Volvos beliebtes Mittelklasse-SUV X60 erhält bald seine erste vollelektrische Version. Mit dem zwischen dem Elektro-SUV-Flaggschiff EX90 und dem elektrischen XC40 namens EX40 angesiedelten EX60 will die Marke der Preisparität von Verbrennern und E-Autos deutlich näherkommen.
CEO Hakan Samuelsson bezeichnete das nächste neue Batterie-Modell der Schweden im Gespräch mit Automotive News als „großen Schritt“ zur Erfüllung der wichtigsten Kriterien für Elektrofahrzeuge: Erschwinglichkeit, Reichweite und Ladegeschwindigkeit.
„Die Verbraucher werden Elektroautos kaufen, sobald der Preis in etwa dem eines Benzin-Autos entspricht“, sagte Samuelsson. „Das wird in den nächsten Jahren geschehen, und wir werden mit dem EX60 einen großen Schritt in Richtung Preisparität machen.“ Förderungen seitens der Regierung seien gut, die Elektrifizierung werde aber durch bessere Autos vorangetrieben.
Zentral für wettbewerbsfähige Kosten und Funktionen des im nächsten Jahr startenden elektrischen EX60 ist die neue SPA3-Plattform. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Plattform, auf der der EX90 sowie die neue Elektro-Oberklasselimousine ES90 fahren. Volvo erwartet, dass SPA3-Stromer eine um 8 bis 10 Prozentpunkte höhere Bruttomarge erzielen werden als E-Autos der ersten Generation, die auf der bisherigen modularen Architektur basieren.
Erik Severinson, Chief Commercial Officer bei Volvo, erklärte gegenüber Automotive News, dass der EX60 auf einer speziell für Elektroautos entwickelten Plattform basieren wird. „Er wurde von Anfang an von Grund auf als Elektrofahrzeug konzipiert“, unterstrich Severinson. „Wir setzen große Hoffnungen in dieses Auto, um eine andere Kundengruppe anzusprechen als die, die mit den heutigen Elektroautos erreicht werden kann.“
Mehrwert trotz geringerer Kosten
Die neue Plattform bringt die nächste Generation von Volvo-Elektromotoren und Batteriezellen mit höherer Energiedichte, was mehr Reichweite ermöglicht. Das Akkupaket wird Teil der Karosseriestruktur des Fahrzeugs sein, was Gewicht und Kosten reduziert und gleichzeitig mehr Innenraum zur Verfügung stellt. Die SPA3-Modelle sollen auch die gleichen Akkus, Computer und Produktionsprozesse wie Megacasting und modulare Fertigung nutzen, was die Kosten und Komplexität bei der Fahrzeugentwicklung reduziert.
Die SPA3 ist laut den Schweden „100 % elektrisch und 100 % Volvo Cars“, also keine von mehreren Marken geteilte Plattform des chinesischen Mutterkonzerns Geely. Neben einem modernen Elektroantrieb steht eine fortschrittliche Software-Plattform im Mittelpunkt, sodass der EX60 Over-the-Air-Updates und zusätzliche Funktionen unterstützen kann. „Da es sich um ein zu 100 Prozent elektrisches Fahrzeug handelt, konnten wir alle alten Einschränkungen des Verbrennungsmotors beseitigen“, so kürzlich Anders Bell, Leiter Technik und Technologie bei Volvo.
Die Vorstellung der ersten reinen E-Version des 4,7 Meter langen XC60 war eigentlich im September erwartet worden. Nun soll es aber erst im Januar soweit sein. Laut Berichten wird der EX60 weitgehend der Form des ähnlich großen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor nachempfunden sein, das seit langem das meistverkaufte Modell von Volvo ist. Ein Teaserbild zeigt aber auch schmale Frontscheinwerfer im „Thor’s Hammer”-Design der Marke, ähnlich denen des Batterie-SUV EX90.
Laut dem Hersteller selbst wird der EX60 „eine größere elektrische Reichweite als jedes andere Volvo-Fahrzeug zuvor bieten“. Er soll damit den ES90 übertreffen, der mit einer 106-kWh-Batterie eine offizielle WLTP-Reichweite von bis zu 700 Kilometern ermöglicht.

