Mit dem vollelektrischen Renault 5 Turbo 3E präsentieren die Franzosen eine moderne Neuauflage des Renault 5 Turbo und des Turbo 2 aus den 1980er-Jahren. „Ein echtes Biest von einem Auto – gebaut für Rallyesport, Drift und Rennstrecke, angepasst für die Straße.“ Mit diesen Worten lasse sich der Entwicklungsauftrag für den Renault 5 Turbo 3E zusammenfassen.
„540 PS Leistung, eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in weniger als 3,5 Sekunden, ein Carbon-Chassis, ein hohes Maß an Individualisierung und ein fahrdynamisch günstiges Verhältnis von Länge zu Breite im Verhältnis 2,01“: Damit bewege sich das Elektroauto auf dem Niveau eines Supersportwagens – „im Format eines kompakten Schrägheckmodells“, werben die Entwickler. Unterstützt werde das Projekt durch die Sportwagentochter Alpine.
Außen trägt der Renault 5 Turbo 3E markante Stoßfänger- und Heckflügelverbreiterungen, die die Aerodynamik optimieren. Er folge zudem dem Konzept des retro-futuristischen Designs, so die Designer. Hinzu kämen einige Merkmale und Charakteristika, die vom aktuellen Renault 5 E-Tech Electric übernommen wurden, beispielsweise die Rückleuchten und die Außenspiegel.
In der Tradition des ersten Renault 5 Turbo und Turbo 2 basiert der Renault 5 Turbo 3E auf einer neuen, speziell entwickelten Heckantriebs-Plattform. Im Vergleich zum Renault 5 E-Tech Electric (3,92 m Länge, 2,54 m Radstand) wurde die Windschutzscheibe nach hinten versetzt und der Radstand auf 2,57 Meter verlängert. Daraus ergeben sich Abmessungen von 4,08 Meter Länge, 2,03 Meter Breite und 1,38 Meter Höhe. „Oder anders ausgedrückt: Der Renault 5 Turbo 3E ist so lang wie ein Stadtauto und so breit wie ein Supersportwagen“, erläutert der Hersteller.
Der Renault 5 Turbo 3E sei ein Zweitürer und Zweisitzer mit bemerkenswert viel Platz für Gepäck, heißt es weiter. Grund sei die spezielle Architektur mit Elektromotoren in den hinteren 20-Zoll-Rädern, einer dazwischen angeordneten Leistungselektronik und einer unter dem Fahrzeugboden untergebrachten Batterie. Ein Layout, das zugleich den Schwerpunkt senke.
„Der Renault 5 Turbo 3E ist das stärkste und leistungsfähigste Straßenmodell, das der Konzern je angeboten hat“, betont Philippe Krief, CEO der Marke Alpine und CTO der Renault Group. „Für die Marke Alpine bot sich die fantastische Gelegenheit, ihr Know-how in den Bereichen Technik, Architektur und Entwicklung von Elektro-Sportwagen unter Beweis zu stellen. Zugleich ist das Modell auch ein Innovationsträger, etwa mit den Radnabenmotoren, die unser Streben nach Exzellenz und Innovation für die Elektrofahrzeuge von morgen demonstrieren.“
Der Renault 5 Turbo 3E wiegt einschließlich der 70-kWh-Batterie rund 1.450 Kilogramm. Die Systemleistung beträgt 540 PS (2 x 200 kW) und sorgt für ein Leistungsgewicht von 2,7 kg/PS, das auf dem Niveau von Supersportwagen liegt. Die erwartete Beschleunigung von 0 auf 100 km/h liegt bei unter 3,5 Sekunden und die Reichweite beträgt mehr als 400 Kilometer nach WLTP-Norm.
Auf der Rennstrecke soll der Renault 5 Turbo 3E mehrere Runden mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 270 km/h absolvieren können, bevor die Batterie mit der 800-Volt-Architektur an einer Gleichstrom-Schnellladestation (DC) mit bis zu 350 kW Leistung aufgeladen wird. Das Füllen der Batterie von 15 auf 80 Prozent soll 15 Minuten dauern. Eingebaut ist zudem ein 11-kW-Bordladegerät, die Gleichstrom-Ladezeit (AC) von 0 auf 100 Prozent beträgt etwa acht Stunden.
Eine Taste am Lenkrad sorgt bei Überholvorgängen für einen vorübergehenden Leistungsschub. Über eine weitere Taste lässt sich die regenerative Bremswirkung in vier Stufen einstellen. Zudem stehen vier „Multi-Sense“-Fahrmodi zur Verfügung: Snow, Regular, Sport und Race, zu dem auch die Drift-Assist-Funktion gehört.
