Mercedes-Benz hat kürzlich den neuen CLA vorgestellt, der die vorrangig für Elektroautos ausgelegte Plattform MMA (Mercedes Modular Architecture) einführt. Der Entwicklungschef des Konzerns sprach mit der Automobilwoche über die Erwartungen für das neue Modell.
Der neue CLA sei technologischer Vorreiter für eine Welle von mehr als 20 neuen Fahrzeugen bis Ende 2027, erklärte Markus Schäfer. Er sei „ein hochattraktives Fahrzeug“, das dieses Segment in allen Belangen neu definieren werde – „vom hocheffizienten elektrischen Antrieb mit großer Reichweite bis zum intelligenten Innenraum“. Außerdem sei die dritte Generation des CLA der Pionier für das neue Betriebssystem MB.OS, das erstmals vollumfänglich zum Einsatz komme.
Die MMA ist anders als die Basis der großen elektrischen Limousinen EQE und EQS keine reine Stromer-Plattform, sie kann auch noch für Verbrenner genutzt werden. „Dies war sicher ein kluger Schritt“, findet Schäfer. „Der Vorzug dieser Plattform ist es, dass ich über einen querliegenden Motor beide Antriebe – elektrisch und hybrid – ohne jegliche Kompromisse anbieten kann.“ Den neuen, „hocheffizienten“ Verbrennungsmotor habe man eigens dafür entwickelt. So behalte Mercedes angesichts der Unsicherheiten in Verbindung mit dem weltweiten Elektro-Hochlauf die volle Flexibilität.
Die weitere Verbreitung von Elektroautos sei von so vielen Faktoren wie gesetzlichen Vorgaben, Subventionen oder Ladeinfrastruktur abhängig, dass Vorhersagen für die Verteilung der Antriebe beim neuen CLA „praktisch nicht möglich“ seien, so der Entwicklungschef. „Unser Vorteil ist, dass wir über unsere Modulstrategie auch die Zulieferströme je nach Bedarf steuern können. Das ist die beste Vorbereitung in diesen volatilen Zeiten.“
Angesichts des zuletzt schwächelnden Absatzes von reinen Stromern hat Mercedes die Modellstrategie insgesamt angepasst und bringt nochmals mehr Verbrenner. „Wir haben den Höhepunkt bereits überschritten, was die Investitionen angeht“, merkte Schäfer dazu an. Die Motoren für die neue EU7-Abgasgesetzgebung seien in der Erprobung. Die Umstellung erfolge im nächsten Jahr. Dem schwäbischen Autobauer komme entgegen, dass er sein Motorenportfolio bereits umfassend modernisiert habe. Insofern halte sich der Aufwand nun in Grenzen.
Dagobert meint
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass ein CLA mit großem Akku nicht in mein 53.500 € Dienstwagenbudget passt – und somit wird es eben wieder ein Diesel.
Mary Schmitt meint
Selbstverständlich nicht. Auf dich kommts aber auch nicht an. Mercedes hat Kunden für dieses Auto.
Deity meint
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass ein scheitern dieses einzelnen Modells an Ihrer Dienstwagenrichtline nicht der Grund zur generellen Abwahl der Elektromobilität bei Ihnen ist.
Daniel S meint
Evtl. kleinere Batterie wählen?
Powerwall Thorsten meint
Oder nackten Hirsch kaufen
;-)
das möchte aber nicht jeder – was ich auch wieder verstehen kann.
brainDotExe meint
Gut dass es zumindest bei den deutschen Hersteller keinen nackten Hirsch mehr gibt.
Tt07 meint
@Hirn, sind ja auch (über-)teuert genug
Gasbremse meint
… „den neuen hocheffizienten Verbrennungsmotor“…
Der Otto-Kreisprozess und „hocheffizient“ sind auf Grund der rauen thermodynamischen Wahrheit einander ausschließende Begriffe.
Erst recht beim nochmals verlustbehafteten realen Motor.
Es fällt halt nicht auf, aufgrund des massiven Energieinhalts der fossilen Suppe im Tank.
Herrn Schäfer wäre angesichts dieses Sachverhalts daher zu raten: Reden ist Silber, Schweigen wäre Gold (auch wenn’s natürlich nicht zu seinem Jobprofil passt).
Gernot meint
Mischplattform „kluger Schritt ohne jegliche Kompromisse“
Hyundai Ioniq 5 (2021)
Länge: 4,635 m
Radstand: 3,000 m
Mercedes CLA (2025)
Länge: 4,72
Radstand: 2,79 m
Finde den Fehler!
