Audi will einen elektrischen Kompaktwagen in Ingolstadt bauen. Das geplante Batterie-Einstiegsmodell soll von nächstem Jahr an vom Band rollen. Das kündigte Vorstandschef Gernot Döllner in der Süddeutschen Zeitung an.
„Es wird ein Elektrofahrzeug in der Klasse, in der auch der A3 angesiedelt ist. Und es wird ein richtig tolles Modell“, sagte der Manager. Zuletzt hatte Audi einen Produktionsstart erst im Jahr 2027 geplant. Konkretes zu dem Modell verriet Döllner nicht. Derzeit ist das erschwinglichste Elektroauto der Marke das Mittelklasse-SUV Q4 e-tron. Die bisher kleinsten Modelle, der A1 und Q2, sind nur mit Verbrenner verfügbar und laufen ohne Nachfolger aus.
Audi steckt in der Transformation zur E-Mobilität und kämpft wie andere Autobauer mit der zur Zeit schwächelnden Nachfrage. Mit einem Sparprogramm sollen bis 2029 in Deutschland bis zu 7.500 Arbeitsplätze abgebaut werden, wobei betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind.
Der Audi-Slogan lautet „Vorsprung durch Technik“. Mittlerweile hätten jedoch andere die Premiummarke überholt, so die Redaktion der Süddeutschen Zeitung gegenüber dem CEO. Das sei zum Beispiel beim autonomen Fahren der Fall. „Wir definieren ‚Vorsprung durch Technik‘ neu. Das werden wir ganz stark in Bereichen sehen, in denen schon heute unsere Stärken liegen: Allradantrieb, Leichtbau, Effizienz. Das werden wir fortschreiben ins elektrische Zeitalter“, erklärte Döllner.
„Wir sehen aber auch Innovationsfelder für Audi im Design, im Bedienkonzept und beim hochautomatisierten Fahren. Den nächsten Schritt werden wir mit der neuen Softwareplattform gehen“, so der Audi-Boss weiter. Das Unternehmen verfolge einen klaren Plan und werde neue Lösungen dann auf den Markt bringen, wenn sie die Audi-Ansprüche erfüllen. Es gehe darum, ein Angebot zu haben, das dem Kunden den Nutzen bringt, den er erwartet.
Bei Elektroautos habe man jetzt schon Fahrzeuge auf dem Markt, die das könnten, was andere gerade erst ankündigen. „Unsere Autos gehören zu den effizientesten im jeweiligen Segment, wir sind bei der Reichweite ganz vorne dabei und haben heute schon Ladezeiten bei Elektroautos mit 800-Volt-Technologie, die deutlich unter denen der Wettbewerber liegen“, so Döllner. „Wahrscheinlich könnten wir noch lauter sagen, wie gut wir jetzt schon sind.“
Bei den Kunden seien gerade viele sehr verunsichert, wenn öffentlich an der E-Mobilität gezweifelt wird. Zudem sei der Strompreis beim Schnellladen manchmal so hoch, dass diesbezüglich gar kein Anreiz bestehe, auf den Verbrenner zu verzichten. „Erst konnte es gar nicht schnell genug gehen mit der E-Mobilität. Und dann hieß es wieder: Das wird nie was“, so Döllner. „Doch das sind lediglich Schwankungen auf einem langen Weg. Die Zukunft wird definitiv elektrisch sein.“
Earth is Burning meint
Wann kapiert Ihr endlich, dass sich mit den Luxuskarossen auf Dauer kein Staat machen lässt? Wir leben in einer Rezession. Der Kompaktwagen ist kein „Einstieg“. Er ist das Ziel. Blechtonnen könnt Ihr ja weiter in kleiner Stückzahl bauen. Wenns Euch denn so glücklich macht. Mannomann.
Besser-BEV-Wisser meint
Audi hätte soviel Chancen seine Legenden mit Innovativer Technik aufleben zu lassen.
Vom modernen W-„Ur-Quattro“ mit 1000 PS vor als Technologieträger über einen E-TT bis zu einer modernen E-A2 interpretation. Richtig gemacht würden das in ihrem Segment Verkaufsschlager. Wo sind die Knaller?
Stattdessen, zögern, zaudern und Aufwärmen von längst gesehenem… der Q4 E-tron ist das unattraktivste MEB Derivat. Und die neuen Verbrenner sehen schon bei der Vorstellung aus als wären diese vor 10 Jahren auf den Markt gekommen. Noch nicht mal von Klavierlack können sie Abstand nehmen…
Q6 und A6 sind ja an sich tolle Autos, aber altmodisch designed und (noch) zu teuer fürs gebotene.
Aber wer weiß, vielleicht reist es ja jetzt der E-A3. Die Hoffnung stirbt zuletzt…
Calimator meint
Den A6 etron bekommt man mit dem kleinsten Motor (210 kw !) Tech+ Paket und Sportsitze aktuell für unter 65k €. Mit weniger Sonderausstattung sind sogar < 60 k € möglich
Da kann man nicht meckern bei einem Auto der gehobenen Mittelklasse mit über 600 km WLTP Reichweite.
Das Design finde ich beim A6 etron auch deutlich gefälliger als einen i5, ID7 oder EQE.
Gerry meint
Gute Idee👍. Leider 10 Jahre zu spät.
Aztasu meint
Anfang 2026 startet ja die große MEB+ Modernisierung. ID.3/ID.4/ID.5 sind auf jeden Fall dabei, auch der Skoda Enyaq dürfte dann im laufe des Jahres folgen.
