Ende 2025 rollt die sechste Generation des Kleinwagens Nissan Micra als rein elektrisches Fahrzeug auf den europäischen Markt. Das Modell nutzt die AmpR-Small-Plattform von Partner Renault als Basis. Preise verrät der japanische Anbieter noch nicht.
Der neue Micra besitzt eine frische und eigenständige Optik mit SUV-Anleihen. Die serienmäßigen 18-Zoll-Räder sind in zwei Ausführungen erhältlich: mit „Active“-Radkappen sowie als Leichtmetallfelgen „Iconic“. Die leicht hervorstehenden Scheinwerfer begrüßen Fahrer beim Entriegeln des Stromers mit einem kurzen, pulsierenden „Willkommensblinken“. Die Rückleuchten zeichnen sich ebenfalls durch ein LED-Lichtdesign mit kreisförmigen Lichtelementen aus.
Zentral für den markanten Charakter des neuen Micra ist laut Nissan die Palette von 14 verfügbaren Farbkombinationen. Für jeden Geschmack sei eine passende Option dabei. Je nach Ausstattungsvariante stehen auch zweifarbige Lackierungen mit einem schwarzen oder grauen Dach zur Wahl.
Der Innenraum weist subtile, versteckte Designelemente auf die japanische Herkunft hin – beispielsweise die eingearbeitete Silhouette des Mount Fuji, die sich im Stauraum zwischen den Vordersitzen befindet. Im Cockpit finden sich ein griffiges Dreispeichen-Lenkrad und das dahinterliegende, konfigurierbare 10,1-Zoll-Display mit hoher Auflösung. Je nach Ausstattungsvariante erwartet ein weiteres 7- oder 10,1-Zoll-Touchscreen-Display, das die Bedienung von Navigations-, Audio- und Telefonfunktionen erlaubt, die Insassen. Der Bildschirm ist leicht zum Fahrer ausgerichtet.
Die Polsterung der Vorder- und Rücksitze variiert je nach Ausstattungsvariante. Für das Innenraumambiente stehen die Ausführungen „Modern“ und „Audacious“ zur Wahl. Die Ambientebeleuchtung bietet 48 verschiedene Farben. „Der Innenraum wurde so konzipiert, dass je nach Kundenwunsch ein unverwechselbares Ambiente entsteht – etwa durch verschiedene Verkleidungen und Beleuchtungen. Dank der sorgfältigen Auswahl verschiedener Farben, Materialien und Oberflächen lässt sich das Interieur dem individuellen Geschmack anpassen und wird unterschiedliche Kundinnen und Kunden ansprechen“, erklärt Giovanny Arroba, Vizepräsident von Nissan Design Europe.
Bei einer Länge von 3,97 Metern und einer Breite von 1,77 Meter ist der Micra für den Einsatz im urbanen Umfeld mit engen Kurven und vollen Straßen prädestiniert. Der Radstand von 2,54 Metern drückt die Räder in die äußeren Ecken der Karosserie. Das ermöglicht mehr Platz im Innenraum und sorgt gleichzeitig für eine dynamischere Straßenlage.
Der neue Micra wird ausschließlich als Fünftürer angeboten. „Speziell Fahrerinnen und Fahrer sowie Beifahrende profitieren dabei von hohem Komfort: mit Sitzen, die außergewöhnliche Unterstützung und viel Platz zwischen den Knien und dem mit Soft-Touch-Materialien bezogenen Armaturenbrett bieten“, wirbt der Hersteller. Der Micra bietet ein Kofferraumvolumen von 326 Litern. Durch Umklappen der Rücksitze im Verhältnis 40:60 lässt sich das Ladevolumen auf bis zu 1.106 Liter erweitern.
Bis zu 408 Kilometer Reichweite
Der elektrische Micra kann mit zwei Batterievarianten mit 40 kWh (90 kW/122 PS Antriebsleistung) und 52 kWh (110 kW/150 PS) ausgerüstet werden. Mit dem 52 kWh großen Akkupack sind nach WLTP-Norm 408 Kilometer pro Ladung möglich, mit der kleineren Batterie 310 Kilometer. Mit dem 100-kW-DC-Lader (oder 80 kW bei der 40-kWh-Batterie) dauert das Aufladen von 15 auf 80 Prozent rund 30 Minuten.