Der Mercedes ist 8 cm länger und hat irre 21 cm weniger Radstand und das, obwohl es das 4 Jahre jüngere Auto ist. Genau das ist ein Kompromiss, den eine Mischplattform erzwingt. Man kann dann die Spritzwand und die Vorderachse nicht so weit nach vorn ziehen, weil man berücksichtigen muss, dass man bei der Verbrennervariante Platz unter der Haube für Motor, Getriebe und Nebenaggregate braucht. Daneben bedeutet eine Mischplattform immer strukturelles Mehrgewicht.
Und es ist ja nicht so, dass Mercedes nun Radkästen für 11-Zoll-Räder verbauen kann, um den Platz wieder gut zu machen. Bei größerer Außenlänge wird der CLA ein Platzangebot bieten, dass 1-2 Klassen unter dem Ioniq 5 liegt.
Markus Schäfer lügt eindeutig und ich halte es für einen schweren strategischen Fehler, den großen Hoffnungsträger CLA, den Mercedes sicher bis deutlich in die 2030er Jahre hinein verkaufen will, auf eine Mischplattform zu stellen. Es ist genau so ein strategischer Fehler, wie Design/Prioritäten bei EQE und EQS. Der EQS sollte die elektrische S-Klasse sein. Weil Mercedes den EQS völlig am Markt vorbei entwickelt hat, muss Mercedes jetzt sauteuer zusätzlich eine elektrische S-Klasse auflegen. Aber der 2. Vorname von Ole Källenius ist eben „Strategieversager“.
Tim Leiser meint
Immerhin hat der CLA einen 100 l Front-Kofferraum. Wenn ich es richtig verstehe, ist ein großer Radstand vor allem vorteilhaft für den Platz auf der Rücksitzbank. Ich denke für einen Dienstwagenfahrer ist das zweitrangig.
Ich muss aber gestehen, dass ich mich damit nicht auskenne, was für Vorteile ein langer Radstand noch bietet. Allerdings finde ich einen Frunk wirklich sehr praktisch.
Andi EE meint
Grosser Radstand
– für ein BEV ist das ein Muss, das ergibt die Flexibilität, auch mit einer LFP-Batterie (geringere Energiedichte) noch eine grosse Kapazität zu verbauen. Wenn man ins preiswertere Segment möchte, führt momentan kein Weg dran vorbei.
– je grösser der Radstand desto größer der Innenraum / besser nutzbar der Passagierraum. Abfallende Dachlinien aufgrund der Aerodynamik werden, so auch entschärft (Kopffreihheit hinten).
– mehr Radstand erhöht den Fahrkomfort / verschlechtert den Wenderadius
– Fahrstabilität in Kurven und geradeaus ist besser mit erhöhtem Radstand.
– Negativ bei Crashes und kurzen Überhängen (grosser Radstand) ist schneller die Aufhängung betroffen, Reperatur ist ein negativer Punkt.
– Das Fahrzeug ist mit langem Radstand weniger agil in den Kurven
Tim Leiser meint
Danke für die Aufklärung. Das mit der Kopffreiheit scheint beim CLA dank Glasdach kein Problem zu sein.
Und danke noch nachträglich für die lieben Worte zum Vater in einem vergangenen thread. Hab ich eben erst gelesen.
Andi EE meint
@Tim
👍
Bezüglich Radstand und Fahrwerk hat es @Moritz besser beschrieben …
Langer Radstand ist deutlich besser für die schnellen Kurven. Der kurze Radstand erhöht die Agilität in den Kurven / Schikanen. Aber generell überwiegen die Vorteile des langen Radstand insbesondere fürs BEV.
Andi EE meint
Wieder ein Wort vergessen …
Langer Radstand ist deutlich besser für die schnellen Kurven. Der kurze Radstand erhöht die Agilität in den ENGEN Kurven / Schikanen.
Moritz meint
langer radstand bringt fahrstabilität, insbesondere bei schneller fahrt.
bevorzugt man agilität und einen engen wendekreis will man lieber einen kurzen radstand. ein paar hersteller lösen das durch eine zusätzliche gelenkte hinterachse um einen kürzeren radstand immer dann zu „simulieren“ wenn man es braucht um so best of both worlds zu haben.
und um auf gernots vergleich mit dem hyundai ioniq 5 zurück zu kommen: ich bin den ioniq 5 drei jahre gefahren. das einzige was mich wirklich täglich und kolossal an dem wagen gestört hat war der gigantische wendekreis. ich war ständig am kurbeln und rangieren.
was ich damit sagen will: so einfach ist es nicht.
brainDotExe meint
Ein größerer Radstand bringt dir primär nur Vorteile auf der Rückbank.
Bei einem Auto dass primär alleine gefahren wird, relativ egal.
Dieseldieter meint
Was sollen uns diese zwei Maße sagen?