Gernot meint
Volvo hat mit dem EX30 ein tolles Design beim Exterieur vorgelegt. Die Designlinie im Innenraum mit den riesigen vertikalen Lüftungsdüsen ist bei Volvo derzeit grauenhaft. Ich mag minimalistisches Design, aber das „Armaturenbrett“ des EX30 sieht nach Lieferwagen aus. Wie es besser geht, dürfte Volvo bei Polestar abgucken. Wenn man Lüftungsdüsen nicht wie Tesla elegant verschwinden lassen will, dann muss man das hässliche Funktionsteil zumindest nicht zum dominanten Designelement des Armaturenbretts aufblasen.
Baumschmuser meint
Wenn dann noch Reichweiten und Ladeparität dazukommen: super. Sonst muss das Bev deutlich günstiger sein als ein Verbrenner. Und damit meine ich nicht 50€ Sprit im Monat und ein ölwechesel alle 2 Jahre gespart.
Mäx meint
Wie viel günstiger muss es denn sein?
Lass mich raten…400% günstiger frei nach DT
Baumschmuser meint
Für mich so 300 Euro im Monat. Deshalb hab ich ja einen elektrischen Firmenwagen. Für 100€ würde ich mir das nicht antun.
Mäx meint
Ich mach das erst wenn ich Geld dafür bekommen…ganz klar.
Haubentaucher meint
„Preisparität“ ist natürlich Heuchelei. Es geht schlicht um den Profit und die Marge. Deshalb müssen die Flottenvorgaben bleiben und am besten noch verschäft werden.
eBikerin meint
Natürlich muss eine Firma Profit machen, sonst kann sie nicht investieren. Und Profit macht man über Marge. Übrigens Volvo übererfüllt die Flottenvorgaben schon einige Zeit.
Mary Schmitt meint
Gut, dass das Konzept großer Reichweiten in den Bereich Richtung 800 km WLTP geht. Schlecht, dass das hier ein Chinese ist. Aber das muss jeder selber entscheiden, ob er Geld und Daten dem Wirtschaftsfeind gibt. Bei Firmenwagen gibt es seit einem Jahr eine deutliche Tendenz, Volvo auszulisten.
Jörg2 meint
Wo kann man die betrieblichen Regelungen zum Thema „Firmenwagen“ von den unterschiedlichsten Unternehmen einsehen? Auf welcher Faktenbasis steht Dein Satz „Bei Firmenwagen gibt es seit einem Jahr eine deutliche Tendenz, Volvo auszulisten.“
Und, bitte mal kurz googeln, welche Datendienstleister für die deutschen Alt-Autohersteller arbeiten und welche Zugriffsrechte nach US-Recht dort bestehen.
WDSE meint
Quelle für deine Behauptung!!
Die Daten werden nicht nach China übertragen, ansonsten könnte Volvo sein Werk in den USA schließen.
M. meint
So wie TicToc schon seit Jahren zugemacht hat.
Also, eigentlich gab es das nie in den USA.
(Dass der US-Part jetzt verkauft wird, ist bekannt. An wen, thematisieren wir hier lieber nicht)
South meint
Schon schon ne Lachnnummer. Wieviele Autos produziert den VW beim Wirtschaftsfeind? … und erst 2024 nach ordentlichem Druck hat VW die Tore in der Provinz geschlossen, in denen die Uiriguren in „Umerziehungslager“ interniert worden… wo die Accus Rohstoffe etc. herkommen … mal ganz zu schweigen…
Elvenpath meint
„Die Uiguren“ werden nicht in Umerziehungslager interniert. Es geht um diejenigen streng religiöse Uiguren, die ihre Religion über den Staat stellen wollen und entsprechend agitieren.
Wer das nicht tut, hat keine Probleme.