Zur Steigerung der Effizienz unterwegs und beim Laden verfügen beide Batterievarianten serienmäßig über eine Wärmepumpe sowie über eine Batterieheizung und -kühlung. Beide Batterievarianten sind außerdem mit der „Vehicle-to-Load“-Technologie (V2L) ausgerüstet. Dadurch lässt sich die in der Batterie gespeicherte Energie zum Betreiben externer Geräte wie Lautsprechern, Luftpumpen oder sogar Staubsaugern nutzen.
Der elektrische Micra bringt 1.400 Kilogramm auf die Waage (1.524 Kilogramm in Verbindung mit dem größeren Akkupaket). Die Batterie sei so tief wie möglich in der Architektur der Plattform integriert, erklärt Nissan. Zusammen mit der Einzelradaufhängung mit passiven Dämpfern an der Vorderachse sowie der Hinterradaufhängung mit Multilenker-Geometrie sorge dies „für eine herausragende Fahrdynamik mit ausgezeichneten Komfort- und Handling-Eigenschaften“.
Die Fahrcharakteristik des Micra kann verändert werden, über einen Knopf am Lenkrad. Die Fahrmodi „Komfort“, „Eco“ und „Sport“ passen Leistungs- und Drehmomentabgabe, das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Direktheit der Lenkung an – ebenso wie die Ambientebeleuchtung, die Displayfarben und die angezeigten Informationen. Bei „Komfort“ und „Sport“ werden die volle Leistung und das maximale Drehmoment zur Verfügung gestellt. Im „Eco“-Modus steht eine geringere Leistung zur Verfügung, hier liegt der Fokus auf Effizienz. Mit dem „Perso“-Modus lassen sich die verschiedenen Parameter an die eigenen Vorlieben anpassen.
Die Leistung des Elektro-Micra wird durch die Rückgewinnung kinetischer Energie über das regenerative Bremssystem weiter optimiert. Der Fahrer kann den Rekuperationsgrad über Schaltwippen am Lenkrad einstellen. Bei stärkerer Rekuperation verzögert der Wagen deutlicher. Dank des „e-Pedal“-Systems soll sich der neue Micra in den meisten Situationen ausschließlich mit einem Pedal beschleunigen und verzögern lassen, bis zum Stillstand.
Umfangreich vernetzt
Der nächste Micra biete allen Passagieren jederzeit ein angenehmes und vernetztes Fahrerlebnis, heißt es weiter. „Dafür wurde viel Zeit in die Entwicklung von NissanConnect mit integrierten Google-Diensten investiert. Vieles lässt sich einfach und sicher per Sprachsteuerung bedienen, etwa Musik streamen, Reisen planen, sich mit Smart-Home-Geräten verbinden oder Nachrichten an Kontakte senden.“
Der neue Micra ist das zweite Fahrzeug der europäischen Nissan-Modellpalette, das Google als Teil des NissanConnect-Infotainmentsystems integriert und damit serienmäßig mit Google Maps ausgestattet ist. Nach der Anmeldung können Fahrer mit ihrem persönlichen Google-Konto auf ihre Lieblingsorte zugreifen. Over-the-Air-Updates sorgen dafür, dass die Karteninformationen aktuell bleiben.
Zudem spielt Google Maps eine zentrale Rolle bei der Routenplanung im Elektro-Micra: Es schlägt verfügbare Ladestationen entlang der eingegebenen Route vor, berücksichtigt dabei den aktuellen Batterieladestand und den Energieverbrauch und konditioniert die Batterie entsprechend vor, um den Ladevorgang zu optimieren.
Micra-Nutzer erhalten außerdem Zugriff auf ein breites App-Angebot, das bei Google Play zum Download verfügbar ist. „So können die Passagiere bequem ihre Lieblingsmusik, Podcasts, Hörbücher und mehr direkt im Auto hören – ideal, um sich beim Schnellladen die Zeit zu vertreiben“, erklärt Nissan. Mit der Sprachsteuerung Google Assistant, die sich mit „Hey Google“ aktivieren lässt, können Heizung, Klimaanlage, Sitzheizung, Navigation oder Smart-Home-Geräte bedient werden.
Für alle Ausstattungsvarianten verfügbar ist auch die App NissanConnect Services. Damit lassen sich unter anderem Informationen zu Batterieladestand, Fahrzeugstandort und Ladehistorie abrufen und verschiedene Funktionen wie Klimatisierung und Ladeplanung aus der Ferne steuern. Zudem lässt sich das Smartphone über Apple CarPlay und Android Auto in das Infotainmentsystem einbinden.