Ich wäre äußerst erstaunt, wenn der Hyundai komfortabler unterwegs ist als der Mercedes.
Auf den Krücken die nicht auf einer Mischplattform basieren bleibt Mercedes sitzen, warum sollten sie den Fehler noch mal machen?
Aber ohne Meckern geht’s ja nicht.
Moritz meint
den ioniq 5 kennend und eine aktuelle c klasse kennend: ich fahr deutlich lieber auf der rückbank im ioniq 5 mit. da ist hinten platz wie in einer s klasse. die sitze sind (je nach ausstattung) beheizbar und man kann die neigung der rückenlehne einstellen.
wenn wir mit der arbeit irgendwo hin fahren, fahren die leute, vor allem die größeren, deutlich lieber bei mir mit als bei meinen kollegen mit c oder e klasse.
Dieseldieter meint
Gut, das mag sein. Ich sitze allerdings immer nur vorne und war vom Fahr- als auch Geräuschkomfort auf der Autobahn beim Hyundai wirklich nicht begeistert.
Letzteres bei 150 schlechter als mein (noch) 320d.
Aztasu meint
Also erstens sind die Maße falsch, der Ioniq 5 ist 4,655m lang und nicht 4,635m, der Großenunterschied zum CLA liegt also bei 6,5cm. Und des weiteren hat der CLA aufgrund seines Coupé-Charakters eine langgezogene Karosserie mit langer Motorhaube und auslaufendem Heck, das ist ein großer Unterschied zu einem recht boxigen SUV wie der Ioniq 5. Und zu guter letzt wird absichtlich(!) ein Respektabstand zur C-Klasse und E-Klasse gelassen, welche für Mercedes überhaupt erst der Beginn einer wirklichen Premium-Limousine darstellen. Die A-Klasse war niemals auf Raumangebot ausgelegt und das sollte sich gezielt auch nie, es sind Fahrzeuge für die jüngere Kundschaft die die erste Karrieresrufe hinter sich haben, Fahrzeuge für Paare ohne Kinder oder auch für ältere Kunden die kein so großes Auto mehr brauchen. Dieses strickte Modellpolitik hat Hyundai in diesem Maße gar nicht. Ein Ioniq 7 hat mit 3.13m Radstand nicht so viel mehr als ein Ioniq 5 obwohl es ein 3-reihiges SUV ist und im Grundpreis ca. 25.000€(!) mehr kostet.
Modellpolitik spielt hier eine große Rolle und bei Mercedes gibt es strenge Hierachien.
Und knapp 2,8m Radstand in einem 4,72m langen Coupé ist auch kein schlechter Wert.
Ein Mercedes E-Klasse Coupé der Baureihe 207, z.B. aus dem Jahre 2015, hat sehr ähnliche Abmessungen. Man bekommt also mit dem CLA Coupe die Abmessungen eines E-Klasse Coupé von vor gerade mal 10 Jahren. Schlecht ist das sicherlich nicht
Aztasu meint
*Ioniq 9
Gernot meint
«Also erstens sind die Maße falsch, der Ioniq 5 ist 4,655m lang und nicht 4,635m, »
Schon lustig. Du machst mich dafür verantwortlich, dass Du nicht lesen kannst. Aber gut, einige Leute möchten sich unbedingt blamieren…. Ich habe explizit geschrieben „Hyundai Ioniq 5 (2021)“. Die 2cm mehr Länge gibt es seit dem Facelift 2024 durch die geänderte Heckschürze.
Und der Rest ist genau so Kategorie „frei erfunden von Aztasu“. Ein Mercedes EQE (Limousine) soll das elektrische Gegenstück zur E-Klasse sein. Exakt die selbe Klasse. Warum hat der EQE dann 16cm mehr Radstand und im Innenraum das Raumangebot einer Verbrenner-S-Klasse? Mercedes achtet doch angeblich so strikt auf die Abtrennung, auf die strikte Modellpolitik? Es ist bei Verbrennerplattformen einfach nicht möglich und deswegen musste Mercedes beim CLA eben auch schlechte Kompromisse eingehen.
Aztasu meint
Bitte nochmal lesen, verstanden hast nämlich nur du nichts.
Ein EQE bzw. E-Klasse ist deutlich(!) höher positioniert als ein CLA.
Wie gesagt hat der neue CLA die Abmessungen und den Radstand eines E-Klasse Coupés und damit ist jede Diskussion automatisch hinfällig. Was für lächerliche Themen hier aufgemacht werden weil man augenscheinlich vom Automobilmarkt keine Ahnung hat.
Aztasu meint
*Eines E-Klasse Coupés von vor 10 Jahren