Audi hatte ursprünglich angekündigt, ab 2026 keine neuen Verbrenner mehr entwickeln zu wollen. „Wir haben einen klaren Plan für den Umstieg in die Elektromobilität“, sagte kürzlich der neue Vertriebschef Marco Schubert gegenüber der Automobilwoche. Verbrenner wird es demnach noch länger geben.
„Die Volatilität und Heterogenität der Märkte macht es aber unerlässlich, mit einem differenzierten Angebot aus BEV, PHEV und ICE für die kommenden Jahre möglichst flexibel und stabil aufgestellt zu sein. Deshalb planen wir, unsere Modelle mit Verbrennungsmotor bis zu ihrem jeweiligen Produktionsende durch eine aktive Modellpflege attraktiv zu halten“, so Schubert.
„Neben allem Negativen“ – gemeint sein dürfte der zuletzt schwächelnde Absatz von Elektroautos, insbesondere in Deutschland – gebe es in Europa positive Beispiele für die Entwicklung des Stromer-Marktes. So sei Audi in Norwegen bei knapp 99 Prozent E-Auto-Anteil. Auch in anderen skandinavischen Ländern, in Belgien, in den Niederlanden und in Großbritannien, sehe die Marke eine starke Entwicklung Richtung Elektromobilität.
Audi sei in Europa stark im Flottengeschäft unterwegs und auch die Flotten orientierten sich ganz klar in Richtung Elektroauto, erklärte Schubert weiter. „Das heißt, die Unternehmen schreiben in ihren Flotten-Policies die Nutzung von E-Fahrzeugen fest. Das wollen wir bedienen. Gerade aus dem Flottengeschäft erwarten wir einen starken Push.“
Audi rechnet 2025 mit E-Auto-Wachstum
Um die in diesem Jahr in der EU geltenden CO2-Ziele zu erreichen, müssen alle Hersteller ihren Elektro-Anteil steigern. Um Geldstrafen zu verhindern, brauchen die Autobauer laut Branchenkennern einen Elektroauto-Anteil von mindestens 20 Prozent. Ende 2024 habe Audi in Europa bei einem E-Auto-Anteil von über 15 Prozent gelegen, berichtete Schubert. Dieses Jahr rechne er aufgrund zahlreicher neuer Modelle mit einem Wachstum.
Um den Absatz anzukurbeln, wolle Audi in Deutschland und Europa „an der ein oder anderen Stelle mit temporären Vertriebsaktionen nachsteuern“. Für die Marke besonders wichtig sei das Flottengeschäft, da sei man bereits „sehr wettbewerbsfähig“. Wichtig sei, das richtige Maß zu finden, um weiterhin ein stabiles Restwertniveau zu garantieren.
Bei Audi gebe es noch keine Preisparität zwischen den Verbrennern und Elektroautos, verriet Schubert. Das werde sich aber durch günstigere Batterien verändern – „so ist es nur eine Frage der Zeit, bis Preisparität erreicht wird“. Bis dahin verfolge der Premiumanbieter eine stabile und nachhaltige Preispolitik und setze Incentives mit Augenmaß ein. Wichtig sei ein Elektro-Wachstum, bei dem das Unternehmen auch profitabel ist.
Gerry meint
„Wir haben einen Plan…“ 😂
Früher hatte Audi mal „Vorsprung durch Technik“ 👍. Ist schon eine Weile her.
MrBlueEyes meint
Zeitnah ein A4 e-tron AVANT mit 700Km WLTP (650Km als Quattro wäre auch OK) könnte Audi noch retten… ansonsten wird´s düster…
Und die Qualität muss wieder stimmen… wie gesagt, beim A6 e-tron wirkt alles sehr sehr billig… das Geld zumindest nicht wert…
P.S.: Und ja, ich könnte mir locker einen A6 e-tron als Dienstwagen holen, WILL es aber nicht, weil eben das Geld nicht wert ;-)
Thrawn meint
„… unsere Modelle mit Verbrennungsmotor bis zu ihrem jeweiligen Produktionsende durch eine aktive Modellpflege attraktiv zu halten…“
Naja, allzu „attraktiv“ scheint die jetzige Modellpalette ja nicht zu sein, sonst würden die Absatzzahlen anders aussehen. Wenn man sich das seit Jahren vorherrschende, altbackene (SUV-) Einerlei so anschaut. Die sind ja kaum von den Modellen vor 10 Jahren zu unterscheiden. Alle paar Jahre ein paar neue Rücklichter sind halt nicht so innovativ.
Sollte man also bei Audi lieber sagen: „… unsere Modelle … wieder attraktiv werden zu lassen.“?
Einsicht wäre der erste Weg zur Besserung.
Mäx meint
Klingt zumindest besser als Konzepte eines Plans.
LarsDK meint
Wann kommt dann der elektrische Audi A4?