Der neue Micra ist mit dem Sicherheitssystem Nissan ProPilot Assistent mit Navi-Link erhältlich, der unter anderem Spurhalteassistenz, adaptive Geschwindigkeitsregelung und Notbremsung beinhaltet. Weitere Funktionen sind der autonome Notbrems-Assistent, der Notfall-Spurhalteassistent, der intelligente Geschwindigkeitsassistent sowie die Müdigkeitserkennung. Das Elektroauto besitzt außerdem einen Totwinkel-Warner, einen Spurwechselwarner, einen autonomen Notbrems-Assistenten hinten, einen Querverkehrswarner hinten und einen Ausstiegswarner.
F. K. Fast meint
Positiv: es gibt Bilder von mind. 2 Farben: rot und blau.
Soeri# ch meint
Nicht schön, was Nissan da macht. Der sieht gleich aus wir E R 5.
Dass muss Echt nicht sein.
R. D. meint
Ich hatte gehofft Nissan würde den Radstand etwas strecken um mehr Beinfreiheit hinten zu schaffen… leider vom Formfaktor und Radstand offenbar eine 1:1 Kopie des R5.
A-P meint
Grundform wie Renault R5, dennoch erfolgreich auf „Micra“-Gesicht umgestylt. Dennoch ist der Unterschied im Innenraum deutlich kleiner (nur andere Logo, andere Grafik im Displays und andere Stoff- und Kunststoffledermaterialen, das war´s). Ehrlich gesagt, hätte ich im Innenraum eher stärkere Unterschiede erwartet. Ich denke, das wäre zu teuer für die Herstellung.
EVrules meint
Hätte mir auch eher einen angepassten Innenraum, wie bspw. beim Ariya gewünscht.
David meint
Das ist die aktuelle Strategie der Japaner. Sie bauen meist andere Autos um. Das hier wird nicht reichen, Marktanteile zu erobern. Es mag aber tatsächlich Nissan-Fans geben, und die hätten jetzt ein Elektroauto, mit dem man was anfangen kann.
Gunnar meint
Verwandtschaft zum R5 ist deutlich zu erkennen.
Im Innenraum quasi kein Unterschied bei den Formen und Anordnungen im Cockpit und der Mittelkonsole.
Außen wurden zwar alle sichtbaren Blechteile geändert, trotzdem ist die Verwandtschaft sofort zu sehen.
Gefällt mir trotzdem.
Kasch meint
Stimmt, aber das zusammenklauen von erfolreichen Stilmitteln (von Fiat 500 bis Dacia Spring, …) führt zum offensichlichen Kuddelmuddeldesign aussen. Leider kein harmonisches eigenständiges Gesamtkonzept.
ID.alist meint
Die optische Unterschiede zum R5 sind mir zu gering. Da hat Stellantis einen besseren Job gemacht.
Mal sehen wie es preislich positioniert wird.
Stromspender meint
Stellantis?
Renault gehört nicht zur Stallantis-Gruppe.
Stromspender meint
Ein Königreich für ein ‚e‘ anstatt des ‚a‘!
Gunnar meint
Sagt er doch auch gar nicht.
ID.alist meint
Ich meinte nur, dass Stellantis mit den unterschiedlichen Marken es schafft Autos auf den Markt zu bringen die sich viel stärker unterscheiden,z.B. Corsa und e-208.
Stromspender meint
Jo, da habe ich dich wohl falsch verstanden. Asche über mein Haupt…
A-P meint
Renault gehört nicht zum Stellantis!
Gunnar meint
Hat er doch auch gar nicht gesagt.
A-P meint
Stimmt´s. ;-)
Stromspender meint
Immerhin war ich nicht alleine auf dem Holzweg… ;-) (s.o.)
F. K. Fast meint
Da bleibt nur noch, den Micra günstiger anzubieten. Sonst kauft doch jeder das Original.
Stefan Ingred meint
Ich kenne einige im Bekanntenkreis mit Aversionen etwa gegen französische oder italienische Autos. Oft eigentlich unbegründet, aber ist nun mal so. Diese würden einem Nissan allemal zustimmen, auch wenn der hier ja auch aus Frongreisch stammt:)