Jörg2 meint
Es geht wohl eher um die Universalität der Menschenrechte, die die chinesische KP allgemein und im Besonderen gegenüber den Uiguren verletzt. Bitte lies Dich mal in den Konflikt ein. Die beiden Aufstandswellen (90iger und Ende der Nullerjahre) werden als Begründung („Terrorbekämpfung“) herangezogen um massiv gegen die Bevölkerung vorzugehen. Es geht um willkürliche Verhaftungen, Zwangsarbeit, Umsiedlung, Zugangssperren zur Bildung, Verbot religiöser und kultureller Betätigung…
Aber wir waren bei der kruden Argumentation von Marie mit „Feindesland“ etc. die völlig ausblendet, dass deutsche Firmen dort seit Jahrzehnten Geschäfte machen und produzieren, Nutznießer der dortigen Unterdrückung sind und, so ganz nebenbei, Profittrunken, über die JV ihre Lehrlinge zu Meistern herangebildet haben, die jetzt zu ihren Totengräbern werden.
Mary Schmitt meint
Die Tesla-Blase wieder. Aber sie schimpfen nur noch sinnfrei über erfolgreiche Firmen und wagen es nicht mehr, Tesla als glänzendes Beispiel zu nennen. Wieder ein Schritt voran.
Tt07 meint
Marie, weichst du deinen Eltern auch immer aus und beantwortest ihre Fragen nicht, wenn sie dich wiederholt beim Lügen erwischen….?
South meint
Klar Staat repektieren, Elvenpath, also wie naiv kann man sein oder man kriegt Kohle aus China, ist ja heute erst einer verurteilt worden. Hunderttausende, teils fast eine Million Uiguren gehören umerzogen und der Dalai Lama ist ein bösartiger Spalter, das Südchinesische gehört Chian und die Taiwanesen wollen befreit werden… also wer auf solch offenkundige Propaganda hereinfällt, das hat ja schon nichts mehr mit Menschenverstand zu tun…. oder man wird dafür bezahlt….
South meint
@Mary. Mja, das ist ja wohl die Lachnummer des Jahrhunderts. Als VW in China Geld verdienen konnte, hat man sich mit China Schleimereien bei den deutschen Herstellern allen voran VW gar überboten, um nicht zu sagen angebiedert. Moral kannte VW da nicht. Jetzt, wo die Chinesen als Konkurrenten auftreten, sind sie nun „Wirtschaftsfeinde“ und die Käufer moralisch verwerflich oder müssen natürlich Tesla Jünger sein. Bei soviel Heuchelei und glasklarer Lügerei sag ich nur … Pfui deibel. Schäm dich…
South meint
Ich drücke ganz sicher nicht dem totalitären China und den von China kontrollierten Unternehmen die Daumen, aber nur mit guter Pres-Leistung werden die heimischen Hersteller die Konkurrenz auf Abstand halten können. Das schafft die Industrie nur mit mutigen Reformen und guten Produkten und nicht mit täglicher Schleimerei von Mary….
Elvenpath meint
@Jörg2: Es wird nicht per se gegen die uigurische Bevölkerung vorgegangen, sondern gegen separatistische Bestrebungen. Bitte sei mal ein wenig differenzierter!
Schau einfach mal Videos über Ürümqi an! Das ist eine friedliche, moderne und prosperierende Stadt.
Natürlich sind es Menschenrechtsverletzungen, die die chinesische Regierung begeht, wenn sie Aktionen gegen den chinesischen Staat nicht zulässt. Aber auf der anderen Seite kann man auch als Uigure problemlos in China leben, so lange man nicht versucht, die Religion über den Staat zu stellen und sich abzuspalten.
Jörg2 meint
Elven…
Ich habe keine Ahnung, woher Du Dein Wissen hast.
Meine Quellen sprechen von willkürlichen Verhaftungen, jahrelangen Internierungen ohne Gerichtsprozess, einer sehr hohen Dichte von Überwachungstechnik im öffentlichen Raum und im Internet, Zwangsumsiedlungen und Zugangsbeschränkungen zu Bildung, Beschneidung von Berufschancen und völliger Unterdrückung religiöser und kultureller Betätigung.
Ein ruhiges Strassenbild ist immer Ziel von Diktaturen. Friedhofsruhe.
