Der europäische Gebrauchtwagenmarkt hat im Jahr 2024 laut einer Auswertung des Online-Automarkts Autoscout24 an Dynamik gewonnen: Die Nachfrage steigt im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent, das Angebot legt im gleichen Zeitraum um 5 Prozent zu. Nachdem die Durchschnittspreise für Gebrauchtwagen in den vergangenen zwei Jahren von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt sind, stehen die Zeichen 2024 auf Normalisierung: 24.592 Euro kostet ein Gebrauchter im europäischen Durchschnitt – das sind 6 Prozent weniger als 2023.
Beliebtester Hersteller auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist auch 2024 Volkswagen. Auch die fünf beliebtesten Modelle stammen alle aus dem derzeit krisengeschüttelten Konzern. Das Lieblingsauto der Europäer ist demnach der VW Golf. Bei den gebrauchten Elektrofahrzeugen sieht es dagegen anders aus – hier dominiert Tesla die Rangliste: Die drei beliebtesten Stromer in Europa stammen aus dem Hause des US-Herstellers.
Gebrauchte E-Autos stehen bei den Europäern generell deutlich höher im Kurs als im Vorjahr: Die Nachfrage legt innerhalb eines Jahres um 37 Prozent zu. Damit wird sie nur noch von gebrauchten Hybriden übertroffen, die ein Nachfrageplus von 69 Prozent verzeichnen.
Angebot & Nachfrage: Deutschland mit geringer, Frankreich mit hoher Dynamik
Zwar legt die Gebrauchtwagen-Nachfrage 2024 europaweit um 17 Prozent zu, doch die Entwicklung in den Ländern ist stark unterschiedlich. Tatsächlich bildet der deutsche Markt mit einem Nachfrageplus von „nur“ 12 Prozent das Schlusslicht im europäischen Vergleich. Die größte Dynamik entfaltet sich in Frankreich und in Luxemburg: Hier steigt die auf Basis konkreter Anfragen auf AutoScout24 berechnete Nachfrage um jeweils rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch Italien (+24 %) und Österreich (+19 %) entwickeln sich überdurchschnittlich. Während die Niederlande sich mit einem Plus von 17 Prozent im europäischen Mittel behaupten, sortiert sich Belgien mit einem Plus von nur 14 Prozent neben Deutschland am unteren Ende ein.
Der Report konstatiert für 2024 einen Nachfrageüberhang, denn das Angebot kann mit einem Plus von europaweit 5 Prozent nicht mit dem Kundeninteresse mithalten. Der Blick auf die einzelnen Märkte zeigt: Nicht nur die Nachfrage, auch das Angebot entwickelt sich in Deutschland besonders verhalten. So nehmen die Inserate hierzulande lediglich um 2 Prozent zu, während Händler auf den Portalen in Italien 10 Prozent und in Frankreich 11 Prozent mehr Fahrzeugannoncen einstellen.
Preise: Günstiges Italien & Belgien, teures Luxemburg & Frankreich
Trotz der europaweit hohen Nachfrage nach Gebrauchtwagen sinken die Fahrzeugpreise im Schnitt um 6 Prozent auf durchschnittlich 24.592 Euro. Ausgerechnet in dem Land, in dem das Preisniveau für Gebrauchte mit 37.860 Euro ohnehin am höchsten ist, verteuern sich die Fahrzeuge 2024: Drei Prozent mehr müssen Luxemburger in diesem Jahr für einen Gebrauchten an die Händler überweisen. In den anderen Märkten sind die Preise dagegen rückläufig. Mit einem Minus von 9 Prozent ist der Wertverlust in Belgien am stärksten. Dabei sind die Angebotspreise dort mit durchschnittlich 21.288 Euro vergleichsweise niedrig.