Da könnte Audi einen elektrischen Q3, Q2 oder A3 doch gut dazwischen präsentieren. MEB+ dürfte mindestens 10% mehr Reichweite geben (durch neue Akkutechnologie und mehr Kapazität, die Einstiegsversionen dürften z.B. von 52kWh auf 56kWh-58kWh ansteigen, aber auch durch den Einsatz neuer Motoren und leichter aerodynamischer Anpassungen) und Ladezeiten von 20 Minuten von 10-80% sind möglich, zumindest für die kleinen und mittleren Akkus, die größeren dürften 23-24 Minuten brauchen. Grundsätzlich wäre man dann auf dem 800V Niveau der deutschen Hersteller oder auch was NIO so in seinen neuesten Fahrzeugen anbietet. Man kommt aber nicht an die 12-18 Minuten ran die Xpeng, Zeekr, Hyundai/KIA, Smart so auf den Markt werfen, auch hier in Deutschland. Grundsätzlich hat Volkswagen dann aber recht kompetitive Datenblätter die auch weit vor jeder anderen 400V Konkurrenz wie Tesla liegt, welche aber auch nur noch völlig veralteten Schrott produzieren.
CJuser meint
Ich kann mir nur vorstellen, dass Audi einen Q2 e-tron auf den Markt bringt. Also ein Derivat des Skoda Elroq, nachdem VW keinen elektrischen T-Roc mehr rausbringt. Jetzt noch ein Derivat des ID.3/Born rauszubringen, macht irgendwie keinen Sinn, wenn 2029 der neue ID. Golf erscheinen soll. Selbst wenn man hier direkt den MEB+ nutzen würde.
hu.ms meint
Audi weiss, wieviele autos in welchem segment verkauft wurden.
Nachdem das „massenmodell“ A4 etron erst mit der neuen plattform kommt, dürfte der A3 etron als nächstes interessant sein.
Und MEBx mit 79kwh akku und 175 kw ladeleistung ist in einem CW-güsntigen kompakter so schlecht nicht.
CJuser meint
ID.3 und Born laufen doch nur gut, weil es zurzeit nichts günstigeres gibt. Aerodynamisch ist was anderes.
eBikerin meint
In der größe ist Aerodynamisch einfach schwierig. Wenn du das Heck runter ziehst, was sehr viel bringen würde, dann hast du hinten halt einfach wenig Platz.
hu.ms meint
Wirklich ? Ich finde den kia EV3 mit dem grossen akku sehr interessant.
South meint
Naja, du bist ja immer ganz groß der Meinung, dass die es ein große Nachfrageschwäche gäbe, weil das Angebot ja schon da ist. Aber auch hier ganz klar. Die meisten Hersteller decken bei weitem noch nicht annähernd die Segemete aber, die sie bei den Verbrennern abdecken…
Der A3 war dringend überfällig, aber da fehlt nocht deutlich mehr, vom A4 bis A4 Avant. Natürlich ist es sinnvoll die mittlerweile uferlose Produktpalette zu verkleinern, aber alle fahren SUV ist halt zu kurz gegriffen…
hu.ms meint
Bei der geringen BEV-nachfrage ist es einfach unrentabel für die hersteller für alle stinker-versionen auch BEV-versionen anzubieten, da der trend klar zu separaten BEV-konstruktionen geht. Es kommen bei allen die BEV erst nach und nach – orientiert an den stinker-absatzzahlen und geleitet von den plattform-plänen.
Und warum gibts wohl bei tesla nur 2 massenmodelle ?
MrBlueEyes meint
Ich frage mich, wie „clever“ es sein soll, sich den elektrischen A4 anscheinend bis zum Schluss „aufzuheben“?
Ich saß im A6 e-tron zumindest schon mal drin und muss sagen, dass für den stolzen Preis alles ziemlich billig und einfach wirkte… absolut nicht AUDI-Niveau… hinzu kommt eine völlig verkorkste induktive Ladeschale mit, jetzt haltet euch fest, PlastikCLIP, damit das Handy nicht umfällt, weil die Schale fast senkrecht platziert ist… ein Plastikclip, der dann schön über das Display schubbert und kratzt… keine Ahnung, was man sich da in der Abteilung „Vorsprung durch Technik“ gedacht hat… ich vermute nichts…
Das „Beste“ war, als ich den Vekäufer drauf ansprach, meinte er tatsächlich, ICH könnte da ja ein Stück Filz drunter kleben… bei einem 80.000€-Auto, nee is klar… mal schauen, ob AUDI selbst auf die Idee mit dem Filz noch kommt….
IDFan meint
Ich finde es immer wieder erfrischend, wie jeder Simpel plötzlich Materialspezialist ist und/oder sich an Pseudo-Details hochzieht. Du kannst die keinen A6 leisten! Das ist die Realität. Es ist ja nichts so, dass Audi auf dem Weg in die Elektromobilität an seinem Ladeclip scheitert, sondern dass der Weg zum Elektroauto aktuell etwas länger dauern wird und eine typische Dienstwagenmarke wie Audi die Konjunktur spürt. Da ist es nicht dumm, den Aufbau eines Elektro-Portfolios etwas zu strecken. Diejenigen, die einen elektrischen Audi erwägen, scheitern nicht am angeblich zu billigen Innenraum.
Fred Feuerstein meint
Ja Da.vid, ist klar.
hu.ms meint
Einfach nochmal den artikel oben genau lesen: es geht um einen BEV-kompakter wie den A3 nicht um A4 = mittelklasse.
eBikerin meint
Plastik ist weicher als das Display Glas – da kratzt nix.
Das ist Fakt, ob der Rest stimmt kann ich natürlich nicht beurteilen, da ich den Innenraum nur aus Bildern und Videos kenne, und da sieht der doch sehr ansprechend aus,