Nur, wenn man die Universalität der Menschenrechte und den Anspruch auf deren Einhaltung für jeden einzelnen Menschen leugnet, findet man für den diktatorischen Umgang mit den Uiguren irgendwelche Differenzierungen.
CaptainPicard meint
Wirkliche Preisparität wird es erst geben wenn auch die Version mit der größten Batterie und schnellster Ladegeschwindigkeit so viel kostet wie ein Verbrenner. Denn heute wird sowas ja immer nur für das Einstiegsmodell mit Mini-Akku angekündigt und das ist oft keine echte Alternative zum vergleichbaren Verbrenner.
MichaelEV meint
Für viele Anwendungsfälle reicht es bei realistischer Betrachtung aber doch.
Und das klassische Extrembeispiel Außendienstler hat mit hoher Laufleistung eine andere Kostenrechnung, bei der die Preisparität beim Fahrzeug nicht zwingend ist.
eBikerin meint
Sehe ich anders. Hohe Reichweite bedeutet hohe Flexibilität. Besonders wenn man zB keine eigene Lademöglichkeit hat. Oder eben auf Reisen. Es bedeutet nicht dass man Zwanghaft auch so lange/weit am Stück fahren muss. Ausserdem bedeutet hohe Reichweite weniger Zyklen und idr auch eine schnellere Ladegeschwindigkeit (da größerer Akku) oder eben/auch eine niedrigere C-Rate was auch dem Akku zu gute kommt.
Beides kommt dann auch einem eventuellen Wiederverkauf zu Gute.
Und zu guter Letzt: hohe Reichweiten und hohe Ladegeschwindigkeiten erhöhen die Akzeptanz – auch wenn es oft nur fürs Auto-Quartett von Relevanz ist ;-)
MichaelEV meint
Den Vorteilen widerspreche ja nicht. Auf der anderen Seite stehen aber mehr CO2- und Ressourcenverbrauch, ggf. höheres Gewicht und – der wichtigste Punkt – höhere Kosten. Und irgendwo muss dieses „gut fürs Auto-Quartett“ ja enden, dass kann mit steigenden Reichweiten nicht immer weiter geführt werden.
Der Kunde hat einen Bedarf und ist in der Regel preissensitiv genug, um für eine unnötige Übererfüllung keine hohen Mehrkosten tragen zu wollen.
Wichtig werden hohe Reichweiten wahrscheinlich trotzdem sein – so fangen Kunden an sich mit BEVs zu befassen und werden häufig dann doch feststellen, dass weniger doch ausreichend ist.
eBikerin meint
„Auf der anderen Seite stehen aber mehr CO2- und Ressourcenverbrauch, ggf. höheres Gewicht und – der wichtigste Punkt – höhere Kosten.“
Nur scheinen diese Punkte auch in der Realität den meisten eAuto Käufern egal zu sein. Sonst wäre wohl das Model Y nicht das bestverkaufte eAuto.
Mal eu-evs geschaut – 2025 komplette Daten:
1 Model Y – SUV und nicht gerade klein
2 ID.7 – zwar kein SUV aber ein ganz schönes Schiff
3. ID.3 – gut könnte man duch gehen lassen
4 ist dann aber schon wieder der Enyaq – auch kein kleines SUV und so geht es weiter. Erst auf Platz 15 kommt dann der Renault 5 – der ist dann mal tatsächlich sowas wie ressourcenschonend.
Reichweite ist aktuell das a.o. für „skeptiker“ – habe nem Freund seine Urlaubsreise mal virtuell mit nem A6-etron große Batterie erklärt.
Kommentar: ui da brauch ich ja gar nicht länger weil ich ja eh einmal die Pause zum Essen mache. Mit nem R5 hätte der mir den Vogel gezeigt. Und zwar nicht virtuell ;-)
MichaelEV meint
Zwischen R5 und A6 ist noch jede Menge Raum…
Jeder hat einen eigenen Bedarf, wird dafür schon selber die passende Lösung finden und in der Regel für eine Übererfüllung keinen hohen Mehrpreis zahlen.