Im Innenraum finden sich Schalensitze und Sechspunktgurte, Carbonteile zur Gewichtsreduzierung und Materialien wie Alcantara für Sitze und Armaturentafel. Einen Akzent setzt die vertikale Handbremse im Rallye-Stil. Fahr-, Navigations- und Multimedia-Informationen werden auf zwei 10,1-Zoll- und 10,25-Zoll-Displays dargestellt. Die Anzeigen sind vom Armaturenbrett des originalen Renault 5 Turbo und Turbo 2 inspiriert. Das „OpenR link“-Multimediasystem mit integriertem Google bietet Zugang zu von Google Services, die kontinuierlich aktualisiert werden. Die Routenplanung mit Google Maps berücksichtigt auch Ladestopps.
Für den Renault 5 Turbo 3E legt Renault verschiedene Außen- und Innenfarben auf, die zum Teil an die historische Lackierung des Renault 5 Turbo und Turbo 2 erinnern. Zudem werden moderne Lackierungen angeboten. Darüber hinaus gibt es eine Auswahl an Personalisierungsmöglichkeiten, die von der Außenlackierung bis zur Innenausstattung (Sitze, Armaturenbrett, Türverkleidungen, Mittelkonsole, …) reichen.
Der Renault 5 Turbo 3E wird in mehreren Schlüsselmärkten wie Europa, dem Nahen Osten, Japan und Australien in einer Auflage von 1.980 Exemplaren erhältlich sein – eine Hommage an das Jahr, in dem der erste Renault 5 Turbo auf den Markt kam. Jedes Exemplar ist nummeriert, Kunden können bei der Bestellung ihre Wunschnummer wählen. Die Bestellbücher sollen in den kommenden Wochen öffnen, die ersten Auslieferungen in der ersten Jahreshälfte 2027 erfolgen. Der Preis wird noch nicht verraten.
LOL meint
jetzt hat also auch Renault geschafft einen Elektromotor mit Turbolader zu entwickeln .. interessant
Dieseldieter meint
Vor 30 Jahren hatte ich schon einen Rechner mit Turbo-Knopf. Ich versichere dir, der hat nicht über Abgasaufladung verfügt.
Kaiser meint
Ich hatte in den 80gern sogar Schuhe von Puma auf denen turbo stand. Haben mich aber nicht schneller gemacht :-)
Tim Leiser meint
Noch krasser. Mein Postmann hat kein Posthorn, obwohl es auf seinem Auto abgebildet ist…
Future meint
Kaiser, vielleicht heute nochmal so Turbo-Schuhe kaufen und gucken, was bei der abendlichen Laufrunde neben den Wiesen so passiert?
M. meint
Das hat der Hersteller meines Mixers auch geschafft.
Wo ist die Nachricht?
Ach – es gibt gar keine.
Mary Schmidt meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
EVrules meint
Ganz so wild wird ein Serienfahrzeug nicht kommen, dafür gibt es an den Außenflächen zu viele scharfkantige und freistehende Bereiche, die schlicht nicht zulassungsfähig wären, wie bspw. die im freien, außerhalb des Radkastens befindlichen Räder.
Trotzdem deckt sich einiges mit der Konzernstrategie einen Generationenwechsel 2027 der aktuellen BEV von Renault zu vollziehen, mit 800V, neuem eMotor (E7A) und höheren Energiedichten bei den Akkus. Ebenso gut gefällt mir, dass wohl die Akkus flacher werden, was zu niedrigeren PKW führen kann.
Auf die Zeichnungen des Interieur sehen deutlich stimmiger aus, als das was man bislang bei R5 und R4 sehen kann, nicht dass es ansich schlecht wäre, trotzdem gibt es stilistisch unschöne Lösungen bislang.
Schauen wir mal, was sich dann in 1,5-2 Jahren davon real zeigt.
André G. meint
Geiles Teil aber wozu diese Rennstock in der Mittelkonsole?Schalthebel wie in den 80ern?
EVrules meint
Das ist die manuelle Handbremse, welche für den Renn-/Rallye-Einsatz nötig wäre.
Futureman meint
Viel Entwicklungskosten für ein nutzloses Auto.
Future meint
Falsche Einstellung. Für PR und Reichweite lohnt sich das alles definitiv. So ist das im Marketing. Und die Kleinserie wird noch viel mehr PR produzieren, wenn die erstmal auf den Messen und Straßen zu sehen ist.
Thorsten 0711 meint
Bei dieser Limitierung auf 1980 Stück wird man dieses kleine Spielzeug für Reiche wohl so gut wie nie auf der Straße zu sehen bekommen.
