da keine EQE mehr verkauft bekommt, obwohl BEV da boomen, dann ist einzig und allein das Management schuld, dass es nicht geschafft hat, für eine adäquate Produktpalette zu sorgen.
Und bezahlen müssen es die Arbeitnehmer. Der massenweise Stellenabbau hübscht dann kurz- oder mittelfristig die Bilanz auf. Aktionäre sind temporär zufriedengestellt. Aber am grundsätzlichen Dilemma bei Mercedes ändert sich nichts: Der Konzern wird von einem strategischen Totalversager geführt, der immer nur mit einem Jahr Verspätung Markttrends hinterherläuft.
Dagobert meint
EQE und EQS waren schon fertig designt als ich noch bei Daimler war und Factory 56 in Sindelfingen bereits im Bau. Auch was mit Smart passiert war da schon längst beschlossen. Da hieß der Chef noch Zätsche…
Sie haben keine Ahnung von den Produktentwicklungszyklen in der Automobilindustrie.
Die Designer befassen heute mit dem Fahrzeugen, die in 10 Jahren auf den Markt kommen.
Stefan Redlin meint
Zitat: Die Designer befassen heute mit dem Fahrzeugen, die in 10 Jahren auf den Markt kommen.
Wenn das so ist wundert mich nichts mehr, wenn die dann damit auf den markt wollen ist der Kram 10 Jahre alt und mindestens seit dann 5 Jahren überholt.
Wer so langsam reagiert der wird seine „Antiquitäten“ dann auch nicht los.
Gernot meint
«Die Designer befassen heute mit dem Fahrzeugen, die in 10 Jahren auf den Markt kommen.»
Das ist kompletter Quatsch. Der EQS wird seit 2021 gebaut. Das Design war also 2011 fertig? 2011 wusste Mercedes noch nicht mal, dass sie 2021 in nennenswerter Stückzahl BEV fertigen werden. Da wurde noch nicht mal Tesla Model S produziert, der gemeinhin als erstes Elektroauto für den massenmarkt gilt.
Die Designer befassen sich vielleicht mit grundlegenden Designlinien, wo die Reise langfristig hingehen kann, aber das Fahrzeuge 10 Jahre im voraus fertig designed sind, ist völliger Unsinn. Und wer heute noch 5 Jahre für die Entwicklung eines Fahrzeugs braucht, hat am Markt ohnehin verloren. Man schafft eben modulare Baukästen nicht nur für Skaleneffekte, sondern auch um Entwicklungszeiten drastisch zu verkürzen.
Und ansonsten: Källenius wurde 2019 CEO. Der EQS ging 2021 in die Produktion. EQS SUV und EQE gingen 2022 in die Produktion. Vor seiner CEO-Zeit war Källenius schon als Vorstand für Mercedes-Benz Cars Entwicklung zuständig. Er trägt so oder so die Verantwortung
Mäx meint
0 EQE in China im Oktober
Derer ganze 16 seit Juli…
264 in 2024 bis inkl. Oktober…
Dagegen z.B. 680 i5…im Oktober.
BEV meint
der i5 reicht aber nicht um BMW zu retten