Nur die Italiener kaufen ihre Autos mit durchschnittlich 20.710 Euro (-6 %) noch günstiger ein als die Belgier. Aber auch die Niederländer kommen günstig weg: Holländische Händler bepreisen ihre Fahrzeuge mit durchschnittlich 22.248 Euro – ein Nachlass von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit gehen die Preise in den Niederlanden ebenso stark zurück wie in Deutschland. Allerdings liegen die Durchschnittspreise auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt mit 26.942 Euro auf einem deutlich höheren Niveau. Ähnlich sieht es beim Nachbarn Österreich aus: 26.310 Euro (-3 %) kostet hier ein Gebrauchter im Schnitt. Tiefer müssen die Franzosen in die Tasche greifen. So rufen die Händler der Grande Nation durchschnittlich 29.627 Euro (-1 %) für ihre Fahrzeuge auf.
Antriebsarten: Benziner teurer als Diesel, Hybride stark gefragt
Mit durchschnittlich 36.863 Euro sind Hybridfahrzeuge in Europa am teuersten. Die hohen Kosten scheinen gleichwohl keinen Einfluss auf die Nachfrage zu haben, denn diese steigt bei Hybriden im Vorjahresvergleich um ganze 69 Prozent an. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die prozentuale Entwicklung von einer niedrigen Ausgangsbasis im Jahr 2023 betrachtet wird, als die Nachfrage nach Hybriden denkbar schwach war.
Auch Elektroautos sind mit einem Durchschnittspreis von 31.141 Euro trotz eines Rückgangs um 17 Prozent innerhalb eines Jahres noch vergleichsweise teuer. Dennoch können sich auch die Stromer über zunehmendes Käuferinteresse freuen: Die Nachfrage steigt 2024 um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Durchschnittspreise für Verbrenner liegen 2024 nah beieinander: Die Händler bepreisen ihre Benziner mit durchschnittlich 23.352 Euro (-5 %). Für Diesel stellen sie hingegen nur 23.249 Euro in Rechnung (-8 %). Damit sind die Selbstzünder im europäischen Durchschnitt erstmals wieder günstiger als Benziner. Da die Nachfrage bei Benzinern 2024 ein Plus von 18 Prozent verzeichnet, Diesel aber nur einen Anstieg von 12 Prozent vorweisen können, deutet einiges darauf hin, dass sich die preisliche Positionierung der Antriebsklassen verfestigen könnte.
Die 5 beliebtesten Modelle in Europa stammen alle von VW
Im Ranking der fünf beliebtesten Modelle fahren ausschließlich Fahrzeuge aus deutscher Produktion vor: Es sind ausschließlich Modelle des Volkswagen-Konzerns, die in den Top 5 vertreten sind. Die Spitzenplätze belegen der VW Golf und der Polo. Es folgen der Audi A3 und der Audi A4, das Schlusslicht auf der Liste der Besten bildet der VW Tiguan.
Der Report hat auch die beliebtesten Herstellermarken in den jeweiligen Märkten ermittelt. Hier schafft es Volkswagen in fünf Ländern auf den ersten Rang, BMW und Mercedes-Benz platzieren sich jeweils einmal auf der Eins. Lediglich in Italien haben die Deutschen nicht die Nase vorn: Hier steht der heimische Autobauer Fiat auf der Pole Position – die restlichen Plätze in den italienischen Top 5 gehen dann wieder an deutsche Hersteller.
Tesla mit Dreifachsieg bei Elektroautos
Die Dominanz der deutschen Hersteller verblasst, wenn es um Fahrzeuge mit Elektromotor geht. Hier ist es der US-Konzern Tesla, der die Konkurrenz auf die Plätze verweist: Das Model 3 fährt auf Rang eins, das Model Y auf Rang zwei und das Model S auf Rang drei im Beliebtheitsranking vor. Platz vier kann der Renault Zoe für sich behaupten, Platz fünf geht an den Porsche Taycan.
Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24: „Die gestiegene Nachfrage macht 2024 zu einem vergleichsweise guten Jahr für den Handel mit Gebrauchtwagen in Europa. Daran ändern auch die sinkenden Preise nichts. Nachdem zuletzt ein Allzeithoch beim allgemeinen Durchschnittspreis das nächste jagte, tritt der Markt vielmehr in eine Phase der Normalisierung ein. Darauf deutet auch die Rückkehr der saisonal geprägten Preiskurve hin: Auf einem hohen Niveau verbilligen sich die Fahrzeuge in den Sommermonaten und verteuern sich in der Herbst- und Wintersaison. Das bringt Stabilität und macht den Markt wieder berechenbarer.“
Lotti meint
Wieso sollte man sich ein Auto mit veralteter, schlechter Software kaufen, die nicht mehr aktualisiert wird, mit einer Batterie, die schnell degradiert, wenn man genau das Gegenteil kaufen kann. Die Ziele der Alt-Hersteller sind bekannt: Geld verdienen. Da passen nachhaltige und langlebige Autos nicht.
Elon hin oder her. Die Autos sind wegweisend.
Futureman meint
Irgendwie logisch, dass das meistverkaufte Auto der Welt irgendwann auch das meistverkaufte Gebrauchtauto wird.
M. meint
Der Corolla?
Was hat der denn nun hier verloren?
South meint
… Grillenzirpen…. wo bleiben die Teslabashsing Typens denn jetzt?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Der Platz sagt noch nichts über die Menge/Häufigkeit. Wenn auf Platz 5 schon der Taycan kommt ist das für mich kein Aushängeschild für den E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt.
Envision meint
Lol, kein Wunder, nachdem Elon (durch jahrelangen Drogenmissbrauch?) langsam dem Wahnsinn verfällt und sich einen neuen „Führer“ bastelt, dem er einflüstert das er alles kann wenn er nur will (z.B. Kanada und Grönland annektieren)
… dürften sich viele – weniger hartgesottene – schnell von ihrer Erinnerung daran das sie das alles mit möglich gemacht haben, lieber trennen wollen.
– ich hoffe das reicht ? ;-)
Powerwall Thorsten meint
Das musst du noch mal etwas erläutern.
Woran genau sind Teslafahrer jetzt schuld?
Das Elon Drogen nimmt?
Trinkst Du Alkohol?
Das Trump als gewählter Repräsentant einer konservativen aber immerhin demokratischen Partei Präsident geworden ist?
Das Elon auch mit Alice spricht?
Lindner hat sich ja auch angeboten, CDU / CSU / SPD/ Linkspartei / Grüne / Wagenknecht hatten ja offensichtlich nicht gefragt ….
Envision meint
Ja genau vom Paulus zum Saulus sag ich nur auch wenn viele Jünger das nicht wahrhaben wollen.
Powerwall Thorsten meint
Schau mal in den Spiegel und nimm Thomas gleich mit
Steffen meint
Bei PT frage ich mich immer öfter, ob er auch eine rechte Gesinnung hat oder nur aus Fanboy-Gründen den rechtsextremen Elon und den undemokratischsten US-Präsidenten aller Zeiten verharmlost bzw. (sich?) schön redet. Erbärmlich ist es so oder so.
Thomas meint
Ja, die Tesla Fahrer unterstützen das. Ohne Tesla Fahrer würde niemand Elon kennen und die Welt hätte einen Blofeld weniger.
Powerwall Thorsten meint
Gut muss ich nicht in deinem einfach strukturieren schwarz weiß Kopf leben, da ziehe ich mein Leben als bunter Jünger doch deutlich vor.
Buchtip für dich:
Morton Rhue: Die Welle
Und besorg dir schon einmal ein weißes T-Shirt
Future meint
Die Basher interessieren sich doch nicht für den Gebrauchtmarkt.
Daran verdient die Industrie ja auch nix. Es geht nur um Neuwagen. Und bei den Neuwagen ist halt immer Tesla vorne. Bei den Gebrauchtwagen ist das jetzt natürlich auch so.
South meint
Ich bin langsam echt genervt. Ich wollte mein E Auto mal nach fünf Jahren ersetzen und kann immer nur sagen, dass wäre reine Geldverschwendung … den Tesla Krampf kann ich nicht mehr hören. Nö, ich find Tesla nicht sonderlich gut und Musk is en Kn all k opf, aber hey, der Markt ist momentan ne Wüste… als Kunde in Europa kann man nur hoffen, dass sich bald mehr Wettbewerb einstellt… die Autohersteller halten nur die Hand auf und harzen rum…