Für 150T würde ich mit btw lieber einen Lancia Delta Integrale o.ä. kaufen :-)
Future meint
Doch, das werden ganz viele sehen, weil es davon eben sehr viele Bilder geben wird. Heute sind Bilder wichtiger als alles andere.
Mary Schmitt meint
Absolut beeindruckend, wie konsequent man Rennwagentechnik in einen Kleinwagen gebracht hat. In der Radikalität durchaus vergleichbar mit dem ersten R5 turbo von 1980. 1450 kg in einem dynamischen Elektroauto im Serienbau – Respekt. Eine gute Werbung für Renault – sie zeigen, was sie können. Der Preis wird unerschwinglich sein. Und das ist auch gut so.
Elvenpath meint
Immerhin endlich mal nur 2 Türen. Warum der Serien-R5 4 Türen hat, erschließt sich mir nicht. Da hätte man Kosten und Gewicht sparen können.
EdgarW meint
Zweitürer verkaufen sich schlecht, weshalb zwei Varianten (2 und 4 Türen) angebaoten / gebaut werden müssen, was wegen der geringen Nachfrage nach den 2ern tatsächlich zu höheren Kosten führt. In engen Parklücken sind die nötigen breiteren Türen obendrein hinderlich.
Elvenpath meint
Aha. Wo kann ich entsprechende Statistiken sehen, dass zweitürig Kleinwagen sich schlechter verkaufen, als viertürige?
Wolfgang meint
In Österreich darf man mit 2-türern nicht einmal den Führerschein machen.
Gunnar meint
In diesem Internet.
Kaiser meint
Richtig cooles Spielzeug, ein echtes Kunstwerk mit Technik vom Feinsten.
Future meint
Besonders gut gefällt mir eigentlich nur das Carbon-Chassis. Daran habe ich mich nach 8 Jahren auch so schön gewöhnt. Carbon fühlt sich einfach gut an.
David meint
Das merkst du natürlich beim Fahren mit 100 km Reichweite ganz doll…
Future meint
250 Kilometer, Da vid, sind es schon. Mit 13,5 kWh/100 Kilometer im Jahresdurchschnitt sind die 33 kWh im Akku schon ok. Länger als 30 Minuten habe ich auf Fernstrecken nie Ladepuse gemacht.
Falls ich jeden Tag Fernstrecke fahren müsste, dann hätte ich damals natürlich schon einen Tesla genommen und auf Carbon verzichtet.
turbotoro meint
Wunderschön!
LMdeB meint
Hässlich. Aber … Auge des Betrachters und so ….
Gerne auf den Rennstrecken dieses Globus, aber ohne generelle ABE !
Sammler können sich das Gerät ja in ihre klimatisierten Garagen/Parkhäuser/Museen stellen.
Miro meint
Laut Carmaniac soll es 150.000 € kosten.
Das liegt natürlich auch an der Limitierung, dem Carbon und was da sonst noch drin ist (spezielles Fahrwerk usw.).
Ich frage mich tatsächlich was es kosten würde die 800 V Technologie mit dem größeren Akku im normalen R5 zu kaufen. Ich denke, dass es einige gibt, die es dann kaufen. Ich glaube man wäre überrascht wieviele es kaufen würden. Selbst wenn er dann 70.000 € kosten würde. Viele weigern sich, meiner Meinung nach, dieses Auto zu kaufen, weil es unpraktikabel ist es alle paar Tage für 30 Minuten zu laden wenn sie zuhause nicht laden können. Manche haben das Geld aber wollen keine Komforteinbußen in Kauf nehmen.
Aztasu meint
150k ist natürlich Quatsch, doppelt so viel wie ein Hyundai Ioniq 5N für einen Kleinwagen-Sportwagen. 100k ist realistischer
Aztasu meint
Man kann das ja auch in etwa mit den Preisen von anderen Alpine-Fahrzeugen abschätzen. 100k dürfte für einen Sportwagen in Kleinserie mit viel Carbon hinkommen. Cooles Auto, aber das Geld muss schon sehr locker sitzen wenn man sich so etwas gönnen möchte
Mäx meint
Du darfst nicht vergessen, dass die Karosserie verändert wird, der Radstand verlängert usw. um das Batteriepack aufzunehmen.
Deutlich mehr als 100k für so eine Kleinserie ist alles andere als abwegig.
Das ist ja alles quasi Handarbeit…du nimmst ne Karosserie aus der Serie und dann wird geschnitten, verlängert usw.
Das kostet alles Geld.